Franz Maciejewski - Freud in Maloja

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'Dr Sigm Freud u Frau', schrieb Freud in das Gästebuch des Hotels Schweizerhaus, als er dort im August 1898 mit seiner Schwägerin Minna Bernays logierte. Franz Maciejewski, der Entdecker dieses ominösen Eintrags, führt den Leser zurück nach Maloja, den Ort des Geschehens. Vor der historischen Kulisse eines mondänen Alpentourismus wird er zum Ausgangspunkt einer Zeitreise in die Vergangenheit.Der Autor konfrontiert uns mit der Gestalt eines weithin unbekannten Freud, der in der Minna-Affäre den Bahnen eines alten Beziehungsdramas gefolgt ist: Lebensumstände des 'reisenden Freud', die nicht ohne Einfluss auf den 'schreibenden Freud' geblieben sind.Die Geschichte der Entdeckung des entsprechenden Hoteleintrags ist der Anfang eines großen Erzählbogens, der sich gerade nicht als chronique scandaleuse versteht, sondern auf sehr freudianische Weise nach den Hintergründen fragt und den Leser zu einer Zeitreise in die Vergangenheit einlädt.Franz Maciejewski begreift die tiefen Eindrücke, die Freud auf jener Engadiner Reise u. a. in subtilen Begegnungen mit C.F. Meyer und G. Segantini empfangen hat, als Teil der szenischen Abfolge eines Lebensweges, der durch ein frühzeitig erworbenes Beziehungsmuster geprägt war. Im Gegenlicht des Schrillen wird der Leser mit der Gestalt eines noch weithin unbekannten Freud konfrontiert, der in der Minna-Affäre in den Spuren einer infantilen Episode wandelte, die viele Jahre später in der engen Beziehung zu seiner Tochter Anna eine weitere Wiederauflage erfahren sollte.-

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Das vorliegende Buch ist nicht zuletzt deshalb geschrieben worden, um dem Eindruck, das Dokument von Maloja diene einzig diesem Zweck, entgegenzutreten. Gewiss wird man etwa den Brief an den amerikanischen Neurologen James J. Putnam, in dem Freud die Schönheit der Sublimierung gegen das Glücksversprechen des Eros ausgespielt hat, jetzt anders lesen. Aber zur Häme besteht kein Anlass. Gewinnt doch gerade umgekehrt der fehlbare Freud an Menschlichkeit. Problematisch ist die Lage dagegen für die Hagiographen unter den Freudforschern, die uns Freud wieder und wieder als Wissenschaftsheiligen präsentiert haben. Ihr Werk – nicht Freud und die Psychoanalyse – ist beschädigt. Die entsprechenden Biographien warten darauf, umgeschrieben zu werden.

Ich werde die Geschichte der Aufdeckung der Liebesaffäre zwischen Sigmund und Minna im Folgenden nicht als »chronique scandaleuse« und damit im Geiste eines »Anti-Freud« erzählen. Vielmehr soll die Geschichte dem Ton und Stil nach sehr freudianisch aufgerollt werden – und damit letztlich der Psychoanalyse selbst zugute kommen. D.h. Minna Bernays interessiert nicht in erster Linie als Freuds Geliebte, sondern vielmehr als Wiedergängerin einer älteren Gestalt des Eros aus den Kindertagen des kleinen Sigmund. Wie die Julierstraße als Teil des altrömischen Wegenetzes über viele Etappen hinweg mit Rom als dem geheimen Mittelpunkt verbunden war, so wird sich zeigen, dass die Wege der Libido, auf denen Freud in Maloja gewandelt ist, in den Spuren seiner unglücklichen Kindheit verlaufen. Gemeint ist der Zwei-Mütter-Komplex, den Freud in seiner Freiberger Zeit erworben hat, als seine Erziehung konkurrierend in den Händen seiner Mutter Amalie und der als Ersatzmutter fungierenden Kinderfrau lag. Vor diesem Hintergrund ist die erotische Annäherung an die beiden Bernays-Schwestern Minna und Martha als Wiederholung einer infantilen Episode zu verstehen. Die Rekonstruktion dieser Tiefenschicht wird das geheime Zentrum der seelischen Heimat Freuds freilegen, Wegenetz und Beziehungsgeflecht in einem, das ihm bei allen späteren Erkundungen – die Umseglung erotischer Kontinente eingeschlossen – als eine Art topographisches Schnittmuster von Liebe und Hass gedient hat. So betrachtet vermag uns das libidinöse Begehren Freuds über alte und anhaltende Triebkonflikte aufzuklären, die den Begründer der Psychoanalyse in deren formativer Phase beherrschten – mit unvermeidlichen Folgen für die Theorie. Die gemeinsame Reise ins Engadin erscheint somit als eine mehrschichtige Zeitreise in die Vergangenheit. Für die Entzifferung ihrer Bedeutung dürfen wir getrost auf die Aufklärungsmetapher der Archäologie zurückgreifen, der sich Freud selber in seinen Werken immer wieder bedient hat:

»Nehmen Sie an«, schreibt Freud in Zur Ätiologie der Hysterie (1896), »ein reisender Forscher käme in eine wenig bekannte Gegend, in welcher ein Trümmerfeld mit Mauerresten, Bruchstücken von Säulen, von Tafeln mit verwischten und unlesbaren Schriftzeichen sein Interesse erweckte. Er kann sich damit begnügen zu beschauen, was frei zutage liegt, dann die in der Nähe hausenden, etwa halbbarbarischen Einwohner ausfragen, was ihnen die Tradition über die Geschichte und Bedeutung jener monumentalen Reste kundgegeben hat, ihre Auskünfte aufzeichnen und – Weiterreisen. Er kann aber auch anders vorgehen; er kann Hacken, Schaufeln und Spaten mitgebracht haben, die Anwohner für die Arbeit mit diesen Werkzeugen bestimmen, mit ihnen das Trümmerfeld in Angriff nehmen, den Schutt wegschaffen und von den sichtbaren Resten aus das Vergrabene aufdecken. Lohnt der Erfolg seiner Arbeit, so erläutern die Funde sich selbst. (...) Saxa loquuntur! [Die Steine reden!]«

Dieses Diktum gilt auch für den Fund von Maloja. Die Minna-Affäre ist nichts als der verworfene Eckstein am Gebäude der Psychoanalyse, das zu großen Teilen aus dem Steinbruch der Freudschen Biographie, dessen verschüttete Teile bis auf den heutigen Tag noch nicht vollständig freigelegt sind, erwachsen ist. In den aufgedeckten Erinnerungsschichten erkennen wir, mit dem schönen Wort von Conrad Ferdinand Meyer, den Menschen Freud »in seinem Widerspruch« – und dahinter »das ausgeklügelt Buch« der Psychoanalyse. Die Bedingungen der Niederschrift dieses Buches besser verstehen und dabei unberücksichtigt Gebliebenes zur Geltung bringen zu können, ist der tiefere Sinn der Unternehmung.

Die Reise auf mehreren Zeitebenen – Leitfaden des vorliegenden Buches – führt dabei unversehens aus dem Zirkel und Wirbel der Minna-Affäre heraus zu ganz anderen Begegnungen. Wir werden Freud auf Anregung seines Freundes Wilhelm Fließ, eines glühenden Verehrers des zuvor zitierten Schweizer Dichters, auf den Spuren von Jürg Jenatsch (des Graubündner Freiheitshelden, dem C.F. Meyer ein literarisches Denkmal gesetzt hat) reisen sehen und umgekehrt erleben, wie sich die Bahnen von Freud und Giovanni Segantini, dem Genius loci der Engadiner Bergwelt, auf Sichtweite annähern – wenn nicht kreuzen. Überraschende Treffen mit Gestalten der Literatur und Kunst treten aus dem Dunkel einer alten Geschichte ins Helle, um den Leser im Gegenlicht des Schrillen mit Bildern eines noch weithin unbekannten, leisen und nachdenklichen Freud zu konfrontieren.

Umgekehrt stoßen die Grabungen auf abgesunkene Katakomben und Todeslandschaften, zu denen vor allem eine von der Freud-Biographie kaum gewürdigte Schicht der Freudschen Militärzeit zählt: die Teilnahme am Balkanfeldzug von 1878/79, welcher der Eroberung Bosniens und der Herzegowina durch die Habsburger Monarchie galt. Als Freud 20 Jahre später als Tourist in die Herzegowina zurückkehrt, ereignet sich die berühmt gewordene Signorelli-Episode – das Vergessen des »Namens des großen Malers, der das Weltgericht in Orvieto gemacht hat«. Es wird sich zeigen, dass die alten Kriegserlebnisse in die Signatur jener Fehlleistung Eingang gefunden haben und dass die Affäre Minna der Schlüssel ist, sie dort zu entziffern und zu verstehen.

1. Die Geschichte der Entdeckung

Ein Interview mit dem britischen Radiosender

Planet Freud

Planet Freud:Ihre Entdeckung des Hoteleintrags von Maloja hat unter Freudianern ein mittleres Beben ausgelöst. Uns interessiert an dieser Stelle die Geschichte hinter der Geschichte. Wie sind Sie der Sache auf die Spur gekommen?

F.M.:Auf Umwegen. Als ich meine Recherche im Oktober 2004 begann, glich sie der Suche nach der verlorenen Zeit. Der Proust’sche Erzähler erinnert sich an zwei Seiten für Spaziergänge, die sich von Combray aus zu gehen anboten, der Seite von Méséglise und der Seite von Guermantes. Die Wege seien einander so entgegengesetzt gewesen, dass er nicht einmal durch die gleiche Pforte aufbrach, um in die eine oder andere Richtung zu gehen. Und die Vorstellung, über Guermantes nach Méséglise zu gehen oder umgekehrt, sei so absurd gewesen wie die Idee, nach Osten aufzubrechen um nach Westen zu gelangen. Es wäre die Umrundung von Swanns Welt gewesen, die aber nur absichtslos gelingen kann. Ganz ähnlich ist es mir mit der Reise um den Planeten Freud [lacht] ergangen. Ich bin nach Osten gegangen, ohne zu ahnen, dass ich insgeheim nach Westen lief.

Planet Freud:Und Ihre beiden Wege waren ...

F.M.:... die Seite von Freuds Schwester und die Seite von Freuds Bruder. Mit Schwester meine ich natürlich Freuds Schwägerin Minna, seine sister-in-law also »Schwesternach-dem-Gesetz«, wie es im Englischen so treffend heißt. Mit Bruder ist Freuds jüngerer, früh verstorbener Bruder Julius gemeint. Ich bin damals gerade nicht durch das große Tor der Minna-Frage nach der Seite der Schwester aufgebrochen, sondern umgekehrt durch die kleine Pforte der Bruder-Seite. Und von hier ging es wirklich nach Osten, in die alte mährische Heimat der Freuds nämlich, die heute Teil der Tschechischen Republik ist. Ich wollte dort in alten Archiven stöbern.

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