Hanna Schott - Von Liebe und Widerstand

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Ein französisch-russisch-italienisches Paar, das sich in New York kennenlernt und nach Indien reisen will, um Gandhi zu treffen. Schon diese Geschichte bietet genug Stoff für ein Buch. Doch es geht weiter – ganz anders, als das junge Paar es plant, und mit zunehmender Dramatik. Die beiden landen in der tiefsten französischen Provinz, André als Pfarrer, Magda als Lehrerin. Doch als deutsche Truppen Frankreich besetzen, eröffnen sich ihnen ungeahnte Möglichkeiten, gerade weil sie «am Ende der Welt» leben. Wie aus einem unscheinbaren Luftkurort im Zentralmassiv ein zentraler Ort der französischen Résistance wurde – und zwar der unbewaffneten -, erzählt Hanna Schott in diesem spannenden Buch so lebendig, dass die zeitliche Distanz zu verschwinden scheint. Eine Liebesgeschichte, ein zentrales Stück deutsch-französischer Geschichte und nicht zuletzt eine Geschichte von Mut und Zivilcourage, in der mehr als 3 000 Menschen, die meisten davon Kinder, vor dem sicheren Tod bewahrt wurden.

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Immer zuverlässig und pünktlich erschien hier donnerstags Grand-Maman, erkundigte sich nach diesem und jenem und vertröstete das heimwehkranke, unglückliche Kind dann auf den Sonntag, an dem sie sich wiedersehen würden – vorausgesetzt, Magda verhielte sich bis dahin tadellos. Am Sonntag nicht nach Hause zu dürfen, war die übliche Strafe für unerlaubtes Verhalten.

Aber auch der Sonntag begann erst einmal bei den Diakonissen, denn es war Grand-Maman, die zur Sonntagschule ins Internat kam, um den Gesang der Kinder auf dem Harmonium zu begleiten.

Damit war die sonntägliche Pflicht jedoch noch längst nicht abgearbeitet. Nach der Sonntagschule ging es nämlich keineswegs gleich zum Mittagessen in Papas Haus. Erst besuchte Grand-Maman zusammen mit der Enkelin den Gottesdienst der sogenannten Schweizer Kirche, der Waldensergemeinde, in der die beiden nahezu eine Stunde lang einer französischen Predigt lauschten beziehungsweise deren Ende herbeisehnten. Spätestens jetzt wurde Magda unruhig, denn sie wusste, dass die Zeit drängte: Zum Abendessen musste sie wieder im Internat sein. Schon bald nach dem Essen mit Papa und Marguerite »überkam mich ein Gefühl, als würde sich mein Herz zusammenziehen, meine Hände fühlten sich kalt an und verkrampften sich. Gleich musste ich zurück in die enge Gasse Santa Monica!«, schrieb sie später.

»Denk am Dienstag an mich«, sagte Grand-Maman, wenn sie Magda gegen Abend zurückbrachte, »dann bin ich ganz in deiner Nähe«.

Einmal in der Woche verteilte Grand-Maman Lebertran an die Kinder des angrenzenden Armenviertels San Frediano. Es war eine wohltätige Aktion der Heilsarmee – wie gerne wäre Magda eins der armen Kinder gewesen, die in Grand-Mamans Nähe sein durften! Stattdessen saß sie in einem finsteren Palazzo und dachte intensiv an ihre Großmutter, die nur einige Schritte entfernt war, ohne dass sie das Recht hatten, einander zu sehen.

Das Istituto delle Diaconesse war eine protestantische Insel im katholischen Florenz. Wer sein Kind nicht »tiefkatholisch« erziehen lassen wollte, hatte nicht gerade die Wahl. Oscar hatte eine englische Großmutter und gehörte deshalb zur Anglikanischen Kirche. Grand-Maman war in der russisch-orthodoxen Kirche aufgewachsen, dann aber in Italien evangelisch geworden und gehörte zur Waldenserkirche. Der Pfarrer der Waldensergemeinde war es auch, der Nelly beerdigt und nach der Beerdigung gefragt hatte: »Ist das Neugeborene eigentlich schon getauft?« Natürlich hatte niemand bei all der Sorge um die schwerkranke Mutter an eine Taufe des Kindes gedacht, also taufte der Pfarrer Magda noch am Tag der Beerdigung, so dass Magda nun auch Protestantin war.

Nicht so wie die anderen zu sein, gehörte für Magda zu den grundlegenden, prägenden Erfahrungen ihres Lebens. Nicht wie das Volk, sondern adelig, nicht wie alle anderen katholisch, sondern protestantisch, nicht nur aus einer Florentiner Familie, sondern auch aus einer russischen – all das machte aus ihr etwas Besonderes, legte aber auch eine schwere Last auf die kindlichen Schultern. Das Leben der Florentiner Normalbürger schien ihr keineswegs uninteressant oder gar minderwertig zu sein, sondern gerade, weil sie es kaum kannte, oft geheimnisvoll und voller wundersamer Möglichkeiten.

Da war zum Beispiel das Gebet für die Toten: »Ada Gay (eine Mitschülerin, die beide Eltern verloren hatte) und ich hatten während der Zeit bei den Diakonissen entdeckt, dass es ein Gebet für die Toten gab. Die Toten kamen entweder in die Hölle oder ins Paradies, meistens jedoch ins Fegefeuer. Dieses Gebet konnte ihnen helfen, aus dem unbequemen Ort zu Gott aufzusteigen. Was für ein Glück! Jetzt konnten wir unseren Mamans helfen, in den Himmel zu kommen! Wir waren nicht katholisch, aber wir rezitierten doch einen Teil des Gebets in einem selbsterdachten Fantasie-Latein.«

Bald darauf hörte Magda, dass alle Protestanten für die Hölle bestimmt seien. War Maman also doch nicht im Fegefeuer, und konnten die Gebete ihrer Tochter gar nichts mehr bewirken? Magda erkundigte sich und erfuhr, dass diejenigen, die in ihrem Erdenleben niemals Die Wahrheit (Mit großem D) gehört hätten, doch ins Fegefeuer und nicht direkt in die Hölle kämen. Hatte ihre Mutter Die (katholische) Wahrheit gehört? Magda wollte lieber gar nicht darüber nachdenken.

Neben der tröstlichen Einrichtung des Fegefeuers hatten die Katholiken auch Feiertage, die den Protestanten nicht vergönnt waren. Bei den Diakonissen waren die ganz im deutschen Stil gefeierten und von den Kindern geliebten Nikolaus- und Weihnachtsfeste die Höhepunkte des Jahres. Am 15. August dagegen – an Mariä Himmelfahrt – musste Magda mit Grand-Maman mitten in den Ferien und in der größten Hitze für die Schule lernen. Dabei gefiel ihr dieses Fest ganz besonders, auch wenn sie wusste: Für die Evangelischen ist Jesus in den Himmel aufgestiegen, für die Katholischen tat es die Jungfrau Maria.

»Sie schien mir sehr anziehend, diese Jungfrau Maria! Ein Kind auf dem Arm haltend, lächelte sie. Sie war eine Mutter. Sie war interessanter als Jesus. Mir fehlte eine Mutter und nicht ein Mann, ein Jesus am Kreuz mit schrecklichen Wunden. In den katholischen Kirchen waren auch viele dieser blutenden Gekreuzigten zu sehen, aber der kleine Jesus auf dem Arm seiner Mutter, das war gut, das war schön, das war so sanft. Die Jungfrau, die Mutter zertrat mit ihren kleinen Füßen aus rosa Wachs eine Schlange. Die Schlange war schrecklich, Angst einflößend und gefährlich, aber die Mutter von Jesus trat das Böse tot, zwang seinen Kopf in den Staub. Das gefiel mir!

Die evangelischen Kirchen waren trist und streng, die katholischen Kirchen waren schön, bunt, vergoldet, voller leuchtender Kerzen. Da gab es Blumen, die gut dufteten, und Weihrauch, der den Geruch der Kirche bestimmte, auch wenn kein Gottesdienst war, ein geheimnisvoller Duft, den es nirgendwo sonst gab. Reichte das aus, um katholisch werden zu wollen? Die Angst vor der Hölle und die Schönheit der Kirchen – war das Grund genug?«

Marguerite, der katholischen Stiefmutter, war Magdas Zuneigung zu allem Katholischen jedenfalls sehr recht, und sie war es auch, die dafür sorgte, dass Magda nach dem Abschluss bei den Diakonissen in das Istituto Frascani Signorini kam, eine katholische Privatschule. Und tatsächlich reifte in Magda der Wunsch, wie alle anderen Kinder die Kommunion zu feiern, ein weißes Kleid zu tragen, einfach richtig dazuzugehören. Zu Hause, wenn man denn Papas Wohnung ein Zuhause nennen konnte, gehörte sie weniger denn je dazu. Marcella, die erste Halbschwester, war geboren, und die Amme und das Baby hatten Magdas Zimmer übernommen. In ihrem neuen Zimmer, einem kleinen, dunklen Raum am Ende des Flures, der zum Hof hin führte, stand Magda noch größere Ängste aus als die, unter denen sie ohnehin von klein an gelitten hatte.

»Die Angst nahm zu. Nachts lag ich lange Stunden mit weit geöffneten Augen auf dem Rücken, weil ich sowohl die rechte als auch die linke Seite meines Bettes überwachen musste. Ich wünschte mir so, das Bett würde wenigstens mit einer Seite an der Wand stehen, dann hätte ich mich auf die Seite legen und etwas entspannen können, weil ich nur noch eine Seite zu überwachen gehabt hätte. Aber nein, das ginge wegen des Putzens nicht, sagte man mir, und überhaupt sei das alles Blödsinn.

Ich hatte zwei elektrische Drähte am Bett festgemacht, einen, der zum Licht führte, und einen, der zur Klingel führte, mit der man damals ›la Bonne‹ herbeirief. Im Dunkeln machte ich mir Sorgen: Waren die beiden Drähte noch an ihrem Platz? Ich musste noch einmal nachgucken, und beim Nachgucken lösten sich die Drähte, also musste ich sie wiederfinden, nehmen und neu festmachen.

Als ich klein gewesen war, hatte ich mir gesagt: ›Ich habe Angst, aber jetzt schläft die Gouvernante neben mir, und später wird mein Ehemann neben mir schlafen.‹ Doch wie viele unruhige, schreckliche Nächte lagen zwischen der Gouvernante und dem Ehemann!

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