Ulrich Becher - Das Herz des Hais

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Der Kampf der schönen Malerin Lulubé – die für wilde Fasnachtsbräuche, Stierkampf und vulkanische Inseln schwärmt – mit ihrem sanften, allzu vernünftigen Gatten Kerubin ist eine tragikomische Liebes- und Ehegeschichte, wie wir in der deutschsprachigen Literatur wenige haben. Hier wird von Lulubé erzählt, die während ihres Urlaubs auf einer südlichen Insel einem ›Wilden Mann‹ und auch einem Menschenhai begegnet, mit deren Hilfe ein frühes Trauma überwindet und schließlich ihren Weg findet und geht und dem Gatten schreibt: «Wenn einmal die Bogensehne meiner Leidenschaftlichkeit schlaffer hängen sollte, bin ich bereits gestorben. Ich ziehe aus, den wilden Mann zu suchen, der Deine Herzensgüte im Kopf hat und dazu das Herz eines Hais.»
"Das Herz des Hais" ist eine der großartigsten Liebesgeschichten, allemal gültig bleibt Peter Härtlings Votum: «Eine Erzählung wie die vom Haiherzen ist ein Geschenk.» Der eigens für diese Ausgabe geschriebene Essay von Eva Menasse zeigt den aktuellen Blick auf einen Klassiker der deutschsprachigen Literatur.

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Sie hatten soeben den berühmten Arabi-Marsch beendet. Wieder zischelte es aus dem Eberhaupt, stoßhaft, doch überdeutlich für Turians Ohr:

»Du kannst nicht trommeln! Wärst du aus Kleinbasel, könntest du’s vielleicht. Aber du bist ja nicht einmal aus der Alban-Vorstadt. Woher bist du eigentlich, Kerubin? Bist du überhaupt von dieser Welt? Oder bist du ein Engel – wie der, der auf deiner Weinsäufernase lächelt?«

Angelus war bemüht, den Dialog, der ihn mit eins, ja, gefährlich deuchte, abzubiegen. Ein Fasnachtsbrauch: das ›Intrigieren‹; unter der Larve hervor foppt man die andern mit verstellter Stimme.

»Mein bester Wildsaukeiler«, quiekte er mit einer Fistelstimme, »auch Engel können musizieren.«

»Vielleicht Harfe«, fauchte der Eber. »Trommel nie! Wer kann, kann; wer nicht kann, kann nicht!«

Im Frühherbst desselben Jahrs reiste das Paar nach Lipari hinab.

3

»Sind Sie ebenfalls Hinterbliebene?« fragte der Engländer ganz unvermittelt von Tischchen zu Tischchen.

»Wir?«

»Sie – wenn Sie die Frage verzeihen wollen.«

»Hinterbliebene? Wie meinen Sie das, bitte?« entgegnete Turian höflich. (Als städtischer Schweizer war man polyglott, konversierte in drei bis vier Sprachen.)

Sie saßen spätnachmittags beim Aperitif auf der von schmucklosen Säulen geteilten Terrasse der Trattoria al M. Rosa zu dritt an zwei wackligen Tischchen unter einer Art Strohmarkise, mit doppeltem Ausblick aufs Mittelmeer. Dem einen am monumentalen Stamm einer vereinzelten mächtigen Bagdadpinie vorbei auf die flachen Dächer und ein Stück Mole von Marina Lunga di Lipari nieder; dem zweiten nordostwärts zwischen den Hängen der Inselberge Monte Rosa und Sant’Angelo hindurch. Der Engländer, anscheinend wenig älter als die Turians, ein noch junger Mann, leerte sein drittes Glas Campari-Soda und bestellte ein weiteres, indem er durch eine mit Schnüren aus bunten Blechperlen verhängte Tür: »Un altro, padrone!« hineinrief, und blickte durch seine obsidianschwarze Sonnenbrille, die ihm etwas Wesen- und Ausdrucksloses verlieh, hinüber zum Castello, das Marina Lunga gegen Süden abschloß. Ein massiver Bau, thronend auf Felsen, die steil ins Meer abfielen. Langsam wandte der Unbekannte den Blick nach Nordosten, auf den Ausschnitt des im Abendwerden irisierenden Meers, hin zum gleichschenkligen Dreieck, das obsidianschwarz aus dem Horizont zackte. Aus der Spitze stieß eine – in der Entfernung haardünne – Rauchsäule senkrecht ins neapelgelbe Firmament empor, um merkwürdigerweise in rechtem Winkel abzubiegen: wie eine Rauchfahne, von Kleinkinderhand gemalt.

»Stromboli«, murmelte der Campari-Trinker. »So you are not visiting Lipari as survivors in mourning?«

»No«, sagte Turian höflich befremdet. »Why should we? Weshalb sollten wir Lipari als trauernde Hinterbliebene besuchen?«

»Sorry«, sagte der Engländer, nippte am himbeerfarbenen Aperitif. »Ich selber kam gestern von Pantelleria herüber als – sagen wir – hartnäckig trauernder Hinterbliebener. My father, you know. Er ist hier vor etlichen Jahren getötet worden.«

»Hier auf der Insel?« fragte Turian sanft.

»Yes, sir. Von den Haifischen geschnappt. Von Menschenhaien.«

Das Lulubé machte große, ins Schwarze spielende Augen, griff zum erstenmal in die Unterhaltung ein: »Gibt es hier Haifische?«

»Sorry, madam. Keine Ahnung.« Der Engländer leerte sein Glas.

Turian: »Verzeihung, Sie sagten doch eben …«

»Ich sagte, es gab welche. Damals.«

»Daß es in der Adria Haie gibt, ist bekannt«, machte Frau Turian Konversation. »Aber im Mittelmeer – das wußte ich nicht.«

»Mein Vater wußte es. Aber es half ihm nichts. Pagare, per favore!« Er zahlte, murmelte im Wegschlendern: »Hope to see you later.«

»Ich glaube, er ist ein bißchen betrunken«, lächelte Turian in seinen Bart.

»Ich glaube, ich war ein bißchen betrunken«, lächelte der Engländer, als er sich nächsten Nachmittags vor der Trattoria al M. Rosa zu den Turians gesellte. »Ich meine, als ich Ihnen gestern was von Haifischen fabulierte. This fabulous shark-story.«

Er lächelte ausdruckslos (die Sonnenbrille); dann schrumpfte dies Lächeln, bis sein Gesicht wie glasverziertes Leder wirkte, wie ein Stück mexikanischer Sattel:

»An utterly foolish joke; a rather sad one, as I may add. My father was killed over there in this blasted Castello.«

Das Castello sei in Mussolinis Tagen Strafkolonie gewesen – für Gegner des Regimes. Das habe Es bei Malaparte gelesen, bemerkte das Lulubé.

Wie nett, entgegnete der Unbekannte.

Sein Vater sei hier gefangengesetzt worden. (Wie jener als Engländer in die Lage geraten war, ließ der Sohn ebenso unerwähnt wie den Zeitpunkt: ob vorm oder im Krieg.) Nach Marschall Badoglios Frontwechsel zu den Alliierten hin seien im Castello Faschisten – »italienische und deutsche« – festgesetzt worden; vor einiger Zeit sei das Lager aufgelassen worden, und nun würden im Kastell Ausgrabungen veranstaltet. Sein Beruf: Ausgrabungen. Doch sei er an diesen hier bloß als Hospitant beteiligt. Er sei derzeit als Archäologe drüben auf der – zur sizilianischen Provinz Trapani gehörigen – Insel Pantelleria tätig, habe sich ein paar Tage Urlaub genommen und Lipari angesegelt, wie er sich ausdrückte, um sich den verwünschten Bau anzusehn, darin sein Vater sein letztes Leben gefristet. Weil die Insel ihrer jüngsten Vergangenheit wegen noch ›etwas in Verruf‹ sei und noch nicht von der neuen, zur Abwechslung friedlichen Germanen-Invasion überlaufen, habe er gewähnt, das Paar sei womöglich gleich ihm hier auf der ›Suche nach einem Toten‹. Man möge seinen Irrtum entschuldigen. Übrigens errate er aus dem Akzent des sehr nett englisch sprechenden Paars, daß es aus der Schweiz sei.

»That’s right«, bekannte Frau Turian nebenhin.

»Aber Sie sehn aus, madam«, sagte der hinter der schwarzen Brille Verborgene (seine Unpersönlichkeit wirkte in der Tat, als verberge sich der ganze Mann hinter schwarzem Glas), »wie eine echte Spanierin.«

Solches hörte das Lulubé nicht ungern. »Also ist Ihr armer Vater gar nicht von Haifischen getötet worden?«

»Ja und nein.«

»Wissen Sie, wie er umkam?« fragte Es interessiert.

»Er kam nicht um.«

Turian: »Sie sagten doch …«

»Er wurde um-ge-bracht«, dozierte der von Pantelleria Hergesegelte unpersönlich, aber dezidiert. »Soviel hat der britische Geheimdienst herausbekommen. Er unternahm einen Fluchtversuch. You know, er sprang von jenem verwünschten Felsen dort ins Meer. Er war ein glänzender Sportschwimmer, mein Vater, wie Lord Byron. Padrone, un altro Campari-Soda!«

»Und?« fragte das Lulubé mit großgemachten Augen, deren Iris wiederum ins Schwarze zu spielen begann.

Nachdem der sizilianische Kneipwirt ihm einen weiteren Aperitif serviert hatte, sagte der ›Engländer hinter Glas‹: »Vaters Sprung glückte. Aber er kam nicht weit.«

»Sie schossen auf ihn?« fragte Es mit gestautem Atem. (Diese Neugier nach dem ›Gefahrenmoment‹, Neugierde, die den Atem verschlägt, gehörte sehr zu Frau Turians Natur.)

»Nein. Nein. Nein, madam. Sie holten Vater mit einem Motorboot ein. Schleppten ihn ins Kastell zurück. Und bestraften ihn. Indem sie ihn umlegten.« Ja, hier befleißigte der Dozierende sich unvermittelt einer rohen Floskel: »By bumping him off.«

Er nahm die Sonnenbrille ab und war, indes er sie einsteckte, plötzlich da in Person: ein imposant aussehender junger Mann, brünettes Haar auf dem Langschädel gescheitelt, mit breiter steiler Stirn, unter der die grauen Augen in seltsam rechteckigen Höhlen ruhten, das braungebrannte Gesicht mit der feingeschnittenen Nase merkwürdig niedrig wirkte. In seinem verwittert hellbraunen, eher schwefelgelben Leinenanzug wirkte er, ungleich dem englischen Prototyp, eigentümlich vulkanisch und zugleich lebendig. Ja, wie ein Vulkan, der sich – im Gegensatz zu dem im Nordosten aus dem Meer zackenden, unentwegt tätigen Stromboli – ›zivilisiert‹ gibt, jedoch keineswegs erloschen ist. Oder bewirkte dieser gleichsam Ruhe sprühende Blick solchen Eindruck? Neben diesem Erdmann mutete Angelus Turian noch rosiger, noch zirrushafter, entrückter an.

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