Odd Klippenvåg - Der Stand der Dinge

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Der Stand der Dinge: краткое содержание, описание и аннотация

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Seit 40 Jahren sind Simon und Annar befreundet. Sie arbeiten in ihrem kleinen Laden und verbringen die freie Zeit auf Wanderungen und in ihrer Berghütte fernab der Zivilisation. Simon ist siebzehn Jahre älter als sein Freund, und als die Erzählung beginnt, erholt er sich gerade von einem Schlaganfall. Annar kümmert sich um ihn und um das Geschäft. In seinen Erinnerungen blickt Simon auf ein gutes Leben zurück – im Einklang mit der Landschaft und der Geschichte seiner norwegischen Heimat. Der Autor schildert das alles so verlockend und anschaulich, dass man sich selbst hineinwünscht in diese Welt. Natürlich läuft längst nicht alles so, wie es soll. Auch wenn in seinen Gedanken manchmal andere Möglichkeiten kurz aufblitzen, kann Simon sich doch stets mit dem Lauf der Dinge arrangieren, er nimmt das Leben so unausweichlich wie die Natur.Der Roman gibt ein kraftvolles Statement ab zu der Frage, was wirklich wichtig ist im Leben.-

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Er hätte gern gewusst, was Hermansen träumt, wenn er im Schlaf so sehr stöhnt. Träumt er von einem Schäferstündchen mit seiner Frau oder von einer köstlichen Sahnetorte? Vielleicht gibt es da für ihn ja kaum einen Unterschied. Er hat nämlich gehört, dass Hermansen früher Konditor war, auch wenn es ihm schwerfällt, das zu glauben. Denn ab und zu, wenn sie ein seltenes Mal zum Nachmittagskaffee ein wirklich leckeres Stück Kuchen bekommen und nicht nur trockenen Sandkuchen, dann hat er versucht, Hermansen zu beobachten. Hat der eine andere Art zu essen, hat er sich gefragt, aber jedes Mal wird er enttäuscht, es ist nämlich unmöglich, irgendeinen Unterschied zwischen Hermansen und den anderen zu entdecken, und zu den anderen gehört auch er selbst. Hermansen bohrt den Teelöffel mit derselben Gier in das Kuchenstück und führt ihn ebenso zitternd zum Mund wie die anderen. Und er kaut und schmatzt hemmungslos. Er hätte geglaubt, er würde feststellen können, ob Hermansen wirklich die Qualität eines Kuchens bewertet, ob zum Beispiel ein deutliches Lächeln über sein Gesicht gleitet, wenn er auf dem Tisch eine köstliche Marzipantorte sieht, oder ob Hermansen sich vorbeugt, um sich in den Anblick der Verzierungen auf der Torte zu vertiefen, eine Sahneborte um den Rand, rote Marzipanrosen oder eine elegante Aufschrift in Karamell. Aber nein! Nie hat er gesehen, dass Hermansen zuerst die Füllung gekostet hätte, ehe er sich über den eigentlichen Kuchen hermachte. Hermansen müsste doch ganz andere Voraussetzungen haben, um eine reichhaltige Nusscreme zu bewerten ...

Dann fällt ihm ein, was er eben geträumt hat: Er stand in einem großen weißen Zimmer, ohne zu wissen, wo er war. Denn es waren weder seine eigenen Räumlichkeiten im alten Haus noch die seiner Eltern. Plötzlich fror er, und dann stand er in einer kalten Schneelandschaft. Kein Haus, keine Bäume. Kaum auch nur irgendwelche Umrisse. Nur die bläulichen Schatten des Schnees in dem vielen Weiß.

Ob Träume wirklich eine Bedeutung haben?, fragt er sich.

Ich habe solche Angst davor, mein Gedächtnis zu verlieren. Im Grunde habe ich jetzt Angst vor allem. Dass die Wörter verschwinden. Wörter für ganz normale Dinge. Zutaten heißt das, woraus eine Mahlzeit besteht. Zwiebeln und Tomaten, in Streifen geschnittenes Schweinefleisch. Solche Alltagsdinge. Ein Regenschirm, zum Beispiel. Wann habe ich zuletzt einen Regenschirm benutzt? Wann habe ich eine Glühbirne berührt? Oder einen Schraubenzieher. Aber diese Alltagsworte vergesse ich. Die lieben alten Dinge dagegen sind in meiner Erinnerung festgenagelt. Ich kann sie wie auf Knopfdruck aufrufen: eine barocke Truhe, ein Schöpflöffel, ein Jugendstil-Zuckerstreuer, ein norwegisches Bierhuhn.

Am zweiten Weihnachtstag kam Inger mit dieser Freundin zu Besuch.

Wie hieß die Freundin noch gleich? War das nicht irgendein Name mit S?

Ich weiß noch, dass sie über die Hinrichtung Saddam Husseins im Irak diskutierten, als ich den Nachtisch servierte. «Das war nur richtig so», sagte Inger. «Der Mann hatte doch einen Völkermord begangen.» – «Genau», stimmte Annar zu. Da musste ich ihn ansehen, sein freundliches Gesicht, jetzt so verbissen und verkniffen, als er das sagte. «Egal», sagte die Freundin, «wir haben nicht das Recht, einen anderen Menschen zu töten.» Ihre Worte, so ruhig und entschieden, brachten die beiden anderen zur Besinnung. Oder vielleicht lag es auch daran, dass ich nun Vanilleeis und duftende flambierte Multebeeren servierte.

Anne, so hieß sie, die Freundin.

Und nach dem Essen, als wir alle vier vor dem Kamin saßen, fragte Anne mich, wie ich dazu gekommen sei, mich für Antiquitäten zu interessieren. «Ach, das ist eine lange Geschichte», antwortete ich. «Ich hatte einen Onkel in dieser Branche.» Dann musste ich mich korrigieren und erklären, dass Onkel Gustav eher einen Trödelladen hatte als ein Antiquitätengeschäft, ganz anders als Annar und ich. «Ich habe Onkel Gustav beerbt», erzählte ich.

Annar war mir zum ersten Mal wirklich aufgefallen, als ... Es war ein feuchtkalter Morgen gleich nach Ostern 1966, mit Regen und Wind in der Luft. Als ich aus dem Lieferwagen stieg, sah ich, dass Annars Mutter Wäsche auf die Leine hängte. Ich musste sie natürlich begrüßen, und ich ging zum Lattenzaun, um eine Runde zu plaudern. Als wir dort standen, mit dem Zaun zwischen uns, schaute ich zufällig an dem Mietshaus hoch, in dem sie wohnte. Dabei sah ich Annar in einem Fenster im ersten Stock. Weil ich den Eindruck hatte, Annar sei splitternackt, geriet ich in ziemliche Verwirrung. Natürlich konnte ich seinen Körper nur von den Hüften aufwärts sehen, oder eigentlich nicht einmal das. Ich glaube nicht, dass seine Mutter meine Verwirrung bemerkt hatte, denn ich ließ meinen Blick sofort zu ihr weiterwandern. Als sie sich über den Wäschekorb bückte, musste ich natürlich doch zu ihrem Fenster hochblicken und nachsehen, ob Annar noch dort stand. Und das tat er. Annar starrte auf uns herab, trotzig, fand ich, herausfordernd. Hätte der Junge jetzt nicht in der Schule sein müssen, überlegte ich und zog meine Taschenuhr heraus. An der Leine wehten Bettwäsche und Handtücher. Und Annars Unterhosen. Als ich zu Lieferwagen und Schuppen schlenderte, wusste ich, dass Annar mich im Auge behielt. Und das gab meinem Körper eine seltsame Unruhe.

Dann ist er wieder eingenickt.

Es ist heller geworden. Alles ist deutlicher, wenn auch mit vagen, verschleierten Konturen. In der Ecke der neue Schlafrock, den Annar ihm gekauft hat, er liegt über der Stuhllehne. Die Handtücher beim Waschbecken. Die Druckgrafik an der Wand.

Hermansen hustet. Vom Fenster her, das auf Kipp steht, hört er Vogelzwitschern. Um diese Jahreszeit gibt es nur Spatzen.. Unten auf der Straße ein Auto.

Manchmal, wenn der Wind aus der richtigen Richtung weht, kann er so früh am Morgen eine Lokomotive heulen hören. Das sind die Nachtzüge, die die Stadt erreichen. Außerdem Flugzeugdröhnen bei Tag und bei Nacht.

Warum rede ich nicht häufiger mit Hermansen, überlegt er und dreht sich auf den Rücken. Vermutlich, weil Hermansen diesen leeren Blick schon hatte, als er gekommen ist. Anfangs hat er es immerhin versucht. Er hielt es nicht für möglich, sich zusammen mit einem anderen Menschen in einem Zimmer aufzuhalten, ohne dass einer von beiden etwas sagte. Zuerst hatte er Hermansen seine ganze Krankheitsgeschichte erzählen wollen. Aber als Hermansen keine Antwort gab, verstummte auch er.

Er weiß, dass es noch lange dauern wird bis zum Frühstück. Viele Jahre lang, das weiß er noch, hat er manchmal morgens nach dem Aufstehen den Plattenspieler eingeschaltet, ehe er Kaffeewasser aufsetzte. Dann strömte Brahms aus den Lautsprechern über dem Küchenschrank. Oder ein anderer. Sogar Bruckner, so früh am Morgen. Er ließ alle die Großen laufen, je nach Lust und Laune. Auch die Dirigenten. Furtwängler. Böhm. Oder Karel Ančerl. In einem Herbst waren er und Annar nach Amsterdam gefahren, um Haitink Mahlers Achte dirigieren zu hören.

Die größten Musikerlebnisse habe ich doch in meinem eigenen Wohnzimmer gehabt, denkt er.

Wenn Annar kommt, dann in der Regel gleich nach dem Essen. Plötzlich steht er am Tisch, ehe ich aufs Zimmer zurückgehen kann. Die anderen starren ihn an, als ob sie ihn noch nie gesehen hätten. Hermansen natürlich und Frau Roll. Eigentlich müsste Annar kommen, wenn ich besser in Form bin, nicht wenn ich gleich nach dem Essen am liebsten schlafen würde. Das habe ich ihm auch gesagt. «Kannst du nicht vormittags kommen», habe ich gefragt, «oder ein bisschen später?» Und er bittet um Entschuldigung, sagt, das sei nicht immer so leicht. «Komm abends», sage ich. «Komm nachts.» Dann lächelt er und drückt mir die Hand.

Eines Tages höre ich eine Pflegerin flüstern, dass Frau Roll offenbar neun Leben hat.

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