Clara Viebig - Der einsame Mann

Здесь есть возможность читать онлайн «Clara Viebig - Der einsame Mann» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der einsame Mann: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der einsame Mann»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Oberst Freiherr von Rettberg, der sein Leben lang Junggeselle gewesen ist, wohnt nach Ende seiner Dienstzeit zur Miete bei der Witwe Hilde Arndt. Schnell schließt er ihren kleinen Sohn Hans-Helmut ins Herz und wird ihm wie ein Vater. Der begabte Hans-Helmut besucht das Gymnasium und geht danach zum Studieren nach Bonn und später nach Berlin, was durch die Großzügigkeit Rettbergs ermöglicht wird. Anfangs schreibt der Sohn noch regelmäßig, doch das Berliner Leben zieht ihn in seinen Bann und er verstrickt sich in allerlei Liebeleien. Als er ernsthaft erkrankt, schickt seine Mutter ihre junge hübsche Magd Maria Kaspers aus dem Dorf nach Berlin, um den Sohn gesund zu pflegen. Beide werden ein Paar. Dass Maria eines Tages ein Kind erwartet, stürzt Hans-Helmut in eine Lebenskrise und er sieht keinen Ausweg mehr als den Freitod. Wenig später stirbt auch seine Mutter. Der alte Oberst fasst einen schwerwiegenden Entschluss.-

Der einsame Mann — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der einsame Mann», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er rannte fort. Wie ein eifersüchtiger Stich war’s ihm durchs Herz gefahren. Oh, diese Dreistigkeit! Der Freche! Dass er doch ein Mann wäre und den da züchtigen könnte für seine Zudringlichkeit! Aber sah Maria es auch als Zudringlichkeit an und war böse darüber?

Die Mutter sah heute unter der Sekundanermütze ein blasses Gesicht. Und essen mochte der Junge heute auch nicht. Am Abend ging er früh schlafen. Ja, er war müde, das war keine Lüge, und die Müdigkeit kam von seiner Traurigkeit. Als er jetzt am Fenster stand und sich hinabbeugte in den dunklen kleinen Garten, aus dem der Duft der Geissblattlaube stark, fast beklemmend stark aufstieg, ballte er die Fäuste. Oh, die Maria! Überhaupt die Mädchen! Sie waren alle nichts wert. Vom ersten besten liessen sie sich abküssen. Die Schulkameraden prahlten damit, wie viele Mädchen sie schon geküsst hätten, und sie hatten auch noch mehr erzählt, aber er hatte nie darauf hingehört, er hatte ihnen ja nicht geglaubt. Aber nun musste er’s doch wohl glauben. Oh, es ging eigentlich gar nicht schön zu in der Welt!

Nicht schön —?! Wie ein Lachen ging es plötzlich durch die Nacht. Oh, doch schön! Eine starke Duftwelle stieg zu Hans-Helmut auf, schwere Luft umfing ihn heiss, sein Kopf glühte; er befühlte sich die Stirn, sie schmerzte. Schön wohl, aber nicht rein. Gar nicht rein. Und es müsste alles doch eigentlich rein sein im Leben, so rein wie in diesem kleinen Haus, in diesen Stuben, in denen seine Mutter still aus und ein ging und mit sachten Händen räumte, dass alles immer wohlgeordnet war. Man musste eine Scheu haben, in dieses Haus, in diese Stuben etwas hineinzutragen, das nicht wohlgeordnet, das nicht sauber war. Seine liebe Mutter! Manchmal war es ihm, als müsste er sich auf ihre Hand beugen und die küssen wie in heiliger Scheu. Nein, er wollte ihr auch niemals Kummer machen, nie etwas tun, das nicht hineinpasste in ihre Stuben. Der Oberst dachte gewiss genau so wie er, wenn der mit der Mutter sprach, dann dämpfte er immer die Stimme, sprach ganz mild, nicht so knarrig wie gewöhnlich. Alles Hässliche blieb draussen. Und so würde es immer sein, musste so immer sein und bleiben! Der Knabe sprach es zu sich selber wie mit einem Schwur. Seine arme Mutter! Der Mann, den sie so lieb gehabt hatte, der war ihr so bald genommen worden, aber der Sohn, der durfte ihr nicht genommen werden, durch nichts — nein, durch nichts!

Abwehrend scheuchte Hans-Helmut mit der Hand hinein in die schwersüsse Luft des duftgeschwängerten Gartens. Fort mit den Gedanken, die sich nicht gehörten! Er wollte rein sein und rein bleiben; er musste es bleiben. Aber war es nicht schwer? Ja, so schwer! Mit einem Seufzer rang der Knabe die Hände ineinander, und dann begann er im Zimmer auf und ab zu wandern, getrieben von etwas, das ihn nicht rasten und ruhen liess.

Eine Unke rief am Berg, die sass da unter einem Stein und liess ihre Glöckchenstimme erklingen. Hans-Helmut zählte den Unkenruf; immer »Unk« und wieder »Unk«, aber auch diese Eintönigkeit stillte nicht seine Erregung. Die Stunden vergingen. Es mochte nach Mitternacht sein.

Da öffnete sich leise die Tür des Zimmers, der Oberst streckte vorsichtig seinen Kopf herein. Er hatte etwas gehört, etwas Unbestimmtes, das ihn aufgeschreckt hatte aus erstem Schlaf. Er hatte sich aufgesetzt und gelauscht: horch, immer Tappen, verstohlene Tritte!

»Wer da?« Seine erhobene Hand hielt eine Pistole. Mit einem Laut der Verwunderung und einem Lachen liess er sie jetzt sinken: »Junge, du?«

Wie ein ertappter Verbrecher stand der Knabe. Mit bleichem Gesicht, die Augen weit aufgerissen, starrte er den Eintretenden an.

Der Oberst zog leise die Tür hinter sich ins Schloss. »Was hast du, mein Junge?«

Hans-Helmut stand noch immer erschrocken. Was sollte er sagen, damit er das nicht verriet, das, was er nicht aussprechen konnte, was ihm selber unerklärlich war und was doch da war, flatternd wie eine Fledermaus aus dunklen Ecken. »Ich konnte nicht schlafen,« stiess er tonlos heraus. Er stand da, angezogen noch wie am Tag, nichts aufgeknöpft, nichts von sich getan, das Bett wohl aufgeschlagen, aber das Kissen ganz glatt, man sah es, er hatte noch nicht darin gelegen. Er fühlte, das Auge des Mannes ruhte forschend auf ihm. Er versuchte ein Stottern. Da legte sich eine Hand fest auf seine Schulter.

»Lass nur, mein Sohn, lass!« Es war dem Oberst plötzlich, als sähen seine eben noch verschlafenen Augen ganz hell, als würde vor ihnen ein Vorhang weggezogen; sie sahen jetzt, was sie bisher noch nicht gesehen hatten: der da wurde jetzt gross. Jetzt kamen die Stunden, die jeder durchmachen muss, wenn die Kinderschuhe zu eng geworden sind, wenn das Blut sich regt, wenn im jungen Baum der Saft anfängt zu steigen. Ihm lag jene Zeit schon so weit, aber er erinnerte sich ihrer heute, jetzt, auf einmal. Er wusste wieder, wie so einem Jungen zumut ist, der noch nicht weiss: wohin, weswegen?!

»Du kannst nicht schlafen,« sagte er — seine Stimme knarrte nicht, sie war mild — »ich auch nicht. Komm, Hans-Hänschen« — er klopfte dem verwirrt Dastehenden auf die Schulter — »wir sitzen noch ein bisschen zusammen. Ich erzähle dir von mir was, du erzählst mir von dir was. Das bringt uns dann beide zur Ruh.« Den Widerstrebenden und doch gern Folgenden zog er neben sich.

Da sassen sie nun beide auf dem Bettrand, der Alte und der Junge. Und der Oberst redete von Gott weiss was, von eigentlich ganz belanglosen Dingen: von Ausroden im Garten, von der Rosenhecke, die sich zu breit machte, von der Geissblattlaube, die gestutzt werden musste, und dass überhaupt mal mit der Schere ordentlich dreingefahren werden musste. »Es kann doch nicht alles so aus Rand und Band geraten im Garten — — und man kann auch sich zuviel Gedanken machen,« sagte er dann plötzlich ohne jeden Zusammenhang. Ach, dass er so ungeschickt war! Er hätte jetzt so vieles sagen, dieser jungen aufgeschreckten Seele so manches leichter machen können, die Stunde war gekommen; aber das Sprechen war nicht seine Sache. In einer gewissen verlegenen Hast wiederholte er nur immer wieder: »Ja nicht zuviel denken, nicht zuviel denken, das Grübeln ist für gar nichts, für gar nichts. Ich habe auch mal gegrübelt, glaube ich — früher — ich habe mir sogar mal eine Kugel durch den Kopf schiessen wollen wegen einer jungen blonden Dame, der ich unter der Kastanie beim Regimentsfest meine Liebe gestanden hatte, meine heisse Liebe, und die mich doch nicht wollte. Es geht alles vorüber, Hans-Hänschen. Es geht alles vorüber!«

»Nein, es geht nicht alles vorüber!« Der junge Mensch schrie plötzlich auf, warf seinen Kopf dem erschrockenen Mann an die Brust und umfasste ihn mit beiden Armen. »Es geht nicht alles vorüber — ich habe Angst!«

Fünftes Kapitel

In das stille kleine Haus draussen vor der Stadt war Unruhe gekommen. Niemand ahnte, dass Unruhe da war, erstaunt hätte der Oberst gefragt: »Unruhe, wieso?« Frau Doktor nannte dieses, was gekommen war und sich verbreitete von der Mansarde oben bis hinunter zur Küche: fröhliches Leben.

In der Küche sang Maria Kaspers und klapperte mit den Herdringen. Sie war jetzt immer da. Frau Doktor war eines Tages ohnmächtig geworden; in der Küche beim Mittagkochen hatte sie plötzlich gesagt: »Mir ist gar nicht recht wohl,« hatte nach einem Stuhl gefasst und war umgefallen. Ein Glück war es, dass der Sohn bei ihr stand; er hatte sie auffangen wollen, aber sie war ihm doch niedergeglitten auf die Fliesen. Auf seinen Hilferuf kam der Oberst herbei. Sie trugen sie miteinander auf ihr Bett, und Hans-Helmut jagte schreckensbleich in die Stadt, um den Arzt zu holen.

Es ging nicht mehr, dass Frau Doktor so viel allein schaffte. Eine ständige Hilfe musste ins Haus, nicht bloss morgens zwei Stunden die alte Vettel, die Kaspers, wie Doktor Bär grob sagte. Wenn die Männer nun aus waren und so etwas wieder vorkam? Die Ohnmachtzustände konnten sich wiederholen. Der Arzt machte ein ernstes Gesicht. Und dann sagte er dem Oberst draussen im Flur, wo sie allein waren, dass es mit dem Herzen von Frau Doktor Arndt nicht in Ordnung war. Eine Muskelerschlaffung, und das Herz war auch zu gross, eine Erweiterung. Oh, was war denn da zu tun?! Erschrocken sah ihn der andere an. »Ich schreibe etwas auf, ein Herzmittel, und dann vor allem Ruhe. Schonung in jeder Beziehung. Weder körperliche Anstrengungen noch seelische Erregungen.« —

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der einsame Mann»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der einsame Mann» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der einsame Mann»

Обсуждение, отзывы о книге «Der einsame Mann» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x