Ulrich Wendt - Baden-Baden wagen

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Wendt - Baden-Baden wagen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Baden-Baden wagen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Baden-Baden wagen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Baden-Baden im Jahr 1990: Die existenziellen Beziehungen zum Land Baden-Württemberg sind zerrüttet, die Stadt steht vor einer Neuausrichtung. Am 1. Juni desselben Jahres tritt Ulrich Wendt sein Amt als Oberbürgermeister an und leitet acht Jahre die Geschicke der Stadt. In seinem Buch nimmt Ulrich Wendt den Leser mit auf eine Expedition in das letzte Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts, das während seiner Amtszeit wie eine Wasserscheide zur Nachkriegszeit gravierende Veränderungen für die Kurstadt einforderte.
Er berichtet spannend von seiner Zeit als Stadtoberhaupt in Baden-Baden, präsentiert die entscheidenden Fakten und spricht authentisch über seine Emotionen. Wohl erstmals nach 1945 gibt ein ehemaliges Stadtoberhaupt vollen Einblick in seine Amtszeit.
Dieses Buch dokumentiert alle Motive, Hintergründe, Stimmungen und Fakten aus dieser Zeit – auch solche, die der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannt waren oder Gefahr liefen, in Vergessenheit zu geraten. So ist «Baden-Baden wagen – ein Jahrzehnt der Entscheidungen» auch ein wichtiger Beitrag zur neueren Stadtgeschichte.

Baden-Baden wagen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Baden-Baden wagen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ist es nicht ein brutaler Verstoß gegen die Ruhe im „Weltkurort Baden-Baden“, wenn man sich zugleich darauf konzentriert, ein prosperierender Wirtschaftsstandort in direkter Nachbarschaft eines leistungsstarken Flughafens zu werden?

Ist es die richtig gewichtete Marketingstrategie, uns an erster Stelle als Kur- und Bäderstadt zu positionieren? Oder ist unsere charakteristisch gewachsene Vielfalt mit Festspielhaus, SWR, Museum Frieder Burda, Staatlicher Kunsthalle, neuem Stadtmuseum, LA8, Theater, Philharmonie, Brahms-, Turgenew-Gesellschaft sowie weiteren vorzüglichen Institutionen nicht vielversprechender unter dem Dach einer spannenden Kulturstadt zu präsentieren?

Stimmt es wirklich, dass die „normalen“, angestammten Baden-Badener Bürger zu oft den Kürzeren ziehen, weil zu einseitig auf den internationalen Standort gesetzt wird? Oder gibt es ein Leitbild, wie beide Seiten fair und anteilig in einer Zugewinngemeinschaft profitieren könnten?

Ich werde versuchen, liebe Leserinnen und Leser, Ihnen darauf eine Antwort zu geben.

Der Versuch, für das bisweilen komplexe Werden, Wachsen und Wollen unserer kleinen Stadt, ein striktes, chronologisches, nach Fakten und Ergebnissen gegliedertes Vorgehen zu zimmern, hat viel Schweiß gekostet.

Schnell wurde mir klar, dass die autobiografischen, naturgegeben emotionalen Sichtweisen von den produzierten Fakten und Ergebnissen nicht zu trennen sind. Es wäre anderenfalls weder lebensnah, ehrlich und gewiss weniger spannend geworden. Natürlich steht am Anfang einer Neuausrichtung eine Vision mit Strategie und klaren Zielen. Aus dieser geordneten Struktur erwachsen aber immer wieder neue Situationen, Chancen wie Hindernisse, Impulse und Motive. Diese emotionale Seite ist neben der Vernunft der Treibstoff für politisches Handeln. Aus diesem Spannungsbogen heraus habe ich geschrieben. Genau so sind daraus stadtgeschichtliche Ergebnisse geworden.

Die öffentliche Person Oberbürgermeister Wendt wächst bei hohem Widerstand mit seinem privaten Wesen zusammen. Wer alles geben will, kann das nicht verhindern. Wenige enge Weggefährten habe ich deshalb meinen Entwurf gegenlesen lassen. Es ging mir um Rat, Maß und Mitte, besonders bei den brisanten Themen. Die einen sahen in mir mehr den kühl kalkulierenden Macher, die anderen mehr den Menschen mit seinen Emotionen, der die Leser tief in sein Inneres blicken lässt.

Vor allem bei dem Kapitel „Schattenseiten“ galt es, meine Frau und meine Kinder mit hineinzunehmen, weil hier, von wem auch immer, eine massive Vergiftung in die öffentliche Wahrnehmung wie in unsere intimste Privatsphäre getragen wurde, die nachhaltige Wirkung für beide Bereiche hinterließ.

Immer wieder war es nötig, Vergangenes nicht nur inhaltlich, sondern auch im Zeitgefüge richtig zu rekonstruieren. Weil meine wenigen Unterlagen sowie die vorhandenen Terminkalender besonders im „überfüllten Korridor“ zwischen 1993 und 1997 nicht in allen Fällen weiterhalfen, können zum Beispiel bei Begegnungen oder bei der Schrittfolge von Verwaltungsverfahren Jahresschwankungen nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Auch war es geboten, neben der erzählenden Zeitebene der 90er-Jahre sowie kurzen Rückblicken immer wieder an prägnanter Stelle aus der heutigen Sicht 2020, damalige Momentaufnahmen mit der eingetretenen Realität abzugleichen.

Und ja, Corona hatte für den Autor auch sein Gutes. Er nutzte das Refugium daheim im Arbeitszimmer, um parallel zur bisher nie gekannten „Geisterwelt“ draußen, in der zeitlichen Verdichtung von vier Monaten das erste Entwurfskonzept niederzuschreiben. Die Corona-Zeitzeiger sind lediglich statische Wegmarken mit Kurzanmerkungen, die Rückschlüsse auf den Autor ermöglichen könnten. Mit dem Geburtsdatum Juni 1945 als Vertreter der allerersten Nachkriegsgeneration hat man als Demokrat eine Verpflichtung und als Deutscher einen europäischen Kompass. Dass Bücher in der Zeit zwischen Abschluss des Manuskripts und der Veröffentlichung teils von der Realität überholt werden, träfe dann wohl auf diese „Corona-Haltestellen“ und auf den Epilog zu, bei dem mir meine innere Stimme sagt, dass unser Festspielhaus die Corona-Krise meistern muss und wird.

Wohlan, ich bin mir bewusst, dass diese Vermessung der Baden-Badener 90er-Jahre den Autor spiegelt. Mein Maßstab war: Die Liebe zur Stadt sollte eine ehrliche, suchende und zielführende sein.

Und auf einer Metaebene sehe ich bildlich vor mir, wie die „echten“ Baden-Badener in ihrem Oostal dafür arbeiten, damit die Gäste und Residenten als bekehrte, aufgeklärte Baden-Badener auf ihren verschiedenen „Chaiselongues im Grünen Salon“ genesen, musizieren, lauschen, schreiben oder lesen, diskutieren, genießen, spielen und riskieren – entrez s’il vous plait!

1.

DIE NEUE WELT MIT KINDERAUGEN

Im Frühling 1955 muss es gewesen sein, als ich mit meinem sichtbar stolzen Vater vor unserem Baugrundstück in der Stresemannstraße, einem steilen Hang am sogenannten Birkenbuckel, stand. Von der Talseite vis-à-vis grüßte als Ensemble der Hausberg Merkur mit Aussichtsturm plus waghalsiger Standseilbahn Hand in Hand mit seinem Zwillingsberg „Kleiner Staufen“. Davor, wie hingetupft, die Eckhöfe mit Marienkapelle und, wie ich Tage später bestaunen konnte, mit alten Weinstöcken. Über uns ein stattliches Sanatorium, unter uns das Hotel Runkewitz direkt an der Lichtentaler Allee, das wenige Jahre danach fast bis auf die Grundmauern abbrennen sollte. Papa, gelernter Stadtbaumeister, hatte als neuer Leiter des städtischen Hochbauamtes für die sechsköpfige Familie alles auf Zukunft gesetzt und für das schmalbrüstige, langgestreckte Haus mit gewagtem Treppenaufstieg den letzten Pfennig umgedreht. Vom Timmendorfer Strand direkt in den Schwarzwald – mein Herz schlug hoch – was für ein Paradies! Eine märchenhafte Kulisse allein der Schulweg in die Vincenti-Grundschule. Zwei Minuten bergab zur Linken flatterten Hammer und Sichel über der Villa Sorento. Die sowjetische „Botschaft in der Hauptstadt“ der ehemaligen französischen Besatzungszone war noch immer als Militärmission aktiv. Auf der anderen Seite der Oos grüßte von Brücken flankiert das prachtvolle Hotel Bellevue mit seiner soignierten Parklandschaft. Es folgte, immer entlang der zentralen Flusspromenade, zur Rechten die Gönneranlage, ein zauberhafter Rosengarten, benannt nach einem weitsichtigen Oberbürgermeister. Gegenüber die rotsandige Anlage des ältesten deutschen Tennisclubs Rot-Weiß, einer Gründertat der englischen „Kolonie“, die sich später mehr und mehr Richtung Nizza verabschiedete und zusätzlich noch den ältesten Golfclub hierzulande und die anglikanische Kirche am Gausplatz als Abschiedsgeschenk hinterließ. Es gab dann Weg-Varianten, aber die absolute Lieblingsstrecke führte entlang dem Flaggschiff, dem legendären Brenner‘s Parkhotel (heute Brenners Park-Hotel & Spa), bis 1949 Sitz der französischen Militärregierung, vorbei an prächtigen Villen wie der Villa Stephanie, benannt nach der Adoptivtochter Napoleons, Mitglied der markgräflichen Familie, und endete mit dem Palais Gagarin, benannt nach einem russischen Aristokraten und Liebhaber der Stadt. Gegenüber die Staatliche Kunsthalle aus der preußisch-wilhelminischen Phase, wenn auch schon im damals gewagten schnörkellos schlichten Baustil, was dem Kaiser als stetem Sommergast im nahen Maison Messmer gar nicht gefiel. Der Internationale Club, vormals Residenz der schwedischen Königin Frederike sowie das Stadttheater, ein architektonisches Schmuckstück der Pariser Schule. Sie alle zeugten von der internationalen Durchdringung der ehemaligen Sommerhauptstadt Europas.

Auf Höhe der Kurhaus-Kolonnaden ging es über die Fieserbrücke, den Leopoldsplatz mit vom Verkehr umtosten, wild winkendem Polizisten auf der Kanzel, über den schönsten, von Kastanienbäumen gesäumten Boulevard Baden-Badens, der Sophienallee. Dann war ich da, in meiner Schule. Hatte ich ein oder zwei Groschen in der Tasche, was keinesfalls immer der Fall war, freute ich mich vornehmlich auf eine zuckerglänzende Schneckennudel und eine knusprige, grobkörnig gesalzene Laugenbrezel in der großen Pause.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Baden-Baden wagen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Baden-Baden wagen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Baden-Baden wagen»

Обсуждение, отзывы о книге «Baden-Baden wagen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x