Hans Leip - Das Tanzrad oder Die Lust und Mühe eines Daseins

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Das Tanzrad oder Die Lust und Mühe eines Daseins: краткое содержание, описание и аннотация

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"Tanzrad" betitelt Hans Leip seine Autobiografie und spielt damit auf eine Rummelplatzattraktion an, jenes schnell rotierende Rad, auf dem man sich nur schwer halten kann und von dem man zum Gaudium der Zuschauer früher oder später hinunterrutscht. Als Sohn eines Schauermanns 1893 in Hamburg geboren und in der Langen Reihe in Hamburg-St. Georg aufgewachsen, erwacht in ihm schon früh eine Neigung für die Seefahrt, den Hafen. Diese findet Eingang in sein literarisches und graphisches Werk. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrt er zurück in seine Heimatstadt, wo er ein vielschichtiges Oeuvre erarbeitet. «Tanzrad» ist ein ehrliches Buch, reizend durch seine eigenwillige Sprache und seine ungewöhnliche graphische Gestaltung.-

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Aber in allem, was da Klang gewann, spukte mir das

Rauschen von Brandung, Wind und Gischt

Diese zwanglose Musikgesellschaft war eine Gründung der obersten Jahrgänge, brisant geleitet von dem Dirigenten Behncke. Dessen überragende Begabung und schwarzlockige Erscheinung schien großer Laufbahn gewiß. Seine Ergänzung war der nicht weniger begabte, aber unauffälligere Schusterssohn vom Nagelsweg

Fritz Jöde

Alles, was nicht Streicher war, vermochte er, zwischen Piano und Harmonium auf einem Drehstuhl kreiselnd, aus der Partitur hinzuzufügen. Es war immer neu erstaunlich. Schon als Chorjunge war ich mal in dieser illustren Vereinigung gewesen, als sie gemeinsam mit Georg Aleff auf Veranlassung Pastor Kapessers Schillers »Lied von der Glocke« zu Gehör brachte, in der Vertonung des sonst vergessenen gothaischen Hofkapellmeisters Andreas Romberg.

Behncke – ich weiß seinen Vornamen leider nicht mehr, und alle, die es noch wissen könnten, sind ihm, der als Offizier im Ersten Weltkrieg fiel, irgendwann nachgefolgt. Auch Fritz Jöde, der als der bedeutendste Anreger der deutschen, ja internationalen Jugendmusik gilt und ein reiches Werk eigener Kompositionen und sachdienlicher Schriften hinterlassen hat. Meine Schwester Gretchen gehörte zu seinem Singekreis. Als aber einmal von Mendelssohns »Meeresstille und glückliche Fahrt« die Rede ging, würgte mich die »Seesucht« und drängte auf Erfüllung.

Kalli Töge, mein Jahrgang, war gleich nach der Konfirmation zur See gegangen und schon Matrose, während ich im zweiten Sommer die Seminarbank drückte. Eben vor den großen Ferien traf ich ihn, wie er braungebrannt-drahtig einherschaukelte.

Na, macht das Spaß? fragte ich.

Kannst ja mal probieren meinte er herablassend und zündete sich eine süßlich - фото 17

Kannst ja mal probieren

meinte er herablassend und zündete sich eine süßlich duftende Zigarette an.

Ja, in den großen Ferien. –

Ferien? Kenn ich gar nicht mehr. Schon morgen geht’s wieder raus. – Gern? –

No! Aber demnächst bin ich Vollmatrose und dann Bootsmann. Da könnt ihr mich alle! –

Wo kann ich anmustern

fragte ich.

Hast du drei Mark? –

Wahrscheinlich. –

Dann rutsch damit zu Tina Pösch. Altonaer Fischmarkt. –

Nicht Eier-Cohrs? –

Nee, der ist teurer und schwieriger. Und zieh dir drei Hemden an und doppelt Unterhosen! –

Warum das? –

Fischdampfer gehn mang die Eisberge. –

Fischdampfer? Ich will lieber auf’n Windjammer. –

Püh! Erstens sterben die aus. Zweitens nehmen die nur welche von der

Seemannsschule. Und drittens bist du nicht rechtzeitig wieder auf deiner Büffelschippe. –

Und wenn ich dabeibleib? –

Kalli zog den Hosenriemen strammer, zuckte mit der linken Achsel und paffte: Viel Glück! –

Klang das mitleidig? Ich hielt ihn am Ärmel: Wie hast denn du angefangen? –

Mit hundert Emm und Grips. Tjüs! Hab ’ne Verabredung. Söte Deern. Auch noch nichts für dich. –

Ich blickte ihm nach, wie er so senkrecht und sicher wiegenden Schritts entschwand.

Anderntags weihte ich meine Schwester Gretchen ein. Diesmal wollte ich keine Kühe hüten bei ihrer Freundin hinter Schwarzenbek, sondern auf Fischfang fahren. Das dürfe sie aber nicht verraten. Und sie pumpte mir drei Mark.

Ich also hin zu Tina Laßmichmal, wie sie auch genannt wurde. Eine resolute Alte, der nichts fremd war, ein Laternengesicht mit rötlichen Hängewangen und forschend, fast mütterlichem Ausdruck, der aber jäh wie ein Westwind auf Nord drehen konnte, mit Pupillen wie Eisnadeln und einem Tonfall, der dem eines Bootsmannsmaaten nicht nachstand. Ich nahte ihr erklärlich schüchtern und sammelte meinen Blick auf ihre goldene Brosche, die aus den drei Symbolen Glaube, Liebe, Hoffnung gebildet war, Kreuz, Herz und Anker. Und ich hielt ihr meinen Taler hin. Schweigend schob sie ihn zurück, sah mir schief zwischen die Ohren und flüsterte merkwürdig sanft und heiser: Hatte mal ein Küken wie dich, der konnte es auch nicht lassen, war schließlich sogar Käptn auf einem P-Liner. Und kam nicht wieder. –

Das tut mir leid, stammelte ich.

Ein gedrungener Mann trat herzu, eleganter gekleidet als die rauhen Gestalten, die an der Theke knobelten. Statt der üblichen Schiffermütze trug er einen weichen Panama.

Na, haben wir einen, Frau Pösch? –

Seine Stimme war hoch und singig, beinahe weinerlich.

Er stach mit einem umwickelten Finger nach mir: Kannst du

Kartoffeln schälen

Und ob! –

In diesem Augenblick meinte ich es zu können, da ich spürte, hier sei rascher Entschluß vonnöten.

Die Wirtin drückte den Finger des Herrn sacht hinunter und sagte unlaut, aber hart: Wohrschau, Smutje, bi düssen lot din Poten in din egen Büx! Versteihst mi? –

Der Smutje hob wehleidig zwei nußrundbraune Augen und äußerte: Liebwerteste Patronin aller Schiffahrt. Sie sollten mich doch genauer kennen als die üblen Gerüchte! –

Tina Pösch lachte knittrig: Pedd di man nich opn Slips, Herr Loitzikow! –

Dann streichelte sie rasch und scheu über mein Haar: Holl di fuchtig, Jung, lot di dat verleeden, un denn mok, dat du wedder no Hus kümmst! –

Mir war unheimlich. Der Schiffskoch schob mich zum Ausgang: Wir fahren gleich. Ich nehm dich als Passenger mit, hab mich geschnitten, brauch Hilfe. Los denn! Ab mit Eile! –

Mir war, als sollte ich stracks Richtung Reismühle abhaun. Aber der federnde Gang neben mir, die gewählte Sprechweise, die Zusage, mir’s leicht zu machen und daß wir bestimmt Pottwale zu sehen kriegten, hielten mich neben ihm. Und auf einmal waren wir hinter langen Fischhallen, an rasselnden Kränen und dem Betrieb von Laden und Löschen mehrerer großer Trawler vorbei. Der Koch schwenkte über eine Gangplanke auf ein weniger stattliches Deck. Es dämmerte schon, und gerade wurde die Positionslampe auf Steuerbord entzündet. Hoffnungsgrün. Das kannte ich von vielem Streifen am Hafen. Und schon rummelten die Maschinen, die Gangway wurde eingezogen, die Halteleinen losgeworfen. Wir waren schon in Fahrt, als mich Herr Loitzikow schnurstracks in die Kombüse gedrängt hatte. Ich merkte, wie jemand von der Brücke herunterpolterte und eine scharfe Stimme den Koch verhörte. Der aber redete sich rasch heraus: In Ordnung, Käptn, eigene Verantwortung, private Hilfskraft ohne Heuer und Anteil. – Es klang, als sei er der Küchenchef vom »Atlantik«.

Ein strenges noch nicht altes Gesicht lugte rasch durch die Tür eine straffe - фото 18

Ein strenges, noch nicht altes Gesicht lugte rasch durch die Tür, eine straffe Marine-Erscheinung, nickte kurz: Mach’s gut! –

Und somit begann meine

erste Seefahrt

Fischdampfer! Das Schaurigste, was einem romantisch veranlagten jungen Menschen unter die Füße kommen kann. Es ist hier meine Absicht nicht, die bittere Notwendigkeit der Seefischerei oder gar ihre Tapferkeit zu bezweifeln. Meine Hochachtung ihren Männern allen! Was mich damals fast zur Strecke gebracht, hat mich doch auch gefestigt, gemäß der Erkenntnis des Zarathustra-Philosophen: »Was mich nicht umwirft, macht mich stärker.«

Und wo sonst hätte ich so rasch die See wirklich erfahren können? Die gnadenlose Schaukel zwischen Himmel und Erde, den ununterbrochen zuckenden, durch Schlund und Gedärm peitschenden Horizont, den haltlos wandernden Zirkelschlag zwischen Wasser und Gestirn, die saugenden Tiefen, die lockende, würgende, ewig ungreifbare Schlinge der Meeresweite. Schaumkronen sind keine Faschingsmützen und Sturzseen keine Daunenkissen. Und das Geheul der Lüfte ab Beaufort sieben übertrifft jede Vision der Hölle. Aber der rohe Bordton und die brutale Fischschlächterei waren mir Milchsemmel doch wohl nötig, mich etwa für den Kommiß hinreichend abzubrühen und mir

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