Walter Laufenberg - Mensch in Menschenmassen - Ein Chinaroman

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Mensch in Menschenmassen - Ein Chinaroman: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein amüsant ironisch – auch selbstironisch – erzählter Gesellschaftsroman voll informativer Überraschungen. Im Zentrum steht der von allen nur Happy genannte Reiseleiter einer deutschen Studiengruppe auf Rundfahrt in China. Dieser überlegene Typ macht wirklich happy und präsentiert durch seine Erinnerungen an andere große Reisen den Lesern eine Welt voller Abenteuer und Liebeleien.
Der 1935 geborene Walter Laufenberg ist ein deutscher Schriftsteller und Blogger. Als studierter Jurist und Volkswirtschaftler sowie promovierter Sozialwissenschaftler hat er in unterschiedlichen Berufen gearbeitet, u.a. als Verlagslektor, Filmemacher, Fernsehredakteur und Werbeleiter. Er hat eine Vielzahl an Büchern veröffentlicht, darunter «Hitlers Double», «Tage des Terrors» und «So schön war die Insel», alle bei Saga Egmont erhältlich.

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Happy hielt sich ein wenig abseits. Dieses pekinesische Lamento des zu spät entwickelten Bewußtseins für Kulturgüter kannte er schon. Das hatte er analog in Ägypten oft genug gehört. Auch in Mittelamerika. Bei jedem örtlichen Führer das gleiche. Er beobachtete einen Aufseher, der einen Familienvater mit Zigarette erwischt hatte. Gerade erst hatte der Mann sich die ersten zwei Züge geleistet, da war der Wächter schon zur Stelle. Er zeigte auf eines der überall angebrachten Rauchverbotsschilder und sich im übrigen von den jammernd vorgetragenen Einwänden des Mannes unberührt. Die Zigarette ausmachen! Und dann nahm er dem Familienvater auch noch zehn Yuan Strafgeld ab, mit kaum unterdrücktem Triumph. Überall dasselbe, ärgerte Happy sich: Genossen haben nicht viel füreinander übrig. Nun ja, das sind für uns drei Mark. Was ist das schon? Aber dafür muß der arme Kerl tagelang schuften. Selbst schuld, schließlich steht doch überall deutlich angeschlagen, daß hier Rauchverbot herrscht. Nur - wozu dieses Verbot? Sein Sinn kann nur im Abkassieren liegen; denn eine Brandgefahr ist für diese Steinwüste wohl nicht anzunehmen. Also Willkür. - Ach, hör auf, Happy, laß die Chinesen ihre Probleme selbst lösen.

Und lenkte sich schnell ab: Das muß man den Chinesen ja lassen: Sie wissen sich zu helfen. Den Schirm haben sie immer dabei. Dient er gerade mal nicht als Schutz vor dem Regen, dann dient er als Schutz vor der Sonne, die sich durch den Immer-und-überall-Smog hindurchzwängt.

Erst kurz vor dem Nordausgang wurde die Palastanlage erträglich. Nicht mehr nur Hitze, schattenlos, und heißer Stein. So überraschend wie nach einer Wüstenwanderung empfingen rechts und links oasengleiche kleine Parks die müdgelaufenen Touristen. Und endlich gab es Interessanteres zu sehen als die abertausend chinesischen Besucher: Bäume, so uralt und verkrümmt, halbausgehöhlt und mit viel Teerprothetik daherkommend, auf Stöcke gestützt, aber so ehrfurchtheischend in ihrer Runzelhaut, daß Happy sie am liebsten mit Herr angeredet hätte. Und dazwischen Wasser, winzige Teiche mit Goldfischen. Viel Blattwerk und Blühendes drumherum. Und vor allem: endlich Schatten.

Am Nordausgang sammeln, so war verabredet. Vom Kaiserpalast aus dann nur ein paar hundert Meter gehen, um den zwei Straßen weiter abgestellten Bus wieder zu besteigen. Und ab zum Flugplatz. Das Nordtor des Palastes liegt ja fast schon am Weg dorthin. Der örtliche Führer drängte zur Eile. Sie hatten sich zu lange in der Verbotenen Stadt aufgehalten.

Das also war Peking, konnten die deutschen Touristen abhaken. Dabei sahen sie sich eifrig nach allen Seiten um, hamstergierig mitnehmend, was sich den Augen und Kameras auf dem Weg zum Bus noch bot. Die Baustellen überall, die Monotonie der Mietskasernen für die Leute aus den abgerissenen Hofhäusern, die aberwitzig modern gestylten Hotelpaläste. Und so wenige Privatautos. Und so gut wie gar keine Motorräder. Weil es dafür einfach keine behördliche Zulassung gibt. So was fällt einem natürlich erst auf, wenn man darauf hingewiesen wird, wußte Happy. Aber er wollte sich nicht einmischen. Noch war Herr Li zuständig. Immer fair play, sagte er sich - und deshalb nichts.

Sagte auch nichts zu den Ständen der Melonenverkäufer, die sie überall an den Straßen sahen. Immer das gleiche Bild: Ein provisorisches Zelt und darin und davor zentnerweise die grünen Kugeln auf dem Boden ausgelegt, in großen Haufen. Meist auch ein paar gelbe Honigmelonen dabei. Und im hinteren Teil des Zeltes ein altes Bettgestell. Das hieß, der Verkäufer schläft dort nachts. Schläft unruhig und halbwachsam. Denn er kann natürlich diese schweren Lasten nicht am Abend einsammeln und nachhause transportieren. Diese Melonenstände sind also ständige Einrichtungen. Sie sichern die Grundversorgung der Bevölkerung mit Flüssigkeit. Sie sind damit so was wie die Vorläufer unserer Getränkeabholmärkte, nur nicht so teuer und nicht so weit draußen. Da kam gerade wieder eine Frau und suchte sich eine Melone aus, mit kritischem Blick und Fingerdruck, und bezahlte und klemmte dann die grüne Kugel auf dem Gepäckständer ihres Fahrrades fest und fuhr heim, um das Mittagessen zu machen. Mal was Typisches, und kein Mensch macht ein Foto, ärgerte Happy sich.

Was sind das nur für Menschen, diese Reisenden? Ein Tourist ist sicher die höchstentwickelte oder tiefstverkommene Spezies des Konsumenten. Er muß alles sehen, alles haben, er nimmt sich alles – und bekommt deshalb nichts. Trotzdem findet er alles sehr schön, da gibt es nichts. Das einzige, das ihn stört, ist die Masse der Touristen. Weil sie ihm immer wieder ins Bild laufen, die Blödels.

Über solchen dienstplanwidrigen Gedanken hätte Happy beinahe vergessen, die Trinkgeldsammlung für die chinesischen Freunde anzumahnen. Er nahm schnell zwei Briefumschläge aus seiner Reisetasche und schrieb auf den einen den Namen des Führers, auf den anderen den des Fahrers, gerade so, wie er sie verstanden hatte, und ließ die Umschläge im Bus weitergeben. Sein Hinweis über Buslautsprecher: "Bei der Gelegenheit können Sie auch die Scheine mit den schönen Doppelporträts, das chinesische Normalgeld, den Renminbi, loswerden, den Sie vermutlich als Wechselgeld erhalten haben. Immer nur weg damit! Sie können ja in den Hotels und Restaurants und großen Geschäften nur mit dem Touristengeld bezahlen, das auf der Rückseite stehen hat: Foreign Exchange Certificate." Der örtliche Führer nahm ihm diesmal nicht das Mikrophon weg.

10.

Der Hauptstadt-Flughafen kündigte sich mit einer makellos neuen Allee an, dann auch mit riesigen Reklametafeln neben der Straße. Raus aus dem Bus und schnell hinein in die Abflughalle und Anstellen zum Einchecken des Gepäcks. Plötzlich diese Hektik. Aber alle machten kritiklos mit. Allesamt erfahrene Reisende, stellte Happy fest, sehr angenehm. Dann saßen sie auch schon im richtigen Warteraum. Und sie warteten und warteten. Und wußten nicht, warum alles so lange dauerte. Und erfuhren schließlich, daß sich ihr Flug um vier Stunden verzögern werde. Erfuhren aber nicht, warum.

Schließlich wieder hinaus gebeten aus dem Warteraum und hinaus aus dem Flughafengebäude und hinein in einen Bus. Und kurze Fahrt zum Restaurant. Und das war dann kein Restaurant, sondern ein typisch sozialistisches Kulturhaus. Für Veranstaltungen aller Art, außen wie innen grau und häßlich und schmuddelig.

Das habe ich schon ganz anders erlebt, dachte Happy. Und erinnerte sich an das fürstliche Mahl, das die SAS seiner Reisegruppe einmal in einem dänischen Schloß geboten hatte. Wie hieß es noch? Weiß ich leider nicht mehr. Ein Festmahl, weil sich ein Abflug von Kopenhagen um einige Stunden verzögerte. Unter Gemälden, die man sich nicht in Ruhe ansehen konnte, die lange Tafel im Prunksaal des Schlosses, mit feinstem Geschirr und vielen silbernen Kerzenleuchtern bestückt. Da saß man ganz fremd herum. Aber anders befremdet als hier. Mit einem eigenen Kellner im Frack hinter jedem zweiten Stuhl. Mit beinahe endlos hereingeschleppten überquellenden, silbernen Platten. Fleisch, Fisch und Geflügel, soviel man nur wollte. Und die schönsten Gemüse. Und Obstkaskaden wie auf einem alten holländischen Stilleben. Da hätte ich sagen können: Und sie erhoben die Hände zum leckerbereiteten Mahle. Wahrhaftig, ein Aufwand wie bei einer Hochzeit. Und die Aquavitgläser waren so schnell nachgefüllt wie ausgetrunken. Aber das ist ja auch schon viele Jahre her. Seitdem sind die Reisenden viel mehr geworden. Je größer ihre Zahl, um so mehr werden sie zu Nullen. Selbst schuld. Das sind unsere Lieblingsbeschäftigungen: Immer mehr reisen und immer mehr fernsehen. Und dabei einfach ignorieren, daß das Fernsehen das Reisen im selben Maße überflüssig werden läßt, wie das Reisen das Fernsehen. Gegenläufige Tendenzen. Wenn wir dabei die Arbeit noch weiter reduzieren, werden wir zu einsinnigen Menschen. Nur noch Reise- und Fernseheindrücke sammelnd. Alles andere ist nackte Notdurft.

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