Nachdem Roger die Probleme seines Lebens herausgewürgt hatte, erzählte Frau Matala ihm von Jesus und seiner heilenden Kraft für unsere Sinne. Roger übergab sein Leben Christus und erfuhr einen ihm bis dahin unbekannten Frieden. Dann ging Frau Matala alle seine Probleme mit ihm durch, eins nach dem anderen. Roger bekannte seine Sünde der sexuellen Untreue und Verfehlungen, worauf ihm Frau Matala das heilende: »Dir sind deine Sünden vergeben« zusprach. Er vergab anderen, die an ihm schuldig geworden waren, was seine Hass- und Wutgefühle heilte. Seine Angst wurde überwunden, als Frau Matala ihm erklärte, dass die Kraft des Heiligen Geistes in seinem Herzen mächtiger ist als die Mächte von Zauberei, Okkultismus und schwarzer Magie. Sie sprachen über sein Alkohol- und Drogenproblem. Als er Christus um Hilfe bat, damit fertig zu werden, betete Frau Matala um Befreiung von diesen Bindungen. Die Worte jenes Gebets drangen in Rogers Herz und bewirkten ein Gefühl von Freiheit. Auf eine Art und Weise, auf die wir später ausführlicher eingehen, traten daraufhin Veränderungen in Rogers Organen ein. Unter anderem stoppten seine Nebennieren die Überproduktion von Hormonen, die Entzündungen verursachen. Die Entzündung seiner Leber verschwand, sodass sie wieder normal arbeitete. Roger war komplett wiederhergestellt.
In dieser Geschichte wird Gottes Wirken im Kopf eines kranken Menschen deutlich, in seinem Geist und seinem Gemüt, was dann auch körperliche Veränderungen hervorrief . Die hier wirksame Dynamik entspricht der, die bei Jesus vor 2 000 Jahren spürbar war. Die heilenden Worte, die Frau Matala Roger persönlich zusprach, spielten in diesem Prozess eine wichtige Rolle.
Diese Geschichte ist auch ein anschauliches Bild dafür, wie sich unser Lebensstil auf unsere Gesundheit auswirkt. Ein problematischer Lebensstil kann sogar zu körperlichen Krankheiten führen, wie das bei diesem Mann geschah. Wenn solche Probleme im Leben von Menschen dann offen und realistisch angegangen werden, kann das mit Gottes Hilfe ein wichtiger Faktor im Heilungsprozess sein; bis hin zur Heilung von körperlichen Krankheiten.
Die Bibel berichtet ganz eindeutig davon, wie Jesus Krankheiten wie Lepra, Blindheit und Lähmungen geheilt hat. Rogers Geschichte von der Heilung seiner Leber und Johns Genesung von Tuberkulose sind Beispiele dafür, wie Heilung heute geschieht. Ganz sicher passiert so etwas nicht jedes Mal; tatsächlich ist es eher außergewöhnlich. Doch das Heilwerden des inneren Menschen bewirkt zweierlei:
1. Es befreit den Körper von negativen Einflüssen, die schmerzhafte oder destruktive Emotionen hervorbringen können.
2. Es fügt positive Einflüsse hinzu, die die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen.
Wenn also körperliche Heilung nicht immer bzw. nicht sofort geschieht, schafft die Heilung des Herzens, der Sinne und des Geistes jedoch ein günstiges Umfeld, auf das der Körper, durch die Krankheit herausgefordert, positiv reagieren kann . In einigen Fällen (nicht immer) kann die körperliche Reaktion darauf die physische Heilung zur Folge haben. Sehen wir uns an, wie dies geschieht.
Anmerkungen
1 Matthäus 13,14–15; Markus 4,12; Lukas 8,10; Johannes 12,40; Apostelgeschichte 28,26–27.
2 Norman Cousins, The Healing Heart . New York 1983, S. 16.
3 Cousins, S. 13–15.
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GOTT ERSCHUF UNS SEHR GUT
Aaron, ein Mann mittleren Alters, kam in unser Krankenhaus und beschwerte sich über Schmerzen im Unterleib, die ihn bereits sechs Jahre lang geplagt hatten. Der einzige Anhaltspunkt, den seine Krankengeschichte hergab, war die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper) zu Beginn seiner Krankheit. Obwohl er mit guten Antibiotika behandelt worden war und alle Anzeichen von Infektionen verschwunden waren, hielten seine Schmerzen an. Er hatte bereits viele Krankenhäuser und Kliniken aufgesucht und viele verschiedene Antibiotika erhalten – alles umsonst. Mehrere Möglichkeiten gingen mir durch den Kopf: eine sehr resistente Infektion, ein Tumor oder ein Knochen- und Gelenkproblem. Aber ich konnte keine körperlichen Anzeichen finden, die seine Schmerzen erklärten. Alle seine Laborwerte waren normal, einschließlich eines HIV-Tests. Ich überwies ihn an Frau Matala, unsere Krankenhaus-Seelsorgerin.
Frau Matala fragte ihn – genau wie ich – nach seiner Krankengeschichte. Sie fragte zudem nach seiner Arbeit, seinen Lebensverhältnissen und nach seinen Gefühlen im Blick auf seine Krankheit. Als sie ihn nach seiner Ehe fragte, brach er in Tränen aus: »Frau Matala, ich weiß, warum es weh tut.« Mit ziemlicher Mühe erzählte er ihr, dass er seine Frau vor sechs Jahren während einer Reise betrogen hatte und seit genau dieser Zeit die Schmerzen hätte. Er sagte, er sei kein unmoralischer Mann, und nur dieses eine Mal sei er der Versuchung erlegen. Aber er wusste, dass es nicht in Ordnung war und die Schmerzen daher rührten.
Nachdem sie Aaron zugehört hatte, ohne zu kommentieren, fragte sie ihn nach seinem geistlichen Leben. Hatte sein Glaube an Gott ihm in irgendeiner Weise geholfen? Es zeigte sich, dass er nicht wirklich an Jesus Christus glaubte. Sie erklärte ihm die Bedeutung einer persönlichen Beziehung mit Jesus Christus, wie er für unsere Sünden gestorben sei und uns unsere Verfehlungen vergeben und unsere Verletzungen, Schmerzen und Schuld nehmen könne. Aaron bat Christus, in sein Herz zu kommen; Frau Matala half ihm, Jesus seine Sünden zu bekennen. Mit den Worten aus 1. Johannes 1,9 bevollmächtigt (Wenn wir aber unsere Sünden bereuen und sie bekennen, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen) , vergewisserte sie ihm, dass seine Sünden vergeben seien, auch wo er an seiner Frau schuldig geworden war. Die Zusage der Vergebung war das, was Aaron brauchte; fast gleichzeitig verschwanden seine Unterleibsschmerzen.
Das ist eine sehr fremdartig anmutende Geschichte, nicht wahr? Aaron hatte echte Schmerzen in seinem Unterleib. Als ich dort drückte, tat ihm das weh. Aber es gab für diesen Schmerz keine physische Ursache – keine Infektion und kein Geschwür. Fand die Krankheit »nur in seinem Kopf« statt? Nein, es war sein Herz. Wie in aller Welt kann ein »Herzproblem« Schmerzen im Unterleib verursachen? Dieses und das nächste Kapitel versuchen, darauf eine Antwort zu geben.
Was war die physische Ursache für Aarons Schmerzen? Es könnten Muskelverspannungen oder Krämpfe an der Stelle gewesen sein, wo sich früher die Infektion befunden hatte. Oder es konnte sich um eine nichtinfektiöse Entzündung in jenem Bereich gehandelt haben. Was immer es war: Die eigentliche Ursache war ein Gefühl von Schuld, das ihn an seine alte Infektion erinnerte sowie an sein Fehlverhalten, das sie verursachte hatte. Als sein Herz Christi Vergebung angenommen hatte und ihn nicht länger verklagte, verschwanden auch die Spannungen, Verkrampfungen oder Entzündungen oder was immer es gewesen sein mag.
Im Buch Genesis lesen wir, wie Gott die natürlich vorhandenen Elemente wie zum Beispiel Erde nahm und daraus unseren so erstaunlich komplexen Körper schuf. Die Bibel nennt uns keine weiteren Einzelheiten, doch jeder, der irgendwann einmal den menschlichen Körper studiert hat, ist zutiefst bewegt angesichts seiner großartigen Komplexität und des Ineinanderwirkens all seiner Funktionen. Ich habe mich zuweilen gefragt, wie viele »Gottes-Stunden« an Arbeitseinsatz nötig waren, bis der Allmächtige unsere Arterien, Venen und Kapillaren, unsere Muskeln, Sehnen und Bänder, unsere Knochen, Gelenke und Nerven, unseren Verstand, unsere Wirbelsäule und unsere Sinnesorgane zusammen gebastelt hatte. Dabei strapaziert die Art und Weise, wie dieses erstaunlich komplexe Beziehungsgeflecht all unserer Organe zusammenwirkt, unsere analytischen Kapazitäten bis an seine Grenzen.
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