Hanns Sassmann - Der liebe Augustin

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Der «liebe Augustin» ist eine Gestalt, die von vielen Legenden umwoben ist. Um 1670 war er ein beliebter Bänkelsänger, der für seinen Humor bekannt war. Er pries die Stadt Wien, verfasste aber auch Spottlieder auf die Sitten und Unsitten am Wiener Hof. Sie machten ihn beim Volk beliebt, wenn er sie auf den Gassen oder in der Schenke «Zum süßen Löchl» zum Besten gab. Seine Schmählieder richteten sich hauptsächlich gegen die Mätresse des Kaisers, die «Polsterkatz», wie sie im Volksmund genannt wurde. Um sich zu rächen, schickt ihm die Marquise vergiftete Pasteten und vergifteten Wein. Augustin wird jedoch rechtzeitig gewarnt.-

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Die schmächtige Gestalt des Kaisers umhüllte ein prunkvoller Schlafrock, und die goldbestickte Schlafmütze bedeckte noch das Haupt. Das Kinn trug einen schmächtigen schwarzen Bart, und die starke Unterlippe war nachdenklich vorgewölbt. In der Hand hielt der Kaiser ein Notenblatt und sah darauf. Mit den mechanischen Bewegungen der täglichen Gewohnheit schritt er zu seinem Armsessel und setzte sich.

Der Oberstkämmerer nahm des Kaisers Schlafmütze ab und hängte ihm den Haarmantel zum Barbieren um. Dann kroch er rücklings, den Hintern höher als den Kopf. Mit geschäftiger Devotion begann der Barbier sein Werk, verfolgt von den giftigen Blicken des Hofnarren und des Hofzwergs. Die Missgestalt des goldbordierten Zwerges begann sich in Tanzschritten zu bewegen, eine dünne, krähende Stimme sang ein Lied aus sinnlos zusammengefügten Worten. Der Kaiser winkte ungnädig ab.

Der Kammerdiener legte dem kaiserlichen Herrn die sechs Kleider zur Auswahl vor und zog sich mit den ausgewählten zurück, um sie zum Ankleiden herzurichten. Der Leibarzt näherte sich dem Kaiser, um den allerhöchsten Puls zu fühlen.

Der Kaiser liess die Prozeduren des Barbierens und des Pulsfühlens über sich ergehen und beantwortete die Frage seines Leibmedikus nach dem allerhöchsten Befinden mit einem gebrummten, ganz unverständlichen Satz in schlechtem Französisch. Der Leibarzt sprach Deutsch weiter: „Eure Majestät geruhten gestern über Müdigkeit zu klagen. Hochdero allerhöchste Gesundheit sind mir anvertraut. Wollen Eure Majestät nicht zu medizinieren geruhen?“

Der Kaiser knurrte, durch seine allzu starke Unterlippe am Sprechen etwas behindert: „Taisez vous! Silence! Chut! Pas un mot!“

Der Leibarzt zog sich mit tiefer Verbeugung an die Wand zurück, wo sein Kollege de Sorbait stand und den Kaiser mit aufmerksamen Augen beobachtete. Der Kaiser bemerkte den Rektor und winkte ihn heran. Sorbait beugte das Knie und kam näher. In tiefer Verneigung sprach er auf einen Wink des Kaisers: „Ihre Majestät die Kaiserinmutter hat mich geschickt, nach Euer Majestät Befinden zu sehen. Wolle Gott, dass kein Grund hierfür vorliegt. Haben Majestät wirklich über nichts zu klagen?“

Der Kaiser hob abwehrend die Hand mit dem Notenblatt. „Taisez vous! Silence! Paix! Chut!“

„Majestät sollten dennoch einen Tag medizinieren“, schlug der Rektor trotz des kaiserlichen Schweigegebotes ehrfurchtsvoll vor. „Der Rohitscher Sauerbrunnen ist ein Allheilmittel.“

Der Kaiser winkte ab: „Allez! Allez!“ Dann verschwand der Kopf des Kaisers unter der Allongeperücke, die der Barbier jetzt auf das kaiserliche Haupt stülpte. Und dann begann die Zeremonie des Ankleidens.

Der Kammerdiener reichte auf einem silbernen Tablett dem diensttuenden Kammerherrn die Hose des Kaisers. Sie war schwarz und unter den Knien zu binden. Ohne einen Finger zu rühren, liess sich der Kaiser die Hose überziehen und versank wieder in das Studium des Notenblattes.

„Graf Trautensberg“, brummelte der Kaiser jetzt in deutscher Sprache. Der Inspector musicae stürzte mit drei Kniebeugen vor.

„Sehen Sie sich diese Melodie an.“ Der Kaiser reichte seinem Inspector musicae das Blatt, während ihm die auf einer silbernen Platte gebrachten roten Strümpfe angezogen wurden, denen die roten Schuhe mit den grossen Schnallen folgten, wie es die spanische Mode vorschrieb.

Graf Trautensberg geriet in Verzückung. „Süperb, Majestät“, flüsterte er ergriffen. „Welche Feinheit der Melodieführung! Welch edler Sinn für Harmonie! Majestät haben wieder im Schlafe komponiert wie schon so oft!“

„Das Blatt lag auf meinem Nachttisch“, brummte der Kaiser mit melancholischem Nachsinnen. „Ich habe das Motiv wohl im Traum gehört und es mir im Halbschlaf aufgezeichnet.“

„Welche göttliche Gabe! Melodien zu träumen vermag nur das Genie!“ sprach der Graf.

Der Kaiser winkte dem Hofzwerg. „Spiel die Melodie auf deiner Flöte!“ befahl er. Der Zwerg setzte sich in Positur und blies auf seiner Flöte das Motiv. Sanft erfüllte das kleine Musikstück mit seiner Anmut den Raum. Fröhliche Keckheit und melancholische Grazie paarten sich darin. Erstaunt lauschte der Kaiser, während ihm das Wämschen mit den kurzen Schössen angelegt wurde. Entzückt rief der Inspector musicae aus: „Wie schade, dass Eure Majestät kein Musikus von Beruf geworden sind!“

Er hielt sofort erschrocken inne, aber der Kaiser antwortete gemütlich: „Tut nichts! Hab’ es so besser!“

Die Toilette des Kaisers wurde durch das Goldene Vliess und den schwarzseidenen Mantel vervollständigt und der Hut mit den schwarzen und roten Federn auf sein Haupt gedrückt.

Der Kaiser stand auf und reichte dem Grafen Trautensberg das Notenblatt. „Verwahren Sie’s. Ich werde es durchkomponieren. Mit Fiorituren und Variationen. Es soll zum nächsten Hofkonzerto fertig sein.“

Der Kaiser machte ein paar Schritte vorwärts, die Tür der zweiten Antikamera sprang vor ihm auf, und er konnte über eine Art Teppich von tiefgebeugten Rücken hinwegsehen. Langsam trat der Kaiser hinaus, und der Tag nahm am kaiserlichen Hofe seinen Anfang. Die kleine zarte Gestalt des Kaisers bewegte sich schrittweise weiter, sein Gang war etwas schwankend, denn die Majestät war schwach in den Schenkeln. Der Kopf mit der mächtigen Allongeperücke erschien zu massiv, aber von der Stirn und besonders aus den Augen strahlte ein phantastischer Glaube an die Göttlichkeit seines Kaisertums, das gelbe Antlitz bekam dadurch etwas Unnatürliches, Geistleeres. Ein grelles Missverhältnis zwischen Erscheinung und Würde.

Hinter dem Kaiser schritten die Kammerherren vom Dienst, der Leibarzt und der Rektor de Sorbait.

Der Kaiser sah in der zweiten Antikamera die ersten Kräfte seiner Hofmusizi stehen. Er rief den Grafen Trautensberg heran und befahl: „Lassen Sie die französischen Musizi die kleine Komposition spielen, die Uns heute Nacht eingefallen ist.“

Während der Oberstkämmerer den diensttuenden Kammerherren die nötigen Befehle erteilte, nahm der Kaiser Platz, um die Musizi anzuhören, die sich im Halbkreis aufstellten. Wieder erklang die fröhlich kecke, leicht melancholische Melodie, und wieder sann ihr der Kaiser erstaunt nach. Der Hofstaat äusserte sein Entzücken im gedämpften Gemurmel.

Noch einmal liess der Kaiser das Thema spielen, und wieder legte sich Verzückung über die Hofgesellschaft. Der letzte Ton verklang.

Da! Kam es nicht wie ein Echo vom Hofe zum Saale heraufgezogen? Ganz leise erklang unten im Burghof die gleiche Weise, gespielt von einer Geige und einer Harfe.

Des Kaisers Augen suchten erstaunt den Inspector musicae. Graf Trautensberg war erbleicht.

„Haben kein Echo befohlen“, sagte der Kaiser streng. „Wer spielt hier?“

„Submissest Majestät, ich werde nachsehen“, lispelte der unglückliche Inspector musicae und wandte sich der Türe zu. Der Oberstkämmerer folgte ihm. Die Melodie vom Hofe unten erklang abermals. Jetzt mischten sich auch Gesangsstimmen ein. Ein Bass und ein Fisteltenor.

In der dritten Antikamera standen die Lakeien schon am Fenster und horchten grinsend in den Hof. Der Schritt der beiden Kavaliere verscheuchte sie. Der Oberstkämmerer zog den Inspector musicae an eins der Fenster.

„Da, sehen Sie, zwei Strassenmusizi singen und spielen Ihr famoses Opus“, zischte er dem bestürzten Inspector musicae ins Ohr. „Wo haben Sie diese vertrackte Melodie denn her?“

„Das muss mein Geheimnis bleiben, Erzellenz“, entgegnete der Graf und starrte hinunter. Im Hofe standen zwei verwegene Gestalten, die eine dürr und klein, mit der Harfe vor sich, die zweite feist und frech, die Geige unterm Kinn. Der Oberstkämmerer winkte den Obristen der Leibwache heran. „Lassen Sie die Leute dort unten fortjagen. Und jedem vorher fünfundzwanzig Stockprügel.“

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