Franz Fassbind - Das Buch der Geheimnisse

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In dem ersten Band seiner Reihe Werkausgabe, werden Erinnerungen an die Erlebnisse eines kleinen Jungen erzählt, der gerade in die Schule gekommen ist und sich dort zurecht finden muss. Dies gelingt ihm manchmal besser und manchmal nicht ganz so gut, aber er etwas in der Hinterhand: Das große Buch der Geheimnisse. Aus diesem Buch liest ihm sein Vater Abend für Abend vor und mit dem spannenden Wissen, welches er dabei lernt, schafft er es nicht nur, sich schnell bei seinen Klassenkameraden beliebt zu machen, sondern wird sogar zu einer Art Anführer.-

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Da trippelte ich zu der verängstigten Frau, ergriff ihre linke Hand, führte sie vor das Sofa, setzte mich zu ihr und sagte: „Mir hat es nichts gemacht.“

Meine Mutter blickte mich mit glänzenden Augen an. Einige Sekunden schien es, als wolle sie mir ein langes und schönes Geheimnis anvertrauen. Aber sie schwieg, legte bloß ihren Arm um mich und flüsterte: „Mein armer, kleiner Schutzengel.“

„Du hast dir diesen Schutzengel selber verdient!“ erwiderte ich mit erhobenem Zeigefinger. „Ich wußte es ja. Du hast ein reines Herz. Du hast viel gebetet. Du hast viele Opfer gebracht. Aber das Bügeleisen hast du nicht zum Elektriker gebracht. Jetzt mußt du es flicken lassen. Und die Wäsche ist auch kaputt. Darf ich mir immer noch etwas wünschen?“

Sie nickte und küßte mich.

„Ich will es mir überlegen“, plauderte ich. „Aber zuerst müssen wir aufräumen.“

Nach einer Weile verstaute meine Mutter das abgekühlte Plätteisen im blauen Wandschrank, stolperte dabei über mein Puppenbett und zerbrach mit dem linken Fuß meine schlafende Holzprinzessin. „Heilige Maria!“ stammelte sie. „Hoffentlich ist das kein schlechtes Vorzeichen!“

„Macht nichts! “ sagte ich und trocknete den Fußboden mit einem Lappen auf. Danach stellte ich den leeren Wassernapf auf den Ofen und schaute hinter das Ofenrohr. Knorz war beinahe verkohlt. Ich zuckte die Achseln und murmelte unhörbar: „Das ist die Strafe. Du hast dir nie einen Schutzengel gewünscht. Du hast sogar Steine nach mir geworfen.“

Als mein Vater zwei Stunden später die Wohnung betrat, machte er immer noch ein finsteres Gesicht.

Der silberne Kran

In der Nacht hatte ich einen geheimnisvollen Traum. Ich stand vor dem blauen Wandschrank in der Stube. Seine Türe war weit geöffnet. Der unterste Teil des engen, trapezförmigen Schachtes schien unermeßlich hoch und bodenlos tief zu sein. Ich sah weder das Holzbrett, auf dem das Plätteisen meiner Mutter lag, noch den Boden, über dem sich meine Spielsachen häuften: der Steinbaukasten, der Ball, die Bleisoldaten, die Ratsche und eine hölzerne Schäferei mit einem richtigen Schäferkarren, einem Pferch, einem Hirten, drei grünen Bäumen, einer Herde und einem Schäferhund. Das Innere des Wandschrankes war finster wie die Nacht vor der Nacht, in welcher der liebe Gott alle vier Wochen eine neue Mondbanane an den Himmel hängt, weil der Teufel die alte alle vier Wochen auffrißt.

Ich muß hier zu meiner Schande gestehen, daß ich mir den Mond damals tatsächlich immer als eine riesige Banane, den Vollmond sogar als eine Bananentraube vorstellte. Heute begreife ich, warum meine Bubenphantasie die Bananen an den Himmel versetzte. Ich hätte allzugerne einmal eine dieser weichen goldenen Früchte zwischen der Zunge und dem Gaumen zerdrückt. Aber wir begnügten uns mit Äpfeln. Aus diesem Grunde wurden Bananen ebenso unerreichbare Dinge für mich wie der Mond. Ich haßte die Leute, welche Bananen essen durften. Sie mußten meiner Meinung nach unermeßlich reich sein und eine große, fast teuflisch große Macht besitzen, die sich über die ganze Welt bis zum Mond hinauf erstreckte. Später habe ich dann selber Bananen gegessen, und seither weiß ich, daß nicht alle reichen Leute Teufel sind. Die reichen Leute sind in Wirklichkeit bloß arme Teufel. Auch ich bin, seit ich Bananen esse, nicht reicher, sondern eher ärmer geworden, denn sobald ich Geld verdienen und diese Wunderfrucht kaufen konnte, hat sich der Mond auch für mich wie für alle gescheiten und erfahrenen Leute in einen staubigen Steinhaufen verwandelt, der mir, wenn er nachts allzu hell auf mein Bett scheint, den Schlummer stört und unruhige Träume beschert. Der Traum, den ich hier erzähle, war ein ruhiger, fast ein feierlicher Traum, was durchaus begreiflich ist, denn ich hatte ja, als ich ihn träumte, noch keine Banane gegessen.

Unsicher aber furchtlos tappte ich mit meinen Händen im Wandschrank herum. Er sah jetzt wirklich wie eine Spalte ohne Gletscher aus. Nach einer Weile stieg ein dunstiger Schleier aus der Tiefe empor und deckte den schwarzen Abgrund vor mir zu. Der Schleier leuchtete violett wie die fernen Wälder hinter der Zahnlücke. Manchmal veränderte er seine Farbe. Dann glich er den Rauchegeln, die sich beim Einnachten über den hohen Fabrikkaminen rekelten und das Blut der untergehenden Sonne aus dem Abendhimmel saugten.

Nun stieß ein silbernes Gespinst durch den Nebel hindurch. Ich erkannte den dünnen, beinahe senkrecht aufgerichteten Ausleger eines Kranes, hörte das Summen der Räder, sah, wie sich der schlanke Turm nach allen Seiten drehte und wendete und wie sich die weißen Schnüre, an denen unsichtbare Lasten gehoben und versetzt wurden, fleißig bewegten. Dieser Kran mußte ungeheuer groß sein. Er stand vermutlich auf einem Bauplatz, ragte aber hoch über die Wolken in die klare, unverhüllte Finsternis hinein. Der Anblick dieser blitzenden, steil in den Himmel ragenden und doch so nützlichen Arbeitsmaschine erfüllte mich mit Freude und Verwunderung. Sie stand im untersten Teil des blauen Wandschrankes und gehörte folglich mir. Mit einem Schlag verschwand auch das Gewölk. Die braunen Wände aus rohem Holz wurden sichtbar. Aber während am Boden des Wandschrankes, wie das auf einem Bauplatz üblich ist, ein heilloses Durcheinander herrschte, ergaben die eisernen Pfosten und Streben, die Schrauben, Nieten und Nägel des Kranes ein funkelndes Bild nüchterner Ordnung und himmelstürmender Betriebsamkeit.

Ich habe diesen Traum bis auf den heutigen Tag nie vergessen. Ich erinnere mich noch genau an das prachtvolle Spielzeug, das für mich arbeitete und mit mir spielte, ohne daß ich es berühren durfte, weil ich es einfach nicht zu berühren wagte. Aber ich glaubte felsenfest, meine Mutter habe mir den Kran geschenkt und nachts eigenhändig in den Wandschrank gestellt.

Am folgenden Morgen wachte ich frühzeitig auf und schlich ins Schlafzimmer meiner Eltern. Mein Vater hatte die Wohnung bereits verlassen. Ich kniete vor dem Bett meiner Mutter nieder und ergriff ihre Hand.

„Hast du es dir überlegt?“ fragte sie mich.

„So etwas Schönes hätte ich mir nie ausdenken können“, stammelte ich begeistert und gerührt.

„Ja. Es ist etwas ganz Wunderbares!“ flüsterte meine Mutter und blickte lächelnd zur Zimmerdecke empor. Dann drehte sie mir plötzlich den Kopf zu und musterte mich erstaunt: „Aber, höre, wovon sprichst du denn eigentlich? Du kannst doch jetzt noch nicht wissen . . .?“

Sie strich mit der linken Hand die Bettdecke glatt.

„Ich darf mir doch etwas wünschen, nicht wahr, Mutter?“

„Ja.“

„Gut. Ich habe davon geträumt. Ich weiß, daß du bereits alles vorbereitet hast. Du hast nicht nur alles vorbereitet. Es ist schon da. Es ist . . . Nun . . .“ Ich senkte den Kopf und stotterte: „Ich habe von einem dunklen Wandschrank geträumt. Er sah genau so aus wie der blaue Wandschrank drüben in der Stube. In diesem dunklen Wandschrank steht es. Wunderschön zart gebaut und wie ein lebendiges Wesen, das sich selbst bewegt.“

Ich blickte schüchtern auf und erschrak beinahe. Meine Mutter hatte sich aufgerichtet und schaute mich mit großen, entsetzten Augen an.

„Oh, ich habe nicht zugeschaut!“ beteuerte ich. „Ich habe geschlafen. Ich streiche nachts nicht in der Wohnung umher. Aber es ist doch seltsam. Ich habe wirklich davon geträumt. Ich danke dir, Mutter . . .“

„Du hast geträumt, daß du . . . “

Ich hüpfte singend durch das Zimmer in die Stube hinüber und rief: „Ja, ich habe davon geträumt!“

Mit klopfendem Herzen öffnete ich den Wandschrank. Da lagen meine Zinnsoldaten, meine Schäferei, der Ball und die zerbrochene Puppe. Aber der Kran war nicht dabei.

Ich trommelte mit beiden Händen an meine Stirn und schluchzte laut. Da rief mir die Mutter aus dem Schlafzimmer zu: „Komm doch zu mir herein. Warum schämst du dich? Du hast alles so schön gesagt. Das mit dem dunklen Wandschrank . . . Hat dir der Pfarrer schon etwas darüber erzählt? Ich habe mit ihm gesprochen . . . Du weinst? Du denkst wohl an die Geschichte mit dem Plätteisen. Ach, es ist ja wohl alles gut ausgegangen. Nur die Puppe ist kaputt. Du darfst jetzt nicht weinen. Jetzt müssen wir uns zusammen freuen. Jetzt, wo du doch weißt, daß du ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommst. “

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