Franz Werfel - Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman

Здесь есть возможность читать онлайн «Franz Werfel - Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Science-Fiction-Roman aus dem Jahr 1946, der immer noch aktuell ist: Dieser von Franz Werfel zwei Tage vor seinem Tod abgeschlossene Reiseroman vereint Traumsequenzen und Utopien auf magische Art und Weise. In der Struktur an Dantes «Göttlicher Komödie» orientiert und in drei Teile aufgeteilt, begleitet der Roman den Reisenden F. W. und dessen wiedererstandenen Freund B. H. im Jahr 1943 auf ihre dreitätige Zukunftsreise, in der die Grenzen zwischen Fiktion und Wirklichkeit verschwimmen.-

Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In den Pausen des Essens, so wollte es wahrscheinlich die Sitte, hielten der Wortführer, der Hausweise und der Beständige Gast längliche Reden, die ohne Zweifel an mich gerichtet waren, da ich öfters das Wort „Seigneur“ ausnehmen konnte. Ich begriff so gut wie nichts davon. Mein sonderbares geistiges Vermögen, die Sprache dieses Zeitalters schon auf den ersten Anhieb verstehn oder gar sprechen zu können, verebbte natürlich von Zeit zu Zeit, und dann wirrte ich in meinen Antworten Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch durcheinander, und der Schweiß trat mir wiederum auf die Stirn. In solchen Augenblicken begann B.H. sich meiner zu schämen und lugte zeichengebend und einsagend hinter dem abstrakten Kunstwerk hervor. Die andern aber verstanden mich immer oder taten wenigstens so, was ihrer Furcht vor dem Ungemäßen und Unangenehmen zuzuschreiben ist. Freilich hatte dieses Verständnis seine Grenzen, wie es sich bald herausstellen wird.

In einer Pause nach dem dritten Gang wandte ich mich, nur um verlegene Konversation zu machen, an Io-Rasa, die schöne Brautmutter zu meiner linken Hand:

„Man speist in diesem Hause ausgezeichnet. Offen gesagt, ich habe in meinem Leben noch nie so gut gespeist. Freilich, es ist meine erste Mahlzeit in meiner jetzigen, so überraschenden Anwesenheit, denn von dem vorigen Leben will ich ja gar nicht reden. Sie führen eine vortreffliche Küche, Madame.“

B.H.s Kopf fuhr verzweifelt hinter seiner Deckung hervor. Ich hatte wieder eine unverzeihliche Gaffe begangen. Wie konnte man in dieser ästhetischsten aller Welten vom Essen reden, als lungre man in einem nach aufgewärmtem Gulasch stinkenden Bierbeisl? Ich erschrak. Doch die Dame ließ mich nichts fühlen. Sie lächelte bezaubernd mit ihren wunderschönen, vom Lichte ein wenig verwischten Zügen und entledigte sich aufs liebenswürdigste ihrer Pflicht, einen Gründling wie mich mit zarter Unauffälligkeit zu belehren:

„Wir führen keine eigene Küche, Seigneur. Die Rezepte, die sich seit Jahrhunderten im Besitze unserer Familie befinden und die auf keine andere Familie ohne den Stempel des Notars übertragbar sind, werden auf zentralem Wege hergestellt.“

Aha, da hätten wir ihn wieder, den zentralen Weg, dachte ich, und erhob meine Stimme, zu fragen:

„Ist es etwa der Arbeiter, Madame, der sich zugleich auch als Traiteur betätigt?“

„Sie wissen schon vom Arbeiter, Seigneur?“ fragte Io-Rasa ziemlich erstaunt. „Sie sind recht wohl informiert.“

„Nicht hinreichend, Madame, bei weitem nicht hinreichend“, erwiderte ich. „Aber ich ahne etwas sehr Großes an diesem Arbeiter, und ich weiß, daß er als einziger den Vollbart trägt.“

„Das ist nicht alles“, meinte sie, „und es ist auch nicht genau so. Den Vollbart tragen auch noch einige andre Personen.“

Alle Gespräche in der Runde verstummten. Ich hätte auch ohne B.H.s Blicke genau gefühlt, daß es nicht zum guten Ton gehörte, an eine Dame mehrere Fragen nacheinander zu richten. Aber mein Forscherdrang und das Interesse, das der Begriff des „Arbeiters“ in mir erweckte, ließ sich nicht bemeistern:

„Ist der Arbeiter nur ein Mann, oder ist er auch ein Gegenstand?“ fragte ich und schämte mich dieses Satzes, der mich an irgendein archaisches Gesellschaftsspiel gemahnte.

Ehe aber Io-Rasa, die Brautmutter, meine ungehörige Frage noch beantworten konnte, wurden wir durch ein kleines Ereignis unterbrochen, welches die Aufmerksamkeit der Gesellschaft auf sich zog. Ein Hund sprang ins Zimmer. Wahrhaftig, es war ein Hund, ein Hund mit vier Pfoten, rotbraunem Fell, großen haarigen Ohrlappen und einer länglichen Schnauze. Schmal, mittelgroß und überaus lebhaft wie er war, konnte ich seine Rasse nicht bestimmen. Er schien aber konzentrierter ein Inbegriff der Hundheit zu sein als die Hunde zu meiner Zeit, die vielfach übertriebene Züchtungsprodukte gewesen sind. Ich sage und schreibe:

Hund. Was aber war aus dem Hund seit tausend Jahrhunderten in immer engerem Umgang mit Menschen und menschlicher Pflege geworden? Leibesform, Fell, Schnauze, Ohrlappen, Pfoten, all dies war vollauf hündisch geblieben. Durch die traurige und tiergefesselte Grundierung dieses Hündischen aber äugte, ächzte, schnupperte, schmeichelte die Menschenhaftigkeit hervor, genauer, die Angemenschtheit, in jedem Zu- und Wegspringen, im Zögern oder in der Entschließung der Bewegungen und vor allem im aufmerksamen Blick, im abschätzenden Blick, im habgierig berechnenden Blick. Ich traute meinen Augen nicht. Doch noch viel weniger traute ich meinen Ohren, als der Hund zu reden begann. Es war ein Bellen, aber ein hundertfach modulierteres als das mir bekannte Hundegebell, aus dem sich ein beschränkter, jedoch zum Ausdruck des Hundegeistes hinreichender Wortschatz ganz natürlich zu entwickeln begann.

„Der Hund spricht ja“, kam’s mir über die Lippen.

Alle sahen mich erstaunt an. Bisher hatte ich mich trotz steifer Hemdbrust und weißer Binde dem Abenteuer gewachsen gezeigt. Jetzt schienen meine feingesichtigen Gastfreunde zu denken: Was will er eigentlich? Der Hund spricht ja? Die Hunde sprechen seit jeher. Sollten sie einmal nicht gesprochen haben? O du Idiot, sagte ich zu mir selbst, natürlich haben die Hunde immer gesprochen. Daß sie sich jetzt auch gewählt ausdrücken können, das liegt im Gesetze der Entwicklung und ist nichts Erstaunliches. Wann werde ich endlich genügend ruhige Nerven haben, um mir keine Blößen mehr zu geben?

Inzwischen sprang das Tier abwechselnd am Brautvater Io-Fagòr und an der Brautmutter Io-Rasa empor; im übersprudelnden Hundegestammel seiner Herrschaft den Hof machend und, wie mir sofort auffiel, mit der durchtriebenen und käuflichen Naivität eines Kinderfilmstars etwa, die Worte durcheinanderplärrend. Es war komisch, dieses seelisch verderbte Tier bediente sich eines affektierten Argots. Es bellte gewissermaßen in einem langgezogenen, neckischen Tonfall:

„’n Tag, Mamachen, ’n Tag, Papachen, da seid ihr ja. Wo wart ihr denn? Gibt’s nichts für mich? Heut ist doch erstes Hochzeitsfestmahl, da muß es was für mich geben. Vom Grünen bitte, vom Pistaziengrünen. Io-La hat mich heraufgeschickt. Wer ist denn alles da? Darf ich den Gummiball am Springbrunnen jagen? Bitte, bitte! Was ist das für ein Leben? Ihr wißt doch, Sur braucht seinen Auslauf. Haha, hmhm!“

Plötzlich witterte der Hund, daß es hier nicht mit ganz rechten Dingen zugehe. Er unterbrach sein kindlich tuendes Geplapper und prätentiöses Gekläff. (Zweiundfünfzig Jahre, wie man mir verriet, hatte er schon auf dem Buckel.) Er begann am ganzen Körper zu zittern, legte die Ohren zurück, klemmte den Schwanz zwischen die Hinterbeine und stieß, mich entsetzt anstarrend, ein langes, singendes Gewinsel hervor. Na endlich, dachte ich, bemerkst du etwas. Deine redlichen Vorfahren waren schlechtere Schauspieler und Deklamatoren als du. Aber ihr ungebrochener Instinkt hätte ein Gespenst sofort entdeckt, im Umkreis einer Meile mindestens, gleichgültig ob es im steifen Hemd erschienen wäre oder im Negligé seines Kirchhoflakens.

Dem Hundegebell entrang es sich winselnd:

„Mamachen, Papachen, was ist das, was habt ihr mir da wieder angetan? Den da soll es doch gar nicht geben! Den gibt es ja auch gar nicht. Der gehört nicht her zu uns. Laßt mich fort . . .“

Trotz dieser artikulierten Worte schlug die echte Tierangst jetzt über seiner durchtriebenen Angemenschtheit zusammen. Ich aber, bestürzt über meine Situation und angeekelt sowohl von der Kalfakterei als von der Feigheit des Hundes, brummte in mich hinein:

„Vor mir muß sich niemand fürchten, du, außerdem bin ich ja nicht wirklich tot. Ich atme, ich esse, wie du siehst, lieber Hund.“

Der Hausherr, Io-Fagòr, noch verlegener als ich, setzte dem Zwischenfall ein rasches Ende:

„Hinaus mit dir, Sur! Winsle unsern Gast nicht an! In den Garten, du Dummkopf, und sei pünktlich zurück . . .“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman»

Обсуждение, отзывы о книге «Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x