Paul Rosenhayn - Die glühende Gasse

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Auch wenn Gustav Raymund tagsüber seine Arbeit im Büro tadellos erledigt – abends ist er immer unterwegs und kann von seinen kurzlebigen Liebschaften nicht lassen. Eines Tages, als er mal wieder mit seinen Freunden auf Tour ist, fällt ihm die junge Ninon auf der Straße auf. Galant stellt sich der selbstsichere Draufgänger zwischen sie und den zwielichtigen Mann, der sie zu verfolgen scheint. Bei den etwas heruntergekommenen Gestalten handelt es sich um ein Geschwisterpaar, wie der große Mann behauptet. Seine Schwester müsse mitkommen – sie sei einer der Hauptattraktionen des Zirkus Salandra. «Die glühende Gasse» heißt die Nummer und frech lädt Jean Coupot die Freunde ein, doch zu kommen. Als sich die drei die Vorstellung anschauen, ist es um Raymund längst geschehen. Fasziniert von Ninons Gang durchs Feuer lässt er sich auf eine neue Liebschaft ein. Eines Tages wartet nach einer Nacht mit Ninon die Polizei auf Raymund: Der Geldschrank in seiner Fabrik wurde aufgebrochen und ein Wächter ermordet. Das heißt: Aufgebrochen wurde nichts, sondern der Safe wurde mit Raymunds Schlüssel geöffnet. Raymund hat keine Ahnung, wann er seine Schlüssel verloren hat. Seine Unschuld kann er jedenfalls nicht beweisen. Aus Angst vor der Verhaftung schließt er sich dem Artistenpaar an, das auf dem Weg nach London ist. Mehr und mehr gerät der biedere Mann auf der Flucht in diffuse Abenteuer. Ausgerechnet als er auch noch zum Hochstapler wird und sich als Prinz Rohan ausgibt, begegnet ihm die Frau, die sein Leben retten wird.Ein Biedermann gerät in die Halbwelt – Schonungslos erzählt der Zirkusroman von der harten Existenz hinter den schillernden Kulissen des Artistenlebens, das schnell den schmalen Grad der Legalität überschreitet!-

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Er ging voraus; die beiden folgten. Sie zwängten sich, immer hinter jenem, durch einen unglaublich schmalen Gang; es roch nach Latten, nach Gas und Brennschere.

Eine winzige Treppe von drei Stufen führte zu einer kleinen Tür. Ohne zu klopfen, öffnete sie der junge Mensch.

Von innen kam ein kleiner Aufschrei. Die beiden blickten in einen winzigen niedrigen Raum, in dessen Mitte ein junges Mädchen stand, das völlig nackt war. Was indessen im Schein des Glühlichts rosig schimmerte, war nicht der warme Ton des Fleisches; ein Gipsfirnis, eben zu einer schützenden Haut erstarrend, bedeckte den ganzen Körper, der übrigens von bewundernswürdigem Ebenmass war. Sie griff mit einer scheuen und erschreckten Bewegung nach dem Mantel; aber ihr Bruder nahm ihn ihr mit sachlicher Selbstverständlichkeit aus der Hand.

„Verzeihung, mein Fräulein“, sagte Raymund; „wir hatten nicht die Absicht, Sie zu überrumpeln; wir wussten überhaupt nicht, dass Sie ... dass Sie ... Wir werden sofort wieder gehen. — Warum lassen Sie übrigens Ihrer Schwester nicht den Mantel?“

„Weil sie noch nicht trocken ist“, sagte Coupot.

„Wir bitten um Entschuldigung.“ Damit drängte Raymund den Freund hinaus; auf der Stelle kam Coupot ihnen nach, die Tür heftig hinter sich schliessend.

„Wie konnten Sie nur ...“

Der Bursche machte ein Gesicht, als wolle er sagen: Blödian! Aber laut sagte er: „Was ist denn dabei — nachher in der Manege kriegen Sie sie doch genau so serviert.“

„Ihre leibliche Schwester!“

„Meine Herren,“ sagte Coupot, indem er ein halb beleidigtes, halb feierliches Gesicht machte, „Sie verkennen diese ganze Sache vollkommen. Ich habe geglaubt, ich hätte es mit Herren aus den Kreisen zu tun, in denen man für die Kunst etwas übrighat.“

„Für die Künstler, wollten Sie sagen.“

Coupot schnippte mit Daumen und Mittelfinger auf die Leinwand des Zeltes, was einen krachenden Trommelschlag verursachte. „Ich sehe, wir verstehen uns wieder falsch.“ Fast traurig zuckte er die Achseln und ging langsam, die zwei führend, dem Haupteingang der Bude zu. „Es gibt auch noch anständige Artisten, mein Herr; und weil ich einer von dieser anständigen Sorte bin, hatte ich geglaubt, dass es andererseits auch anständige ... na ja ... anständige Kavaliere gibt. Aber man sieht es immer wieder: was ich denk und tu, trau ich andern zu.“

Cornelsen stiess Raymund an, und dieser sagte: „Wir wollten Sie natürlich nicht kränken.“

„Na ja, is schon gut. Also ich wünsche viel Vergnügen.“

Der Raum war schon in feierliches Dunkel getaucht, als die beiden in ihre Loge kletterten. Die Musik schwieg erwartungsvoll; man hörte nichts, als den Viertakt des Motors, der gleich nebenan die Lichtmaschine trieb. Dann setzte, verschleiert unter der Sordine, eine Suite ein, und in der Manege flammte rotes Licht auf. Zwei Flammengarben schossen aus unsichtbaren Tiefen hervor; im roten Mantel, das Kruzifix in den Händen, trat Coupot, der Henker, feierlichen Schrittes in die Arena. Er inspizierte mit symbolischen Gesten eine abgezirkelte Strecke und winkte; Messnerknaben erschienen, dampfende Becken in den Händen, aus denen sie glühende Kohlen auf den Weg streuten. Dann schichteten sie am Ende der Gasse Reisig zu einem grossen Scheiterhaufen zusammen, den sie entzündeten. Knisternd prasselten Flammen auf, leckten am trockenen Holz hinauf.

Die Beleuchtung war so unbestimmt und verwirrend, dass niemand recht erkennen konnte, ob diese Dinge, diese Flammen, diese Kohlen, dieses Holz echt waren. Alles konnte ebensogut eine Täuschung sein, eine Illusion der Beleuchtungseffekte, der Stimmung, der Autosuggestion; die drei mussten an indische Fakire denken und an ihre Produktionen, die, wie jene hier, ständig zwischen Trug und Wahrheit balancierten.

Dann kam Ninon, die Sünderin.

Coupot hatte recht gehabt: ihre Nacktheit wirkte, selbst unter den zielbewussten Blicken dieser illusionslosen Menge, nicht wie Selbstzweck. Sie ergab sich aus der Situation; das sprach für die Überzeugungskraft der „Nummer“.

Irgendein Schalthebel mochte gerückt sein — das Licht veränderte sich, ohne dass man die Veränderung so recht erklären konnte. Die Stimmung wurde düsterer, drohender — die Musik ging über in ein erwartungsvolles diminuendo. Der Henker gab ein Zeichen — und die Sünderin schreckte, halb rollengemäss, halb sichtlich voll Angst, zurück. Die Musik brach ab.

Man hörte das Atmen der Menge, als nunmehr Ninon wie in bebender Todesfurcht langsam einen Fuss vor den andern setzte. Es schien, als ob die Kohlen drohender glühten, und ein zischender Dampf stieg auf, wo Ninon den Fuss hinsetzte. Sie schritt langsam die glühende Gasse hinunter, und die flammenden Kohlen wurden dichter und lohender, je näher sie ihrem Ziel kam. Ganz leise setzte das Cello ein; die nervöse Melodie unterstrich die Beklommenheit, die über dem Raum lastete.

Unentschlossen, die Hand auf das Herz gepresst, blieb sie stehen: dort, einen Fuss breit von ihr entfernt, flammte der Scheiterhaufen. Sie wandte sich um, ihrem Peiniger zu; der streckte die Hände aus — wie aus dem Boden gewachsen tauchten spalierbildend ein Dutzend Mönche auf, eine lebendige Mauer, durch die es kein Entrinnen gab.

Wieder winkte Coupot; mit einem Ruck zogen die Mönche gesträhnte Geisseln aus ihren Gürteln, hoben sie drohend und schlagbereit ... da stieg sie die Stufen empor.

Es war, als ob ein Schrei sich lösen wolle und in den Kehlen erstarre.

Es konnte keine Täuschung sein — die Flammen schlugen an ihr empor. Das Geheimnis musste in der Zusammensetzung der alabasternen Haut liegen, die ihren Körper bedeckte. Ein Scheinwerfer flammte auf; er tauchte Körper und Kopf der Brennenden in grelles Licht.

Erst jetzt sah man, wie schön sie war. Das dunkelblonde Haar fiel gelöst in ihren Nacken — es kontrastierte verwirrend mit dem weichen Rund der Schultern. Die furchtbare Beklemmung ihrer Lage kennzeichnete sich deutlich im nervösen Spiel der Sehnen ihres Körpers. Sanft und zärtlich rundeten sich ihre jungen Hüften, die der hochbeinigen Gestalt eine schmale und mädchenhafte Silhouette gaben.

Ihre dunkelblauen Augen, halb geschlossen, schienen niemand im Raum zu sehen, niemand zu suchen. Ein strenger, abweisender Ausdruck lag um ihre Lippen, die fest aufeinander gepresst waren; ihre Augenbrauen liefen in schmaler dunkler Kurve zu der kleinen Nase, die von völligem Ebenmass war. Sie hob langsam die Arme zum Himmel — wie auf dieses Zeichen sprühten die Flammen an ihr empor, hüllten sie ein wie ein roter Mantel, verbargen ihre Gestalt plötzlich, stiegen zischend auf, als hätten sie neue Nahrung bekommen.

Dann, wie auf ein zweites Zeichen, erlosch mit einem Schlage die Glut — und unversehrt stieg Ninon lächelnden Gesichts die Stufen hinab. Ihr Bruder reichte ihr den Mantel, den sie um die Schultern legte; donnernder Applaus brach los. Die beiden verbeugten sich, Ninons Blick streifte die Loge der drei; ihr Bruder sah gleichgültig ins Leere, während er sich lächelnd, sichtlich abwesend, verneigte. Drei-, viermal wurden sie hervorgerufen; sie dankten, immer mit der gleichen unpersönlichen Liebenswürdigkeit — dann wechselte das Licht, nüchternes Blauweiss erfüllte wieder den Raum. Die beiden verschwanden. — Im allerletzten Augenblick, als sich schon die Portiere hinter ihr schloss, sandte die junge Artistin einen Blick zu den dreien zurück.

Zwei Clowns kugelten in die Manege; während sie sich überschlugen, wurde auf der Rückfront ihrer Beinkleider das Wort „Pause“ sichtbar.

„Wir könnten sie eigentlich einladen“, meinte nachdenklich Westermann.

Cornelsen zuckte die Achseln. „Es kommt noch ein Fakir.“

Türen wurden geöffnet; alles drängte hinaus. Voll Entdeckerneugier liessen sich die drei vom Strome mittreiben. Draussen war Grossbetrieb am Bierbüfett: warme Würstchen und Bockbier, Bockbier und warme Würstchen.

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