Hans Scherfig - Schloss Frydenholm

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Hans Scherfigs satirischer Geniestreich spielt sich während der deutschen Besetzung Dänemarks ab. Der seeländische Landsitz Frydenholm ist Schauplatz verdächtiger Vorgänge, und eine illustre Gesellschaft geht dort ein und aus: so geben sich der dänische Polizeichef, Geheimdienstagenten und Gestapobeamte aus Berlin, samt Mitglieder eines geheimnisvollen «Schmetterlingsvereins», angeführt durch den neuen Schlossherrn, Graf Preben, die Klinke in die Hand. Solch mysteriöse Ereignisse wecken natürlich die Neugierde der Nachbarn.-

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Auf der anderen Seite des Löschteiches war Martin Olsens Tochter Rosa an den Masern erkrankt; sie hatte hohes Fieber und phantasierte. Rosa war die Älteste und ging schon zur Schule; nun würden die anderen drei wohl auch die Masern bekommen. Das mußte eben überstanden werden.

„Aber seien Sie bloß vorsichtig! Danach kommt es sehr oft zur Lungen- oder Mittelohrentzündung. Sie muß mindestens noch fünf Tage im Bett bleiben, nachdem das Fieber vorüber ist. Und passen Sie auf die Augen auf! Das Fenster muß zugezogen sein, und um die Lampe muß rotes Papier gewickelt werden?“

Doktor Damsø setzte sich an den blanken, ovalen Tisch und machte Eintragungen ins Krankenbuch. In der Mitte des Tisches lag eine zierliche gestickte Decke, auf der eine versilberte Schale mit Weihnachtskarten und Neujahrsrechnungen stand. Die Stube war so niedrig, daß man an die Decke fassen konnte. Eine große, neue Wanduhr – mit Mahagonigehäuse – tickte laut. Sie wirkte sehr fremd in der niedrigen Bauernstube. Die Leute haben keinen Geschmack, dachte der Arzt.

„Wie alt ist Rosa denn schon? Sie ist ja schon ein großes Schulmädchen.“ War es wirklich so lange her, seit der Arzt geholfen hatte, sie zur Welt zu bringen? „Ja, wir werden alle älter. Und der Jüngste gedeiht gut? Er sieht ja prächtig aus.“ Er hatte so dicke Bäckchen, daß der Doktor mit dem Zeigefinger killekille machen mußte. Das amüsierte den Kleinen, das war ein guter Spaß, über den er lachen mußte. „Vielleicht ist er noch zu klein, und er bekommt die Masern gar nicht. Die Kleinen sind ja zumindest in den ersten vier Monaten immun, das heißt, wenn die Mutter die Masern gehabt hat. Und das hatte Margrete wohl?“

Das war das Gute an diesem Doktor, daß er sich die Zeit nahm, mit den Leuten zu reden. Er war nicht einsilbig und erhaben, sondern erzählte, wie es sich mit einer Krankheit verhielt. Er fand es auch nicht anstößig, wenn ein Patient zu wissen wünschte, worum es sich bei seiner Krankheit handelte. Der Doktor erklärte ohne Latein und Hochmut. Er war ein demokratischer Doktor. Und als er über die Masern alles ausreichend erklärt hatte, fand er es passend, seine Meinung über den Krieg in Finnland und über Martin Olsens Mitverantwortung auszusprechen.

Martin Olsen aber fühlte sich nicht schuldig. Er war mehr mit lokalen Angelegenheiten als mit der großen Politik beschäftigt. Er wußte viel über die Verhältnisse an den Arbeitsplätzen und über den Zustand der örtlichen Gewerkschaft. In der Gemeinde gab es viele Arbeitslose, es gab Probleme mit der Krankenkasse, dem Steuer- und dem Wohlfahrtsamt. Die Leute kamen zu ihm und fragten um Rat, er kannte die Gesetze, Vorschriften und Satzungen, doch über die deutschen Befestigungsanlagen an der finnischen Grenze wußte er nicht viel zu sagen. Er hatte nicht an der Sonnenwendfeier in der kleinen Anlage bei Skjern-Svendsens Monument teilgenommen, wo Rasmus Larsen und Pastor Nørregaard-Olsen Reden für Finnland gehalten hatten und wo Lehrer Agerlund unter großem Beifall Bücher von Martin Andersen Nexö ins Feuer geworfen hatte.

Martin Olsen fühlte sich nicht mit der finnischen Oberklasse solidarisch. Hegte der Doktor wirklich so große Sympathien für Mannerheim?

Doktor Damsø hegte Sympathie für ein kleines, tapferes Volk, das um seine Freiheit kämpfte.

Aber Martin Olsen war sich nicht so sicher, daß es dort wirklich um die Freiheit ging. Etwas anderes war es damals, als die finnischen Arbeiter gegen Mannerheims Weißgardisten kämpften. Aber jetzt? War die finnische Oberklasse nicht eng mit dem Nazismus verbündet? War es nicht so, daß die sogenannte Mannerheim-Linie sehr nahe bei Leningrad verlief? Lebensgefährlich nahe, wenn man damit rechnen mußte, daß Finnland in einem Krieg als Sprungbrett benutzt werden sollte? Man hatte Verhandlungen über eine friedliche Regelung angeboten, aber die finnische Oberklasse hatte die Provokation den Verhandlungen vorgezogen.

Der Doktor schnaubte: „Hören Sie auf, Mann! Das ist ja zu idiotisch! Glauben Sie etwa selbst daran, daß Finnland den zweihundert Millionen Russen gefährlich werden könnte? Glauben Sie, das kleine Finnland könnte das große Asien erobern? Daß Sie es überhaupt fertigbringen, so etwas zu sagen! Das ist wirklich zu schäbig!“

Vielleicht nicht Finnland allein, aber die Mächte, die hinter Finnland stehen. War die Mannerheim-Linie nicht ein deutsches Unternehmen?

„Ja aber, zum Teufel, Mann. Sie sind doch mit den Deutschen befreundet! Sie haben doch einen Pakt mit Hitler geschlossen! Sie dürften doch von Ihren Alliierten nichts zu befürchten haben!“

So war man wieder in der ewigen Diskussion. Nein, die Nazis sind keine Freunde der Alliierten! Es waren die Regierungen Chamberlains und Daladiers, die Hitler bewaffnet und ihm erlaubt hatten, ein Land nach dem anderen zu schlucken. Hatte die Sowjetunion nicht jahrelang versucht, das faschistische Deutschland zu isolieren? Hatte sie nicht angeboten, der Tschechoslowakei zu helfen, wenn auch die anderen helfen würden? Hatte Stalin nicht im vergangenen Jahr vorgeschlagen, ein Dreimächtebündnis mit England und Frankreich abzuschließen? Und war nicht jedes Angebot abgelehnt worden?

Ach, immer dieses Gerede! Immer diese politische Kannegießerei! Konnte man denn nicht mit eigenen Augen Stalin und Ribbentrop zusammen auf einem Foto sehen?

Na und? Hatte man nicht schon früher Bilder von Chamberlain und Hitler gesehen? Hatte man nicht München erlebt? Den Verrat an Spanien? Eine Kette von Verrat und Wortbruch!

„Ja“, sagte der Doktor. „Die Welt ist voller Lumperei. Aber daß Sie sich daran beteiligen wollen!“

Martin Olsen meinte nicht, an irgend etwas in Finnland beteiligt zu sein. Er war ein dänischer Arbeiter. Er fühlte sich mit den Arbeitern in der ganzen Welt solidarisch, aber nicht mit der finnischen Oberklasse. Es gab Reiche und Arme auf Erden. Es gab eine Oberklasse und eine Unterklasse. Es gab die wenigen, die die vielen ausbeuteten. Es gab Leute wie Skjern-Svendsen und den Grafen von Frydenholm, und es gab die vielen Menschen, die für sie arbeiteten und sie ernährten. Es gab die Schmarotzer, die von der Arbeit anderer lebten, und es gab die Arbeiter, die die Werte schufen. Das wußte Martin Olsen, und dazu konnte er Stellung nehmen. Über die Curzonlinie in Polen, über die strategischen Probleme in Finnland und über die Verhältnisse in Bessarabien konnte er nicht viel sagen. Aber es gab zwei Klassen von Menschen, in seinem eigenen Land und auch in anderen Ländern: die Kapitalisten und die Arbeiter. Er gehörte zur Arbeiterklasse, und was auch im Ausland geschehen mochte, er würde vom Standpunkt seiner Klasse aus dazu Stellung nehmen.

„Oh, diese Phrasen!“ rief der Doktor aus. „Diese ewigen, uralten Klischees! Martin Olsen hat seine Lektion gut gelernt! Oberklasse und Unterklasse! Kapitalisten und Proletarier! Ausbeuter und Ausgebeutete! Man wirft eine Münze in den Automaten, und schon spielt das Grammophon: Es gibt zwei Klassen! Es gibt zwei Klassen! Es gibt zwei Klassen!“ Pfui, er hätte ausspucken mögen, aber das wäre unhygienisch gewesen.

Und Margrete, die bemerkte, daß Martin auch heftig wurde, fragte rasch etwas über die Masern. Ob es nicht ein Serum gäbe wie gegen die Pocken oder so wie damals, als die Kinder den Keuchhusten hatten.

„Nein“, sagte der Doktor.

Margrete glaubte, etwas davon gehört zu haben ...

„Ja, es gibt schon ein Serum, das aus dem Blut von Patienten gewonnen wird, die die Krankheit gerade überstanden haben; aber es ist teuer, und es gibt nur sehr wenig davon. Es darf nur den Kindern gegeben werden, die an Tuberkulose leiden oder an etwas anderem, das es besonders gefährlich für sie macht, an Masern zu erkranken. Aber Ihre Kinder sind ja gesund und stark, da ist keine Gefahr. Es muß nur überstanden werden. Behalten Sie Rosa aber noch einige Tage im Bett, nachdem sie fieberfrei ist – am besten fünf, sechs Tage, wenn Sie die Kleine dazu bringen können!“

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