Konstantin Josuttis
Die dunkle Seite
des Balles
34 Spieltage und ein Finale
Arete Verlag Hildesheim
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Layout, Satz und Umschlag: Composizione Katrin Rampp, Kempten
E-Book-Produktion: mach-mir-ein-ebook.de
ISBN 978-3-942468-92-3
1 Vorwort – Wie dieses Buch zu lesen ist Vorwort – Wie dieses Buch zu lesen ist Dieses Buch ist wie eine imaginäre Fußball-Erstliga-Spielzeit aufgebaut. Die vierunddreißig Spieltage bestehen jeweils aus einer Geschichte, wobei jede Geschichte in zwei Episoden erzählt wird – einmal im Hinspiel und einmal im Rückspiel. Es gibt also siebzehn verschiedene Geschichten in der Hinrunde und die jeweiligen Fortsetzungen in siebzehn Geschichten in der Rückrunde. Man kann dieses Buch dementsprechend chronologisch durchgehen oder aber, wenn man nicht abwarten kann, wie die gerade gelesene Geschichte weitergeht, das Rückspiel dieser Geschichte direkt anschließend lesen (z. B. nach dem ersten Spieltag direkt zum achtzehnten Spieltag springen). Dabei werden Spieltag für Spieltag vermeintlich verrückte und absurde Geschichten abseits des Platzes erzählt und Facetten dieser wahnwitzigen Glitzerwelt beleuchtet, die sonst kaum ans Tageslicht kommen. Am Ende steht das große Finale, das noch einmal alles bisher Geschehene in einen anderen Blickwinkel setzt. Jegliche Ähnlichkeit zu realen Personen ist in den meisten Fällen unbeabsichtigt und reiner Zufall.
2 Hinrunde 1. Spieltag – Sicherheit (18. Spieltag – Geschenke) 2. Spieltag – Das Mikrofon(19. Spieltag – Wellen) 3. Spieltag – Der Bruder(20. Spieltag – Ein Leben) 4. Spieltag – Rituale(21. Spieltag – Heim) 5. Spieltag – Nemesis(22. Spieltag – Blutgrätsche) 6. Spieltag – Strumpfband(23. Spieltag – Sondertraining) 7. Spieltag – Schüsse aufs Tor(24. Spieltag – Der Torschuss) 8. Spieltag – Der Fan(25. Spieltag – Fangemeinde) 9. Spieltag – Kaisers(26. Spieltag – Eiffelturm) 10. Spieltag – Duschtrakt(27. Spieltag – Der Mongole) 11. Spieltag – Blitzlichter(28. Spieltag – Schule) 12. Spieltag – Der Boss(29. Spieltag – Ablösesumme) 13. Spieltag – Der Poet(30. Spieltag – Der Poet II) 14. Spieltag – Die Kanüle(31. Spieltag – Die Trauerfeier) 15. Spieltag – Die Linie(32. Spieltag – Die Chemie muss stimmen) 16. Spieltag – Regenbogen(33. Spieltag – Familientag) 17. Spieltag – Haupttribüne(34. Spieltag – Meisterschaft)
3 Rückrunde 18. Spieltag – Geschenke 19. Spieltag – Wellen 20. Spieltag – Ein Leben 21. Spieltag – Heim 22. Spieltag – Blutgrätsche 23. Spieltag – Sondertraining 24. Spieltag – Der Torschuss 25. Spieltag – Fangemeinde 26. Spieltag – Eiffelturm 27. Spieltag – Der Mongole 28. Spieltag – Schule 29. Spieltag – Ablösesumme 30. Spieltag – Der Poet II 31. Spieltag – Die Trauerfeier 32. Spieltag – Die Chemie muss stimmen 33. Spieltag – Familientag 34. Spieltag – Meisterschaft Finale – Maracanã
4 Widmung und Danksagung
5 Der Autor
1 Title Page
2 Copyright-Page
3 Cover
Vorwort – Wie dieses Buch zu lesen ist
Dieses Buch ist wie eine imaginäre Fußball-Erstliga-Spielzeit aufgebaut. Die vierunddreißig Spieltage bestehen jeweils aus einer Geschichte, wobei jede Geschichte in zwei Episoden erzählt wird – einmal im Hinspiel und einmal im Rückspiel. Es gibt also siebzehn verschiedene Geschichten in der Hinrunde und die jeweiligen Fortsetzungen in siebzehn Geschichten in der Rückrunde. Man kann dieses Buch dementsprechend chronologisch durchgehen oder aber, wenn man nicht abwarten kann, wie die gerade gelesene Geschichte weitergeht, das Rückspiel dieser Geschichte direkt anschließend lesen (z. B. nach dem ersten Spieltag direkt zum achtzehnten Spieltag springen).
Dabei werden Spieltag für Spieltag vermeintlich verrückte und absurde Geschichten abseits des Platzes erzählt und Facetten dieser wahnwitzigen Glitzerwelt beleuchtet, die sonst kaum ans Tageslicht kommen.
Am Ende steht das große Finale, das noch einmal alles bisher Geschehene in einen anderen Blickwinkel setzt.
Jegliche Ähnlichkeit zu realen Personen ist in den meisten Fällen unbeabsichtigt und reiner Zufall.
Hinrunde
1. Spieltag – Sicherheit
Der Ball kam von links außen hoch hinein. Die Flugkurve glich einer Bogenlampe und so war es kein Problem, den Ball auf die Außenbahn nach vorne zu köpfen. Es war noch zu früh. Er blickte zurück auf den gegnerischen Stürmer, der wieder einmal bedröppelt einer nicht vorhandenen Chance nachblickte. Dominguez war für viel Geld geholt worden und sollte in dieser Saison in der Bundesliga einschlagen. Doch bisher stand er nur herum und wartete auf die göttliche Eingebung, die in Form einer perfekten Flanke bei ihm landen sollte. Der wird sich noch umsehen, dachte Reiter und blickte dem nächsten Angriff entgegen.
Er würde noch zehn Minuten warten, würde noch den unüberwindbaren Innenverteidiger geben, würde die undurchdringliche Mauer sein, als die er gekauft worden war. In seinem Fußballerleben hatte er schon einiges mitgemacht und so blieb nicht mehr viel übrig, an das er glauben konnte. Er erinnerte sich an die Zeit, als er das erste Training bei den Profis mitmachen durfte, damals in Hamburg. Er war aufgeregt gewesen und hatte noch an das Spiel geglaubt. An das richtige Spiel, das perfekte Spiel. Er hatte sogar an das göttliche Prinzip geglaubt, das in einem perfekten Spiel zu finden war. Und er hatte es erlebt. Ein oder zwei Mal. Das perfekte Spiel, wie eine Offenbarung, wie ein Zeichen, das nun alles gut wird. Aber es war nie alles gut geworden. Es gab Verletzungen, schlechte Mitspieler, unfähige Trainer, eine zerrissene Vereinsführung, alles Bedrohungen der eigentlich einfachen Wahrheit, die hinter diesem perfekten Spiel steckte.
Und so war aus einem designierten Nationalspieler ein mittelmäßiger, wenn auch solider Innenverteidiger geworden. Es ging nicht darum, zu gewinnen oder zu verlieren, das hatte er gelernt. Es ging um Sicherheit, nicht um den Kick. Und für seine Sicherheit sorgte er nun selber.
Als der Ball in der anderen Hälfte des Feldes war, schaute er auf die Stadionuhr. Die 80ste Minute brach an. Es wurde langsam Zeit. Aber zunächst musste er beweisen, dass er um jeden Preis gewillt war, zu gewinnen. Als der Ball zu Dominguez in die Gasse gespielt wurde, grätschte er ohne Not seitlich hinein, sodass der kleine Peruaner aufschrie und ihn dann am Boden liegend fassungslos ansah. Reiter stand über ihm und sagte: „Ihr seid doch Härte gewohnt in Peru.“ Der Schiedsrichter kam angerauscht und zückte wie erwartet die gelbe Karte. Das würde später helfen.
Der Freistoß brachte nichts ein. Es würde eines der langweiligeren torlosen Unentschieden werden, das die Zuschauer und Fans schon nach dem ersten Spieltag auf den Boden der Tatsachen zurückwerfen und ihnen die hässliche Seite des Fußballs vergegenwärtigen würde. Wenn nicht …
Die nächste Flanke, die verzweifelt in den Strafraum hineingebracht wurde, klärte er zur Ecke. Souverän. Keiner würde etwas merken.
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