Konstantin Josuttis - Die dunkle Seite des Balles

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"Die dunkle Seite des Balles" beleuchtet in 34 Spieltagen und einem spektakulären Finale auf unterhaltsame, zuweilen skurrile Weise die Verwerfungen, Auswüchse und Untiefen der Unterhaltungsbranche Fußball.
Wir lesen von der Macht der Ultras, von Korruption, Mobbing und verbotenen Mitteln und lernen die Einsamkeit, Ängste und Psychosen der Spieler, Trainer und anderer am Fußballleben beteiligter Personen kennen, die sie zu seltsamen Fehltritten auf und außerhalb des Platzes treiben.
Das Ganze mündet in einem vermeintlich absurden Finale im Maracanã-Stadion, was zur unvermeidbaren Frage führt, ob nicht längst die Wirklichkeit der Schein- und Glitzerwelt des Fußballs unsere Fantasie überholt hat.

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„Herr Bernstein, Herr Bernstein.“ Ich bin der Meisterdirigent. Ich habe keine Angst. Und so werden seine Schritte langsamer, obwohl er eigentlich immer noch entschlossen ist, einfach weiter zu gehen. Es ist fast, als würde er fremdbestimmt, als könne die geifernde Erwartung des Reporters, der ihm nun mit dem Arm zu sich zieht, seine Motorik beeinflussen.

„Benni Bernstein.“

Er hatte das Gras verlassen, sein Fundament, und stand nun auf dem Gummiboden des Innenbereichs.

„Sie haben dieses Spiel mit ihren zwei Toren in die entscheidende Richtung gelenkt, waren der überragende Spieler. Wie fühlen Sie sich?“

Er schaute den Mann, der in zittriger Erwartung vor ihm stand, in die Augen. Der Reporter schien tatsächlich erregt zu sein, aufgewühlt und Bennis Klumpen im Magen wuchs weiter an.

Wie gerne wäre er so wie dieser Mann, der mit dem bedrohlichen Mi­krofon vor ihm stand. Jemand, der einfach reden kann, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was er sagt und wie er klingt. Jemand, der nicht stottert, stammelt oder – noch schlimmer – kein Wort herausbekommt. Es schien absurd angesichts ihrer extrem unterschiedlichen Gehaltsklassen. Aber Bernstein wäre gerne einfach nur ein Reporter gewesen, jemand, der im Hintergrund steht, geduldig wartet und dann wie ein Großwild­jäger das Tier anvisiert und mit einem einzigen Schuss erlegt. Vielleicht war er, Bernstein, zwar der König der Savanne, ein Löwe, wild und gefährlich, aber dafür immer im Fadenkreuz des Zielfernrohrs.

Die Hand des Reporters zuckte, der Zeigefinger der rechten Hand, für die Kamera nicht sichtbar, bewegte sich hin und her, als wolle er ihm etwas sagen, als wäre dieser nun selber nervös. Wie hieß der Mann noch einmal? Bernstein kannte ihn. Er war, wie die meisten Fußballreporter, der Typ, der Begeisterung ausstrahlt, auch wenn auf dem Platz nur ein mittelmäßiger Kick stattfindet. Weinkrug. Das war es. Hatte schon einiges hinter sich, wie man hörte. Bernstein sah ihn an und konnte sich gut vorstellen, dass die beständige Euphorievermittlung an einem zehren musste. Er hatte als Schüler mal einen Jungen aus der Oberstufe bewundert, der immer gut drauf war und dazu noch immer freundlich. Irgendwann war er nicht mehr an der Schule und dann hieß es, dass er gekokst hätte.

Warum riss Weinkrug die Augenbrauen hoch? Und dann fiel es Benni ein: Die Frage. Er hatte die Frage vergessen.

„Was?“

„Wie fühlt man sich, wenn man der Matchwinner ist. Sie haben ja ein überragendes Spiel abgeliefert.“

Er schluckte. Dabei hatte er noch geübt. Er wusste, was sie hören wollten. Sein Manager hatte ihm die wichtigsten Dinge eingebläut, die Parameter der oberflächlichen Spielanalyse:

1 Ich identifiziere mich mit dem Verein.

2 Es war auch Glück im Spiel.

3 Die ganze Mannschaft hat zum Sieg beigetragen.

4 Die Mannschaft hat unglaublich gekämpft.

5 Wir haben den Sieg wohl etwas mehr gewollt.

6 Der Trainer hat die Mannschaft sehr gut eingestellt.

7 Die eigene Leistung war dabei nur ein kleiner Teil.

8 Die Wechselgerüchte sind aus der Luft gegriffen (was gleichbedeutend damit ist, dass es überhaupt Wechselgerüchte gibt, was wiederum den Preis hochtreibt).

9 Der Gegner hat es uns nicht leicht gemacht.

10 Die Mitspieler haben für den Sieg geackert.

11 Die Saison ist noch lang.

12 Der Erfolg ist der gesamten Mannschaft zuzuschreiben.

Aber welche Antwort passte jetzt? Und was war überhaupt die Frage gewesen? Nicht stottern, dachte er. Noch war alles gut. Noch war nichts verloren.

„Das ist ein Superverein hier. Ich fühle mich wohl in dieser Stadt.“

Er starrte Weinkrug an. Dieser starrte zurück.

„Äh gut. Ja. Also, wie ist das denn für Sie, wenn Sie so eine wunderbare Leistung abliefern? Schon einmal an Brasilien gedacht?“

„Wegen Urlaub?“

Weinkrug lachte laut los. Es war ein ekliges, überhebliches Lachen.

„Sie haben also noch nichts von Jogi gehört?“

Es dauerte eine Weile. Dann verstand er. Weinkrug sprach von der WM.

„An den Wechselgerüchten ist nichts dran.“

Bernstein merkte, dass ihm die Sache aus den Händen glitt, genau wie er befürchtet hatte. Das Wort „Weltmeisterschaft“ verwirrte seine Sinne zusätzlich. Er musste etwas sagen, er musste Demut ausdrücken, was absurd war, da er sich klein wie ein Wurm fühlte. Aber selbst Weinkrug wusste wohl nicht mehr, wie er mit der Situation umgehen sollte. Er lächelte, aber ihm schien keine Frage mehr einzufallen. Benni wollte weg. Er musste das Thema wechseln.

„Das war ein gutes Spiel, aber nicht nur von mir. Der Gegner war auch gut. Und mein Trainer ist auch gut. Und der Schiedsrichter ist auch gut. Ich muss jetzt gehen, muss duschen. Ich schwitze ganz schön. Aber das kann man ja wahrscheinlich auch sehen. Daher hätte ich es ja auch gar nicht sagen müssen. Ist ja auch klar, nach so einem Spiel. Dauert 90 Minuten. Aber eigentlich länger. In der ersten Halbzeit hat der Schiedsrichter ja auch etwas nachspielen lassen, ich glaube es waren so ungefähr drei Minuten. Und jetzt, am Ende der zweiten Halbzeit waren es vier Minuten. Also, das ist jetzt keine Kritik am Schiedsrichter. Der hat seine Sache gut gemacht. Aber das habe ich ja auch schon gesagt. Was gibt es noch? Ach so, Glück haben wir auch noch gehabt. Und die Mitspieler haben auch gut mitgespielt. Und ich muss duschen gehen. Ja, das muss ich. Danke.“

Er hatte versucht, sein eigenes Spiegelbild in den Augen Weinkrugs zu entdecken, der ihm wie gelähmt gegenübergestanden hatte. Benni hatte es geschafft, hatte sich gesehen. Und dann hatte er einfach geredet. Die Worte waren wie an einer langen Kette aufgereiht aus seinem Mund gekommen. War doch gar nicht so schlecht, dachte er noch, als er den verdatterten Reporter hinter sich gelassen hatte. Ich habe geredet. Sollen die doch kommen mit ihren blöden Mikros. Sollen die doch bloß kommen.

3. Spieltag – Der Bruder

Ein paar von den wartenden Fans hatten ihn erkannt und gewunken, als er vom VIP-Parkplatz des Vereinsgeländes herausgefahren war. Er hatte gelächelt und kurz überlegt, ob er zurückwinken sollte, aber dann hatte er sich daran erinnert, dass das uncool wäre und es gelassen. Also hatte er sich lediglich seine Sonnenbrille zurechtgerückt und aufs Gas getreten.

Sie hatten ein schönes Zuhause, weit weg von den Schloten und Kohlegruben. Hier gab es ein paar Hügel und sogar ein paar Felder, auf denen im Sommer goldenes Korn wuchs. Er musste zwar etwas weiter fahren als die anderen, wenn sie in ihre Designerwohnungen zu ihren Designerfrauen fuhren, aber dafür hatte er mehr Ruhe und Abstand.

Die Tür ging schon auf, bevor er den Schlüssel herauszog. Er lächelte, als Ralph ihm entgegenlief. „Mario Tor gemacht, Mario Tor gemacht.“ Er fing den stämmigen Zwerg auf, der sich gegen seine Brust geschmissen hatte. „Hab’ kein Tor gemacht, Ralph.“

„Mario Tor gemacht.“

„Schließ die Tür, es zieht.“ Drinnen duftete es nach den Kohlrouladen, die seine Mutter nach jedem gewonnenen Heimspiel machte. Irgendwann hatte Mutter dann angefangen, an jedem Spieltag Kohlrouladen zu machen, da alles andere von Mario als Vorwurf interpretiert werden könnte. Es wurde nie darüber gesprochen und Mario mochte auch den Hackbraten oder den Schweinehals, aber bei den Kohlrouladen fing Ralph nicht an zu weinen.

„Mario Tor gemacht.“

„Ralph, …“

Er war im Wohnzimmer angekommen, wo seine Mutter noch in einer Blümchenschürze auf dem Plüschsofa saß und den Videotext durchforstete, auf der Suche nach etwas, das nicht zu finden war.

Ihm einen Kuss auf die Wange gebend setzte er seinen Bruder ab. Die Mutter drehte ihm den Kopf zu und hob die linke Augenbraue. „Es war ein Foul“, versuchte er sich zu rechtfertigen, „ein klares Foul.“

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