Anand Buchwald - Religion – Eine Zukunft für die Zukunft

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Die Religion gibt es seit es Menschen gibt. Was als individuelles religiöses Empfinden begann, entwickelte sich zu einer Institution, die bald ziemlich viel Einfluss auf alle Bereiche menschlichen Lebens nahm. Lange Zeit war die Religion aus unserem Leben nicht wegzudenken, aber seit der Morgenröte des Zeitalters der Vernunft und der ­Wissenschaft schwindet die Bedeutung der ­Religion, nicht zuletzt auch, weil sie sich vordringlich um den Erhalt ihres gesellschaftlichen Einflusses sorgt und ihre Kernaufgabe vernachlässigt. Man könnte dieses Buch als anti-religiös bezeichnen, weil es das Ende des traditionellen Religionsverständnisses und der mechanischen Religionstradition beschwört, oder als super-religiös, weil es Gott kompromisslos in den Mittelpunkt stellt und die Religion auffordert, zu ihrer wahren Natur zu finden. Traditionelle Religion folgt dem Prinzip Divide et impera, indem sie Gott und den Menschen gegenüber und gegeneinander und sich selbst in den Mittelpunkt stellt; wahre Religion hingegen stellt Gott in den Mittelpunkt und sucht ihn im Menschen zu finden und hervorzuholen. Gott und Mensch sind keine Widersprüche, sondern eine Einheit. Durch diese Einsicht relativieren sich die Eigenheiten der verschiedenen Religionen und es öffnet sich der Weg zu einer nicht nur konfessions-, sondern religionsübergreifenden Ökumene, in der Glaubenskriege eine Sache der Vergangenheit sein werden. Wenn der religiöse Organismus, der hier ausführlich analysiert wird, gesundet, kann er zur Speerspitze eines tiefgreifenden und notwendigen gesellschaftlichen Wandels und Paradigmenwechsels werden.

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Aber im Moment scheint der Fokus einer jeden Religion auf ihrer Körperlichkeit zu liegen, weshalb dies vielleicht noch lange ein frommer Wunsch bleiben könnte. Zu dieser Körperlichkeit gehören neben der alles zusammenhaltenden Haut der Religion auch das Skelett und die Zellen. Die Zellen, das ist klar, werden von ihren formellen Mitgliedern gebildet, wobei die Religion vor allem auf Masse setzt. Hier ist keine ausgewogene Gestalt wichtig, sondern eine möglichst umfangreiche, um im Verdrängungswettkampf und Einfluss die Nase vorn zu haben. Die Menschen näher zu Gott zu bringen, ist nicht wichtig für den Körper, nur der äußere Schein und der Selbsterhaltungstrieb eines jeden Organismus.

Das Skelett, dass diesen Körper stützt und für zielgerichtete Bewegungen hilfreich ist, wird durch die Hierarchie bereitgestellt. Hierarchie bedeutet, dass jede Religion eine innere, hierarchisch geordnete Struktur besitzt, eine Stufenleiter, die bestimmt, wer was und wie viel zu sagen hat. Viele Religionen haben eine recht flache Hierarchie und/oder sind dezentral aufgestellt. Hier haben die unteren Ränge vergleichsweise viel Einfluss und eine größere Freiheit bei der Auslegung der Lehre, so dass man fast von Unorganisiertheit sprechen könnte. Trotzdem gibt es aufgrund der Erwartungen der Gemeinden, der vergleichbaren Ausgestaltung des Amtes, des gemeinsamen theologischen Körpers und eines nicht zu unterschätzenden Konformitätsdrucks keine allzu großen Abweichungen von der etablierten Norm, wenngleich es durchaus zu unterschiedlichen Auffassungen über bestimmte Themenbereiche kommen kann, etwa zu Fragen der Frauenrechte oder zum Umgang mit der Moderne. Hier kann im Laufe der Zeit durchaus ein Paradigmenwandel stattfinden. In solchen flachen Hierarchien, wie etwa im Islam, haben die Oberhäupter, falls es solche gibt, bisweilen nur einen moderaten oder moderierenden, aber bei genügend Charisma und Machtbewusstsein auch sehr dominierenden Einfluss.

Ganz anders sieht es dagegen in der christlichen Religion aus. Bei ihr sticht vor allem der Katholizismus aus der Masse christlicher Konfessionen hervor. Er scheint unter allen Religionen und Konfessionen die umfangreichste und am stärksten ausgearbeitete Hierarchie aufzuweisen, an deren Spitze der Papst steht, dessen Macht in Glaubensfragen durch das 1. Vatikanische Konzil mit dem Dogma der Unfehlbarkeit, auf das er sich bei Grundsatzentscheidungen berufen kann, ausgebaut wurde. Interessanterweise wurde diese Unfehlbarkeit auf dem 2. Vatikanischen Konzil auch der Gesamtheit der Gläubigen zugestanden, was bedeutet, dass ein hinreichend großer Umschwung in der Auffassung und Interpretation strittiger Fragen bei einem Großteil der Glaubensgemeinschaft, sozusagen dem hierarchischen Fußvolk, durchaus zu einer Anpassung der Auffassung der oberen Ränge führen kann — zumindest in der Theorie.

Allerdings ist eine solche Änderung nicht ganz einfach, da die oberen Ränge sich auf die Bibel und die etablierte und/oder von ihnen festgelegte Interpretation stützen können und diese Interpretation über sämtliche Hierarchiestufen hinweg der Glaubensgemeinschaft aufprägen, so dass sich diese für einen Wandel von der Auswirkung dieser Form der Erziehung erst emanzipieren muss, was in Glaubensfragen nicht immer einfach ist. Dass diese Bemühung darum nicht immer und/oder nicht dauerhaft erfolgreich ist, zeigt das Beispiel der Frage der Homosexualität, die durch die vergleichsweise neuzeitliche Bibelinterpretation ohne solide Grundlage gebrandmarkt und deren Ächtung durch die oberen Hierarchieränge zunehmend verschärft wurde, während sich im Zuge der Aufklärung, wissenschaftlicher Erkenntnisse und eines allgemeinen Bewusstseinswachstums bei den Gläubigen eine akzeptierende Haltung durchsetzt. Nichtsdestotrotz wird wohl noch geraume Zeit vergehen, bis die Unfehlbarkeit der Glaubensgemeinschaft in dieser Frage bei den Kirchenoberen angekommen ist.

Denn ein Hauptproblem hierarchischer Strukturen ist ihre systemimmanente Unbeweglichkeit. In Hierarchien gibt es meist nur eine schwach ausgeprägte Diskussionskultur, weil die Auffassungen der obersten Hierarchiestufe wie Vorgaben die darunter liegenden Stufen beeinflussen. Es geht in einer Hierarchie nicht darum, eine eigene Meinung zu haben, sondern die Meinung der Spitze. Das wäre kein Problem, wenn die Hierarchie natürlich wäre und ihr höchster Punkt tatsächlich unfehlbar oder zumindest am allerbesten informiert und zudem von untadeligem Charakter, aber jede religiöse Hierarchie ist von Menschen gestaltet und damit automatisch fehlbar. Von allen Hierarchiespitzen kommt wahrscheinlich nur der Dalai Lama dem Ideal halbwegs nahe, denn er wurde sein ganzes Leben lang systematisch und auf allen zugänglichen Seinsebenen auf seine Aufgabe und Verantwortung vorbereitet. Doch auch er ist nicht unfehlbar und sich dessen auch bewusst. Es gibt sicherlich innerhalb einer Stufe Diskussionen, aber durch die geringe Zahl der Vertreter ganz oben und durch den Dekretismus von oben keine vielfältige und wirklich offene Diskussion, was nicht zuletzt auch der Tatsache geschuldet ist, dass man meist nur durch Konformität nach oben aufsteigen kann. Weiter nach unten zu wird die Meinungsvielfalt immer größer. Aber Hierarchien sind nicht dafür bekannt, dass sie eine stufenübergreifende Diskussionskultur ernsthaft fördern. Und wie schon angedeutet, bewegt sich eine Hierarchie gewissermaßen im Kreis, denn sie prägt ihre Umwelt und lässt nur diese geprägten Elemente in sich zu, was Veränderungen nicht nur sehr effektiv verhindert, sondern auch zu Verhärtungen und einer Schwarz-Weiß-Mentalität führt. Eine Hierarchie ist damit nicht oder nur extrem eingeschränkt für Veränderungen und damit für den Fortschritt offen. Und da in nahezu allen Religionen der blasphemische Glaube vorherrscht, dass Gott dem Menschen für alle Zeit alles gegeben hat, was sie jemals benötigen, gibt es auch keine Notwendigkeit für Veränderung und Fortschritt. Im Grunde genommen verschließt sich der Mensch durch seine Religion der Möglichkeit, neue und seiner Entwicklung entsprechende göttliche Offenbarungen empfangen zu können. Wir sind nicht offen, sondern haben alle unsere Sinne vor der Möglichkeit verschlossen, dass Gott individuell oder kollektiv zu uns sprechen könnte.

Man kann die religiöse Hierarchie auch als eine Art Altersstarrsinn begreifen. Sie hat eine festgefügte Vorstellung vom religiösen, physischen, vitalen, mentalen, sozialen und sogar politischen Sein und nicht die Fähigkeit, sich davon zu lösen oder sie gar objektiv von außen zu betrachten. So ist es auch zu erklären, dass die mittlerweile aufgedeckten Fälle sexuellen Missbrauchs nur höchst widerwillig bis gar nicht aufgearbeitet werden. Es ist nicht so, dass sie unbekannt oder ein neuzeitliches Phänomen gewesen wären; ganz im Gegenteil könnte man den Eindruck haben, dass der Missbrauch mit der Hierarchie gewachsen ist. Die Ursachen des Missbrauchs sind relativ offensichtlich und spiegeln unter anderem auch den schon erwähnten geschlossenen Kreislauf der Hierarchie wider. Die Religion, und vor allem viele christliche Konfessionen, vermitteln dem Menschen seit sehr vielen Jahrhunderten oft ein sehr negatives und restriktives Bild von der menschlichen Sexualität und verursachen damit viele überflüssige Scham- und Schuldgefühle. Die Menschen, die dadurch am stärksten beeinträchtigt sind, diese also sehr ernst nehmen, wenden sich in der Hoffnung auf Erlösung der Quelle dieser Schuldgefühle als der obersten Autorität und möglichen Quelle von Hilfe gegen die eigene Qual zu. Diese Erwartungen werden nicht nur nicht erfüllt, sondern meist weiter frustriert, und darum sind viele religiöse Würdenträger aller Hierarchiestufen innerlich genauso oder noch stärker zerrissen, wie die besonders religiösen Teile der Glaubensgemeinschaft. Eine Aufarbeitung würde bei vielen an den Kern der eigenen Existenz rühren. Darum findet eine Verdrängung statt mit der Ausbildung einer Form von Schizophrenie. Speziell in der katholischen Kirche wird die Lage durch den Zölibat noch verschärft, der dem Priester effektiv eine sexuelle Betätigung verbietet und somit den Druck auf die gequälte Seele verschärft. In früheren Jahrhunderten kam als weiterer Einfluss noch die Tatsache hinzu, dass jüngere Söhne und Troublemaker mit ihren natürlichen Wünschen und Verlangen gerne in Klöster und den Priesterberuf abgeschoben wurden, ohne die dafür nötige Berufung in sich zu verspüren und ohne innerlich auf ein enthaltsames Leben eingestellt zu sein. Damit wurde eine grundlegende Bereitschaft für den Missbrauch des Amtes geschaffen, die sich nahtlos in den bereits bestehenden Machtmissbrauch einfügte und sozusagen eine Tradition begründete, gegen die sich Luther später auflehnte und die trotz Aufklärung fast unbeschadet fortbesteht und wegen ihr stärker im Verborgenen agiert.

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