Bodil Jönsson - Zeit

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"Ein Menschenleben dauert im Durchschnitt 30.000 Tage. Sie machen unser Kapital, unser individuelles Vermögen aus. Deshalb ist es nicht richtig und schon gar nicht menschenwürdig, wenn wir akzeptieren, dass Zeit als Mangelware empfunden wird." Aber wer hat nicht das Gefühl, keine Zeit zu haben? Im modernen Leben fühlen wir uns ständig gehetzt und packen dennoch immer mehr in den Terminkalender. Die Zeit scheint immer schneller zu rasen. In zehn «Gedanken» berichtet Bodil Jönsson von den Tricks, mit denen sie selbst zu einem anderen Zeitverhältnis gefunden hat. Ihre Botschaft lautet: Es ist nur eine Illusion, wir hätten zu wenig Zeit. Wir können die Zeit anhalten, in einen anderen, menschengerechteren Rhythmus kommen – und ganz langsam kehrt die Zeitewigkeit zurück … TEXTAUSZUG «Es gab in meinem Leben nicht besonders viele Idole. Vielleicht nur ein einziges: meine Großmutter. … Dass meine Großmutter sich so sehr in mein Gedächtnis eingeprägt hat, has sicher viele Gründe, aber in Moment denke ich vor allem an einen: Meine Großmutter hatte nie zu wenig Zeit.» DIE AUTORIN Bodil Jönsson, geboren 1942 in Helsingborg, Schweden, ist Physickerin und Autorin. Sie ist emeritierte Professorin an der schwedischen Lund-Universität. 'Zeit' war ihr erstes buch.

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Der vergessene Grundstein

Wenn die Wirtschafts- und Finanzsysteme verrückt spielen, wenn das Ökosystem aus dem Gleichgewicht gerät, wenn Boden, Luft und Wasser aufs Grausamste misshandelt werden, und wenn im Grunde niemand mehr als nur einen begrenzten Teil der Symptome überblickt, dann wird es höchste Zeit, noch einmal neu nachzudenken. Was wäre, wenn wir den wahren Grundstein aus dem Blick verloren hätten? So wie damals, als die eigentliche Ursache, warum das Atomkraftwerk Three Miles Island plötzlich beunruhigende Alarmsignale aussandte, nicht erkannt wurde? Jede Maßnahme, die man ergriff, war den Vorschriften nach richtig und trotzdem falsch, weil man die tatsächliche Ursache nicht gefunden hatte: Ein Ventil war hängen geblieben. Weil das nicht erkannt wurde, tat man das Falsche. Wieder und wieder.

Vielleicht schädigen wir in ähnlicher Weise unsere Umwelt, unser soziales Leben und den eigenen Seelenfrieden, wenn wir den eigentlichen Grundstein unseres Systems nicht beachten, unser Verhältnis zur Zeit nämlich. Wenn da nun etwas »hängen geblieben« wäre? Und was, wenn ein anderes Zeitempfinden uns ganz nebenbei auch zu einem anderen Umgang mit der Natur führen würde, viel effektiver, als es durch einzelne Maßnahmen zum Schutz der Umwelt je möglich ist?

Jedenfalls ist jeder Ansatz, der die in dem Satz »Zeit ist Geld« ausgedrückte Vorstellung erschüttert, zu begrüßen. Das gilt auch für alle Bestrebungen, Geld nicht mehr als Leitwährung im Leben anzusehen. Die damit verbundenen Gefahren waren den Menschen früher viel klarer bewusst. Die Frauen der schwedischen Landarbeiter zum Beispiel wehrten sich gegen die gewerkschaftliche Forderung, ihre Männer für ihre Arbeit, das heißt für ihre Zeit, mit Geld zu bezahlen. Bislang waren die Männer ausschließlich in Naturalien entlohnt worden, und von diesem Deputat hing das Überleben der Familien ab. Das einzige Geld, das dem Haushalt zur Verfügung stand, war das Geld der Frauen gewesen. Wenn sie, zusätzlich zum Melken der Kühe, was mehrmals täglich anfiel, noch einige Handarbeiten oder Ähnliches anfertigen konnten, dann brachte das ein paar Groschen ein. Nadelgeld, wie es damals hieß. Dieses Geld bedeutete ihnen viel. Die Vorstellung, dass jegliche Arbeit, also auch die der Männer, mit Geld entlohnt werden könnte, erschien ihnen als reale Bedrohung.

Seitdem ist sehr viel geschehen, und ein Großteil des abendländischen Fortschritts ist mit dem Vorhaben verknüpft, Zeit zu »sparen«. Ich muss einfach noch eines meiner Lieblingsbeispiele zum Besten geben, wie unsinnig es ist, wenn wir in der westlichen Welt davon sprechen, »Zeit zu sparen«. Nehmen wir an, Ihr Arbeitsplatz liegt fünfzig Kilometer entfernt, so dass Sie jeden Tag mit dem Auto einhundert Kilometer fahren müssen. Das schaffen Sie vielleicht in einer Stunde. Aber brauchen Sie wirklich eine Stunde, um hundert Kilometer zu fahren? Das wollen wir durchrechnen (die Zahlen sind schon etwas veraltet, die Proportionen stimmen aber). Es kostet ungefähr zweihundert Kronen, hundert Kilometer mit dem Auto zu fahren. Der durchschnittliche Nettoverdienst pro Stunde liegt bei fünfzig Kronen. Sie benötigen also vier Stunden, um Ihre Autofahrt zu finanzieren. Also brauchen Sie nicht eine Stunde für die hundert Kilometer, sondern 1 + 4 Stunden, das heißt fünf Stunden. Damit beträgt Ihre durchschnittliche Geschwindigkeit 20 km/h (fünf Stunden auf hundert Kilometer). Also könnten Sie ebenso gut mit dem Fahrrad fahren!

Zeit zum Umdenken

Das Beispiel ist doch überzeugend! Aber wie können wir es uns zu Nutze machen? Man kann ja nicht einfach zu seinem Chef gehen und ihm mitteilen: »Ich werde meine Zeit umdisponieren. Statt acht Stunden zu arbeiten und eine Stunde im Auto zu sitzen, arbeite ich von nun an fünf Stunden und fahre vier Stunden Rad.« Wir können unser persönliches Leben nicht so einfach umkrempeln, alles ist verflochten mit Wirtschaft, Arbeitsplätzen, Einkaufsmöglichkeiten, dem Gesundheitswesen und dem übrigen öffentlichen Sektor. Fast alles beruht auf privatem Autoverkehr. Das soll nicht heißen, dass der Gedanke »Ich könnte vielleicht ebenso gut mit dem Rad fahren« zu nichts führt. Einerseits ist es immer möglich, eine kleine Gewohnheit zu ändern, wenn es das Leben leichter macht. Andererseits können auch große Veränderungen auf diese Weise eingeleitet werden. Solche Rechenexempel oder Bilder, Metaphern und Gleichnisse sind manchmal ganz hilfreich – plötzlich kann man der eigenen, angeblich so rationalen Lebensplanung auch komische Aspekte abgewinnen.

Auf diese Weise könnte man jeden Lebensbereich durchforsten. Nehmen wir zum Beispiel den Preis eines ganz normalen Linienfluges und fragen wir uns, ob wir nicht ebenso gut mit dem Rad fahren könnten. Oder könnte es sein, dass wir uns dermaßen damit beeilen, in Eile zu sein, dass wir für nichts mehr Zeit haben? Doch ja, das wäre möglich. Jedenfalls steht fest, dass vieles durchaus nicht so schnell geht, wie wir uns vormachen. Für einen vermeintlichen Zeitgewinn bezahlen wir stets mit zusätzlichem Arbeitseinsatz.

Wenn mir jemand von einem neu erworbenen Gegenstand erzählt, mit dem sich angeblich Zeit einsparen lässt, dann frage ich – wenn ich mich traue – sofort: »Und was machst du mit dieser Zeit?« Das ist eine gute, aber auch gefährliche Frage. Sie führt uns zurück zu unserem Grundstein. Hier stehen Sie, die Zeit scheint Ihnen davonzulaufen und immer schneller und schneller zu vergehen. Was tun? Sie kaufen etwas, um Zeit zu sparen. Aber die Zeit vergeht immer schneller, und Sie kaufen etwas, um noch mehr Zeit zu sparen ...

Ich selber fing an, mich mit diesen Fragen zu beschäftigen, als ich gerade dreißig geworden war. Ich hatte drei kleine Kinder und einen spannenden Job – und die Zeit verging jeden Tag schneller. Ich sprach darüber mit einer, wie mir damals schien, uralten Frau – ich glaube, sie war eben fünfzig geworden. Als ich etwas stockend zu erklären versuchte, wie sehr es mir Angst machte, dass die Zeit jeden Tag schneller verging, war die Antwort: »Und das sagst du, du bist noch so jung. Warte nur ab, du wirst schon sehen!«

Ihre Worte haben mich sehr betroffen gemacht. Und wie! Denn wenn eine Naturwissenschaftlerin überhaupt etwas beherrscht, dann ist es logisches Denken! Wenn sich die dauernd zunehmende Geschwindigkeit, die ich registriert hatte, noch verstärkte – dann wäre das Leben doch bald zu Ende. Und das wollte ich nicht, denn ich lebte doch so gerne.

Time-out

Ein Samenkorn war gesät worden. Ich machte mich in aller Stille an mein privates Projekt, »die Zeit anzuhalten«. Ich versuchte es mit einer sehr effektiven Methode, nämlich, eine Zeit lang gar nichts zu tun, statt wie ein aufgescheuchtes Huhn herumzurennen. Na ja, was heißt schon »nichts«. Ich bin eben so, wie ich bin – ich habe natürlich trotzdem einiges gemacht.

Äußerlich sah die neue Lage so aus: Nach Weihnachten ließ ich mich für fast zwei Monate beurlauben (im heutigen Sprachgebrauch nennen wir einen solchen Urlaub »Timeout«, und in diesem Zusammenhang ist das wirklich ein passender Ausdruck). Ich war nicht krank, nicht ausgebrannt, nicht deprimiert. Ich wollte einfach nur die Zeit anhalten. In der ersten Woche räumte ich den Dachboden auf und bereitete alles für das Abschleifen des Fußbodens vor, allmählich wurde ich dann aber ruhiger. Ich blieb die ganze Zeit zu Hause. Das war wichtig. Nicht verreisen, keine sonstigen Unternehmungen, nur abwarten. Und langsam kam die Zeitewigkeit zurück. Die panische Überlegung: »Was wollte ich eben tun, was habe ich vergessen?« und die Angst vor der Leere: »Was mache ich bloß als Nächstes?« verflüchtigten sich nach und nach. Tatsache ist, wenn ich zurückblicke, dass die Zeit für mich nie so schnell vergangen ist wie vor dieser »Auszeit«. Und ich bilde mir ein, dass der Trick wieder funktionieren würde. Wenn ich mir wieder einmal wie ein Hamster im Laufrad vorkomme, dann lege ich eine lange Auszeit ein und finde zurück in ein Leben in leidlicher Harmonie mit dem Zeitstrom.

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