Paul Oskar Höcker - Ein Liller Roman

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Die Welt steht Kopf im August 1914. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, verändert sich auch für Helene Martin in Lille alles, zudem die Martins, aus Deutschland stammend, erst seit kurzem die französische Staatsangehörigkeit besitzen. Schnell merken sie, dass ab jetzt das Volk auf der Straße und der Krieg ihr Leben beherrschen werden. Zum Autor: Paul Oskar Höcker, geboren 1865 in Meiningen, gestorben 1944 in Rastatt, war ein deutscher Redakteur und Schriftsteller. Höcker verfasste Lustspiele, Kriminalromane, Unterhaltungsromane, historische Romane und auch etliche Jugenderzählungen. Er galt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts als überaus erfolgreicher Vielschreiber. Einige seiner Romane wurden verfilmt.

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Die Stimmungen jagten bei ihr wie die Themen. Vom Kriegsschauplatz interessierten sie nur die dick gedruckten Nachrichten. Zu ihres Vaters Verzweiflung verwechselte sie aber meistens das Gehörte oder Gelesene. Oder sie berichtete ungeheuerlich entstellte Zahlen. Mama Laroche stiess häufig dazu, wenn die entzückende junge Frau, die so viel Leben ins Haus brachte, zu Besuch da war, und Helene und Geneviève hatten ihre stille, etwas diabolische Lust daran, dass die beiden sich durch die abenteuerlich entstellten Nachrichten aufpeitschten, die sie unkontrolliert übernommen hatten.

Gut, dass der Hausherr nicht all das mitanhören musste. Laroche war flammender Patriot, tief innen von Frankreichs hoher Sendung erfüllt, aber ebenso weit entfernt von der phrasenreichen Oberflächlichkeit der Kaffeehauspolitiker wie von der hohlen Wichtigtuerei des eisigkalten Léon Ducat. Andere sprachen, hielten Reden, kritisierten, erwarteten von der Mitwelt Opfer und Taten — Laroche handelte selbst. Bei der Aufstellung seiner Listen half ihm treulich Geneviève nach wie vor. Und da sich auch Helene durchaus verdient machen wollte, so stand er ihr bei, als Helferin beim Roten Kreuz anzukommen. Sie konnte an dieser Stelle der guten Sache gewiss viel nützen, gerade weil ihr Wesen so sympathisch und schmiegsam war. Er brauchte Vertrauensleute, aber von Damen nur solche, die sich nicht scheuten, auch in die Wohnungen der Armen und der Ärmsten zu gehen. Helene konnte später Geneviève auf diesen Wegen begleiten. Zuverlässige, ernste Menschen mussten das sein; mit dem Dilettantismus der Wohltätigkeit hatte er schlechte Erfahrungen gemacht. Lächelnd hatte er daher Manons Antrag, mit bei ihm tätig zu sein, abgelehnt. „Sie würde es drei Tage mitmachen,“ sagte er zu Geneviève, „länger nicht.“

Aber eines Morgens kam Manon doch in der Tracht der Helferinnen vom Roten Kreuz an. Und sie sah darin wunderhübsch aus. Die weisse Flatterhaube, die das Gesicht umrahmte, machte sie blass, fast ätherisch. Sie freute sich besonders darüber, wie schlank sie in der tiefblauen Tracht aussah.

„Das macht der Kummer um Henri,“ sagte sie. „Und dann esse ich auch keinen Kuchen mehr.“

Seit vier Tagen war Laroche auf Reisen, es hiess, er habe mit dem Präfekten, der in Dünkirchen weilte, eine wichtige Verhandlung. Helene hatte das bestimmte Versprechen von ihm, dass er beim Präfekten auch die Angelegenheit ihres Mannes zur Sprache bringen und erreichen werde, dass etwas Durchgreifendes geschah. Manons Ausbildung sollte erst in vierzehn Tagen beginnen, weil das Lehrpersonal fehlte. Bei ihrem Vater, in dem grossen, stillen, feierlichen Hause, hielt sie es nicht mehr aus. Er war auch gar so unzufrieden mit allem, was draussen in der Welt geschah. Trotzdem die Zeitungen Siegesbotschaften über Siegesbotschaften brachten: er hatte erwartet, dass die französische Armee noch viel schneller mit der deutschen fertig werde, sie über den Rhein zurückwerfen und den Siegesmarsch auf Berlin antreten werde.

Da Helene täglich bis nachmittags fünf Uhr zu ihrer Ausbildung im Militärhospital weilte, richtete Manon ihre Besuche so ein, dass sie zum Tee zurechtkam. Jedesmal gab es da einen lustigen Kampf. Die Blondköpfe, die in dem nur durch die grosse Glastür getrennten Gartensalon vesperten, kamen immer wieder ins Speisezimmer zum Tisch der Grossen gerannt, um die kleinen Teekuchen auszutauschen oder neue zu erbitten — trotzdem Mama Laroche es ihnen so wehleidig bittend untersagte — und Manon, die eine gewiegte Kennerin aller Konditorwaren war, musste raten und bestimmen, ob hier Ingwer oder Mandel oder Rosencreme oder Orangeade drin war. Und so streng sie sich auch verschworen hatte, sie konnte doch nie der Versuchung widerstehen, selbst zu kosten. Aber wenn sie mitten im Knabbern all der Süssigkeiten war, kamen ihr plötzlich die Tränen, und sie beklagte ihr herbes Los: dass sie nun so verlassen in der Welt stand, nichts, gar nichts mehr von ihrem Manne hörte. Die letzte Nachricht war die, dass er sich in Dinant an der Maas befand. Mit welchem Auftrag, zu welchem Zweck, nichts hatte sie erfahren. Die Briefzensur war ja auch so scharf geworden. Man erzählte sich tolle Dinge über die Eigenmächtigkeit und Beschränktheit vieler Beamten. Statt den Bureaukratismus einzudämmen, schien der Krieg ihn noch gefördert zu haben.

In die schwatzende, kuchenessende Tafelrunde brachte Helene, aus dem Hospital kommend, bleichen Angesichts die Nachricht, die sie sich draussen auf der Strasse zuriefen: der deutsche Kronprinz sei in Aachen das Opfer eines Attentats geworden. Benjamin musste rasch sein Zweirad nehmen und nach der Grand’ Place radeln, um die neueste Zeitung zu holen, oder eine Sonderausgabe, wenn eine erschienen war. Helene erinnerte sich, sie hatte ihren Mann oft über den Kronprinzen schelten hören: er halte zu der Gruppe der Scharfmacher; in den Finanz- und Handelskreisen, die überseeische Veziehungen pflegten, erfreue er sich nur geringer Beliebtheit. Aber ihr war doch immer das junge, offene Gesicht des Reitersmannes und die schlanke, ranke Gestalt des Sportsmannes sympathisch gewesen. Wie hässlich, wie unsinnig solch ein Krieg!

„Dann ist der Krieg sicher bald aus,“ meinte Frau Laroche, eifrig kauend, „wenn der Kronprinz nicht mehr hetzen kann.“ Ein Weilchen politisierten sie. Die Sprache gegen die Deutschen war von Tag zu Tag schärfer geworden. Helene zeigte dieses Vorkommnis wieder, wie schwer es doch war, innerlich so völlig mit der Vergangenheit abzuschliessen.

„Ich habe ihn nie von Angesicht zu Angesicht gesehen,“ sagte sie, „nur von den Bildern kenne ich ihn, aber wenn ich mir jetzt vorstellen soll, er sei in hinterlistiger Weise ermordet, so regt sich doch das Mitleid in mir. Ob es Anarchisten waren? Eine internationale Verschwörung?“

„Natürlich haben ihn die Deutschen selber umgebracht,“ sagte Manon. „André erzählte doch neulich, bei Lüttich hätten sich sächsische Offiziere als Überläufer eingefunden, die berichteten, es sei bei ihnen schon eine offene Revolution gegen die Kriegspartei in Preussen ausgebrochen.“

Geneviève wusste auch davon. „Die furchtbaren Blutopfer, die ihre Truppen jetzt in Belgien bringen. Und sie kommen und kommen nicht vom Fleck. Dabei haben sie schon ihre letzten Reserven eingezogen, sagt Papa. Sie sehen eben, dass sie von ihren gewissenlosen Führern ihrer Vernichtung entgegengepeitscht werden. Ist es da ein Wunder, dass sich das Volk endlich auflehnt?“

Zum erstenmal zweifelte Helene an der Wahrheit solcher Meldungen. Sie kannte die eiserne deutsche Disziplin, es erschien ihr unmöglich, dass sie versagte. Sie hob die Schultern. „Ach, die Zeitungen!“ warf sie ein.

„Aber, Helene!“ rief Geneviève. „Hier steht es doch, ein Augenzeuge berichtet! Und ist das alles denn nicht herrlich für uns?“

Ein Klingelzeichen vor dem Hause. Benjamin sprang draussen vom Rad, schob es durch die rasch geöffnete Haustür und kam mit der Zeitung ins Speisezimmer. Die fetten Überschriften hatte er auf dem Rade überflogen. Über das Attentat auf den Kronprinzen fanden sich nur ein paar Zeilen in der Nummer. Die Meldung war auch nur unter Vorbehalt wiedergegeben. Aber eine grosse Schlacht war geschlagen bei Dinant.

„Bei Dinant!“ Manon fuhr empor — sie legte das Kuchenstück hastig auf den Teller zurück und griff nach dem Zeitungsblatt. „Aber in Dinant — da ist ja Henri!“

Und sie umringten Manon, lasen alle zugleich über ihre Schulter hinweg. Auch Berthe, Louise, Fleurette und Madeleine kamen herein, alle noch mit ihren Kuchen, an denen eifrig weiter geknabbert wurde.

Die Nachrichten widersprachen einander. Geneviève las die amtliche Depesche: „Die Deutschen haben Dinant mit einer Gardekavalleriedivision, der 5. Kavalleriedivision, mehreren Bataillonen Infanterie und einer Maschinengewehrkompagnie angegriffen. Die französische Kavallerie schlug sie in regellose Flucht und warf sie aufs rechte Ufer zurück. Sie nahmen ihnen dabei Hunderte von Ulanenpferden ab.“

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