Lernen aus dem Lockdown?

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Krisendiskurse in der Freien Theaterszene
Ende März 2020 wurden die Theater für mehrere Monate geschlossen. Der Lockdown des Kulturlebens hat einerseits Probleme offengelegt, von denen man schon vorher wusste oder hätte wissen können. Andererseits hat er auch die Einzigartigkeit von Theater als Kunst der Versammlung und Begegnung ins Bewusstsein gerufen, solidarisches Handeln und unerwartete Lösungen provoziert. Und jetzt? Wie wollen wir nach der Krise weiter machen? Können wir aus diesen Erfahrungen lernen?
Die Publikation versammelt Beiträge von Freien Theaterschaffenden und Kulturpolitiker*innen über ihre aus der Corona-Krise gewonnenen Erkenntnisse, Ideen und Forderungen. Die Themen reichen von Förderpolitik und sozialer Absicherung über das Grundrecht der Kunstfreiheit und Digitalität bis zur Verwundbarkeit des Körpers im Theaterraum.
Mit Beiträgen von Michael Annoff/Nuray Demir, Holger Bergmann, Boris Nikitin, Daniela Dröscher, Joy Kristin Kalu, Meine Damen und Herren, Mbene Mwambene, Sibylle Peters, Anja Quickert, Sahar Rahimi, Felizitas Stilleke, Swoosh Lieu, Arne Vogelgesang, Stefanie Wenner u. a.
Das Impulse Theater Festival ist seit 30 Jahren die wichtigste Plattform für das Freie Theater im deutschsprachigen Raum. 2020 musste das Festival in der Corona-Krise abgesagt werden und wurde in Teilen ins Internet verlegt.
Eine Publikation des Impulse Theater Festival, herausgegeben von Haiko Pfost, Wilma Renfordt, Falk Schreiber für das NRW KULTURsekretariat.

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Dieses Paradigma führt dazu, dass eine marginalisierte Gruppe nach der anderen zum neuen Subjekt der Emanzipation ausgerufen wird, nur um dann nach einer Weile von einer anderen ersetzt zu werden. Die Subjekte antidiskriminatorischer Kämpfe werden in den Spielplänen so schnell ausgewechselt und neu besetzt, dass sie kaum strukturell wirksam werden können: Queers vs. Kanaks vs. Crips vs. Climate. In den Konjunkturen identitätspolitisch informierter Programme werden diejenigen zur Verfügungsmasse (eher) privilegierter Kurator*innen, die die gerade aktuellen Marginalisierungsdiskurse notgedrungen glaubhaft verkörpern.

Zu Beginn des Lockdowns war im Theater und darüber hinaus plötzlich von Solidarität die Rede. Doch schon jetzt ist Skepsis erlaubt. Nach den ersten Geldspritzen und Sofortmaßnahmen scheint es so, als sollten vor allem die Ungleichheitsmaschinen intakt gehalten werden. Ob die Erfahrung der Pandemie tatsächlich dazu beiträgt, dass Solidarität über Identitäten und Interessen hinaus mehr ist als eine flüchtige Illusion, bleibt abzuwarten.

Michael Annoff arbeitet ethnografisch, kuratorisch und vermittelnd. Nach dem Studium der Volkskunde/Kulturanthropologie war Michael an der Graduiertenschule der Universität der Künste tätig und lehrte dort im Studium Generale. Seit 2016 akademische Mitarbeit für Kultur & Vermittlung im Studiengang Kulturarbeit der FH Potsdam. Michael hat 309 Freund*innen auf Facebook.

Nuray Demir arbeitet künstlerisch, kuratorisch und choreografisch in den visuellen und performativen Künsten. Nach dem Studium der Freien Kunst realisierte Nuray Projekte auf Kampnagel, in den Sophiensælen, dem Hebbel am Ufer in Berlin und bei den Wiener Festwochen. Seit 2019 ist sie Teil der künstlerischen Leitung von District*Schule ohne Zentrum. Nuray hat 261 Follower auf Instagram.

Seit 2018 entwickeln Michael und Nuray gemeinsam „Kein schöner Archiv“. Es dokumentiert das immaterielle Erbe der postmigrantischen Gesellschaft und wäre 2020 Teil der Impulse-Akademie gewesen. Ab August 2020 ist „Kein schöner Archiv“ ein Jahr lang mit „Unfassbare Geschichte(n)“ zu Gast im FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum. „Kein schöner Archiv“ hat 252 Likes auf Facebook.

BALLHAUS NAUNYNSTRASSE BERLIN 4 April 2020 Foto Wagner Carvalho - фото 7

BALLHAUS NAUNYNSTRASSE, BERLIN, 4. April 2020, Foto: Wagner Carvalho (Künstlerischer Leiter und Geschäftsführer), der im Haus arbeitet, während die Belegschaft größtenteils im Homeoffice ist.

WWW.WASSOLLDASTHEATERIMINTERNET.DEWAS MACHT EIN INKLUSIVES THEATERKOLLEKTIV IN PANDEMIEZEITEN? HOMEOFFICE?

Meine Damen und Herren

Am 11. März feierten wir auf Kampnagel im großen Team aus Theaterschaffenden mit und ohne Behinderung die Premiere von „Die Stadt bin ich“. Eine Woche später war die Stadt leer gefegt und unsere „Stadt“ gut verpackt im Fundus.

Direkt aus unserer gewohnten Struktur einer Theaterproduktion sind wir in den Shutdown gefallen. In der ersten Zeit waren wir damit beschäftigt, unsere Situationen zu klären: Wer ist wo „untergekrochen“? Geht es allen soweit gut? Wie können wir weiterhin zusammenarbeiten und mit allen in Kontakt bleiben? Denn die Voraussetzungen für virtuelle Treffen mussten wir zunächst erst herstellen: Geräte und Software besorgen, den Umgang damit erklären und ohne real anwesende Assistenz üben. Einige von uns besitzen weder Smartphone noch Computer – sehr viele haben noch nie zuvor eigenständig an einer Videokonferenz teilgenommen. Neben den technischen Aspekten gibt es viele Verfahrensfragen, wie wir ein digitales Ensemblemeeting inhaltlich produktiv und für alle zufriedenstellend gestalten.

Auf anderen Ebenen verlief die digitale Zusammenarbeit aber auch sehr schnell und unkompliziert. In unserem Netzwerk barner 16 haben wir per E-Mail, Sprachnachricht oder Handyvideo diverse Videos produziert und eine neue Hörspielreihe gestartet. Das ist uns wichtig: Unsere Stimmen bleiben so erst einmal hörbar.

Wir lernen:

Corona verschärft auch bei uns Ungleichheiten – innerhalb des Ensembles sowie zwischen uns und anderen Gruppen. Einige gehen virtuos mit ihrem Smartphone um, andere haben keinerlei eigenständigen Zugang zum Internet.

Wir haben viel Neues gelernt, von dem wir zukünftig profitieren können. Allerdings müssen wir uns im ersten Schritt sehr intensiv mit Dingen beschäftigen, die für viele Menschen ganz selbstverständlich erscheinen, und verlieren so Zeit, die wir nicht für anderes – ob Kunst, Interessensvertretung oder Selbstfürsorge – nutzen können.

Melanie Lux erzählt: „Wenn wir nicht mehr live miteinander proben können und jetzt zu Hause arbeiten – im Homeoffice, wie finde ich das denn? Also: Ich habe meine gewohnte Umgebung, ich kann besser nachdenken, kann Filmchen zwischendurch drehen und an meine Kollegen schicken, kann mit euch in einer Videokonferenz sein und alle sehen und sprechen. Ansonsten gab es ja das Kontaktverbot, und ich wohne allein. Da fällt mir auch die Decke auf den Kopf – mir fehlt das, ihr alle in echt , in unserer gewohnten Umgebung …“

Unsere produktive Kraft ist die Spontaneität. Wir inspirieren und helfen uns im direkten gegenseitigen Austausch – wie Melanie beschreibt: in echt .

Die gemeinsame Anwesenheit an einem Ort ist allerdings nicht nur für unseren Arbeitsalltag wichtig. Auch in unseren Stücken sind körperliche Präsenz und die Atmosphäre im Raum von großer Bedeutung. Gerade auch weil Sprache für einige von uns mit Barrieren verbunden ist und wir daher verschiedene Kanäle für Kommunikation und Verstehen nutzen.

Als Theater der Tat – auch im Konzeptions- und Probenprozess, mehr als ein Theater des Wortes – haben wir bislang noch nicht digital miteinander gespielt beziehungsweise performt.

Jetzt erst, nach zweieinhalb Monaten, haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen. Wir sind produktiv, ohne Frage, aber langsam. Wir haben unsere letzte Produktion ausgewertet, ein regelmäßiges Körpertraining organisiert und den Versuch unternommen, diesen Text gemeinsam zu schreiben. Dabei haben wir besprochen, wo Chancen oder Risiken für Menschen mit Behinderung oder uns als Gruppe liegen, wenn sich das Theater verstärkt ins Internet verlagert. Die Schwierigkeit an diesem Gespräch war allerdings: Die meisten hatten noch keines der digitalen Formate gesehen. Unter anderem auch weil bislang bestehende Angebote zumindest für viele von uns nicht barrierefrei – im Sinne von gut auffindbar und verständlich – sind. Insofern werden wir eine Antwort auf die Frage, wie wir das „Theater im Internet“ bewerten oder welche Formate wir uns dafür ausdenken könnten, erst in der Zukunft erhalten, wenn wir einen Weg gefunden haben, dies selbst auszuprobieren und zu reflektieren. Menschen, die ansonsten mit der mangelnden Barrierefreiheit „echter“ Theaterhäuser kämpfen, aber sich ohne Barrieren im Netz bewegen, sehen digitale Theaterformate vielleicht positiver als wir. Was als Chance oder Risiko gilt, hängt maßgeblich davon ab, wen man fragt. Und von den Alternativen – was, wenn ein Livestream auch nach der Pandemie den echten Besuch einer Vorstellung ersetzen soll?

Einige von uns benötigen gerade alle Kraft, ihren Alltag zu bewältigen, andere schreiben in einer Geschwindigkeit neue Stücke, dass einem schwindelig wird. „Ein Mantel, nein, ein ganzer Mensch, eingekleidet in Mund-Nasen-Schutzmasken – aneinandergenäht“, antwortet Dennis Seidel auf die Frage, wie er ein Kunstwerk zum Thema „Schutzkonzept“ gestalten würde. Er selbst schreibt und spielt bei sich zu Hause, macht Musik, entwickelt Soloperformances mit Meerschweinchen und denkt an Live-Übertragungen aus seinem Zimmer. Er und auch Friederike Jaglitz betonen, dass der Vorteil dieser Arbeit sei, dass man seine Ruhe habe: Niemand redet einem rein oder macht Bemerkungen über das, was man tut. Allerdings kann das Erarbeitete auch mit Niemandem direkt besprochen werden, nicht persönlich. Die fehlende Resonanz der Zuschauenden bemängeln viele Gruppenmitglieder.

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