Tessa Korber - Noch einmal sterben vor dem Tod (eBook)

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Noch einmal sterben vor dem Tod (eBook): краткое содержание, описание и аннотация

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Ex-Kommissar Steinberger hat alles gut geplant: den Umzug in das gepflegte Altenstift, die Jahreskarte für den Tiergarten, die Nachmittage am nahen Valznerweiher, wo auch der Club sein Trainingsgelände hat, seine letzte große Liebe. Doch dann wird ihm klar: Zu seinen neuen Mitbewohnern gehört Peter Quent, der Mörder, den er nie zur Strecke bringen konnte, der dunkle Fleck auf seiner Karriere und seiner Seele. Steinberger begibt sich auf die Jagd, im Visier einen teuflischen Verbrecher. Oder hat er sich all die Jahre in Quent getäuscht? Ein Katz- und Mausspiel beginnt, in dem die Gegner sich nichts schenken …

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Er stand vor seiner früheren Hausärztin. Eigentlich Brigittes Ärztin, korrigierte er sich; er selbst war nie krank gewesen, beinahe nie. Brigittes wegen allerdings hatte er die Praxis oft aufgesucht. Er erinnerte sich gut an die Gespräche, die sie zu dritt geführt hatten, zwischen seinen vielen Auslandsaufenthalten, um zu klären, wie sie mit Brigittes zurückgekehrtem Krebs umgehen sollten, der Chemo, den Diäten, den Jahren des Wartens. Er wusste noch, wie quälend diese Sitzungen gewesen waren, das gedämpfte Licht im Zimmer, die drückende Hoffnungslosigkeit, Brigittes leises Weinen, nichts, was man hätte tun können, um alles zu lösen. Sie, Frau Doktor Hohoff, war der einzige Lichtblick gewesen, der einzige Grund, warum er nicht aufgesprungen und hinausgerannt war.

Gesagt hatte er ihr das nie. Er erinnerte sich nicht, überhaupt je ein privates Wort mit ihr gesprochen zu haben. Er erinnerte sich vage an ihr angenehm beherrschtes Wesen, ihre abwartende Gelassenheit, eine Stimme, die nach Zigaretten und Whisky klang, als gäbe es ein Leben jenseits des weißen Kittels, jenseits dieser Misere hier, in das er aber keinen Einblick erhielt. Irgendwann waren sie dann umgezogen. Brigitte hatte, soweit er wusste, den Kontakt bis zu ihrem Tod gehalten, mit Weihnachtskarten und Urlaubsgrüßen.

Frau Doktor Hohoff war ungewöhnlich groß für eine Frau, eher knochig als schlank; in ihrem Sessel versunken, hatte sie über ihre hohen Knie hinweg zu dem Ehepaar Steinberger hinübergeblickt. Sie hatte damals schon ungefärbtes, jetzt endgültig weißes, langes Haar, das sie in einem Nackenknoten trug. Er konnte sie sich in Gummistiefeln bei der Gartenarbeit vorstellen. Ihre großen Augen dominierten das faltige Gesicht. Das einst scharf leuchtende Blau war milchig geworden, was sie aber insgesamt weicher aussehen ließ. Ja, es schien ihm, als strahle die ganze Frau ein mildes Licht aus. Mauritius Steinberger begann, eine Ahnung davon zu bekommen, was morgen sein könnte.

»Jetzt also auch auf der Insel der Seligen?«, fragte sie nach der Begrüßung.

Er lachte sonor als Bestätigung.

»Oh, entschuldigen Sie, mein Beileid«, fügte sie hinzu, als ihr einfiel, warum er hier war. »Ich habe einen Kranz zur Beerdigung geschickt.«

Er nickte, als erinnere er sich daran. »Ein wunderbarer Park«, stellte er dann fest. »Gehen Sie oft hier spazieren?«

Sie ließ ein, zwei Sekunden verstreichen, ehe sie antwortete. Ihr Blick ruhte dabei auf ihm, wie damals, sanft taxierend. Aber nicht wertend. »Jeden einzelnen Tag«, erwiderte sie dann. »Es ist eine Gnade.«

Gnade, das war kein Wort, das er zu verwenden pflegte. Er lachte erneut, verlegen. »Es ist wohl eher das Resultat guter Gene und Gewohnheiten.«

»Wir sind alle auf ein Stück Gnade angewiesen«, erwiderte sie. Ihr Blick hielt ihn noch immer, doch er spürte, wie sich etwas, was darin gewesen war, leise vor ihm verschloss. Zu seiner Überraschung versetzte ihn das in eine leichte Panik.

»Nun ja, vielleicht erweisen Sie mir ja einmal die Gnade eines gemeinsamen Spaziergangs«, entfuhr es ihm zu seinem eigenen Erstaunen. »Vielleicht zum Valznerweiher, in das Insellokal?«

»Vielleicht«, sagte sie.

Er zog es vor, ihren Ton nicht zu interpretieren. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war. Er war ausgebucht, montags bis freitags. Er hatte einen Plan, bei dem er bleiben sollte. »Vielleicht an einem Wochenende«, hörte er jemanden sagen, der er selbst sein musste. Sein Gesicht dabei war gequält; er war es nicht gewohnt, sich als Trottel zu sehen.

»Vielleicht«, echote sie wiederum. Machte sie sich etwa über ihn lustig?

Wie zur Bestätigung ertönte ein Lachen von hinter der Hecke. Es gehörte zu einem Mann, der jetzt auf den Weg und zu ihnen trat. Mauritius Steinberger wurde es mit einem Schlag kalt und hohl zumute. Dann flammte Hitze in ihm auf. Er kannte dieses Lachen: laut, raumgreifend, aufmerksamkeitsheischend.

»Peter Quent«, presste er hervor.

Der Mann stellte sich neben die Ärztin, vertraulich nah, wie Steinberger registrierte. Noch immer war er ausgesucht gepflegt gekleidet, mit einem handgenähten Hemd, Anzughosen und Jackett und, Steinberger ignorierte es, gestreiften Socken im selben dezenten Rosa, das seine Krawatte zierte. Was für eine perfekte, zynische Maskerade. Steinberger dachte an den Jungen mit dem Skateboard und unterdrückte eine leichte Übelkeit.

Quent musterte ihn mit freiem Blick, gelassen, die Hände in den Hosentaschen, wie es seine Art war. Für unbefangene Unschuld hatten die meisten dieses Benehmen gehalten. Steinberger wusste es besser: Es war ungenierter Egoismus, eine Ungeniertheit dämonischen Ausmaßes, die nichts kannte als sich selbst. Die nichts dabei fand, wenn Menschenleben ihr zum Opfer fielen. Er war überzeugt davon, dass Quent sich selbst im Innersten für unschuldig hielt. Weil es in Quents Augen kein Verbrechen war, wenn andere für sein Wohlergehen leiden mussten. Jetzt wusste Steinberger auch wieder, warum er den Mann hasste, der gerade seine Hand zur Begrüßung auf den Arm von Frau Hohoff legte und sie Isolde nannte und, mit amüsiertem Zwinkern in Richtung Steinberger: »Meine Gnädigste.«

Der Kommissar setzte eine steinerne Miene auf.

»Und ich dachte schon«, sagte Peter Quent, »Sie erkennen mich am Ende gar nicht mehr.«

4

»Ich glaube, ich verliere den Verstand. Oder aber die Welt wird verrückt. Neulich sagte der Kaminkehrer aus heiterem Himmel zu mir: ›Zieh dich aus.‹ Ich habe mit dem Gehstock ausgeholt und ihn erschlagen. Es war Notwehr. Was gedenken Sie zu unternehmen?«

Die Pressereferentin des Stifts, Martina Hinterbauer, schaute die zarte alte Frau mit dem goldenen Perückenhelm an, die ihr auf ihren Rollator gestützt diesen Vortrag hielt, und seufzte. Es war wirklich an der Zeit, dass sie für Frau Sörgel einen Platz im Demenzbereich des Stiftes fanden. Sie hatten schon genug mit dem Tod zu tun, auch ohne dass dauernd jemand Leichen dazuerfand. Sie hatte mit diesen Themen im Grunde gar nichts zu tun. Das hier war ein Fall für ihre Kollegen von der Pflege. Noch dazu mitten in der Ladenpassage, wo jeder es hören konnte. Aber sie durfte sich vor den möglichen Zuhörern unter den Passanten keine Blöße geben.

»Meine Liebe«, versuchte sie es, da die Dame nun einmal vor ihr stand, »in den Stifts-Appartements verkehren keine Kaminkehrer. Allerdings gibt es einen Etagenbetreuer, Mikael, Sie kennen ihn«, sagte sie mit mildem Tadel in der Stimme. »Mikael hat ein blaues Auge und eine Aufschürfung an der Schläfe und ist sehr traurig, dass Sie sich nicht von ihm den Blutdruck messen lassen wollten.« Was die Referentin nicht sagte, war, dass Mikael aus Eritrea kam. Rassismus war kein Problem, das es in ihrem Stift gab.

Sie redete weiter, doch es gelang ihr nicht, Frau Sörgel zu beruhigen, das konnte sie an deren Gesicht sehen. Dort zeichneten sich andere Gedanken ab, in ihrem verwirrten Hirn entstand schon eine neue, abwegige Geschichte, vielleicht: Neulich zeigte ich einen Mord bei der Polizei an. Die Kommissarin glaubte mir nicht. Sie sagte nur, es gebe keine Mafia, und lächelte auf eine besondere Weise, die mir klarmachte, dass ich die Nächste wäre. Deshalb musste ich sie leider töten.

Die Hand der alten Dame kratzte und rupfte am Rollatorgriff. Das Zittern wanderte ihren Arm hinauf. Die Referentin griff nach dem Notfallsendegerät in ihrer Tasche, dessen Existenz sie stets leugnen würde.

»Was machen Sie da?«, krähte Frau Sörgel alarmiert. »Was ist da in Ihrer Tasche?«

»Nichts«, erwiderte Frau Hinterbauer und lächelte.

Als zwei Pfleger gekommen und Frau Sörgel mit freundlich ablenkenden Worten in ihr Zimmer zurückgeführt hatten, trat sie an eines der Panoramafenster. Was für eine schöne Anlage, was für ein schönes Haus. Alles war friedlich, alles kultiviert. Es gab Konzerte, Ausstellungen, Tanzabende, Vorträge. Tote Kaminkehrer hingegen nicht. Gestorben wurde zwar genug, vor allem in der stationären Abteilung. Aber das war erwartbar in einem Altenstift und sie gingen professionell damit um. Leise, hygienisch und mit Pietät. Es dauerte keinen Tag, dann war das Zimmer geleert; sie erledigten das unauffällig während der Spätschicht. Niemand, der nicht wollte, brauchte etwas von dem Sterben ringsum mitzubekommen. Für die, die wollten, wurden kleine Gesprächsrunden angeboten, mit Kerzen und Tüchern auf dem Tisch und einer Pastorin, die über Trauer sprach, doch sie waren schlecht besucht. Jeder konzentrierte sich lieber auf das Leben, das ihm selbst noch blieb. Die Pressereferentin wandte sich vom tröstlichen Anblick des Gartens ab. Nein, sie brauchten wirklich keine zusätzlichen Leichen. Sie ging zurück an ihren Tisch und machte sich eine Notiz, dass ihre Kollegin von der Pflege mit Frau Sörgels Ärztin über eine neue Medikation sprechen sollte.

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