Villy Sørensen - Seneca - Ein Humanist an Neros Hof

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Villy Sørensern begibt sich in seiner Seneca-Biographie auf eine Zeitreise in die antike Großstadt Rom. Das Buch berichtet dem Leser von den einstigen materiellen und geistigen Lebensbedinungen der «alten Römer». Wir haben sie gelebt und geliebt, gekämpft und getötet. Es erzählt von der Wirtschaft, dem Gerichtswesen, der Politik und Moral der antiken Römer, dem Geschichtsbild, Literatur und Theater, den Gladiatoren spielen sowie der Religion. – Spannend, anregend, fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Rezensionszitat «Lebendige und lehrreiche Schilderung von Senecas Leben und Wirken als Philiosoph, Dichter und Staatsmann.» – Jens Kistrup, Berlingske Tidende Biografische Anmerkung Villy Sørensen (1929-2001) war ein dänischer Schriftsteller, Philosoph, Publizist und Literaturkritiker. Nach dem Abitur studierte Sørensen zunächst Philosophie und Psychologie, brach sein Studium jedoch ab. Sein literarisches Debüt «Sære Historier» war eine Sammlung von phantastischen Kurzgeschichten, mit dem er viele Preise gewann. Sørensen gilt als bedeutendster dänischer Philosoph des 20. Jahrhunderts. Seine Erzählungen werden mit denen von Franz Kafka verglichen. Er übersetzte unter anderem Grimms Märchen sowie «Das Schloss» und «Das Urteil» von Kafka ins Dänische. Für seine Werke erhielt Sørensen mehrere Auszeichnungen, darunter auch den Literaturpreis des Nordischen Rates.

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Romulus und Pythagoras

In dem bedeutenden Augenblick, als die Zwillingsbrüder Romulus und Remus sich an die Gründung von Rom machten, mußten sie natürlich die Auspizien befragen. Remus sah sechs Geier, Romulus zwölf und hielt sich damit für berechtigt, die Stadt zu gründen. Diese zwölf Vögel verstand man später als ein Omen für das Alter der Stadt, Roms Tage waren also von Anfang an gezählt, ungewiß war nur, wie das Rechenexempel aussehen sollte. Als Cäsar den Kalender reformiert hatte, so daß jedes Jahr 365 Tage bekam, meinten einige, jeder Vogel repräsentiere einen Monat in einem „Großjahr“, und weil Rom 365 Jahre nach der Gründung der Stadt von den Galliern besetzt und nahezu zerstört wurde, nämlich im Jahre 388 v. Chr., konnte man mit Recht für das Ende des zweiten Großjahres, das Jahr 23 v. Chr., eine neue Krise fürchten, vor allem da nach dem Mord an Cäsar im Jahre 44 v. Chr. der Bürgerkrieg erneut ausbrach.

Daß Romulus, während er Rom gründete, seinen Bruder erschlug, war ein schlechtes Omen. Im allgemeinen nahmen die Römer es mit einem Brudermord mehr oder weniger nicht so genau, doch in der Zeit des Bürger- oder Bruderkrieges, als einige den starken Mann, der den zerrissenen Staat einen konnte, herbeisehnten, andere ihn fürchteten, wurde Romulus zu einer umstrittenen Gestalt. Er war ja noch immer der Gründer der Stadt und ihr erster großer Krieger, aber er war auch König, und nachdem die Römer (um 500 v. Chr.) den letzten König vertrieben hatten, waren sie geneigt, Freiheit als „Befreitsein vom König“ aufzufassen. Cicero 5meinte im Todesjahr von Julius Cäsar darauf hinweisen zu müssen, daß Romulus sich zugunsten seiner vermutlichen Interessen über Brüderlichkeit und Menschlichkeit hinweggesetzt habe; daß Remus ihn beleidigt habe, als er über die mickrige Stadtmauer sprang, an der Romulus baute, habe ihm ja nur den Schein des Rechts gegeben. Das Volk des Romulus artete jedoch dem Stammvater nach, war leicht beleidigt und im Zorn schnell bereit zur Selbstjustiz. Der Bürgerkrieg war eine Folge davon.

Der Übergang von der Sippen- zur Bürgergesellschaft, vom Racherecht zum Recht, war schwer für die Römer, die die ganze Zeit über die doppelte Aufgabe hatten, den Frieden im Inneren zu sichern und Krieg nach außen zu führen. Laut Livius sah sich bereits der Nachfolger des Romulus, König Numa, diesem Problem gegenüber. Er entstammte einem anderen Volk und stieß auf die Schwierigkeiten, die ganz natürlich entstehen, wenn mehrere Stämme, die sich bisher bekriegt haben, plötzlich in einer gemeinsamen Gesellschaft miteinander auskommen müssen. Numa wollte, sagte Livius, „der Stadt, die durch Waffengewalt errichtet war, durch notwendige Rechte, Gesetze und Sitten noch einmal zum Gründer werden. Aber er sah ein, daß die im Waffendienst der Kriege rauh gewordenen Männer sich nicht daran gewöhnen würden. Darum baute er ihnen an der Gasse Argiletum einen Janustempel als Zeichen von Krieg und Frieden. Er war der festen Meinung, er müsse die Kriegslust seines Volkes durch die Entwöhnung von Waffen mildern. Der geöffnete Tempel solle bedeuten, der Staat sei kriegsbereit, der geschlossene, man lebe mit allen umliegenden Völkern in Frieden. Nach Numas Regierungszeit wurde er dann zweimal geschlossen: Einmal als der Erste Punische Krieg unter dem Konsulat des Titus Manlius zu Ende war, das zweite Mal nach der Schlacht bei Actium. Die Götter haben es unserem Zeitalter vorbehalten, dies mitzuerleben: Da erkämpfte Caesar Augustus als Oberbefehlshaber zu Wasser und zu Lande den Frieden.“ 6

König Numa galt als Schüler des griechischen Philosophen Pythagoras, und wenn die Chronologie auch nicht stimmt, da Numa um 700 regiert haben soll und Pythagoras im 6. Jahrhundert v. Chr. lebte, so ist es durchaus logisch, wenn man den legendären Friedensfürsten mit Pythagoras in Verbindung bringt, 7der sich angeblich als erster „Philosoph“ nannte. Jedenfalls war er einer der griechischen Philosophen, die in der großen Übergangszeit, als „das Gesetz König sein sollte“ anstelle der eigenmächtigen Könige, eine neue Moral verkündeten. Pythagoras hatte Ägypten und Babylon bereist und war dann in den griechischen Kolonien von Süditalien tätig gewesen. Mehrere der dortigen griechischen Städte führten ihre Gesetzgebung auf ihn zurück. Es gab also einen naheliegenden geographischen Grund dafür, daß Pythagoras der erste Philosoph war, dessen Einfluß sich in Rom bemerkbar machte. Ebenso wie die anderen Philosophen dieser Epoche suchte er das Gesetz in der Gesetzmäßigkeit des Universums zu begründen. Die Beobachtung des Zahlenverhältnisses zwischen Tonhöhe und Länge der klingenden Saite führte zu der Lehre, daß das Universum überhaupt durch Zahlenverhältnisse gelenkt werde. Mathematici wurde in Rom zur Bezeichnung für Pythagoräer – und Astrologen.

Daß die Gesellschaft der Sippe die Rechtshandhabung aus der Hand nimmt, führt dazu, daß der Rachemord, zuvor eine Pflicht, jetzt zum Verbrechen wird. Es ist und bleibt jedoch ein Widerspruch, daß es ein Verbrechen sein soll, wenn man einen Mitbürger tötet, aber eine Heldentat, wenn man die Mitglieder anderer Gesellschaften tötet, oder es wäre ein Widerspruch, wenn nicht die Eintracht im Inneren eine Voraussetzung für die Schlagkraft nach außen wäre. Pythagoras war, soweit man weiß, einer der ersten, der zu der epochemachenden Erkenntnis gelangte, daß es unter allen Umständen böse ist, ein Mitgeschöpf zu töten. Da Pythagoras, mit der Seelenwanderungslehre, auch die Tiere zu den Mitgeschöpfen zählte, mußten seine Anschauungen in Rom höchst ketzerisch wirken, wo das Tieropfer und die Deutung der Eingeweide des Opfertieres in der Staatsreligion einen wichtigen Platz einnahmen. Strenggenommen muß eine Moral, die das Töten verbietet, für eine Gesellschaft, die sich ständig auf dem Kriegspfad befindet, tödlich sein.

Nichtsdestoweniger stellte man in der letzten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. auf dem Forum in Rom eine Statue des Pythagoras auf und behauptete sogar, er sei römischer Bürger gewesen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Römer dabei, ihre Macht auf ganz Italien auszudehnen, wobei sie dann in engeren Kontakt mit den Griechen (in Süditalien) kamen, für die sie gemischte Gefühle hegten. Die Römer spürten wohl, daß ihr eigener Weg nach oben und der der Griechen abwärts führte, doch die römischen Emporkömmlinge mußten auch erkennen, daß die Griechen etwas hatten, was ihnen selbst abging. Um dem abzuhelfen, verschmolzen sie einfach ihre eigenen phantasielosen Götter Jupiter, Juno, Minerva usw. mit den heitereren griechischen Zeus, Hera, Athene usw. und führten ihre eigene Geschichte auf das Troja zurück, das die Griechen in dem von Homer in der Ilias besungenen Trojanischen Krieg besiegt hatten. Damit bekamen auch sie eine respektable Vergangenheit – und aus einer alten Niederlage wurde ein Sieg.

Rom hatte in der Übergangszeit von der Sippen- zur Rechtsgesellschaft, die in Griechenland die Philosophen auf den Plan gerufen hatte, keinen originalen Denker vorzuweisen. So wie die ersten römischen Gesetze, das Zwölftafelgesetz von 451, von griechischem Recht geprägt waren, so mußten die Römer auch einen griechischen Rechtsphilosophen importieren. Der Mythos von dem pythagoreischen König Numa stammt aus der Zeit, als die Römer sich eine respektable Vergangenheit schaffen mußten, um es mit den Griechen aufnehmen zu können. So betrachtet war Numa also doch jünger als Pythagoras. Doch die römische Staatsbürgerschaft des Pythagoras war problematisch: Im Jahre 181 v. Chr. wurden einige pythagoreische, König Numa zugeschriebene Schriften auf Senatsbeschluß verbrannt. Selbst Julius Cäsar, der sich sonst vor nichts fürchtete, verbannte den Führer der Pythagoreer. Augustus, Tiberius und Claudius führten diese Linie weiter. Es war wohl eher die astrologische Zukunftsforschung der Pythagoreer als ihr Pazifismus, die die Machthaber besorgt machte. Sie glaubten so felsenfest an die Zukunft, daß sie das Wissen darum für sich behalten wollten.

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