Paul Oskar Höcker - Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman

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Die Stadt in Ketten - ein neuer Liller Roman: краткое содержание, описание и аннотация

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Nach «Ein Liller Roman» ist dies der zweite Kriegsroman aus der im Ersten Weltkrieg von den Deutschen besetzten Stadt Lille, der «Stadt in Ketten». Helene Martin lebt Ende 1917 einsam und zurückgezogen in der nach den englischen Luftangriffen schwer mitgenommenen Stadt. Dort ist mit dem deutschen Oberleutnant Hans West ein Bekannter aus Kindertagen aufgetaucht. Für Helene wird immer deutlicher, dass sie sich in dieser Zeit des Sterbens für eine der beiden Seiten entscheiden muss.-

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„Antoine!“ Ganz bleich vor Schreck sah sie den kleinen, schwarzen Franzosen an. „Sie hatten mir doch versprochen, nichts zu verraten —?!“

„Es kam halt so.“ Er spie an Didelot vorbei im Bogen aus. „O, wir hatten eine sehr spannende Unterhaltung. Eine feine Frau, eine schöne Frau. Ja, die weiss die Feste zu feiern, wie sie fallen. Ich erzählte schon Herrn Didelot. Was, Alterchen?“

Der Einarmige klopfte seine Pfeife aus und stopfte sie neu, indem er sie zwischen die Knie klemmte. „Sie hätten die hundert Francs nehmen sollen, Antoine, das wäre klüger gewesen, statt sich zu verzürnen.“

„Pah, hundert Francs. Damals, als sie’s noch mit ihrem Vetter hielt, dem Major, da war ich’s doch, der ihnen im Keller die Regimentskasse eingemauert hat. Vierzigtausend waren darin. Mich mit hundert abspeisen? Sie hätte die Kasse Laroche gegeben, der braucht das Geld für Unterstützungen. Und grossmütig: ich sollte auch auf die Liste kommen, wie alle französischen Soldaten, die sich hier noch verborgen hielten. Da bekäme ich neun Francs die Woche. Sie hätte ihr Konto bei der Bank aufgebraucht. Ja, aber Champagner trinken sie dort. Und elegante deutsche Offiziere liegen bei ihr im Quartier. Und da wird nicht gespart. Die kleine Liddy ist auch nicht geizig mit dem, was sie hat. Bande —! Dreitausend hab’ ich verlangt. Ja, da machte sie Augen.“

„Vielleicht hat sie’s wirklich nicht,“ sagte Helene, schwer atmend. „Sie sagten doch, Antoine, Sie wollten ihr nur ins Gewissen reden, weil so viel Schlechtes über sie umläuft.“

Der Schwarzäugige warf seinen Zigarettenstummel in die Ecke.

„Eine Kanaille ist sie. Das sind nun die Führer der Stadt. Ihr Vater auf und davon, sobald es hier brenzlig wurde. Und sie — charmiert mit jedem erstbesten Boche. Wenn ihr Mann das wüsste. Ja, der sitzt drin in Deutschland im belgischen Gefangenenlager und kann sie nicht überraschen. So gibt es hier viele. Aber ich hab’ ihr gesagt, ich sorge dafür, dass sie auf die schwarze Liste kommt. Sobald der Krieg aus ist, wird abgerechnet. Ja, das hab’ ich ihr gesagt. Und das sass. Wie ein Peitschenhieb. Ei, ist sie da aufgefahren. Die Wut —! Ja, und da hat sie sich in ihrer wahren Gestalt gezeigt, die — die ...“

Rasch fiel Helene ein: „Sie müssen nicht schelten, Antoine. Wir sind alle so unglücklich. Schelten macht es nur hässlicher.“

Er sog an der frisch gedrehten Zigarette. „Die Wahrheit hab’ ich ihr endlich einmal sagen müssen. Ah, das hat wohl getan. Und ihre hundert Francs — auf die pfeife ich. Dreitausend — unter dem nicht.“

Didelot machte ein bekümmertes Gesicht und sagte zu Frau Martin: „Sie hat ihm gedroht, bös gedroht.“

„Gedroht? Womit?“

Antoine lachte. „Nun, womit wohl? Da lebt doch wieder ein hübscher, junger deutscher Offizier in ihrem Haus. Dem wird sie mich anzeigen, hat sie gesagt, wenn ich mich noch einmal bei ihr sehn lasse. Und dann würden sie mich holen und abführen. Und sie würden nun alle vor das Feldgericht gestellt, die dienstpflichtigen Franzosen, die sich noch hier in Lille verborgen halten. Ob ich nicht die Bekanntmachung des Gouverneurs gelesen hätte? Zweimal sei Frist gegeben worden, sich zu melden. Die letzte sei nun verstrichen. Und da würde ich die Kugeln pfeifen hören. Ein Pflänzchen, wie? Ja, das war einmal meine gnädige Herrin. Die schöne Frau Manon. Die elegante Frau Manon. Und wie ich immer schweigen oder lügen musste, he, wenn ich sie im Auto fuhr und wir einen Umweg machten ... Davon hat ihr Vater nie erfahren, ihr Mann erst recht nicht ... Und jetzt hundert Francs!“

„Also sind Sie im Zorn von ihr gegangen?“ fragte Helene stockend.

„Gegangen? Bewahre. Gejagt hat sie mich. Auf die Tür ist sie losgefahren, wo der Deutsche war. Da hiess es Fersengeld geben. Nicht den Sou in der Tasche, nicht den Sou. Aber ich kaufe sie mir noch. Die Boches werden einmal die Stadt räumen — so oder so — und dann kommt der Tag des Gerichts. Sie ist schon reichlich lang, die schwarze Liste.“ Er patschte dem Pförtner aufs Knie. „Alterchen, wie ist das nun mit einem Erfrischungsschluck? Die Flämin im Estaminet drüben soll noch einen ganzen Schrank voll verborgen haben vor den deutschen Spürhunden. Aber mich lässt sie ja nicht mehr ein. Alls haben sie Furcht vor mir, die feigen Hunde.“

Helene hielt schon die ganze Zeit über einen Fünf-Francs-Schein in der Linken. Sie wusste nicht, ob sie’s wagen sollte, ihm das Geld anzubieten. Endlich fasste sie Mut. „Antoine, wenn Fräulein Laroche wirklich einmal herkommen sollte — bitte, bitte, nicht ausplaudern, wo ich bin.“

Er zuckte die Achseln. „Wenn Didelot nicht schwatzt —!“ Natürlich hatte er den Liller Stadtschein in ihrer Hand schon bemerkt. „Nur geliehen!“ sagte er mit Nachdruck, indem er ihr das Papier abnahm.

„Nur geliehen!“ beeilte sie sich zu versichern.

Pfeifend ging er. An der Tür entsann er sich seiner herrschaftlichen Erziehung und wünschte Guten Abend. Draussen pfiff er weiter. Quer über die Strasse ging er auf das Estaminet los.

„C’est la guerre,“ sagte Didelot und sog an seiner erloschenen Holzpfeife. „Er war ein so vornehmer Mensch, der Antoine. Und er liebt Fräulein Adèle. Oh, wie liebt er sie. Nie wird er sich mit einer andern einlassen. Aber es schmerzt ihn, wenn sie in die Bar muss. Ist es ein Wunder? Er hatte gehofft, seine frühere Herrin würde ihm aus der Patsche helfen. Daher nun seine Wut.“ Und er schloss mit der ewigen Formel: „C’est la guerre.“

Noch ein Stündchen sass Helene dann, nachdem sie ihren Abendtee genommen, bei der Arbeit. Es war spinnwebfeine Putzwäsche, so reich verziert, wie sie keine Deutsche tragen würde. Und wohl keine Liller Bürgerin. Sie durfte bei der Arbeit ihre Gedanken nicht schweifen lassen zu denen, die sie tragen würden.

Wie grausam hässlich war ihr Leben geworden!

Nachdem sie die weissschirmige Lampe gelöscht hatte, öffnete sie das Fenster, um den Rauch abziehen zu lassen. Das Rollen und Grollen der schweren Batterien hatte draussen wieder eingesetzt. Es musste in der Richtung von Ypern sein. Alle Tage erwarteten die Franzosen grosse Entscheidungen. Das ging so immer von Mund zu Mund. Sie hörte aber kaum mehr hin, wenn hier die Frauen in den kleinen Kramlädchen, in denen sie ihre Besorgungen machte, die Wissenden spielten und weissagten. Sie waren von so beneidenswerter Hoffnungssicherheit — wie die Kinder waren sie. Hoffnungsleer, mit müd gearbeiteten Augen, suchte Helene ihr Lager auf. Noch lange lauschte sie dem Rollen und Grollen draussen.

Geneviève Laroche liess sich so leicht nicht abspeisen. Der alte Didelot hatte einen harten Stand. Das Fräulein sagte ihm auf den Kopf zu, dass Frau Martin bei ihm wohne. Antoine Bergerat, der Schofför, hatte es ihrer Freundin Manon Dedonker verraten. Sie war auch schon in dem Wäschegeschäft in der Rue Neuve gewesen, in dem Helene jeden Mittwochmorgen ihre Arbeit ablieferte. Sie hatten ja alle angenommen, dass Helene Martin längst nach Deutschland zurückgekehrt sei. Ein Offizier, ein Jugendfreund von ihr, habe ihr doch den Reisepass verschaffen wollen. Ob der sich in der ganzen Zeit nicht ein einziges Mal hier habe blicken lassen? Ihr könne er’s ruhig sagen, sie meine es gut mit Frau Martin. Und auch ihr Vater. Er liege heute mit Fieber zu Bett, sonst wäre er gleich mitgekommen, um nach Helene zu sehen. Das sei ja unverantwortlich, dass sie sich so vergraben habe ...

So war Geneviève in die Pförtnerswohnung und in Helenens kleine Stube gekommen. Ganz erschüttert sah sie sich um. Das rot gestrichene Tannenholzbett der verstorbenen Frau Didelot, ein kleiner Petroleumherd, ein Kleiderrechen mit einem Vorhang von Kattun, eine Kommode, ein Waschständer, der Arbeitstisch mit der Handnähmaschine — und an den Wänden die Bilder aus Didelotschem Besitz, die Helenens Taktgefühl nicht zu entfernen wagte.

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