Ina Westman - Heute beißen die Fische nicht

Здесь есть возможность читать онлайн «Ina Westman - Heute beißen die Fische nicht» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Heute beißen die Fische nicht: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Heute beißen die Fische nicht»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Familie verbringt ihren Sommer auf einer abgelegenen Insel im finnischen Schärengarten. Vater, Mutter, Kind – Joel, Emma und Fanni: Die Idylle könnte perfekt sein. Doch Emma, die Fotojournalistin ist und häufig in Krisengebieten unterwegs, wird von Kopfschmerzattacken und Halluzinationen geplagt: Treibt dort aus dem Nebel wirklich ein verlassenes Boot auf sie zu? Und sitzt da vorne auf dem Stein tatsächlich eine dunkelhäutige Frau und blickt aufs Meer? Oder sind es nur Erinnerungsfetzen an ein vergangenes Geschehen, das Emma bis in ihr Sommer­refugium verfolgt und droht, sie von sich selbst und ihren Liebsten zu entfremden? In wunderschönen Sätzen, die in ihrer Dringlichkeit und klaren Poesie mitten ins Herz treffen, schildert Ina Westman den hürdenreichen Weg einer starken und besonderen Frau zurück zu sich selbst, zu ihrer Familie und ihren Überzeugungen.

Heute beißen die Fische nicht — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Heute beißen die Fische nicht», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Es scheint, als gehörte diese blasse Familie mit ihrer glotzenden Mutter einem untergehenden Volk an, um das wir uns eigentlich nicht zu scheren brauchen. Jedenfalls nicht jetzt und auch nicht auf der Insel.

Also streiche ich einem der Kinder übers Haar, seine Mutter zuckt zusammen, als ich es anfasse, vielleicht glaubt sie, ich wollte es schlagen, aber ich lächle das Kind an und sage: »Vielleicht wirst du einmal klüger sein als deine Mutter.«

Joel starrt die Mutter an und sagt vernehmbar zu mir: »Was hier wieder für ein Pack herumläuft.«

Der Familienvater hat sich bereits in den Laden geflüchtet. Als wir hineingehen, versteckt er sich zwischen den Regalen und sorgt dafür, dass er immer anderswo ist als wir. Als seine Frau nicht hinsieht, versucht er mich versöhnlich anzulächeln. Ich wende den Blick ab.

FANNI

Ich hab dich mehr lieb, als ins Universum reinpasst, sagt Fanni beim Angeln zu Großvater. Dann fügt sie hinzu: Aber am meisten lieb hab ich Mama.

Auch ich hab dich unheimlich lieb, antwortet Großvater. Und Mama und Papa muss man am meisten lieb haben, so gehört sich das.

Fanni ist einen Moment still.

Ellen hat im Kindergarten gesagt, dass Mama mich nicht lieb hat.

Wie kommt sie denn darauf, fragt Großvater leicht empört.

Sie hat gesagt, sie ist nicht meine richtige Mutter und kann mich deshalb nicht lieb haben. Ellen ist der Meinung, dass meine richtige Mutter in Afrika ist und mich mehr lieb haben würde, wenn ich zu ihr könnte.

Ellen weiß gar nichts, sagt Großvater, und seine Stimme zittert ein wenig. Wer ist diese Ellen eigentlich, ist sie deine Freundin?

Ja, ich glaub schon, antwortet Fanni.

Für mich klingt das nicht nach einer echten Freundin, sondern nach einem ziemlich dummen Mädchen. Die müsste die Rute zu spüren bekommen, sagt Großvater außer sich vor Wut.

Was ist die Rute, will Fanni wissen.

Na, das ist eine Strafe, allerdings eine ziemlich schlechte. Ich habe als Kind die Rute bekommen, wenn ich etwas angestellt hatte. Deinem Papa habe ich sie nur ein Mal gegeben, und auch das tut mir leid. Man darf natürlich keine Kinder schlagen, das ist mehr so eine Redensart. Ellen plappert wahrscheinlich nach, was ihr die Erwachsenen beigebracht haben, und versteht ihr Gerede selbst nicht. Sag es sofort der Kindergärtnerin, wenn Ellen wieder so einen Unfug redet, ja?

Ja.

Deine Mutter ist deine Mutter und hat dich von allen auf der Welt am meisten lieb, mehr, als jeder andere Mensch dich lieb haben könnte. Ist es nicht so?

Doch. Bist du mir böse?

Natürlich nicht, aber auf Ellen bin ich ein bisschen sauer. Was für ein Blödsinn die Leute erzählen. Davon gibt es auf der Welt mehr als genug.

Stimmt. Heute beißen die Fische irgendwie nicht.

Anscheinend nicht. Gehen wir schwimmen?

Ja! Lass uns Mama fragen, ob sie mitkommt.

JOEL

Es ist nicht leicht, Emma von der Insel wegzulocken. Dennoch bin ich sicher, dass die Isolation sie nur noch ängstlicher macht und ihre Angst dann mit der Zeit auch Fanni ansteckt, falls das nicht schon geschehen ist.

Wir können nicht ewig auf der Insel bleiben. Wenn man Menschen lange meidet, wird es immer schwerer, ihnen gegenüberzutreten. Auch Fanni muss lernen, die Reaktionen und Beleidigungen der Leute zu ertragen und richtig mit ihnen umzugehen. Einen anderen Weg gibt es nicht, wir können das Verhalten der anderen nicht beeinflussen, lediglich Fanni stark genug machen, sodass sie damit leben kann, anders zu sein.

Ich selbst glaube schon aufgrund meiner Arbeit, dass Rassismus durch Begegnungen verschwindet, dadurch, dass sich die Leute an Menschen mit unterschiedlichem Aussehen gewöhnen und infolge ihrer eigenen Erfahrung sehen, dass die Hautfarbe keine Rolle spielt. Das hat auch Emma vor der Adoption geglaubt, wir sprachen ausführlich darüber und fragten uns, wie wir mit Rassismus umgehen würden, ob wir ihn ertragen könnten. Wir beschlossen, ihn zu ertragen, aber Emma hat unsere Abmachung nicht eingehalten. Inzwischen will sie Fanni nur noch vor der Welt verstecken. Oder will sie sich selbst vor der Welt verstecken, ist es das?

Schließlich halte ich den Stillstand auf der Insel nicht mehr aus und zwinge Emma, mit zum Einkaufen zu kommen. Eigentlich fahre ich gern allein zum Laden, aber ich will, dass Fanni mal von der Insel herunter und unter Leute kommt, damit sie sieht, dass es dort nichts zu befürchten gibt.

Fanni ist begeistert, dass sie uns begleiten darf und ein Eis bekommt, endlich vergisst sie einmal die Angst, die Emma um sie herum gesät hat.

Börje, der alte Ladeninhaber, begrüßt uns fröhlich. Er sieht aus wie sechzig, ist aber angeblich schon achtzig, bei den Schärenbewohnern ist das Alter schwer zu schätzen, sie werden schnell alt, hören dann aber mit dem Altern auf. Börje geht gebückt, ist jedoch flink und hat stets dieselbe abgewetzte Kapitänsmütze auf. Nur die Pfeife fehlt, oder aber sie ist sein geheimes Laster und wird erst hervorgeholt, wenn der Herbst kommt und die Sommergäste die Schären verlassen haben.

Er fragt mich oft nach Fanni und Emma, und ich behaupte jedes Mal, sie fühlten sich auf der Insel so wohl, dass sie zum Einkaufen nicht mitkommen wollten. Börje weiß, dass ich lüge, nickt aber höflich. Die Schärenbewohner gehören selbst zu einer Minderheit, wenn auch nur einer sprachlichen, sie würden Fanni nie schief anschauen. Es scheint, als würden sie ihre Hautfarbe nicht einmal bemerken. In den Schären kommen und gehen alle möglichen Leute, so ist es schon immer gewesen, hier ist das keine große Sache. Allen wird geholfen, alle sind auf die gleiche Art dem Meer ausgesetzt, und das Meer wählt nicht nach Hautfarbe aus, wer ertrinkt.

Der Ladeninhaber tätschelt Fanni auf dem Anlegesteg freundlich den Kopf und fragt sie, ob sie schon fischen war. Sie unterhalten sich über die Fische, die Fanni gefangen hat, und darüber, wie man den Räucherkasten verwendet. Ich betanke das Boot und plaudere dabei mit Börje über das Knacksen des Motors und über eine Inspektion. Das Leben kommt mir endlich mal wieder normal und leicht vor. Fanni ist fröhlich und gesprächig, aber als wir in das Geschäft gehen, macht eine bescheuerte Frau eine Bemerkung über Negerkinder. Sie trägt zu enge Shorts und Schuhe mit hohen Absätzen. In den Schären!

Ich zügle meinen spontanen Impuls, der Frau auf die Schnauze zu hauen, und warte, dass Emma etwas Spitzes sagt, so wie es ihre Art ist. Aber Emma schweigt.

Das macht mich noch rasender. Wie kann sie darüber hinwegsehen, warum verteidigt sie Fanni nicht mehr und stopft den Rassisten nicht das Maul?

Ich schaue Emma zornig an und sage betont laut: »Hier in den Schären hat sich inzwischen jede Menge neureiches Pack eingenistet. Die sollten wieder verschwinden.«

Im Laden gehe ich zu dicht an der Frau vorbei und stoße sie an der Schulter an, während Emma und Fanni Gemüse holen. Als sich die Frau wütend umdreht, meine ich bloß: »Oh, sorry. Leuten, die hier nicht hergehören, stößt leicht mal etwas zu.«

Die Frau verlässt mit ihrer Familie so schnell wie möglich das Geschäft.

EMMA

Am Abend umrunde ich mit Fanni die Insel. Das ist eine gemeinsame Angewohnheit von uns geworden. Sie hüpft von Stein zu Stein, bleibt ab und zu stehen, um Fische und Schnecken in den Kuhlen zu betrachten, und dabei redet sie pausenlos über das, was sie sieht. Ich horche genau hin, ob sich der Besuch im Laden irgendwie auf sie ausgewirkt hat, ob sie über das, was passiert ist, sprechen will. Aber Fanni konzentriert sich darauf, ihre Umgebung zu beobachten, und scheint sich an den Vorfall gar nicht mehr zu erinnern. Ich will ihn ihr nicht unnötig ins Gedächtnis rufen. Jetzt sind wir in Sicherheit.

Ich freue mich an ihrem Geplapper, nicht immer habe ich den Nerv, mir alles anzuhören, aber wenn sie spricht, hält sie das Rauschen fern und hilft mir, die Kopfschmerzen zu vergessen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Heute beißen die Fische nicht»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Heute beißen die Fische nicht» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Heute beißen die Fische nicht»

Обсуждение, отзывы о книге «Heute beißen die Fische nicht» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x