Ina Westman - Heute beißen die Fische nicht

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Eine Familie verbringt ihren Sommer auf einer abgelegenen Insel im finnischen Schärengarten. Vater, Mutter, Kind – Joel, Emma und Fanni: Die Idylle könnte perfekt sein. Doch Emma, die Fotojournalistin ist und häufig in Krisengebieten unterwegs, wird von Kopfschmerzattacken und Halluzinationen geplagt: Treibt dort aus dem Nebel wirklich ein verlassenes Boot auf sie zu? Und sitzt da vorne auf dem Stein tatsächlich eine dunkelhäutige Frau und blickt aufs Meer? Oder sind es nur Erinnerungsfetzen an ein vergangenes Geschehen, das Emma bis in ihr Sommer­refugium verfolgt und droht, sie von sich selbst und ihren Liebsten zu entfremden? In wunderschönen Sätzen, die in ihrer Dringlichkeit und klaren Poesie mitten ins Herz treffen, schildert Ina Westman den hürdenreichen Weg einer starken und besonderen Frau zurück zu sich selbst, zu ihrer Familie und ihren Überzeugungen.

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»Fahr nur«, antworte ich versöhnlich. »Wir Verrückten kommen schon klar.«

Aber Joel findet auch das nicht lustig, ich weiß nicht, was ihn überhaupt noch zum Lachen bringt.

EMMA

Joel fährt in die Stadt, kommt von dort aber ebenso unruhig zurück, wie er abgefahren ist. Er hat ein geliehenes SUP-Board mitgebracht und unternimmt damit fast jeden Tag einsame Touren auf dem Meer, um sich zu bewegen. Ich weiß, dass er sich nach Abwechslung sehnt, nach dem Meer oder nach der Stadt, der Sommer ist zu lang, und normalerweise unternehmen wir mehr, sind nicht nur auf der Insel.

Normalerweise. Aber nicht jetzt. Ich kann und will nirgendwohin. Joel versucht, meine Krankheit tapfer zu ertragen, darum willige ich in all seine Ausflugsideen ein, auch wenn ich meistens lieber in einem dunklen Zimmer schlafen möchte. Also fahren wir zum Grillen auf eine kleine äußere Schäre.

Der Ort ist ideal für ein Picknick. Die Abendsonne scheint uns direkt ins Gesicht, und die sanft abfallenden, glatten Felsen sind warm von der Sonne. Wir kennen eine Stelle, wo man gut mit dem Boot anlegen kann, wir sind oft mit Freunden hier gewesen. Jetzt sind wir endlich einmal zu dritt.

Joel hat gute Laune, weil er den Grill für die Gemüsepäckchen und die Sojawürstchen anwerfen kann. Fanni untersucht den kleinen Teich in einer Felsmulde, der von interessanten Insekten nur so wimmelt.

In der Ferne segelt ein Boot, ansonsten ist es so vollkommen still und friedlich, dass ich auf dem Felsen einschlafe. Ich wache davon auf, dass mich jemand anstarrt.

Am Ufer liegt ein Boot. Dasselbe, das ich schon einmal gesehen habe, aber nun ist eine Familie an Bord. Sie sitzen im Boot, starren mich aber alle an, als erwarteten sie etwas von mir. Mich beschleicht das unangenehme Gefühl, dass sie mir irgendwie bekannt vorkommen, dass ich sie schon einmal irgendwo gesehen habe, es hat mit einer Erinnerung zu tun, an die ich nicht denken will. Es gibt viele Lücken und viel Dunkles in meinem Kopf, Unterbrechungen in der Chronologie, Stimmen, die mir unbekannte Sprachen sprechen.

Joel reicht mir einen alkoholfreien Cider, ich nehme ihn und versuche mich auf meine Familie zu konzentrieren, darauf, ob das Essen schon fertig ist. Aber am Rand meines Blickfeldes liegt die ganze Zeit das Boot, es ist unmöglich, nicht daran zu denken und sich zu fragen, was es hier tut, warum es hier ist.

»Ich gehe kurz ans Ufer, bin gleich zurück«, sage ich zu Joel, während ich aufstehe.

»Das Essen ist fertig, bleib hier«, erwidert er.

»Aber da ist wieder dieses Boot, ich muss es mir ansehen.«

»Was soll da sein?« Joel kann seinen Zorn nur mit Mühe kaschieren.

»Na, das Boot, das ich auf unserer Fahrt zur Insel im Nebel gesehen habe«, sage ich, wobei ich versuche, sorglos zu klingen, obwohl ich das überhaupt nicht bin.

»Wir haben doch schon damals festgestellt, dass dieses Boot eigentlich nicht existiert. Könntest du eventuell in Erwägung ziehen, hierzubleiben, bei uns? Hier zu sitzen und so zu tun, als wäre alles ganz normal und schön, als wären wir dir wichtiger als diese Geister, oder was auch immer sie sind? Wenigstens Fanni zuliebe?«

Einen Moment lang stehe ich ratlos mit dem Cider in der Hand auf dem Felsen, ich nehme einen Schluck, schaue auf das Boot, dann auf meine Familie, ich erkenne die aufrichtige Bitte in Joels Augen, Fanni hält inne und sieht uns an, und ich weiß, dass ich nicht anders kann, die reglose Gestalt des Bootes ist wie ein Magnet, es kommt mir vor, als würden sie mir befehlen, hinzugehen, obwohl ich es nicht will. Oder will ich es? Was passiert, wenn ich nicht hingehe, was passiert, wenn ich gehe, verlässt mich Joel dann, verliere ich meine Familie, oder mich selbst? Ich kann das alles in meinem Kopf nicht ordnen, sosehr ich es auch versuche. Der Reißverschluss fängt an zu spannen, der Schmerz drängt unter der Narbe hervor, ich weiß, dass ich nicht mehr viel Zeit habe, bis ich wieder Medikamente nehmen und mich im dunklen Zimmer einschließen muss.

»Nur ganz kurz, bitte«, sage ich und kehre Joel den Rücken zu, gehe barfuß über die Felsen zum Ufer, stehe vor dem Boot, schaue auf die Familie, versuche mich zu erinnern, wer sie sind, woher sie kommen, was ich ihnen angetan habe.

JOEL

Ich versuche zu leben wie sonst, obwohl ich jeden Tag hier wegwill. Früher hätte ich am liebsten das ganze Jahr über auf der Insel gewohnt. Auch dieser Traum wurde nun getestet und für schlecht befunden. Neue Träume habe ich mir noch nicht überlegt, dafür ist derzeit kein Platz. Unser Leben ist gestoppt worden, als hätte jemand die Pause-Taste gedrückt, und ich weiß nicht, was als Nächstes passiert. Dennoch ist es meine Aufgabe, so zu tun, als wäre die Lage unter Kontrolle, als wäre alles gut und normal. Wir machen etwas länger Sommerurlaub als sonst, wir bewegen uns nirgendwohin, sind aber keine Gefangenen auf der Insel. Ist nun mal ein Inselsommer. Es werden auch wieder bessere kommen – man muss nur daran glauben.

Natürlich halte ich wegen Fanni an dem Rollenspiel fest, aber ich weiß nicht, ob sie es mir abnimmt. Fanni hat eine außergewöhnlich feine Intuition, sei es aufgrund ihrer Herkunft oder wegen ihres Charakters. Sie bräuchte kein weiteres Drama in ihrem Leben.

Warum fahre ich nicht weg? Ich fürchte, dass Emma sich endgültig in ihre Vorstellungen verstrickt und etwas Unwiderrufliches tut, wenn ich fortgehe und Fanni mitnehme. Durchaus möglich, dass sie ihren Halluzinationen folgt, ins Meer geht und sich vorstellt, Virginia Woolf zu sein. Jemand muss auf sie aufpassen. Und dieser Jemand bin ich.

Fanni kann ich nicht bei ihr lassen, das wäre verantwortungslos. Fanni hält Emma in der Realität, gerade noch so. Als Mutter ist sie in einzelnen Augenblicken noch die Frau, die ich kenne. Oder kannte. Wenn Fanni weg ist, kann es sein, dass Emma vollkommen verschwindet. Aber ich weiß nicht, ob sie sich noch als Mutter für Fanni eignet.

Wegen Fanni bemühe ich mich auch, an unseren Gewohnheiten festzuhalten. Wir machen mit dem Boot einen Ausflug zu der Schäre, die wir jeden Sommer besuchen, um dort zu grillen. Es ist eine von den äußeren Schären, von den Felsen aus blickt man aufs offene Meer, selten gleitet ein Segelboot vorbei. Fanni ist begeistert und hilft, das Essen zuzubereiten, Emma kommt mir seit Langem mal wieder normal vor. Wir überlegen, an welcher Stelle man am besten zum Schwimmen ins Wasser gehen kann, das Meer hat siebzehn Grad, anderswo gibt es schon erste Anzeichen von Blaualgen, aber hier noch nicht.

Ich denke, dass wir es vielleicht doch schaffen. Vielleicht erholt sich Emma allmählich, dann können wir nach Hause zurückkehren, und sie kann womöglich sogar irgendwann wieder arbeiten. In einem anderen Job, einem gewöhnlichen, einem, bei dem man davon ausgehen kann, dass sie abends lebend nach Hause kommt.

Zufrieden fange ich an zu grillen, Fanni hüpft endlich mal wieder ausgelassen und fröhlich über die Felsen, ohne sich Sorgen um ihre Mutter zu machen. Doch plötzlich wirkt Emma abwesend.

Ich bemühe mich, nicht darauf zu achten, aber wenig später macht sie sich auf den Weg zum Ufer. Dort liegt angeblich ein Boot. Ein Boot, das ihr wichtiger ist als ihre Familie, obwohl es nicht einmal existiert.

Es wäre leichter, wenn sie einen Geliebten hätte, mit dem sie heimlich Textnachrichten austauschen würde. Dann könnte ich ihr das Handy abnehmen und es ins Meer werfen, dann könnte ich dem anderen einen Besuch abstatten und ihm auf die Schnauze hauen. Mir meine Frau zurückerkämpfen.

Aber wie gegen etwas kämpfen, das man nicht sieht? Dessen Existenz einzig und allein in Abwesenheit besteht, in Unsichtbarkeit, und das doch ebenso stark ist wie ein heimlicher Liebhaber, oder noch stärker.

Emma kommt nicht vom Ufer zurück, sie hat uns vergessen. Fanni und ich essen schweigend, ich versuche, über etwas zu reden, aber Fanni ist nicht mehr in Plauderstimmung. Ständig blickt sie auf den Rücken ihrer Mutter, die am Ufer sitzt.

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