Rahel Sanzara - Die glückliche Hand

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Lotte ist eine ruhige weltabgewandte junge Frau, sie wird Krankenschwester, sucht den Dienst als Nachtwache. Bald übernimmt sie die Pflege eines einzigen halbblinden alten Herrn, der keine andere Pflegerin so gut ertragen kann wie sie, die ebenso wenig spricht und ebenso wenig an dem Getriebe der Welt interessiert ist wie er. Lotte bleibt über ein Jahr bei ihm, ihre vorher angegriffene Gesundheit ist bald wiederhergestellt, sie sieht blühend aus, und zum Schluss dieser Zeit steht sie vor ihrer Niederkunft. Ihr Wunsch, das Kind allein großzuziehen, stößt bereits in ihrer eigenen Familie auf Schwierigkeiten. Entschlossen geht sie ihren Weg, der voller Schicksalsschläge und Neuanfänge ist.-

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Dieser Posten wurde ihr sehr lieb: Es gab nicht allzu viel zu tun, die ganz schweren Fälle hielten sich meist Privatschwestern, und selten widerfuhr ihr das Pech , wie sie es nannte, dass nachts eine Aufnahme kam. Ihre Gesundheit vertrug das Wachen ausgezeichnet, und ihre Vorgesetzten wussten es mit der Zeit besonders an Schwester Lotte zu schätzen, dass sie mit selten tadelloser Sicherheit entscheiden konnte, wann es wirklich nötig war, den Arzt zu wecken, oder ob dieses Verlangen etwa eines unruhigen Patienten ohne Gefahr zu umgehen und auszureden war. Es passierte ihr nie etwas, und die Oberschwester sowie die Assistenzärzte konnten sicher sein, dass es auch bei besorgten Anlässen in Ordnung war, wenn Lotte sie nicht rief. Man trug ihr also diesen Posten für die Dauer an, und sie willigte gern ein.

So döste sie nun in der Regel Nacht für Nacht und träumte Stunde um Stunde in dem Lehnsessel des kleinen, stillen, mit hellblauer Ölfarbe gestrichenen, nur von einer Nachttischlampe erhellten Wachzimmers vor sich hin, eine Handarbeit oder, weit öfter, ein Buch in den Händen. Sie las durchschnittlich jede Woche einen Band aus der kleinen Bibliothek der Klinik, und es machte ihr keinen Unterschied aus, ob es die Palmblätter von Gerok, die ägyptische Königstochter von Ebers, der Kampf um Rom von Felix Dahn, oder ob es die Gedichte von Mirza Schaffy, die Landgräfin, „Seine zweite Frau“, von Marlitt war: Keines der Themen, der mitgeteilten Gefühle und dargestellten Schicksale erregten ihre tiefere Anteilnahme. Gleichwohl hafteten ganze Absätze, irgendwelche Satzpartien, Gedichte und Verszeilen dessen, was sie da in stumpfer Lesegier verschlang, in ihrem Gedächtnis fest, führten hier eine Art selbstständigen Lebens, ihr Innerstes umkreisend, das nach wie vor nur erfüllt war von einem bald drängenden, bald ziehenden Sehnsuchtsempfinden, von einem saugenden, gierigen Lauern auf etwas, das sie nicht hätte benennen können. Aber sie hatte auch gar kein Verlangen, sich darüber oder über sich selbst klar zu sein.

Ertönte einmal die Glocke, so zog sie nachtwandlerisch in das betreffende Krankenzimmer, setzte den an sie gerichteten Klagen oder Schmerzenslauten meist einen gedämpften, unartikulierten, beruhigenden und wie es schien eingehenden Laut entgegen, ungefähr wie uhjah, – ohhum, – weh-wei, – nililimm –, oder schnalzte bei besonders eindringlich vorgebrachten, vermutlich auch etwas übertriebenen Leidensbeteuerungen mit der Zunge, als vernähme sie da etwas ganz Verwundernswürdiges, und die Patienten mussten oft genug wider Willen über sie lachen. Im Übrigen kam Lotte den Bitten des Kranken mit sicheren, wenn auch etwas langsamen Bewegungen nach, sobald sie es für richtig befand, diese Bitten zu erfüllen. Sie ließ sich eben durch kein noch so beängstigendes Zeichen täuschen oder erschrecken, gab die Morphiumspritze, den Kampher wirklich nur, wenn es nötig war, und behielt in ihrer gewissen Unzugänglichkeit stets und immer recht gegen den aufgeregten, überbesorgten, oft unvernünftigen Patienten. Ihr kaltblütiges Wesen fing nach einer Zeit, in der es eine beinahe ärgerliche Verwunderung erregt hatte, an, Lottes Umgebung zu imponieren. Es wurde ihr lange nicht vergessen und gewissermaßen als Ruhmestat angerechnet, wie sie als Erste den Tobsuchtsanfall eines nach der Operation aus der Narkose zu sich kommenden Alkoholikers richtig erkannte. Sie war in noch ziemlich früher Abendstunde zum Abtransport aus dem Operationssaal zu Hilfe gerufen worden und machte sofort den sich eben entfernen wollenden Assistenzarzt auf ihren Verdacht aufmerksam. Doch man bedeutete ihr, dass der Patient für eine solche Befürchtung viel zu leicht eingeschlafen sei und die Narkose jetzt auch noch anhalten müsse. Mit dieser Beruhigung verschwand der nach einem besonders arbeitsreichen Tage müde Doktor in dem Fahrstuhl. Lotte aber ließ den noch anwesenden Pfleger in die Pförtnerloge um den Arzt telefonieren, als der Tobende gerade erst begann, mit seinen noch festgeschnallten Gliedern zu zucken, allerdings so, dass der ganze Operationstisch in Bewegung geriet. Als Arzt und Wärter den Raum wieder betreten wollten, fanden sie Lotte am Wasserhahn stehen, an dem sie geschwind einen Spülschlauch angebracht hatte, dessen Strahl sie ruhig und zielsicher gegen den Kranken gerichtet hielt, der sich längst von allen Fesseln befreit hatte und mit übermenschlichen Kräften gerade den gläsernen Instrumentenschrank gegen das große Operationsfenster schleuderte. – „Raus, Lotte, raus!“, rief man ihr zu, im Bestreben, fürs Erste das Zimmer mit dem Unbändigen abzusperren. Doch Lotte war anderer Ansicht. – „Der lässt schon nach!“, schrie sie durch das Getöse zurück, und zielte mit ihrem gar nicht so sehr starken Strahl möglichst gegen die Brust und Herzgegend des nackt, in einem Gipsverband um den gebrochenen rechten Unterschenkel, wankend umherstampfenden Patienten, nachdem sie ihm bisher den Kopf begossen hatte. – „Packt ihn doch! Das ganze frische Zuckerbein geht ja kaputt!“ – Unwillkürlich gehorchte man ihr, und mit Unterstützung einiger noch herbeigeeilter Hilfskräfte suchte man den Tobenden zu packen, und triefend vor Nässe allesamt – denn Lotte kam von ihrer Idee, Wasser zu spritzen, nun schwer wieder ab –, konnte der arme Kranke endlich wieder zur Raison gebracht werden. Und während die anderen, halb entsetzt, halb lachend, noch ganz außer sich waren, mahnte Lotte, nur nicht zu vergessen, möglichst zeitig in der Morgenröte nach den durchs Fenster gefeuerten Instrumenten zu suchen, die zwischen den Glassplittern im Klinikgarten liegen mussten, dann kehrte sie in ihre ruhige, dämmerige Wachstube, zu ihren webenden Träumereien zurück. – So tat sie eben doch stets alles, was getan werden musste, sie tat es korrekt und ohne Aufhebens davon zu machen, und ihre geistige und seelische Abwesenheit wurde für disziplinierte Ruhe und immer mehr für Überlegenheit gehalten.

„Schwester Lotte verliert die Ruhe nicht, mag da sein was will, sie ist ein rechtes Vorbild: Sie reibt sich nicht auf, klappt nicht zusammen und hat eine glückliche Hand!“, – so lobte vor allem die gewichtige, im Dienst altersergraute Oberschwester Laura.

Nur einmal war Lotte von Berufs wegen erzittert und erblasst, und das geschah, als man ihr den Fall eines vierjährigen Kindes berichtete, das in diesem zarten Alter bereits an einer Krebsgeschwulst operiert werden musste. – „Gott sei Dank, dass ich da nicht pflegen muss“, sagte sie mit ganz erloschener Stimme, „kranke Kinder, und so krank, das dürfte es überhaupt in der ganzen Welt nicht geben!“ – Es griff wirklich so nach ihrem Innersten, dass sie in einem durch Tage hindurch immer wieder in ihr auflebenden Erbeben sich selbst wie verstärkt existieren fühlte, und dass sie in einer solchen Bewegung für ein paar Minuten lang sogar den Entschluss fasste, mit der Mutter darüber zu sprechen, sie zu fragen, wie sie solches wohl mit ihrem Glauben vereinen könne. Sie tat es zuletzt doch nicht, denn es war ja nur wie eine angstvolle Wissbegierde in ihr, wie eine Sorge um Schutz der Seele in diesem einen Punkte Kinderleid – im Grunde zweifelte Lotte weder, noch glaubte sie in ihrem stillen Hoffen und Harren. – Merkwürdigerweise hatte sie das Glück, während all dieser Zeit nie ein Kind unter ihren Pfleglingen zu haben.

Tagsüber schlief Lotte daheim im elterlichen Schlafzimmer, stand am späten Nachmittag gähnend auf, konnte es aber nie unterlassen, für die zwei Stunden, die ihr noch bis Dienstantritt blieben, sich mit ihren bescheidenen Zivilkleidern anzuputzen und irgendeinen Gang zu tun, eine kleine Besorgung für sich oder die Mutter zu machen, für die sie jedes Mal eine unverhältnismäßig lange Zeit brauchte. Dann legte sie ihre Dienstkleidung an und ging in die Klinik. – Auf diese Weise vergingen zwei Jahre, und der Zwiespalt in Lottes Seele, der sich bis in ihren Beruf hineinzog, dem Beruf, welchem sie ja doch, ohne dass er ihr Freude oder tiefere Befriedigung zurückgab, gerecht wurde und einen großen Teil ihrer Daseinskraft hingab – dieser Zwiespalt, dem sie noch dazu ahnungslos und hilflos gegenüberstand, höhlte sie gleichsam innerlich aus und zeigte sich schließlich auch in einem gewissen Verfall ihrer körperlichen Kräfte an. Lotte wurde blutarm und bleichsüchtig, aß kaum, und ihr Schlafbedürfnis ward derart gesteigert, dass sie nun auch dem Wachposten nicht mehr recht gewachsen schien, sich selbst nicht mehr traute und sich einen Wecker auf den Tisch stellte, dessen Läutewerk sie jede Stunde abschnurren ließ, auf alle Fälle . – Da Lotte nun gerade durch die Passivität ihres Wesens das Interesse gewisser Menschen an sich rege machte, erhielt sie durch Vermittlung der um ihre Gesundheit besorgten Oberschwester Laura eine Privatpflege auf einem Landsitz zugewiesen.

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