Alexander Gauland - Anleitung zum Konservativsein

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Wir sind keine unbeschriebenen Blätter. Wir kommen nicht aus dem Nichts. Wir wissen, dass jeder seinen Platz auf der Welt hat, aber dass dieser Platz nicht austauschbar ist. Wir hängen an den Orten, aus denen wir stammen und selbst wenn wir sie verlassen, schütteln wir unsere Herkunft nicht ab. Jeder von uns hat seine Geschichte. Wir sind Menschen mit Eigenarten und bestehen auf unseren Gewohnheiten, weil sie unsere Gemeinschaft erhalten. Wir sind keine Zufallsprodukte, sondern stehen auf dem Grund eines Erbes, das uns prägt. Dieses Erbe ist keine Last, weil wir es lebendig halten. Wir sitzen auf den Schultern von Riesen und lesen in unserer Geschichte, ohne sie zu verklären. Wir kennen den Verlust und fühlen den Schmerz des Verschwindens, wenn wir auf den Fortschritt blicken. Wir sind Skeptiker, weil wir wissen, wie leicht es ist, etwas einzureißen und wie schwer, etwas aufzubauen. Wir achten die Wirklichkeit und leben aus dem, was immer gilt. Wir bauen keine Luftschlösser, wir bestellen unseren Garten. Mit einem Wort: Wir sind konservativ.

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Betrachtungen eines Unpolitischen von Thomas Mann. In der Vorrede zu diesem Buch lesen wir, dass der Unterschied von Geist und Politik den von Kultur und Zivilisation, von Seele und Gesellschaft, von Freiheit und Stimmrecht, von Kunst und Literatur enthält. Und Deutschtum – so fährt Thomas Mann fort -, das ist Kultur, Seele, Freiheit, Kunst und nicht Zivilisation, Gesellschaft, Stimmrecht, Literatur.

Gegner des Nationalstaates

Dabei ist die Bindung des Konservativismus an die Nation und ihre kulturelle Mission eine unzulässige Verkürzung seiner Ideenwelt, die geistesgeschichtlich die längste Zeit ein Gegner des Nationalstaates in Deutschland war. Metternich, Gentz und die Brüder Gerlach vertraten den Status quo gegen die revolutionären Ansprüche der nationalen Bewegungen. Sie verteidigten den Universalismus einer europäischen Rechts- und Friedensordnung gegen die Sprengkraft des heraufziehenden Nationalismus. Und da diese Sprengkraft auch die deutsche Staatenwelt zu zerstören drohte, waren die Konservativen zugleich die Verteidiger des Regionalismus wie des Föderalismus. Heimatgefühl und Weltgefühl bedingten einander. Beides konnte nur in den lockeren Formen des alten Reiches und des Deutschen Bundes gedeihen. In diesem Sinne war auch Goethe ein Konservativer, als er die berühmte Warnung vor dem französischen Vorbild niederschrieb:

Weh jedem, der nach falschem Rat

und überfrechem Mut

Das, was der Corse Franke tat,

Nun als ein Deutscher tut.

Er spüre spät, er spüre früh

Es sei ein ewig Recht:

Ihm geh’ es, trotz Gewalt und Müh,

Ihm und den Seinen schlecht.

Wie Goethe, so verfocht auch Humboldt die Übernationalität des Deutschtums, das die naturhaften Schranken anderer Nationalcharaktere nicht kenne, sondern reiner und freier zum allgemein Menschlichen sich erhebe.

Die Einigung der Nation war eine Angelegenheit der Linken und der bürgerlichen Mitte, die sich in der Paulskirchenbewegung zusammenfanden. Die Konservativen fürchteten den Nationalstaat französisch-revolutionärer Prägung.

Konservative Stimmungen hatten sich in Deutschland gerade in Abwehr des universalen Nationalismus der Französischen Revolution herausgebildet. Sie beriefen sich auf einen Mann, der wie kein zweiter konservatives Denken in England und später in Amerika geprägt hat, und der noch immer die zentrale Erscheinung eines zeitgenössischen wie zeitgemäßen Konservativismus ist, ganz gleich, ob es um die zunehmende Ökonomisierung, den Multikulturalismus oder die Globalisierung von Markt und Menschenrechten geht – Edmund Burke.

Edmund Burke

Über Edmund Burke ist so viel Falsches gesagt und geschrieben worden, dass es schwierig ist, unter den vielfältigen ideologischen Ansprüchen im Politiker des 18. Jahrhunderts den zeitlosen Theoretiker zu erkennen, zumal er kein Philosoph war, der ein systematisches, in sich geschlossenes Werk hinterlassen hat. Seine theoretischen Arbeiten galten praktischen Zwecken und sind von den politischen Umständen, unter denen sie entstanden sind, nur mit Vorsicht zu trennen, ohne dass ihnen Gewalt angetan wird. Edmund Burke hat keine Theorie erfunden und keine »Schule« begründet. Dennoch enthält sein Denken Elemente, die für eine heutige politische Orientierung brauchbar sind. Burkes Denken wurzelt in einem spezifischen Menschen- und Gesellschaftsbild: in einer skeptischen Anthropologie, in der Gegnerschaft gegen den liberalen Individualismus wie einem autoritären Kollektivismus und in einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber der Fortschrittsdynamik der Moderne, egal, ob sie sich in der sozialen Revolution oder im liberalen Imperialismus manifestiert. Burkes Partei – die Rockingham Whigs –, der er mit seinen »Gedanken über die Ursache der gegenwärtigen Unzufriedenheit« ein brillantes Parteimanifest schrieb, hatte sich drei große Themen auf ihre Fahnen geschrieben: die Versöhnung mit Amerika, die Parlamentsreform und die Reform der indischen Verwaltung. Gegenüber den amerikanischen Kolonisten ging es zu Beginn um Versöhnung durch die Abschaffung der unseligen Stempelsteuer, am Ende um ihre Unabhängigkeit von England. Sein Kampf gegen den Generalgouverneur der Ostindien-Kompanie, Warren Hastings, den er vor dem Parlament anklagte, war ein Kampf für die Unterdrückten in Indien wie für die Reinheit der aristokratischen Institutionen in England, die durch indisches Gold korrumpiert wurden. Schließlich verschafften ihm die Ereignisse von 1789 in Frankreich jenen welthistorischen Anschauungsunterricht, der es ihm erlaubte, seine Prinzipien in den Betrachtungen über die Französische Revolution zusammenzufassen. In ihr fand er einen neuen und mächtigeren Feind all dessen, was er bewahrt sehen wollte. Burke ist auch in diesem Kampf seinen Überzeugungen treu geblieben und hat nicht jene, das Reaktionäre streifende, konservative Verwandlung durchgemacht, die Freunde und Gegner – je nach ihrem politischen Standort – bejubelt oder verdammt haben. Er war auch in dieser Phase seines Lebens nicht der vorbehaltlose Apologet des Bestehenden, der dem Staat kosmologische Bedeutung beimisst und ihn auf diese Weise allem Wandel entzieht.

Burke gehorchte zuallererst einem romantischen Impuls. Er liebte das Altehrwürdige, das durch die Traditionen Geheiligte, das seit Generationen stetig Gewachsene: die großen aristokratischen Familien, die alten Landhäuser, die britische Verfassung mit ihren Ungereimtheiten, die alten Freiheiten der amerikanischen Kolonisten, die indischen Religionen und Bräuche. Alles Erhabene und Schöne flößte ihm Ehrfurcht und den Wunsch nach Bewahrung ein. Die Politik des Königs bedrohte die amerikanischen Freiheiten und die gewachsene Macht des Parlaments, die neureichen Nabobs bedrohten die englische Aristokratie und die ostindische Kompanie mit ihrem Generalgouverneur die alten Religionen Indiens. Sein Kampf galt »den Sophisten, den Ökonomisten und Rechenmeistern«, die die Schönheiten der Erde in Mark und Pfennig ummünzten. Was ihn in seinem ästhetischen Jugendwerk über die Ursprünge unserer Ideen vom Erhabenen und Schönen bereits bestimmt hatte – eine typisch irische Liebe zu den »lost causes« –, hat ihn zeit seines Lebens auch politisch geleitet. An den Herzog von Richmond konnte er deshalb schreiben: »Sie, als Vertreter großer Familien und vererbter Vertrauensstellungen, sind in einer anderen Lage als Leute wie ich. Was immer wir auch sein mögen zufolge unseres raschen Wachstums und der Früchte, die wir hervorbringen und auf die wir stolz sind, so kriechen wir doch auf dem Boden, um zu Melonen zu werden, die zwar vorzüglich sind nach Größe und Geschmack, aber einjährige Gewächse, die nach unserer Zeit zugrunde gehen. Sie aber, wenn Sie tatsächlich dem entsprechen, was Sie sein sollen, gleichen den hohen Eichen, die dem Lande Schatten spenden, und Sie verleihen Ihren guten Taten Dauer von Generation zu Generation.«

Der zweite starke Impuls, der sein ganzes Werk durchzieht, ist eine Großzügigkeit des Herzens, ein Mitleiden mit den Unterdrückten, eine tiefe Moralität und daraus gespeist ein reformerischer Eifer, das Los der Menschen zu bessern. »Alle Menschen sind Gottes Geschöpfe, und es ist der Zweck des Staates, die Wohlfahrt der Menschen zu befördern.« Das galt für die Inder wie für die Engländer und Amerikaner. In Burkes Anklagerede gegen Warren Hastings findet sich der Satz: »Die Aufgabe dieses Tages ist nicht das Schicksal dieses Mannes, es geht nicht allein darum, ob der Angeklagte schuldig oder unschuldig ist, sondern darum, ob Millionen Menschen elend oder glücklich sein werden.« Diese Sorge um das Schicksal der vielen Einzelnen machte Burke misstrauisch gegenüber allen Abstraktionen, gegen die Anrufung der Menschheit wider die Schwächen des Menschen, gegen die abstrakte Freiheit, die sich nicht in Institutionen zur Sicherung der Freiheit des Einzelnen verwirklicht, gegen gesellschaftliche Entwürfe vom Reißbrett, die die Traditionen von Jahrhunderten außer Acht lassen, gegen eine Raison des Staates, die den Staatszweck losgelöst von den Menschen definiert, gegen die Vergötzung der Nation sowie gegen alle Spekulationen, die, von einem neuen Menschen träumend, die menschliche Gesellschaft neu erfinden und Verfassungen auf ein leeres Blatt Papier schreiben wollen. Über die Moralität einer Politik entscheidet nach Burke nicht die Güte ihrer Prinzipien, sondern entscheiden allein die Wirkungen, die sie für die einzelnen Menschen hat. Nur das Glück des Einzelnen ist als Maßstab zur Beurteilung der Qualität einer Politik tauglich. Daraus folgt für Burke ein schonender Umgang mit dem Gewordenen und Gewachsenen.

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