Dietrich Schulze-Marmeling - Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis

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Als der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft errang, waren etwa zehn Prozent seiner Mitglieder Juden. Gut sieben Monate später wurde Hitler Reichskanzler und der Antisemitismus zur Staatsräson erhoben. Auch der FC Bayern, der seine Spitzenposition im deutschen Fußball auch einem jüdischen Präsidenten, jüdischen Trainern und jüdischen Sponsoren zu verdanken hatte, passte sich Schritt für Schritt den neuen Machthabern an. Die Nazis wurden trotzdem nie richtig warm mit dem Klub.Das Buch behandelt eingehend den Prozess der Nazifizierung des FC Bayern und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder. Ausführlich wird zudem dargestellt, wie der Klub nach 1945 erneut zur einer Anlaufadresse für fußballbegeisterte Juden wurde, aber auch die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wieder aufnahm. Und wie das «jüdische Erbe» des Klubs in Vergessenheit geriet, bis sich Fans, Fußballhistoriker und Journalisten dafür interessierten.

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Kapitel 3

Antisemiten und »Pioniere der Moderne«

Wenige Monate nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrt William J. Townley nach München und zum FC Bayern zurück. Der Trainer-Pionier aus England findet ein Land und eine Stadt vor, die sich seit seinem kriegsbedingten Fortgang im August 1914 grundlegend verändert haben.

Am 9. November 1918 gibt Reichskanzler Max von Baden eigenmächtig bekannt, Kaiser Wilhelm II. habe abgedankt. Der Adelige will die Monarchie retten, aber noch am selben Tag proklamiert der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Fenster des Berliner Reichstagsgebäudes aus die Republik. Am 11. November wird der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens beendet. Wenige Stunden später schweigen an allen Fronten die Waffen – nach über vier Jahren des blutigen Kampfes, den fast zehn Millionen Menschen mit ihrem Leben bezahlten.

Aus den Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung am 19. Januar 1919 gehen die Mehrheits-Sozialdemokraten von der SPD mit 37,9 Prozent als stärkste Partei hervor. Die linksliberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) kommt auf 18,5 Prozent. Das katholische Zentrum wird von 19,7 Prozent gewählt, der sozialistischen USPD, einer Linksabspaltung von der SPD, geben 7,7 Prozent ihre Stimme. Die großen Verlierer sind die dezidiert republikfeindliche Deutschnationale Volkspartei (DNVP), die auf nur 10,3 Prozent kommt, und die nationalliberale Deutsche Volkspartei (DVP), für die sich lediglich 4,4 Prozent erwärmen.

SPD, DDP und Zentrum bilden die »Weimarer Koalition«. Erster Reichspräsident wird der Sozialdemokrat Friedrich Ebert, erster Reichsministerpräsident sein Parteikollege Philipp Scheidemann.

Die bürgerlichen deutschen Juden votieren zunächst vor allem für die DDP, der u. a. Albert Einstein, Walther Rathenau, Rudolf Mosse, Theodor Wolff und Hugo Preuß, der »Schöpfer« der Weimarer Verfassung, angehören. Zu Beginn des kurzlebigen Aufstiegs der linksliberalen Sammelpartei geben »mindestens die Hälfte, wenn nicht sogar zwei Drittel (…) der jüdischen Wähler« (Hans-Ulrich Wehler) der DDP ihre Stimme. Die »linken« deutschen Juden bevorzugen die SPD, zugleich die prowestlichste Partei in Weimar, die bis zum Ende der Republik am durchgängigsten und – vergleichsweise – unmissverständlichsten Position gegen den Antisemitismus bezieht. Mit Eduard Bernstein und Rudolf Hilferding haben die Sozialdemokraten prominente jüdische Politiker in ihren Reihen. Als die DDP 1930 mit völkischen Nationalisten und anderen Kräften fusioniert und in der Deutschen Staatspartei aufgeht, suspendiert sie ihre Kritik am Antisemitismus, ist für die deutschen Juden nicht mehr wählbar und verschwindet in der Bedeutungslosigkeit.

In Teilen der katholischen Zentrumspartei lebt der christliche Antijudaismus weiter. Bei aller Abgrenzung zum antisemitischen Radikalismus werden Juden hier vielfach als Urheber der zerstörerischen Tendenzen der Moderne betrachtet.

Die DVP verfolgt in Sachen Antisemitismus zunächst einen »Mittelweg«. Die Führung bezieht zwar dagegen Stellung, will aber gleichzeitig keine völkisch geprägten Mittelstandswähler verprellen. Nach dem Tod von Gustav Stresemann schwenken die Nationalliberalen ins Lager der offenen Antisemiten über. Die DNVP ruft bereits in ihrem Programm von 1920 zum Kampf gegen die »jüdische Vorherrschaft« auf und schließt Juden von einer Mitgliedschaft aus.

Die Republik ist von Beginn an eine fragile Angelegenheit, denn es mangelt ihr an überzeugten Demokraten und Republikanern. Für die deutschen Juden bedeutet Weimar zunächst einen hoffnungsvollen Neubeginn, doch der Antisemitismus ist von Anfang an Dorn im Fleische und ständiger Begleiter der ersten deutschen Demokratie.

»Judenrepublik«

Die Weimarer Verfassung wird vom liberalen Juristen und DDP-Politiker Hugo Preuß ausgearbeitet, einem profilierten Kritiker des Obrigkeitsstaates. Preuß wird anschließend auch erster Reichsinnenminister der Republik. Seine Gegner beschimpfen den in Berlin geborenen Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie als »Hugo Preuß aus Jerusalem«.

Bei der nationalistischen Rechten gelten die demokratischen Ideen der Französischen Revolution als »dem deutschen Wesen« fremd. Und dass ein Jude bei der Formulierung der Verfassung die Feder geführt hat, bestärkt sie nur in ihrer Meinung, dass es sich bei der Demokratie um eine »undeutsche« Angelegenheit handelt. Die neue Ordnung wird als »Judenrepublik« denunziert.

In München wird die »Republik-Werdung« von einer ersten antisemitischen Gewaltorgie begleitet. Im November 1918 wird auch die bayerische Metropole von revolutionären Wirren heimgesucht. Am 7. November 1918 erklärt der USPD-Politiker Kurt Eisner, ein aus Berlin stammender Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten und Intellektueller – insbesondere seine geschliffenen Nietzsche-Kritiken genießen hohe Anerkennung –, auf einer Versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte im Mathäserbräu die Dynastie Wittelsbach für abgesetzt und ruft die Republik Bayern als Freistaat aus.

Die Räte wählen Eisner zum ersten Ministerpräsidenten der bayerischen Republik, der kurz darauf ein Regierungskabinett aus Mitgliedern der SPD und USPD bildet, in dem die Mehrheitssozialdemokraten die wichtigsten Ressorts besetzen. Eisners Programm ist moderat, besteht in seinem Kern aus bürgerlich-demokratischen und sozialen Zielen.

Erster Kultusminister des Freistaats wird Gustav Landauer, Vertreter eines undogmatischen Sozialismus und Anarchismus und wie sein Ministerpräsident Jude.

Die führende Rolle einiger Juden reicht vielen Münchnern, um die Revolution als »jüdisches Projekt« zu betrachten. So auch Thomas Mann, der am Tag der Revolution in seinem Tagebuch notiert: »München, wie Bayern, wird regiert von jüdischen Literaten. Wie lange wird es sich das gefallen lassen? (…) Das ist Revolution! Es handelt sich so gut wie ausschließlich um Juden.«

Aber auch große Teile der jüdischen Gemeinde begleiten die revolutionären Ereignisse mit tiefem Unbehagen. Ein Großteil der Gemeinde zählt zum bürgerlichen Milieu, ist mitnichten radikal gestimmt, denkt liberal oder konservativ. Wie die Münchner Stadthistorikerin Heike Specht schreibt, waren »nicht wenige treue Wähler der Bayerischen Volkspartei«. Die BVP war gewissermaßen eine bayerische Ausgabe der Zentrumspartei, von der sie sich vor allem in der Föderalismusfrage und durch einen noch größeren Konservativismus unterschied, und eine Interessenvertretung von Besitzbürgertum und Industrie. Bis 1933 wird die BVP Bayerns stärkste politische Partei bleiben.

Antisemitischer Furor

Münchens Fußballmacher plagen andere Sorgen. Die politische Umwälzung bedroht die Unabhängigkeit ihres Spiels. Schließlich sind die neuen Machthaber nicht gerade als Freunde des bürgerlichen Sports bekannt, sondern frönen ganz eigenen Vorstellungen.

Walther Bensemann, weiterhin häufig zu Gast in München, ersucht deshalb um eine Audienz bei Eisner, die ihm zu seiner Überraschung auch prompt gewährt wird. Dem bürgerlich-liberal gesonnenen Bensemann, der für die Sozialisten wenig übrig hat, ist der Revolutionär Eisner nicht unsympathisch. Wie Bensemann besitzt auch Eisner ein Faible für die Boheme-Kultur. Bensemann nennt ihn später »den fähigsten Kopf seiner Partei«. Der Ministerpräsident versichert dem Fußballemissär, dass die neue Regierung die Unabhängigkeit des Sports nicht anzutasten gedenke.

Wenig später erleidet das sozialistische Experiment einen schweren Rückschlag. Bei den Landtagswahlen vom 19. Januar 1919 wird die USPD vernichtend geschlagen. Nur fünf Prozent votieren für die Linkssozialisten. Am 21. Februar will Eisner seinen Rücktritt erklären. Doch auf dem Weg von seinem Amtssitz zum Landtag feuert ein Attentäter aus unmittelbarer Nähe zwei Schüsse auf Bayerns ersten Ministerpräsidenten, die ihn tödlich treffen.

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