Dietrich Schulze-Marmeling - Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis

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Als der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft errang, waren etwa zehn Prozent seiner Mitglieder Juden. Gut sieben Monate später wurde Hitler Reichskanzler und der Antisemitismus zur Staatsräson erhoben. Auch der FC Bayern, der seine Spitzenposition im deutschen Fußball auch einem jüdischen Präsidenten, jüdischen Trainern und jüdischen Sponsoren zu verdanken hatte, passte sich Schritt für Schritt den neuen Machthabern an. Die Nazis wurden trotzdem nie richtig warm mit dem Klub.Das Buch behandelt eingehend den Prozess der Nazifizierung des FC Bayern und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder. Ausführlich wird zudem dargestellt, wie der Klub nach 1945 erneut zur einer Anlaufadresse für fußballbegeisterte Juden wurde, aber auch die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wieder aufnahm. Und wie das «jüdische Erbe» des Klubs in Vergessenheit geriet, bis sich Fans, Fußballhistoriker und Journalisten dafür interessierten.

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Die rechtliche Gleichstellung der Juden, wie sie im Wesentlichen mit dem sogenannten Judengesetz von 23. Juni 1847 erfolgt war, blieb von diesen Entwicklungen unberührt. Der Antisemitismus vor 1914 glich mehr, wie Gordon Craig schreibt, »einer hartnäckigen unterschwelligen Infektion, die die Gesundheit des sozialen Organismus nicht ernsthaft gefährdete, sich aber resistent erwies gegenüber allen Versuchen, sie zu überwinden.«

Jüdischer Patriotismus

Der Erste Weltkrieg bietet nun vielen deutschen Juden die Gelegenheit, Vaterlandsliebe unter Beweis zu stellen und ein »Wurzelschlagen im deutschen Wesen« zu belegen. Glaubwürdiger scheint man sein »Deutschsein« kaum demonstrieren zu können: Die christliche Mehrheitsgesellschaft, so hofft man, werde das »jüdische Blutopfer« nach dem Krieg honorieren.

Die bedeutendste Vertretung der deutschen Juden ist der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV), der sich 1893 als Reaktion auf den erstarkenden Antisemitismus im Kaiserreich gebildet hatte. Sein Ziel ist, »die deutschen Staatsbürger jüdischen Glaubens ohne Unterschiede der religiösen und politischen Richtung zu sammeln, um sie in der tatkräftigen Wahrung ihrer staatsbürgerlichen und gesellschaft-lichen Gleichstellung sowie in der unbeirrbaren Pflege deutscher Gesinnung zu bestärken«. Der CV betont die deutsche Volkszugehörigkeit und glaubt an die Möglichkeit einer Synthese von Deutschtum und Judentum. Der zionistischen Auffassung von einer jüdischen Nation mit eigener Geschichte steht man kritisch gegenüber.

Der CV beschwört nun seine Mitglieder: »In schicksalsschwerer Stunde ruft das Vaterland seine Söhne zu den Fahnen. Dass jeder deutsche Jude zu den Opfern an Gut und Boden bereit ist, die die Pflicht erheischt, ist selbstverständlich. Glaubensgenossen! Wir rufen Euch auf, über das Maß der Pflicht hinaus Eure Kräfte dem Vaterland zu widmen.« Auch das national-jüdische Lager macht fürs Vaterland mobil. So heißt es in der Zeitschrift »Der deutsche Zionist«: Wer »gegen Deutschlands Feinde die Waffen führt, handelt nicht nur in Erfüllung einer staatlichen Pflicht, sondern im Bewusstsein, dass er (…) damit zugleich für die eigene Persönlichkeit, die unlöslich im deutschen Wesen Wurzeln geschlagen hat, kämpft, wie jeder andere Deutsche.«

Jüdischer Patriotismus wird zusätzlich dadurch motiviert, dass es gegen das zaristische Russland geht – den Erzfeind, in dem Juden immer wieder Opfer von Pogromen geworden sind. Sogar aus Palästina kommen deutschstämmige Juden herbeigeeilt, um dem »Vaterland« beizustehen.

Landauer an der Front

Für Golo Mann war der gewöhnliche deutsche Jude, ob getauft oder ungetauft, deutsch in seinen Tugenden, deutsch in seinen Lastern, deutsch in Kleidung, Sprache und Manieren, patriotisch und konservativ. Auch für Gordon Craig gab es »nichts Deutscheres als jene jüdischen Geschäftsleute, Ärzte, Anwälte und Gelehrten, die sich 1914 ganz selbstverständlich freiwillig zum Kriegsdienst meldeten«.

Zu ihnen gehört auch Bayerns Präsident Kurt Landauer. Er erlebt den Ersten Weltkrieg im Dienstgrad eines Vizefeldwebels und stellvertretenden Offiziers. Am 23. Juli 1917 bekommt Landauer vom Königlichen Bezirkskommando II München ein Zeugnis ausgestellt, das ihn »nach seinen bürgerlichen und sonstigen Verhältnissen für würdig und geeignet zur Beförderung zum Offizier erachtet«.

Landauer-Neffe Uri Siegel: »Er war in diesem Rang beim Train (eine Art Ausbildungs- und Nachschubkompanie, d. A.), ab 1917 Leutnant bei einer Minenwerfer-Kompanie. Er nahm an Stellungskämpfen an der Somme, Kämpfen an der Aisne und an der Doppelschlacht an der Aisne-Champagne teil. Landauer erhielt den Verdienstorden 4. Klasse mit Schwertern und das EK II.«

Auch Otto Albert Beer, der spätere jüdische Jugendfunktionär des FC Bayern, ist Kriegsfreiwilliger; zuletzt dient er als Leutnant der Reserve. Ebenso Julius Hirsch, Deutschlands zweiter jüdischer Nationalspieler, der das EK II und die Bayerische Dienstauszeichnung verliehen bekommt.

Während der Krieg unter fürchterlichen Opfern auf der Stelle tritt, versucht »Kaiserjude« Albert Ballin seine Kontakte zu nutzen, um die USA vom Kriegseintritt abzuhalten und Kaiser Wilhelm II. zum Verzicht auf einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg zu bewegen. Beides scheitert. Am Ende des Krieges gehört Ballin zu den wenigen führenden Kräften Deutschlands, die im Ausland noch als integre Personen betrachtet werden. Auf Wunsch der Obersten Heeresleitung führt er Friedensgespräche mit England. Ebenjene Herren werden später die Dolchstoßlegende strapazieren, derzufolge oppositionelle »vaterlandslose« Zivilisten in der Heimat (sprich: Sozialdemokraten) und das »internationale Judentum« die militärische Niederlage verursacht hätten. Als Albert Ballin 1918 sein diplomatisches und unternehmerisches Lebenswerk zerstört sieht, setzt er seinem Leben mit Gift ein Ende.

Urheber des »Dolchstoß«-Begriffs ist nach Recherchen des Historikers Boris Barth übrigens der spätere langjährige TSV-1860-Funktionär Dr. Ernst Müller-Meiningen, der am 2. November 1918 im Münchner Löwenbräukeller den zur räterepublikanischen Revolution bereiten Zuhörern entgegenruft: »Wir müssten uns vor unseren Kindern und Enkeln schämen, wenn wir der Front in den Rücken fielen und ihr den Dolchstoß versetzten.«

Eine Zählung und ihre Folgen

Die Hoffnungen der deutschen Juden werden also bitter enttäuscht. Je aussichtsloser sich das Kriegsgeschehen für die Deutschen entwickelt, desto stärker wird die Welle des Antisemitismus. 1916 ordnet das Kriegsministerium eine sogenannte Judenzählung im Heer an, angeblich um dem Vorwurf nachzugehen, die Juden drückten sich vor dem Kriegsdienst. Die für die Zählung zuständigen Beamten sind Antisemiten, und de facto bedeutet die Aktion, dass der bisherige Burgfrieden aufgekündigt wird.

Für den Antisemitismus-Forscher Peter Pulzer trug »kein anderer Akt des Krieges mehr dazu bei, die Juden zu entfremden und an ihren Status als Stiefkinder zu erinnern«. Der Militärhistoriker Wolfram Wette sieht in der Zählung eine neue Stufe des Antisemitismus im deutschen Offi-zierskorps, der sich von der Kaiserzeit bis zur Zeit des Nationalsozialismus gehalten und die Verbrechen der Wehrmacht im Osten, besonders ihre Beteiligung am Holocaust, ermöglicht habe.

Unter den deutschen Soldaten, die am Krieg beteiligt waren, befanden sich rund 100.000 Juden, von denen 78 Prozent »Frontdienst« leisteten und etwa 12.000 ums Leben kamen. Mehr als 10.000 waren Freiwillige, fast 30.000 wurden ausgezeichnet, über 19.000 befördert und über 2.000 zu Offizieren ernannt.

Doch die Antisemiten lassen sich durch diese Zahlen nicht beeindrucken. In Schmähschriften wird behauptet, die Juden seien »Drückeberger« gewesen und das »jüdische Blutopfer« habe nicht seinen »pflichtgemäßen Anteil« erreicht. Gordon Craig: »Es war das tragische Dilemma der deutschen Juden, dass sie (…) die Feindseligkeit ihrer Mitbürger umso mehr entfachten, je ähnlicher sie ihnen wurden. (…) Ihre Leistungen und ihre Hingabe (brachten) ihnen nicht die erstrebte Anerkennung ein; und Wohlhabenheit und Bildung, die die Aufklärung als Schlüssel zur Integration betrachtete, nützten ihnen nichts.«

Walther Rathenau hatte bereits 1911 erkannt: »In den Jugendjahren eines jeden deutschen Juden gibt es einen schmerzlichen Augenblick, an den er sich zeitlebens erinnert: wenn ihm zum ersten Mal voll bewusst wird, dass er als Bürger zweiter Klasse in die Welt getreten ist, und dass keine Tüchtigkeit und kein Verdienst ihn aus dieser Lage befreien können.«

Nach dem Ersten Weltkrieg nimmt der Antisemitismus erst richtig an Fahrt auf – auch und gerade in München. Die Politik des FC Bayern wird dadurch kaum beeinflusst. Der Klub wird sich in den Weimarer Jahren nicht nur einen jüdischen Präsidenten, sondern auch gleich vier jüdische Trainer leisten.

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