Dietrich Schulze-Marmeling - Der FC Bayern, seine Juden und die Nazis

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Als der FC Bayern 1932 seine erste Deutsche Meisterschaft errang, waren etwa zehn Prozent seiner Mitglieder Juden. Gut sieben Monate später wurde Hitler Reichskanzler und der Antisemitismus zur Staatsräson erhoben. Auch der FC Bayern, der seine Spitzenposition im deutschen Fußball auch einem jüdischen Präsidenten, jüdischen Trainern und jüdischen Sponsoren zu verdanken hatte, passte sich Schritt für Schritt den neuen Machthabern an. Die Nazis wurden trotzdem nie richtig warm mit dem Klub.Das Buch behandelt eingehend den Prozess der Nazifizierung des FC Bayern und das Schicksal seiner jüdischen Mitglieder. Ausführlich wird zudem dargestellt, wie der Klub nach 1945 erneut zur einer Anlaufadresse für fußballbegeisterte Juden wurde, aber auch die ehemaligen NSDAP-Mitglieder wieder aufnahm. Und wie das «jüdische Erbe» des Klubs in Vergessenheit geriet, bis sich Fans, Fußballhistoriker und Journalisten dafür interessierten.

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Im Exil wendet sich der Bildhauer mehr und mehr seinen jüdischen Wurzeln zu und beginnt, siebenarmige Leuchter (hebräisch: Menora) anzufertigen. Auch dem Fußball widmet er noch ein Werk – doch dazu später.

Im »gelobten Land«

Gustav Randolph Manning, Spiritus Rector der Bayern-Gründung, und Josef Pollack wandern in die USA aus. Die USA sind bereits seit vielen Jahrzehnten bevorzugtes Einwanderungsland vieler europäischer Juden. Nicht Palästina, sondern die USA sind das »gelobte Land«.

Anfang des 19. Jahrhunderts waren zunächst viele deutsche Juden in die USA eingewandert, denen polnische, russische und rumänische Juden folgten. Nach dem tödlichen Attentat auf Zar Alexander 1881, das fälschlicherweise den Juden zugeschrieben wurde, setzte eine Massenflucht aus Russland ein. In Russland und anderen Teilen Osteuropas kam es nun immer wieder zu anti-jüdischen Pogromen. Zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und 1924, als die Einwanderungsbestimmungen verschärft werden, suchen über zwei Millionen europäische Juden in den USA eine neue Heimat. So auch die aus Kiew stammende Familie der späteren israelischen Ministerpräsidentin Golda Meïr.

Viele der jüdischen Einwanderer lassen sich in New York und Umgebung nieder. Die jüdische Einwanderung trägt erheblich zur Verbreitung und Entwicklung von Soccer bei. In den USA war Soccer eine »ethnische« Angelegenheit – ein Hobby europäischer Einwanderergruppen, die auf diese Weise ihre Heimat in die Neue Welt verlängerten.

Josef Pollack geht bereits 1903 in die USA, wo er Verwandtschaft besitzt. In New York findet er zunächst eine Anstellung bei der Firma Max Pollack and Company. Anschließend ist der Bayern-Gründer an der Gründung eines Unternehmerverbandes beteiligt und führt dessen Vorsitz. Außerdem zieht Pollack in den Beirat der Chase Manhattan Bank ein. Den Fußball tauscht er gegen den Golfschläger ein. Der jüdischen Gemeinde von White Plains im Bundesstaat New York dient er als Schatzmeister.

Gus Manning folgt 1905, gemeinsam mit seiner aus Kansas stammenden Frau Louella. Er arbeitet in New York als Arzt, aber anders als Josef Pollack bleibt Manning in der Neuen Welt dem Fußball aufs Engste verbunden. Erneut profiliert er sich als Pionier des Verbandswesens. 1912 wird er Präsident der neu formierten American Amateur Football Association (AAFA), die mit der bereits 1884 gegründeten American Football Association (AFA) um Anerkennung durch die FIFA ringt. Beide Verbände reisen unabhängig voneinander zum FIFA-Kongress nach Stockholm. Anstatt eine Präferenz auszusprechen, fordert der Weltverband die Konkurrenten zum Zusammenschluss auf.

Am 5. April 1913 fusionieren AAFA und AFA zur United States Football Association (USFA, heute: United States Soccer Federation/USSF). Gus Manning wird deren erster Präsident und führt viele Jahre die außenpolitischen Geschäfte des Verbandes. 1914 kehrt er noch einmal nach Deutschland zurück, als Teilnehmer des olympischen Kongresses in Berlin. Manning erklärt hier die Absicht, zum olympischen Fußballturnier 1916 in Berlin ein US-Team zu entsenden. Doch der Erste Weltkrieg macht den Spielen und Mannings Ambitionen einen Strich durch die Rechnung. Den Krieg erlebt der deutsch-amerikanische Fußballpionier als Commanding Officer des 339. Feldlazaretts der US-Armee. *

Es war also ein extrem bunter Haufen, der den FC Bayern ins Leben rief und auf die Spur brachte. Herkunft spielte keine Rolle, man gab sich liberal und weltoffen. Die »Bayern-Macher« waren ambitionierte, kreative, von einem Pioniergeist beseelte und nach neuen Ufern strebende junge Männer, die auch neben dem Fußballfeld bemerkenswerte Karrieren einschlugen.

*Einer der Nachfolger Mannings ist der aus Deutschland stammende Jude Kurt Lamm (1919-1987), Präsident der USSF von 1971 bis 1987. Lamm, geboren in Salmünster (Osthessen), spielte zunächst u. a. für Borussia Fulda. 1936 Emigration in die USA (New York), wo er u. a. für Hakoah New York spielte. Als Trainer führte er Hakoah dreimal in Folge zum Gewinn der American Soccer League Champion ship. (Anfang der 1960er wird dieser Klub von Johan Herberger trainiert, einem Neffen Sepp Herbergers.) Nach dem Wechsel Franz Beckenbauers in die USA 1977 bat der DFB Lamm, mit dem neuen Arbeitgeber des ›Kaisers‹, Cosmos NewYork, über eine Freigabe für die Vorbereitung auf die WM 1978 zu verhandeln. 1993 wurde Lamm in die International Jewish Sports Hall of Fame und 1999 in die United States Adult Soccer Hall of Fame aufgenommen.

Kapitel 2

Debüts, Premieren und eine »ansteckende Seuche«

1901 tritt dem FC Bayern Kurt Landauer bei, der bis zum Jahr 1933 zur prägenden Figur des Vereins werden sollte. Der 17-Jährige stammt aus dem vor den Toren Münchens gelegenen Planegg. Seine Eltern sind die sehr wohlhabenden jüdischen Kaufmannseheleute Otto und Hulda Landauer. Die »Münchner Neuesten Nachrichten« beschreiben Otto Landauer als »Kommerzienrat« und »Inhaber des bekannten Modehauses an der Kaufinger Straße«, also in der besten Stadtlage.

Die Kaufingerstraße ist Teil der großen Ost-West-Achse der historischen Altstadt und gehört somit zur alten Salzstraße von Salzburg bzw. Reichenhall über Landsberg in die Schweiz. Münchens Kaufleute hatten hier einst ihre Wohnhäuser errichtet. Im 19. Jahrhundert wurden die barocken Wohnhäuser durch Kaufhäuser ersetzt.

Die Landauers waren in der Kaufingerstraße 19 zu Hause, aber eine Epidemie in der Münchner Universitätsklinik trieb Hulda Landauer zur Geburt ihres dritten Kindes nach Planegg, begleitet von ihrer Hebamme. Wie die Autoren des Films »Kick it like Kurt« herausfanden, ist das Geburtshaus Kurt Landauers die heutige Bahnhofstraße 31 in Planegg. Kurt Landauer bedauert später, als Einziger der Familie kein »echter Münchner« zu sein.

Kurt Landauer hat sechs Geschwister: Gabriele, Henny, Paul Gabriel, Franz, Leo und Alfons. Alfons, der jüngste der Brüder, wird sich 1928 nach dem Börsenkrach am »schwarzen Freitag« das Leben nehmen.

Die großbürgerliche Familie Landauer ist bildungs-, kunst- und kulturbeflissen, denkt standesbewusst und politisch liberal. Man pflegt regen Kontakt zu Künstlern und Literaten. So gehört u. a. die in Berlin geborene expressionistische Malerin Gabriele Münter zum Freundeskreis. Münter ist 1901 nach München gezogen, wo sie in Schwabing der von ihrem Lehrer und Lebensgefährten Wassily Kandinsky gegründeten Gruppe »Der Blaue Reiter« angehört, die bedeutende deutsche und russische Expressionisten vereinigt. Im Nationalsozialismus wird Gabriele Münter mit einem Ausstellungsverbot belegt. Kandinskys Werke werden zur »entarteten Kunst« erklärt und 57 von ihnen aus deutschen Museen entfernt.

Mit seiner Fußballvernarrtheit steht Kurt Landauer in seiner Familie zunächst allein. In der Kommunikation mit den anderen Familienmitgliedern fehlt es daher häufig an Gesprächsstoff und an gemeinsamen Interessen. Erst einige Jahre später treten auch die jüngeren Brüder Franz und Leo dem FC Bayern bei.

Kurt Landauer beginnt beim FC Bayern als Aktiver, übernimmt aber im Laufe der Jahre mehr und mehr administrative Aufgaben.

Verstärkung aus den Niederlanden

Nicht nur deutsche Juden sind beim FC Bayern willkommen, sondern auch Ausländer. 1902 zieht der aus Arnheim stammende Niederländer Willem Hesselink nach München, um sein Studium der Chemie fortzusetzen. Daheim hat der Sohn eines Weingroßhändlers, der auch Vizekonsul von Spanien war, bereits an der Universität Leiden unter den späteren Nobelpreisträgern Hendrik Anton Lorentz (1902) und Heike Kamerlingh Onnes (1913) studiert. An der Ludwig-Maximilian-Universität wird nun Conrad Wilhelm Röntgen, Nobelpreisträger 1901, zu seinen Professoren gehören.

Wie viele hinzugezogene Studenten vor ihm schließt sich auch Hesselink dem FC Bayern an. Der Neue erweist sich als Glücksfall für den Klub. Mit seinen 24 Jahren bringt er bereits ein enormes Ausmaß an Erfahrung mit – als Spieler wie als Organisator; 1892 zählte er als 14-Jähriger zu den Gründern von Vitesse Arnheim. Hesselink war ein vielseitiger Athlet. Neben Fußball betrieb er noch Cricket, Tauziehen und Leichtathletik. Über eine Meile und im Weitsprung stellte er Landesrekorde auf. Sein 6,20-Meter-Sprung aus dem Jahr 1898 wird erst 1910 übertroffen. Im Tauziehen wurde Hesselink mit seinem Team niederländischer Meister.

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