Rupert van Gerven - Die Zeit ohne uns

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Aaron, Jude, Dekorateur beim KaDeWe, und Herbert, Kommunist und Schriftsteller, lernen sich 1927 in Berlin kennen. Ab 1933 sind die beiden Repressalien ausgesetzt und für die Liebenden beginnt eine schreckliche Zeit, die sie zwar überleben werden, aber Konzentrationslager und Zuchthaus hinterlassen nicht nur auf dem Körper tiefe Narben.
Rupert van Gervens Debütroman ist eine Zeitreise von den goldenen 1920er bis zu den 1950er Jahren des Wirtschaftswunders. Gleichzeitig ist es die Geschichte der homosexuellen Liebe, die durch politische und gesellschaftliche Ideologien gefeiert, gequält und bestraft wird.

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Schweigen erfüllt den Raum. Aaron lässt das Gesagte auf sich wirken, er nimmt Herberts Hände, schaut ihm in die Augen.

Herbert senkt den Kopf. »Ich meine – schau mich an – so sieht Herr Unterdurchschnitt aus.« Er zeigt mit herunterfallenden Armen auf sich. Er trägt ein Hemd, darüber einen leichten Pullunder, eine Kniebundhose, grobe Schnürschuhe. Ausstaffiert von seiner Tante, und im Vergleich zu Aaron fühlt er sich doch nur als der Junge, der vom Land in der aufregenden Metropole gelandet ist. »Exklusivität sieht anders aus.«

Aaron umarmt Herbert.

»Du bist ein Dummkopf! Glaube mir, ich habe einen Blick für beste Qualität und du brauchst dich wirklich nicht zu verstecken.«

Sie ziehen sich einander schnell aus, schauen sich dabei verliebt und neugierig an. Ihre Blicke gehen hinunter, pure Erregung zeichnet sich für beide. Herbert fühlt Beklemmung in sich aufsteigen. Nackt zu sein erfordert seinen ganzen Mut, jedoch ist ein Zurück keine Option. Er will den Mann hautnah erleben. Aaron genießt den Blick auf den schüchternen Herbert, der versucht seine Erregung zu verdecken. Aaron nimmt Herberts Hände in seine, zieht ihn an sich heran. Sie küssen sich. Herbert lehnt sich an seinen schlanken Körper, die Hände lösen sich voneinander. Herbert umfasst Aarons Hüften. Dieser windet sich hinaus, kniet sich auf den zu harten Boden, um Herberts Glied mit dem Mund zu umschließen. Das Stöhnen wird lauter. Aaron erhebt sich. Der Tisch dient als Liebeslager. Stecknadeln, Zeichnungen, Zirkel, Maßbänder, Stoffstreifen, Pappkartons, Skizzen fliegen auf den Betonboden. Die beiden jungen Männer verschmelzen auf der Tischplatte, sie streicheln sich, schauen einander immer wieder verliebt an. Lippen sind auf Wanderschaft, die Zunge spürt der salzigen Haut nach. Herberts Atem stockt, er kann nicht genug bekommen. Seine Erregung füllt den Raum aus, längst ist die Unsicherheit verflogen, er will nur noch lieben. Aaron genießt Herberts Zärtlichkeiten. Seine Fingernägel hinterlassen leichte Kratzspuren auf dem Rücken seines Liebsten. Beide umschließen jeweils mit einer Hand das erigierte Glied des anderen. Aus einem sanften Umfassen wird ein kräftiges Auf- und Abbewegen der Hände. Und immer wieder küssen sie sich. Herbert will an diesem Tag Aaron besitzen, er will in ihn eindringen, will seine Männlichkeit entladen, pulsierend, laut stöhnend will er kommen. Er hebt Aarons Beine an, zärtlich wird der erregte, angefeuchtete Penis eingeführt. Die beiden schauen sich an, wissen, dass sie das Schönste auf der Welt miteinander teilen. Aaron stöhnt leicht auf, ist ausgefüllt, kein Schmerz, nur Lust und Verlangen, sie lassen sich aufeinander ein, finden ihren Rhythmus. Kurz darauf entladendes Schreien, Stöhnen, Aaron und Herbert kommen beinahe zeitgleich. Ihre Liebesgeräusche bleiben im dicken Gemäuer hängen. Nackt betrachten sich die beiden, ihre Hände streicheln zärtlich die noch immer erregte Haut des anderen. Lachen befreit, wird unterbrochen von Küssen, die kein Ende nehmen wollen.

Die Zeit rückt voran, sie sollten vernünftig sein, sich anziehen, sich verabschieden, sie zögern die Trennung hinaus. Herbert ist auf seinem Ellenbogen gestützt, zärtlich streichelt er Aarons behaarte Brust, die Finger wandern über einen ermatteten Körper, die Augen folgen der Hand, diese berührt flüchtig den beschnittenen Penis. Herbert schaut Aaron fragend an, dieser schließt seine Augen. »Jude eben«, flüstert er unbekümmert.

»Wenn das mein alter Herr wüsste ... oh-oh!«, erwidert Herbert, »aber natürlich darf er gar nichts wissen von dem, was wir hier tun«. Er legt sich auf Aaron, verweilt und küsst ihn, dann krabbelt er vom Tisch und seufzt beglückt. Aaron folgt ihm, schaut auf den breiten Rücken, betrachtet die etwas schmalere Taille, den prachtvollen Po, er ist hingerissen von dem, was er sieht. »Ich muss zur Universität, eine Klausur schreiben. Wann sehe ich dich wieder? Ich brauche dich jeden Tag!« Sanft löst Herbert sich aus Aarons Armen.

»Mein Herz, Freitagabend können wir uns sehen, du holst mich nach meinem Feierabend ab, ja?«

»Aaron, erzähle mir niemals mehr von deinen Kunden und nimm auch nicht mehr das Wort ›Liebesdienst‹ in den Mund, es schmerzt zu sehr. Ich will glauben, dass ich der Einzige bin, den du liebst.«

»Aber das bist du doch, glaube mir.«

Sie ziehen sich schweigend an, Herbert ist in Gedanken schon an der Universität. Wird er seine Eifersucht bezwingen können, wird er ihn anschauen können, ohne an die Freier denken zu müssen, die sich Aaron bemächtigen? Aaron steht hinter Herbert, legt seine Hände auf dessen Hüften, küsst den Nacken. Herbert lehnt sich zurück, will nicht denken, nur diesen einen Moment genießen, hört leise an seinem Ohr: »Ich liebe dich jetzt schon.«

Berlin-Dahlem – Herbst 1957

Herbert und Aaron verlassen das Schlafzimmer. Warum verdrängen sie immer wieder, dass der Sex ihnen nicht hilft, ihre Probleme zu lösen? Immer öfter verletzen sie sich. Worte werden zu Handgranaten. Was ist ihre Liebe noch wert, besteht sie überhaupt noch? So oft machten sie Klimmzüge, schlugen sie Bögen, verschwanden in Hauseingängen, hielten den Atem an. Längst vergangene Zeiten.

»Möchtest du einen Kaffee?«

Aaron füllt den Kessel mit Wasser, entzündet den Gasherd. Sie schauen sich an.

»Der Bundespresseball, du hast eine Einladung, wirst du hingehen? Soweit ich weiß, wird Hildegard Knef dort sein, Schmeling und seine Frau Anny Ondra auch, Magda Schneider und Tochter werden erwartet.«

»Aaron, wenn wir nichts tun, verlieren wir uns!« Herbert ist verzweifelt, seine ruhige Art verliert sich. »Hilf mir, lass mich nicht allein.« Er hoffte, wie alle anderen auch, dass es nach dem Krieg wieder werden würde wie damals. Die Menschen spuckten in die Hände, glaubten an eine Zukunft. Das Schlagwort hieß »Wiederaufbau«, alle waren voller Hoffnung. Alte Freunde kamen nach und nach wieder aus den Zuchthäusern, den KZs in die so sehr vermisste Stadt zurück. Unvergessen die, die von den Nazis ermordet wurden. Endlich konnten aufregende Pläne geschmiedet werden. Nur ein Wermutstropfen hing in der Luft: Aaron und er konnten sich in der zerstörten Kraterstadt nicht finden. Wie viel Leid kann ein Mann ertragen?

Die Flöte vom Wasserkessel pfeift. »Wie lange kämpfen wir schon? Wann hat unsere Liebe aufgehört, selbstverständlich zu sein?« Aaron bereitet den Kaffee. »Herbert, ich weiß oft nicht weiter. Sobald ich dir die Wagentür öffne, damit du in den Wagen steigen kannst, möchte ich einen Fussel von deiner Anzugjacke zupfen, lasse es aber, es könnte ja jemand sehen und Andeutungen machen ... Wir sind Gefangene, unsere Gehege haben Höhlen, dort können wir ungestört sein. Unser Gefühl von Sicherheit haben sie uns ausgeschlagen. Schau dir mein Gebiss an, der beste Beweis dafür! Jedes Mal, wenn wir unsere Burg verlassen, schauen wir uns in sämtliche Richtungen um. Bloß nicht auffallen und dadurch verdächtig wirken, nie kann man sich sicher sein. Die Denunzianten haben ihre Arbeit wieder aufgenommen. Sie sollen sehr erfolgreich sein, obwohl es für ihre Arbeit keine Prämien gibt, Ehrensache eben.«

Herbert holt das Kaffeegeschirr aus dem Schrank, sie setzen sich an den Tisch. Müde sind sie. Die beiden fühlen sich um so vieles betrogen. Hände liegen auf der Tischplatte, bewegen sich aufeinander zu. Augen suchen im anderen Halt, doch die Kräfte sind ausgezehrt.

»Wäre die DDR keine gute Idee gewesen? Du bist Kommunist, mit offenen Armen hätten sie dich aufgenommen. Der Schriftstellerverband, hat dich das nie gereizt? Deine Themen wären tiefgreifender, reflektierter, gesellschaftspolitisch von Relevanz. Produktivität auf der ganzen Linie, du hättest wieder Spaß am Schreiben bekommen.«

»Ich war Kommunist? Das ist lange vorbei.«

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