Werner Ryser - Die Revoluzzer

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"Niemand wird mir den Mann abspenstig machen, den ich liebe." Sie ist die Basler Patrizierin Dorothea Staehelin, er ist der Bauer Mathis Jacob, Pächter ihres Sennhofs am Oberen Hauenstein. Es ist der Vorabend der französischen Revolution. Die Menschen in der Landschaft Basel sind leibeigene Untertanen des städtischen Regimes. Die revolutionären Forderungen nach Freiheit und Gleichheit, die in Form von Flugblättern auch in die abgelegenen Juratäler kommen, lassen Mathis zusammen mit anderen Baselbieter Leibeigenen zum Rebellen werden …
Werner Ryser schreibt mehr als nur grossartige historische Romane. Wie in «Walliser Totentanz» und «Das Ketzerweib» erzählt er auch in diesem Roman von Machtmissbrauch und Knechtschaft. Und von einem, der fest auf der Erde steht und gleichzeitig die Arme zu den Sternen streckt.

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Das war in der Tat so. Ein Schneider verdiente sich als Dorflehrer ein Zubrot, indem er den Kindern des Tals, so gut er es eben konnte, zwischen Spätsommer und Frühjahr während vier Stunden am Tag lesen und schreiben beibrachte. Ausserdem mussten sie das Vaterunser auswendig lernen, die Zehn Gebote, die zwölf Glaubensartikel sowie die Einsetzungsworte der Taufe und des Abendmahls. Am Samstag leierte man Busspsalmen und Reimgebete herunter und übte Kirchenlieder ein. Bevor der Mann seine Schützlinge nach Hause schickte, ermahnte er sie zum Besuch der Betstunde am Abend und der sonntäglichen Predigt mit anschliessender Kinderlehre. Wenn sich der Pfarrer beim jährlichen Examen überzeugt hatte, dass ein Kind halbwegs lesen und schreiben und das Nachtmahlbüchlein aus dem Kopf aufsagen konnte, entliess er es aus der Schulpflicht. Das war nach drei, bei den Begriffsstutzigeren nach vier und bei ausgemachten Dummköpfen nach fünf Jahren der Fall.

Mathis hatte Dorothea eher widerwillig seine Zustimmung erteilt. Er zweifelte nicht am Nutzen des Unterrichts. Sein Zögern hatte vielmehr mit den Widerständen seiner Frau zu tun, die prophezeite, Madame werde ihr Samuel vollends entfremden.

Auch wenn es Barbara Jacob nicht gerne sah, lernte Samuel bei Dorothea Staehelin schnell, Buchstaben zu entziffern und zu schreiben. Schon bald war er in der Lage, Salomes Fibeln zu lesen und einfache Sätze selber zu Papier zu bringen. Und eifrig las er den Eltern und Geschwistern laut vor, was immer ihm an Gedrucktem in die Hände kam. Magisterlein nannten sie ihn mit gutmütigem Spott.

Als man Samuel Jacob im September 1793 dem Schulmeister in Waldenburg anvertraute, war nicht zu übersehen, dass er weit grössere Kenntnisse hatte und gewitzter war als seine Mitschüler. Das war kein Wunder, denn während der langen Sommermonate hatte Dorothea Staehelin ihren Schützling so gefördert, dass er in vielen Belangen sogar Salome überflügelte, die mit anderen Töchtern reicher Familien zwischen Herbst und Frühjahr in Basel von Madame Gazin unterrichtet wurde, einer französischen Emigrantin, die vor dem revolutionären Furor in ihrer Heimat geflohen war.

Als Pfarrer Grynäus zwei Jahre später in Anwesenheit des Landvogts und des Gemeindevorstehers die Schulinspektion durchführte, wies der Lehrer darauf hin, dass er dem kleinen Jacob nichts mehr beibringen könne. Der Neunjährige wisse über manche Dinge besser Bescheid als er selber, meinte er errötend, er könne sogar rechnen, eine Kunst, die bis heute keiner seiner Schüler je beherrscht habe und von der auch er kaum etwas verstehe.

Theophil Grynäus, der Samuel aus der Religionsstunde und der Kinderlehre kannte, examinierte ihn eingehend über Themen, die weit über den vorgeschriebenen Schulstoff hinausgingen. Der Junge beantwortete alle seine Fragen richtig. Er schien zu ahnen, dass davon seine Zukunft abhing. Schliesslich wandte sich der Pfarrer an den Landvogt: «Ihr seht selbst, es gibt hier für dieses Kind nichts mehr zu lernen. Ich muss es daher bereits nach zwei Jahren aus der Schule entlassen, und ich denke, dass es der Obrigkeit gut anstehen würde, es durch eine höhere Schulbildung zu fördern.»

«Es gibt schon genug Federfuchser im Land, man muss nicht noch mehr von ihnen pflanzen», entgegnete Hans Jakob Müller ungnädig.

Der Gemeindevorsteher, den der Landvogt in sein Amt als Untervogt eingesetzt hatte, pflichtete ihm beflissen bei: «Wir brauchen im Tal keine Tagediebe, die ihre Nase lieber in Bücher stecken, statt ihren Lebensunterhalt am Bandstuhl zu verdienen.»

Am Abend dieses Tages sassen Mathis Jacob, Heinrich Bidert, Emil Strub und drei weitere Gesinnungsgenossen in der Stube von Sankt Wendelin. Vor ihnen auf dem Tisch lag eine Ausgabe der Strassburger Zeitung. Das war ein Akt des Ungehorsams gegen die Obrigkeit, denn der Kleine Rat hatte die Verbreitung dieses als Revoluzzerblatt verschrienen Journals im Gebiet von Stadt und Landschaft Basel verboten. Als einer der Männer durchs Fenster sah, dass sich Pfarrer Grynäus dem Haus näherte, liess man die Zeitung schnell verschwinden und legte stattdessen die grosse Hausbibel der Jacobs auf den Tisch. Kurz darauf klopfte es an der Tür, und Barbara Jacob komplimentierte den Gast in die Stube.

«Ah», sagte Grynäus, «ein Hauskreis, das ist brav.» Und lächelnd fügte er hinzu: «Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Störe ich etwa?»

Mathis klappte die Heilige Schrift zu. «Ihr stört nicht. Wir sind ohnehin fertig.»

Die anderen standen auf und verabschiedeten sich.

«Ich habe mit dir über Samuel zu reden», sagte der Geistliche, «mit dir und deiner Frau.»

Die Eheleute sahen sich an. Als Sämi heute von der Schule nach Hause gekommen war, hatte er ihnen empört mitgeteilt, der Landvogt wolle nicht, dass aus ihm etwas Rechtes werde. Sie hatten nur begriffen, dass der Kleine, offenbar zum Missfallen des hohen Herrn, die Abschlussprüfung mit Glanz bestanden hatte.

«Ihr wisst wohl, dass euer Jüngster ein begabtes Kind ist, das in der Gemeindeschule nichts mehr zu lernen hat», fuhr Grynäus fort. «Vermutlich weiss er bereits mehr als sein Lehrer. Ich habe den Herrn Landvogt heute vergeblich gebeten, dem Kind eine weitere Ausbildung zu ermöglichen. Ich möchte nicht, dass die Gaben, die der liebe Gott Samuel geschenkt hat, verkümmern, nur weil er ein Bauernkind ist.»

Mathis Jacob runzelte die Stirn. «Worauf wollt Ihr hinaus?»

Der Pfarrherr nahm einen Schluck aus dem Becher, den Barbara vor ihn auf den Tisch gestellt hatte. Einheimischer Wein. Er verzog unmerklich das Gesicht und dachte an den Burgunder, der in seinem Keller lagerte. «Nun», nahm er das Gespräch wieder auf, «ich lasse meine eigenen Kinder von einem Hauslehrer schulen. Er heisst Sebastian Hoffmann und ist Kandidat der Theologie. Er lebt bei mir im Pfarrhaus. Samuel könnte am Unterricht teilnehmen und später, wer weiss, ans Pädagogium nach Basel gehen und dann an der Universität studieren.» Er machte eine Pause. Dann fügte er hinzu: «Ihr müsstet allerdings für das Schulgeld aufkommen.»

Erneut wechselten die Eheleute einen Blick. «Ich habe immer gehofft, an ihm bald einmal eine Stütze zu haben», sagte Mathis schliesslich. «Er ist gelehrig und würde gewiss ein guter Arbeiter.»

Barbara presste die Lippen zusammen. «Pädagogium, Universität. Ihr wollt ihn uns entfremden!», stiess sie schliesslich hervor.

«Hör auf!», fuhr Mathis sie an. «Wenn das Kind etwas Besseres werden kann als Posamenter, Pächter oder Tauner, so dürfen wir ihm nicht vor seinem Glück stehen.» Und zum Pfarrer: «Ihr wisst, dass wir wenig Geld haben. Was wir hier erwirtschaften und nicht dem Landvogt abgeben müssen, reicht gerade für die Pacht und den Unterhalt der Familie. Ich bin nicht in der Lage, eine Ausbildung, wie sie Euch für Samuel vorschwebt, zu bezahlen.»

«Aber ihr seid nicht grundsätzlich dagegen?» Grynäus schaute den Bauern fragend an. «Wie ist es, wenn es mir gelingt, das Schulgeld aufzutreiben? Seid ihr dann einverstanden, dass der Junge in meinem Haus unterrichtet wird?»

«Nur, wenn er jeden Abend nach Hause kommt.» Barbara hatte begriffen, dass Sämi mit dieser Lösung dem Einflussbereich von Dorothea Staehelin entzogen würde. Jetzt erschien ihr der Vorschlag plötzlich verlockend.

«Wenn du meinst …», Mathis verstand nicht, woher der Sinneswandel seiner Frau kam. «Wenn der Pfarrer jemanden findet, der das Ganze bezahlt», sagte er schliesslich, «so soll es mich freuen, wenn aus dem Kleinen einmal etwas wird.»

Natürlich war es Dorothea Staehelin, die die Kosten für Samuels Unterricht im Pfarrhaus übernahm. Sie wisse selber, dass der Jüngste ihres Pächters ein aufgewecktes Kind sei, schrieb sie in der Antwort auf den Brief ihres Vetters, ein ungeschliffener Diamant, wenn sie sich diese Bemerkung erlauben dürfe. Sie wolle im Juni, wenn sie wieder nach Sankt Wendelin komme, mit dem Kandidaten Hoffmann reden, um sich zu vergewissern, ob der junge Mann fähig sei, Samuel jenes Wissen zu vermitteln, das ihm den Zugang zu einer höheren Bildung öffne. In einem Postscriptum teilte sie Theophil schliesslich mit, sie lebe nicht mehr im Haus ihres Bruders. Sie bat darum, seine Korrespondenz künftig an ihre neue Adresse, dem Haus zem Crüz in der Basler Sankt-Johanns-Vorstadt zu schicken. Eine im vergangenen Winter verstorbene Tante habe ihr dort eine Liegenschaft vermacht, in die sie mit ihrer Tochter Salome eingezogen sei.

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