Drei Missionsmodelle
Heftiges Ringen
Hartenstein und die Missio Dei
2.2Verhängnisvolle Entwicklungen nach Willingen
Vicedom und der nie eingelöste Scheck
Ein „neues“ Missionsverständnis
2.3Die evangelikale Alternative
Die Wheaton Erklärung 1966
Die Frankfurter Erklärung 1970
Lausanne in Sicht
2.4Ein Gott, der sendet
Gott sendet
Gott liebt
Gott beruft
2.5Mission in Christ‘s Way
Der Vater sendet Jesus
Jesus sendet seine Jünger
Der Heilige Geist befähigt zur Mission
2.6Kopernikanische Wende?
Unterschiedliche Lesarten
Missionales Potenzial
3. Die radikale Anstiftung und die Entwicklung eines ganzheitlichen Missionsverständnisses der Evangelikalen seit Lausanne 1974
3.1Von Berlin bis Chicago – radikales Erwachen
Meilenstein Berlin
Radikales Bogotà
Ein Workshop in Chicago
3.2Lausanne – Geburtsstunde des radikalen Evangelikalismus
Alle Welt soll sein Wort hören
Die Sondererklärung
Die Rolle von John Stott
Die Lausanner Verpflichtung
Lob und Kritik
Alternative und Aufbruch
3.3Der radikale Aufbruch im Jahrzehnt nach Lausanne
Zwei entscheidende Artikel
Ein verändertes Verhältnis zur Ökumene?
Zwei-Drittel-Welt
Und der Westen?
3.4Provokation und Konfrontation in Pattaya
Erneute Sondererklärung
Das Thailand Statement
Der ganze Christus für eine geteilte Welt
Neue Wege suchen
3.5Der geglückte Brückenschlag von Grand Rapids
Der Bericht „Verkündigung und soziale Verantwortung“
Kritik aus der Zwei-Drittel-Welt
Die Bedeutung von Grand Rapids
3.6Mission als Transformation
Track 1 – Die Kirche in ihrem Umfeld
Track 2 – Mission und Coca Cola
Track 3 – Transformation und menschliche Not
Radikale Erfolge
Westliche Besorgnis
Zwei Auffassungen unter einem Dach
3.7Das besorgte Südafrika
Das evangelikale Zeugnis
Auslösende Faktoren
Eine Antwort auf die Krise
Die Evangelische Allianz nimmt Stellung
3.8Manila – Mission im Geist der Inkarnation
Soziale Stimmen
Der Social Concern Track
Das Manila Manifest
Der Platz des Himmlischen Friedens
Zwiespalt und Vielfalt
3.9Beyond Manila – Mission wird integral
Die Oxford Konferenz
Die Weltweite Evangelische Allianz
Das Micah Network
Transformation in Pattaya
Holistic Mission
3.10 Kapstadt – Gott lieben und der Welt dienen
Edinburgh und der Wandel
Die Kapstadt Verpflichtung
Dominante Ethik
Bestätigte Evangelisation
Umfassende Mission
Ein entscheidender Artikel
Bilanz nach 100 Jahren
4. Die Vision einer Missional Church und die Entstehung des Gospel and Our Culture Networks in den 1980er-Jahren
4.1Lesslie Newbigin – Spiritus Rector der Missional Church
Nach Indien und zurück
Den Griechen eine Torheit
Der Riss im Abendland
Newbigin und die Evangelikalen
4.2The Gospel and Our Culture – Entstehung eines Netzwerks
Der Fehdehandschuh Newbigins
Das nordamerikanische Netzwerk
Der Durchbruch des Konzepts
Der Weg in die Postmoderne
4.3David Bosch – Paradigmenwechsel in der Mission
Missionar, Schriftsteller, Professor
Bosch und die Apartheid
Ein Standardwerk
Missionsparadigmen
Bosch, der Brückenbauer
Ein lebendiges Erbe
5. Paradigmenwechsel – Evangelikale auf dem Weg zur Weltverantwortung
5.1Radikale Anstiftungen
Die Armen und Gottes Mission
Kontextuelle Theologie
5.2Das ganze Evangelium
Der ganze Jesus
Ganzheitliche Mission
5.3Die Welt im Fokus
Positiver Realismus
Ein neues Selbstverständnis
5.4Zurück zu den Wurzeln
Die große Wende
Die zentrale Mitte
5.5Paradigmenwechsel
Literaturverzeichnis
Über den Verlag
Wer wissen will, was drin ist, wenn missional draufsteht, muss Roland Hardmeiers Buch Missionale Theologie lesen. Dieses Buch hilft, den heute oft kontrovers diskutierten Begriff „missional“ von seinen historischen Wurzeln her besser zu verstehen und einzuordnen. Wer es gelesen hat, wird allerdings auch wahrnehmen, dass nicht überall missional drin ist, wo missional drauf steht.
Was Roland Hardmeier uns hier vorlegt, hilft, eine oft emotional geführte Diskussion zu versachlichen, indem es Fakten auf den Tisch bringt und damit eine nüchterne Beurteilung ermöglicht. Es ist jedoch nicht ein trockenes Sachbuch, sondern ein engagiertes Plädoyer für ein Missionsverständnis, welches das ganze Evangelium, das ganze Heil, den ganzen Menschen und die ganze Welt in den Blick nehmen will.
Hardmeiers Anliegen ist es, die Entwicklungen einer evangelikalen Missionstheologie hin zu einer missionalen Theologie darzulegen. Das tut er, indem er drei historische Linien dieser Entwicklung nachzeichnet: (a) Die Entwicklung der Missio-Dei-Theologie seit den 1950er-Jahren. (b) Die Entwicklungen der evangelikalen Missionstheologie seit Lausanne 1974 – insbesondere das Ringen um die Integration von Evangelisation und sozialer Verantwortung. (c) Die Wirkung des von Lesslie Newbigin inspirierten Gospel and Our Culture Network sowie der Beitrag des südafrikanischen Missionstheologen David Bosch.
Daraus weist der Autor auf einen Paradigmenwechsel im evangelikalen Missionsverständnis hin, von einer einseitig auf das individuelle und zukünftige Seelenheil ausgerichteten Evangelisation zu einem ganzheitlichen Sendungsbewusstsein der Kirche, die das ganze Heil für den ganzen Menschen und die ganze Welt im Blickfeld hat. Diese Stoßrichtung kommt im Untertitel des Buches zum Ausdruck: Evangelikale auf dem Weg zur Weltverantwortung .
Dabei verfällt Hardmeier nicht naiven und überoptimistischen Weltverbesserungsideologien, welche das volle Heil schon hier und jetzt haben wollen. Hier wird nicht eine heile Welt ohne Eschatologie propagiert. Dieses Buch ruft jedoch Evangelikale auf, „ihre prinzipielle Weltverneinung hinter sich zu lassen und ein positives Verhältnis zur Welt zu entwickeln, ohne die Hoffnung auf den wiederkommenden Herrn und sein Reich preiszugeben“ (Seite 216).
Roland Hardmeiers Buch legt den Grund für eine missionale Theologie. Historische Wurzeln und zentrale Anliegen werden offen gelegt. Bis zu einer umfassenden Theologie aus missionaler Perspektive sind allerdings weitere Schritte nötig, in welchen der missionale Ansatz konsequent in die klassischen Disziplinen und Themen der Theologie hinein weitergeführt wird. Erst dann ist erreicht, was David Bosch mit dem Satz „Von einer Theologie der Mission zu einer missionarischen Theologie“ gefordert hat.
Und noch etwas: Wer Roland Hardmeier kennt, weiß, dass der in diesem Buch dargestellte Paradigmenwechsel in der Missionstheologie auch die eigene Entwicklung des Autors reflektiert. Mit dieser Feststellung wird der sachliche Gehalt des Buches keinesfalls geschmälert. Es ruft uns jedoch in Erinnerung, dass Theologie von Menschen betrieben wird, die selbst unterwegs sind. In diesem Sinn lädt das Buch auch ein, die eigenen Entwicklungen im Missionsverständnis mit den Darstellungen des Autors ins Gespräch zu bringen.
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