Inger Frimansson - Tiefe Schreie

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Fünfzigjährige Josefina träumt vom Feuer. Immer wieder. Sie sieht die Flammen, hört es knistern und spürt den Brandgeruch in ihrer Nase. Ende April veranstalten Josefina und ihre Klassenfreunde eine Party im Sommerhaus von Freddie. Sie feiern, tanzen und trinken. Die ganze Klasse. Josefina hat viel zu viel getrunken und muss sich übergeben. Sie begibt sich in das Bad im oberen Stockwerk. Plötzlich steht das Holzhaus in Flammen. Angst macht sich breit, jeder versucht den Brand aufzuhalten, aber schließlich müssen alle nach draußen begeben. Alle können sich retten außer Johan, der noch einmal hineinstürzt, um das Manuskript seines Theaterstücks zu holen. AUTORENPORTRÄT Inger Frimansson, 1944 in Stockholm geboren, studierte Journalistik und Sprachen. Sie arbeitete als Journalistin für Zeitschriften und Magazine, und sie veröffentlichte Roman, Lyrik Kinder- und Jugendbücher. Frimansson ist eine der bekanntesten Autorinnen Schwedens. 1998 wurde sie mit dem schwedischen Krimipreis ausgezeichnet. Sie hat mehr als 30 Bücher für Erwachsene, Jugendliche und Kinder geschrieben. REZENSION «Sie ist die Einzige in Schweden, die es mit Minette Walters aufnehmen kann.» – LÄNSTIDNINGEN SÖDERTÄLJE «Inger Frimansson versetzt sich mit viel Verständnis in die seelische Not einer Fünfzehnjährigen. Wie Josefina ihr Gleichgewicht wiederfindet, ist spannend erzählt. Dabei ist der ländlich-einsame Hintergrund – das Meer, die Pferde – ebenso heilsam wie die aufkeimende Liebe zu dem Nachbarn, dem sich Josefina anvertrauen kann. Der reißerische Titel täuscht: Inger Frimansson hat ein empfindsames Buch geschrieben. Ein tröstliches dazu, weil es zeigt, wie eine Verstörung geheilt wird. Überwundene Krisen geben immer auch den Weg frei für eine positive Weiterentwicklung.» – m.f., Frankfurter Allgemeine, 23.11.2002.

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Sie standen dicht beieinander, als suchten sie bei den anderen Schutz, aber das hier war etwas, womit niemand fertig werden konnte, das Feuer war ein Monster und es schluckte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Freddis Ferienhaus, in dem er als kleines Kind gewesen war, die Tapeten, das Sofa, die Gardinen, es ließ die Fensterscheiben springen und Kunststoffteile schmelzen und sich verformen. Dicht beisammen standen sie, und ihre Augen klebten fest an dem Haus und was damit geschah, und ihre Ohren waren aufs Äußerste gespitzt. Kommt die Feuerwehr nicht bald? Und wenn sie es nicht finden!

Da geschah es, als sie alle beisammenstanden wie kleine, geschnitzte Spielfiguren eines Brettspiels, dass eine der Spielfiguren ausbrach und aufs Haus zulief. Johan.

Josefina sah es zunächst nicht, hörte aber, wie jemand seinen Namen rief.

»Johan! Wo willst du hin?«

Sie richtete ihren Blick auf die Treppe, die bis jetzt noch ganz heil und normal dalag, unversehrt, unzerstört. Es gab ein Foto drinnen im Haus, ein Foto von Freddi, als er noch sehr klein war, er saß mit baumelnden Beinen auf der Treppe. Jetzt lief Johan die Treppe hinauf und verschwand im Haus. Josefina hörte die eigene Stimme.

»Johan, sag mal, spinnst du, Johan!«

Und sie wollte sich aus der Gruppe lösen, aber Arme packten sie, hielten sie fest.

»Er will nur was holen, sein Manuskript, er will die Tasche mit dem Manuskript holen.«

Johan schrieb. Johan war dabei, ein Theaterstück zu schreiben. Er hatte ihnen das Stück im Laufe des Abends vorgelesen. Es war ein Fantasy-Stück. Es handelte von der Suche nach Geylon, dem Reich der Guten. Es war fast fertig, er hatte von ihnen wissen wollen, wie sie es fanden, und alle waren von seinem Können beeindruckt. Er hatte gesagt, er wolle es zu einem Wettbewerb einschicken, den er im Internet gefunden hatte. Jetzt lief er zurück ins Haus, um die Tasche mit dem Stück zu holen, sicher hatte er es zu Hause auf seinem Computer, aber heute Abend hatte er wohl einige wichtige Änderungen per Hand eingefügt.

Sie erinnerte sich daran, dass die Gruppe auseinanderfiel. Sah Jakob zur Treppe laufen und einige ums Haus herum verschwinden. Sie dachte, dass es jetzt wirklich gefährlich wurde, ihre Arme und Beine zitterten, sie schrie hinauf in den Himmel und dann war die Feuerwehr da.

Ihre Kleidung stank nach Rauch. An diesem Abend hatte sie ihre neue schwarze Hose und einen gestreiften kurzärmligen Pullover angehabt. Ihre Mutter musste alles wegwerfen. Sogar die Jacke, sie konnte sie nicht mehr sehen.

Die Feuerwehrmänner in Stiefeln, mit Reflektorstreifen. Weiße Helme mit Nummern drauf. Später ein Krankenwagen. Jemand lag auf einer Bahre, das war Johan, aber sie sah ihn nicht, sie wandte sich ab, sie glaubte, er wäre tot. Als der Krankenwagen den Waldweg entlang verschwand, fiel die eine Giebelseite des Hauses zusammen und die Funken wirbelten wie Flocken. Sie hörte jemanden weinen, es klang wie ein erwachsener Mann.

Später sollte sie immer wieder nachts genau von diesem Weinen aufwachen. Zuerst Marias Schrei, es brennt. Dann das Weinen. Es war Freddi gewesen, der da weinte, er brach hustend und weinend im Gras zusammen. Josefina lag nachts in ihrem Bett und sah, wie der hübsche, coole Freddi zusammenbrach und sich zu verstecken versuchte, wie er um all die Erinnerungen an früher trauerte. Sie wollte zu ihm laufen und sich hinter seinen Rücken legen, aber ihre Beine zitterten so, dass sie nicht laufen konnte. Stattdessen kam Sara, sie ließ sich neben ihm nieder und zog ihn weg vom Haus. Als Josefina sie in dieser Nacht sah, erschien sie ihr bärenstark, ihre Brust quoll aus dem Ausschnitt und die Arme wuchsen. In dieser Nacht wurde Sara so stark, dass sie Freddi vom Boden heben und weit, weit wegtragen konnte.

In Wirklichkeit waren sie mit dem Auto nach Hause gebracht worden. Die Polizei war da gewesen und hatte mit ihnen geredet. Die Polizei und eine wütende Ärztin. Warum war sie so wütend?

Sie hatte ihren Namen gesagt und ihren Blick in Josefinas Augen gebohrt.

»Ich heiße Lilian Ferm und ich bin Ärztin. Was habt ihr hier bloß angestellt?«

Sollte eine Ärztin es nicht gut mit einem meinen?

Der beißende Geruch nach Krankenhaus, Josefina war auf dem Weg in den Schrei, aber die Spritze ließ sie verstummen, nahm ihr und dem Schrei die Kraft.

Und dort, in dieser Stille, blieb sie.

– 5 –

Jakob und Johan und Josefina. Die drei Js. J wie in Ja, wie in Jude. Jakob hatte seine Zeiten der Schwermut. Das hing mit seiner Abstammung zusammen. Mit allen, die nicht mehr lebten.

Dann konnte er von einem Kopfschmerz überfallen werden, der ihm die kalten Schweißperlen auf die Stirn trieb, dann hielt er es nicht aus allein zu sein. Es war schwer, bei Jakob zu sein, wenn er sich so fühlte, er konnte unvermittelt wütend werden und alles und alle verfluchen.

Jakobs Vater war noch ein kleiner Junge, als er mit seinen Eltern und Geschwistern gezwungen wurde, in einen Eisenbahnwaggon einzusteigen, der sie ins Vernichtungslager Auschwitz irgendwo in Polen brachte. Als sie ankamen, wurden er und der ältere Bruder Frans von dem Rest der Familie getrennt. Die beiden Jungen waren die Einzigen, die den Krieg überlebten. Alle anderen starben, Vater, Mutter, vier Schwestern und zwei kleine Zwillingsbrüder.

»Ich habe meine Großeltern väterlicherseits nie gesehen. Ich habe keine Onkel oder Tanten aus der Linie. Ich habe auch keine Cousins oder Cousinen von Papas Seite. Die Nazis haben die Hälfte meiner Familie ermordet.«

Jakobs Vater und dessen Bruder kamen schließlich nach Schweden. Josefina hatte ein Foto von ihnen gesehen, sie waren mager wie Skelette, ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Frans hatte mit all seinen Erinnerungen nicht in dem neuen Land leben können. Er erhängte sich in einem Schuppen außerhalb von Ulricehamn. Da war er nicht älter als zwanzig Jahre.

Josefina fühlte sich ganz unbeholfen und voller Ehrfurcht, als sie Jakobs Vater kennen lernte. Was er alles gesehen und erlebt hatte! Was er alles durchgemacht hatte! Er hatte sehr spät geheiratet und war schon alt. Er hatte graue Haarbüschel in den Ohren und einen Blick, der geradewegs durch sie hindurchging. Seine Hände waren sanft und weich, die Nägel gelb. Er stellte ihr mit trauriger Stimme ein paar Fragen. Sie hatte ihn niemals lachen sehen.

»Ist er nie fröhlich, dein Vater?«, fragte sie Jakob. »Kann er denn nie darüber hinwegkommen, über ... über all das Schreckliche?«

»So ist er nun einmal«, sagte Jakob. »Wir reden nie darüber. Deshalb weiß ich das nicht. Aber du kannst es dir ja wohl selber denken.«

Es war schwer, sich das selbst vorzustellen. Ernsthaft.

Jakobs Mutter war deutlich jünger. Sie hieß Alice und tanzte gern. Vom Äußeren her ähnelte Jakob mehr seiner Mutter als seinem Vater. Die Mutter war auf Söder geboren, dort war sie auch aufgewachsen. Sie hatte alle Bücher von Anna Silversten gelesen und ließ immer einen Gruß an sie ausrichten.

»Die Worte deiner Mutter haben mir schon oft geholfen, das sollst du nur wissen. Das kannst du ihr übrigens gern sagen. Schreibst du auch?«

Nein. Das tat Josefina nicht. Und sie spielte auch kein Instrument.

Aber Johan schrieb. Im Aufsatz war er der Beste in der Klasse. Er konnte die Worte bezwingen, wie er es immer nannte. »Die Worte sind da, um bezwungen zu werden. Dann werden sie zu Schlüssel und Schwert. Dann kommt man, so weit man will.«

Wenn es ums Schreiben ging, redete Johan immer so feierlich, benutzte so merkwürdige Worte. Er wollte Dramatiker werden. Er saß immer an neuen Stücken, ließ sie zur Probe spielen, um zu hören, ob die Repliken stimmten. Es musste natürlich gut klingen, sonst hätte er keinen Erfolg.

Aber vermutlich hatten weder Jakob noch Josefina schauspielerisches Talent. Deshalb klang es nie natürlich, so gut es auch geschrieben sein mochte.

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