Rudolf Szabo - Knallhart durchgezogen

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Vom Bankräuber zum Versöhner
Als Kind wird er verlassen und verwahrlost. Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Irgendwann kocht seine Wut über. Ohne Rücksicht auf Verluste wird Rudolf Szabo zum brutalen Bankräuber und raubt sieben Schweizer Banken aus. Im Gefängnis erklärt ihm der Pfarrer das Prinzip von Saat und Ernte. Als er sich darauf einlässt, erkennt er: Gott kann befreien – auch von der größten Schuld. Eine bewegende Biografie, die von der zweiten Chance erzählt.
inkl. 8-seitigem Bildteil

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Trotz dieser unangenehmen Seite fühlte ich mich überraschend wohl. Meine kindliche Angst, aus dem familiären Umfeld herausgeworfen und in der Einsamkeit gelandet zu sein, verflog mit jedem Tag etwas mehr. Meine Stubenkameraden waren nett, und die Erwachsenen waren anständige Menschen. Zwar herrschten strenge Regeln, aber geschlagen wurden wir nicht. In dieser Zeit war das nicht selbstverständlich. Die Pädagogen behandelten uns freundlich. Vormittags hatten wir Schule, nachmittags gab es allerhand Freizeitaktivitäten – allerdings unter Anleitung der Erzieher. Wir bauten ein Baumhaus, spielten Fußball und Verstecken, machten eine Schnitzeljagd. Außerdem kümmerte sich eine Psychologin um mich. Ich musste viel zeichnen, was mir aber auch Freude bereitete, denn ich zeichnete überaus gern.

Bei einer Sitzung holte die Psychologin einen großen Baukasten hervor. Darin fanden sich viele Spielsachen und Figuren: Bäume, Autos, Schiffe, alles Mögliche. »So, Ruedi, dann bau einfach mal etwas damit auf«, sagte sie. »Bau einfach, wonach dir ist.«

Ich dachte an meinen Vater. Sonntags schaute er immer die Übertragung der Formel-1-Rennen im Fernsehen. Damals war das noch ein lebensgefährlicher Sport. Als er uns für ein Jahr verlassen hatte, hatte er für eine kurze Zeit als Techniker in der Formel 1 gearbeitet. Also reihte ich die Fahrzeuge hintereinander auf, als beginne gleich der Große Preis von Deutschland auf dem Nürburgring. Die Bäume säumten die Rennstrecke, immer neue Elemente baute ich an die Formel-1-Piste. Während ich mich beim Spielen vergnügte, beobachtete die Psychologin mit geschultem Blick, wie ich die Sachen aufbaute und wie ich damit umging. Sie stellte mir andauernd Fragen: »Bist du das Auto?« »Ist dein Vater das Auto?«

Erst nach Jahrzehnten bekam ich Einblick in den Bericht des Kinderheims. Ich war schockiert, als ich las, dass ich all die Jahre ein anderes Bild meiner Kindheit gehabt hatte als die Pädagogen und Psychologen. Diese schätzten mich als neurotischen Jungen ein, der unter einer »assoziativen Frühverwahrlosung mit schizoider Charakterentwicklung« litt – eine Formulierung, die Fachleute wohl heute so nicht mehr wählen würden. Mich traf sie sehr. Die Zeit bei den Pflegetanten hatte sich aus fachlicher Sicht offenbar sehr negativ bemerkbar gemacht. Die Mitarbeiter des Heims hielten mich anfangs für äußerst schwierig, aggressiv, kaum zu bändigen. So habe ich mich nicht in Erinnerung und ich weiß nicht, ob die Diagnose richtig war. Aber wenn jemand die Psychologen vom Kinderheim gefragt hätte: »Können Sie sich vorstellen, dass der Ruedi mal eine Bank überfällt?«, dann hätten sie vielleicht mit Ja geantwortet.

Lange Zeit hatte ich die Schläge meines Vaters für meine Entwicklung verantwortlich gemacht. Ein zweiter Grund war jedoch offensichtlich, dass ich in den ersten beiden Jahren meines Lebens völlig entwurzelt war, hin- und hergerissen zwischen verschiedenen Betreuungspersonen, wobei die Pflegetanten mich obendrein auf eine Weise behandelt haben, die man nur als schwere Misshandlung bezeichnen kann.

Als die drei Monate im Kinderheim zu Ende gegangen waren, war ich froh, wieder nach Hause zu dürfen. Die ganze Familie war gekommen, um mich abzuholen: Mama, Papa, Schwester und Bruder. Was für eine Freude!

Bei der ersten Mahlzeit daheim bat ich: »Würdest du mir bitte das Brot reichen, Papa?«

»Warum nimmst du es dir nicht einfach?«, fragte mein Vater, den meine neu erworbene Höflichkeit sichtlich verdutzte.

»Das habe ich eben so gelernt!«

Meine Eltern hat diese Wandlung sicherlich beeindruckt, ich selbst war einfach erleichtert, endlich wieder in mein gewohntes Umfeld zurückzukehren, auch wenn die Zeit im Kinderheim keine Qual für mich bedeutet hatte. Dennoch war es ein weiterer Einschnitt in meinem bis dato unsteten Leben, der noch einen weiteren nach sich zog. Während meiner Abwesenheit hatte ich im regulären Unterricht zu viel versäumt. Da ich in Klausuren ohnehin schlecht abschnitt und schon vorher regelmäßig schlechte Noten nach Hause gebracht hatte, konnte ich nicht versetzt werden und musste die vierte Klasse wiederholen.

Nach dieser Ehrenrunde kam ich zum ersten Mal mit meiner späteren Leidenschaft in Berührung: dem Militär. In der Ostschweiz gehören die 5. und die 6. Klasse noch zur Primarschule, erst danach folgt die weiterführende Schule. Unser Lehrer Emil Steiger war ein ehemaliger Offizier der Armee. Das merkten wir vor allem beim Turnen. Dort mussten wir in Viererkolonnen im Gleichschritt zu Marschmusik marschieren. Heute mag das eine ulkige Vorstellung sein, doch uns machte das damals großen Spaß. »Richtuuuuuuung, links!«, brüllte Herr Steiger über unsere Köpfe. Wir bogen brav links ab, während wir versuchten, einigermaßen mit den Füßen im Takt zu bleiben. Es folgten Turnübungen und Ballspiele.

Herr Steiger war ein guter Pädagoge und er förderte mich sehr. Er merkte, dass ich gute Aufsätze schrieb, mich in Mathematik aber nach wie vor schwertat. Statt nun ständig auf meinen Schwächen herumzureiten, lobte er mich in den Bereichen, in denen ich gut war. Beispielsweise holte er mich nach einem guten Aufsatz nach vorne und lobte mich vor der ganzen Klasse. »Schaut mal, diesen Abschnitt hat der Ruedi besonders einfallsreich formuliert. Der Satzaufbau ist hervorragend.«

Die Art, wie er meine Stärken hervorhob und damit meine Schwächen kaschierte, steigerte meinen Selbstwert als Schüler ungemein, sonst fühlte ich mich ja eigentlich als Versager. Dazu kamen Herrn Steigers mitreißende Erzählungen im Geschichtsunterricht, ein Fach, das er als altgedienter Militär umso packender vermitteln konnte. Auch dem Gleichschritt im Sportunterricht konnte ich viel Positives abgewinnen. Plötzlich war ich im wörtlichen Sinne nicht mehr Einzelgänger, sondern wurde Teil einer Gemeinschaft: Wir marschierten gemeinsam, keiner blieb zurück.

Das Gefühl, ein Versager zu sein, stellte sich jedoch jedes Mal wieder ein, wenn ich eine schlechte Note nach Hause brachte. In der siebten Klasse hatte ich einen Lehrer, der mir dieses Gefühl zeitweise nehmen konnte. Pädagogisch ging er sehr geschickt und liebevoll mit mir um. Wenn ich den Schulbetrieb einmal wieder zu stark gestört hatte, gab er mir keine Strafarbeit, sondern sagte: »Ruedi, du rennst jetzt einmal bis zum Waldrand und wieder zurück!« Die zwei Kilometer absolvierte ich mit Leichtigkeit und die Bewegung tat mir gut. Offenbar hatte Herr Hangartner erkannt, dass ich, ein »Zappelphilipp«, in manchen Situationen körperlich unausgeglichen war und daher meine überschüssige Energie in die Störung des Unterrichts investierte. Wenn ich nach meinem Straflauf nun zum Erstaunen meines Lehrers und meiner Mitschüler schon nach kurzer Zeit wieder in der Tür des Klassenzimmers stand, genoss ich es, etwas geschafft zu haben. Zudem konnte ich mich viel leichter konzentrieren.

Herr Hangartner hatte ein gutes Händchen. Dass er ein tiefgläubiger Christ war, erfuhr ich erst später. Heute glaube ich, dass er einer von einer ganzen Reihe jesusgläubiger Menschen war, die Gott in mein Leben gestellt hat.

Als ich in der sechsten oder siebten Klasse war, wurde meine Schwester in dem Hochhaus, in dem wir wohnten, überfallen. Sie wollte in unser Stockwerk fahren, aber der Aufzug war bereits besetzt und der Mann darin bedrängte und begrapschte sie. Er drückte auf den Knopf, der den Aufzug ins Untergeschoss bringen sollte, wo keiner ihre Schreie hören würde. Meine Schwester wehrte sich nach Leibeskräften gegen den Angreifer. In letzter Minute konnte sie sich losreißen. Sie sprang durch die Tür, die sich bereits schloss, zur Treppe und konnte fliehen.

Wir waren alle sehr schockiert und ich beschloss, dass mir so etwas niemals passieren sollte. Ich wollte mich wehren können. Deshalb meldete ich mich zum Kampfsport an und war darin sehr erfolgreich. Ich begann mit Judo und kämpfte mich bis zum orangen Gürtel hoch. Judo ist allerdings ein sehr defensiver Kampfsport, sodass ich mich mit der Zeit nach etwas Härterem sehnte. Ich wollte meine körperliche Fitness noch besser ausspielen können. Niemand, vor allem niemand in meinem Alter, sollte mich überwältigen können.

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