Rudolf Szabo - Knallhart durchgezogen

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Vom Bankräuber zum Versöhner
Als Kind wird er verlassen und verwahrlost. Gewalt zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Irgendwann kocht seine Wut über. Ohne Rücksicht auf Verluste wird Rudolf Szabo zum brutalen Bankräuber und raubt sieben Schweizer Banken aus. Im Gefängnis erklärt ihm der Pfarrer das Prinzip von Saat und Ernte. Als er sich darauf einlässt, erkennt er: Gott kann befreien – auch von der größten Schuld. Eine bewegende Biografie, die von der zweiten Chance erzählt.
inkl. 8-seitigem Bildteil

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Mein Vater arbeitete nach seiner Stelle im Straßenbau als Mechaniker bei der Swissair, der stolzen Airline der Schweiz. Manchmal nahm er mich mit in die Werft und ließ mich die großen Flieger bestaunen. Dafür liebte ich ihn. Doch immer wieder hatte ich auch unter seinen Wutausbrüchen zu leiden. An einen der schlimmsten erinnere ich mich noch sehr gut.

Ich weiß nicht mehr, was seine Tirade ausgelöst hat. Vielleicht hatte ich wieder eine schlechte Note nach Hause gebracht, vielleicht hatte ich nicht aufgeräumt. Manchmal brachte er seinerseits den Arbeitsfrust mit nach Hause und ließ seine schlechte Laune an mir aus. Jedenfalls stand mein Vater an diesem Tag in meinem Zimmer und schimpfte sich in Rage. »Du Nichtsnutz! Du kannst nichts! Du bist faul!« Solche Vorwürfe musste ich mir oft anhören. Ich verzog mich sofort in meine Bettecke, in der Hoffnung, seinen Schlägen zu entgehen. Tatsächlich prügelte er mich diesmal nicht. Etwas viel Schlimmeres geschah. Mein größter Schatz erweckte seine zornige Aufmerksamkeit: meine Modellsammlung!

Er brüllte, ging zu meinem Büchergestell und zertrümmerte meine Flugzeuge. Zusammen mit den mühsam aufgebauten Modellen zerbrach eine Welt in mir. Normalerweise schluckte ich meine Tränen hinunter, doch dieser Schlag des Vaters tat mehr weh als alle Tritte und Ohrfeigen, die er mir bisher verpasst hatte. Ich heulte und heulte, während ich auf dem Boden saß und mit zitternden Fingern erfolglos versuchte, die zerbrochenen Plastiksplitter wieder zusammenzusetzen. Ich hatte mit meinen eigenen Händen etwas geschaffen, auf das ich stolz war. Und mein Vater hatte es mir wieder genommen. Ich war nicht einmal wütend, sondern ich war zutiefst verletzt. Ich wünschte mir, er hätte mich windelweich geschlagen, statt meinen Stolz zu zerstören.

Und nicht nur das: Mein Vater, der an den großen Fliegern herumbastelte, war mein Vorbild. Und nun hatte er meine Gehversuche im Kleinen mit einem Faustschlag zermalmt.

In der dritten und vierten Klasse hatte ich glücklicherweise einen sehr viel besseren Lehrer. Das Fach Mathematik bereitete mir weiterhin Schwierigkeiten, aber Herr Widmer zeigte Verständnis für mich und er konnte uns Kinder für den Schulstoff begeistern. Besonders im Geschichtsunterricht hingen wir an seinen Lippen. Wenn er vom Mittelalter erzählte, von Burgen, Königen und Schlachten, fühlte ich mich hineinversetzt in eine längst vergangene geheimnisvolle und beeindruckende Zeit. Ich stellte mir vor, wie ich als Ritterknappe durch die Gegend zog, um ein Abenteuer nach dem anderen zu erleben und mit dem Schwert in der Hand für Gerechtigkeit zu sorgen.

Stattdessen brachte ich durch meine Experimente Menschen in Lebensgefahr. In unserer Kleinstadt hielt ich mich gerne am Bahnhof auf und sah den Eisenbahnen beim Rangieren zu, wie schon früher im Opapa-Garten. Um die großen Lokomotiven in der richtigen Position zu fixieren, benutzten die Arbeiter einen sogenannten Hemmschuh. Das ist ein keilförmiger Klotz aus schwerem Stahl, meist rot oder gelb lackiert. Er wiegt sechs bis acht Kilo, hat also durchaus ein Gewicht, das man in den Armen spürt, wenn man damit hantiert. Doch gegen die tonnenschweren Kolosse, die auf den Schienen vor- und zurückfuhren, war ein solcher Bremsschuh natürlich nichts. Nur durch seine besondere Konstruktion, durch die die Räder der Lok blockiert werden, kann er eine Lok zum Stillstand bewegen. Mich faszinierte es, wie ein solch kleiner Klotz eine so große Wirkung entfalten wollte. Deshalb fasste ich einen verheerenden Entschluss, der in der Folge meinem Leben eine andere Richtung geben sollte: Ich wollte auch einmal eine Lokomotive zum Stillstand bringen!

In einem unbeobachteten Moment hievte ich einen der für mich enorm schweren Hemmschuhe aus dem Ständer und bugsierte ihn unter großer Anstrengung auf die Gleise. Ich wollte auf den nächsten Zug warten und beobachten, was geschehen würde. Konnte ich mit meinem Hemmschuh eine Lokomotive aufhalten?

In meiner kindlichen Naivität kam es mir nicht in den Sinn, dass ich mit meiner Aktion ein großes Zugunglück herbeiführen könnte.

Plötzlich hörte ich panische Schreie. Ein Mann hatte mich beobachtet, war zum Stationsvorstand gerannt und hatte Alarm geschlagen. Jetzt ging alles ganz schnell. Eisenbahnarbeiter sprinteten herbei, laute Rufe, ein paar Männer rissen den Hemmschuh von den Gleisen.

Kurz darauf standen sie um mich herum und schimpften: »Was hast du dir dabei gedacht?« »Das hätte ein riesiges Unglück geben können!« »Weißt du denn überhaupt nicht, was du beinahe angerichtet hättest?«

Nein, das wusste ich nicht. Ich hatte keine Ahnung, warum die Männer schimpften. Ich wollte doch nur ein Experiment wagen, und dabei hatte ich kaum etwas anderes gemacht als die Arbeiter.

In Windeseile waren Polizisten vor Ort. Sie riefen meinen Papa an, der sofort antraben musste. Langsam offenbarte sich der Ernst der Lage. In wenigen Minuten wäre ein Schnellzug angerast. Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre er entgleist, ein beispielloses Unglück hätte sich ereignet. Menschen wären schwer verletzt worden oder hätten sogar sterben können.

Die Polizisten meldeten den Fall umgehend an die Schulbehörde, die wiederum meinen Lehrer Herrn Widmer informierte. Dieser empfahl eine umfassende psychologische Untersuchung.

»Ruedi musste gemeldet werden, weil er in der Schule zerstreut, träumerisch und leistungsschwach erschien«, notierte der Schulpsychologe am 16. Dezember 1969. »Zudem rief er durch sein selbstvergessenes Spielen auf den Geleisen des Bahnhofs die Polizei aufs Tapet. Ein vorläufiges Audiogramm fiel leicht auffällig aus, sodass ich die Mutter auf Anraten von Herrn Direktor Dr. Ammann an die pädaudiologische Klinik in St. Gallen gewiesen habe.«

Die Erwachsenen hielten mich für verrückt. Der Ruedi Szabo, hat der einen Sprung in der Schüssel?

Zur Beobachtung sollte ich für drei Monate in ein Kinderheim gehen. Dieses war nur etwa eine Viertelstunde von meinem Zuhause entfernt und doch fühlte es sich viel weiter an, denn meine Familie war nicht bei mir. Als mein Vater mit mir an der Hand zu der Einrichtung ging, weinte ich. Ich fühlte mich verlassen, auf mich allein gestellt, und das ausgerechnet, weil mit mir offenbar etwas nicht stimmte.

»Hör auf zu plärren, sei ein Mann«, sagte mein Vater. Und das tat ich.

Obwohl ich mich so unsicher fühlte, war ich auch neugierig: Was würde mich hier wohl erwarten? Zum Kinderheim gehörte neben dem großen L-förmigen Hauptgebäude im Stil der 1960er-Jahre ein wesentlich älteres Haus, das einst als reguläres Schulhaus gedient hatte. In den Schulräumen wurden nun die »schwer erziehbaren« jungen Menschen unterrichtet: wir. Mit drei anderen Kindern teilte ich mir meine Stube. Wir schliefen in flachen Betten und teilten uns zu viert einen großen Bettkasten, dazu durfte noch jeder eine kleine Kommode für persönliche Habseligkeiten nutzen.

Im Kinderheim herrschten klare Regeln, vor allem beim Essen. Wir wurden in feste Dienste eingeteilt, Abwaschen und Tischdecken, und vor jeder Mahlzeit mussten sich alle Kinder in dem großen Speisesaal aufstellen und so lange warten, bis es mucksmäuschenstill war. Erst dann durften wir uns hinsetzen. War das geschehen, rief der Heimleiter: »En guate!«, und wir durften losmampfen. Dabei herrschte eine strenge Etikette, die ich von daheim nicht gewohnt war. Im Zentrum stand das Wort »bitte«: »Dürfte ich bitte ein Stück Butter haben?« »Würdest du mir bitte eine Schnitte Brot reichen?«

Häufig gab es einen festen Brei aus Maisgrieß. Dieser war grottenschlecht, kein Vergleich zu der Polenta, die ich von italienischen Köchinnen kannte. Ich saß vor meinem Teller, schob mir langsam einen Löffel von dem Zeug in den Mund und bekam sofort einen Brechreiz. Ich aß nicht auf, sonst hätte ich mich wohl übergeben. Niemand zwang mich dazu und abends würde es ja etwas Neues geben, dachte ich. Weit gefehlt: Als ich mich abends an den Tisch setzte, stand an meinem Platz wieder diese Pampe, die die Köche hier für Polenta hielten. Und am folgenden Morgen ebenfalls – so lange, bis ich alles aufgegessen hatte.

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