Michael Klonovsky - Die neuesten Streiche der Schuldbürger

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Im sechsten Band seiner Chronik Acta diurna vervollständigt Michael Klonovsky das Portrait jenes «Epöchleins des Schreckens», das Deutschland an den Rand seiner Möglichkeiten brachte – mit besten Aussichten, schon bald darüber hinauszuschießen. Band eins begann passenderweise im Jahr 2012, als das Bundesverfassungsgericht das Asylrecht vermenschlichte und so den ersten, weltweit einzigen Vollversorgungsstaat schuf. Von hier aus spannte sich der Bogen zum Willkommensbacchanal der mittleren bis späten Zehnerjahre und zu den jüngeren Exzessen merkeldeutscher Irrwege, etwa der Erlaubnis zum Schuleschwänzen for Future. Vierzehn Greta-Einträge im Register des vorliegenden Bandes zeigen an, was 2019 noch das Nebelkerzenthema Nr. 1 sein konnte; danach ward ein Virus neuen Kalibers ausbaldowert. Ob es in Deutschland mehr verändern wird als die zugspitzhohen Staatsschulden, bleibt abzuwarten. Sicher ist dagegen schon jetzt, dass Michael Klonovskys Acta diurna 2012–2019 die tiefgründigste, kunstreichste und mit mehr als 1,5 Meter Abstand vergnüglichste Analyse dieser Ära darstellen.

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»Die Büros befinden sich hoch in den Alpen, in einem Schloss. (…) Die Empfangsdame, Ilsa Shewolff, 32, eine ehemalige Gefängniswärterin, musterte mich mit einem furchteinflößenden Blick, entfernte einen Tabakkrümel von ihren blutroten Lippen und führte mich durch eine Halle mit Büsten der ehemaligen Chefredakteure (…) Adolph B. Beethoven saß hinter einem massiven Schreibtisch, auf dem eine Europakarte ausgebreitet lag, und unterhielt sich mit einem Mann in brauner Uniform. Ich dachte zuerst, sie planten eine Invasion, aber wie sich herausstellte, handelte es sich um einen UPS-Boten.

Der Chefredakteur war ein beleibter Mann in den Fünfzigern. Er trug Lederhosen und auf dem Kopf eine spitze grüne Filzmütze mit einer Feder. In seinem Gürtel steckte eine Luger. ›Schnaps?‹ fragte er. ›Schnitzel?‹«

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Das war eine Relotiade im engsten Sinne. Relotiade im weiteren Sinne bedeutet, dass ein Journalist mit seinem Text nicht ausschließlich versucht, die Wirklichkeit abzubilden, sondern sie färbt, wie er sie gern hätte, dass er die Wirklichkeit also tendenziell seiner Gesinnung anschmiegt (wobei das besitzanzeigende Fürwort eine gewaltige Übertreibung ist; die journalistische Meinung ist ungefähr so individuell wie die Schwimmrichtung einer Sardine). Im weiteren Sinne besteht der deutsche Journalismus also mindestens zur Hälfte aus Relotiaden. Alexander Wendt hat das anhand der unterschiedlichen Bewertung einiger Gewalttaten der letzten Tage untersucht, mit einer plausiblen Pointe und dem erwartbaren Resultat: Sie wollen ihre doppelte Optik einfach nicht »hinterfragen«, wie ein Qualitätsjournalist schreiben könnte, und zwar nicht aus Routine und Gewohnheit, sondern aus Opportunismus und Treue zum Zeitgeist – ob stramm zum derzeitigen oder bloß flexibel zum jeweiligen, wird zu beobachten sein.

Ein Beispiel. Im Zeit -Interview äußert sich die Gießener Kriminologie-Professorin Britta Bannenberg zu der Amokfahrt von Bottrop. Nachdem sich herausgestellt hat, dass der Täter wegen einer Schizophrenie in Behandlung war, versucht das Hamburger Humanistenblatt, vom Terroranschlag eines Rechtsextremen zu retten, was zu retten ist. Freilich perlt das Insistieren der Interviewerin an nahezu jeder Antwort der Kriminologin ab, die – für meine Begriffe allzusehr – auf psychische Störungen solcher Täter insistiert. Nun gut, es ist ihr Job, ihre Klientel, und für die tut man was. Die Journalistin hat aber auch ihre Klientel, den Zeit -Leser, der meistens Pädagoge, Sozialwissenschaftler oder dergleichen und »linksliberal« ist, und folglich versucht sie, die passende, in im Tenor längst feststehende Schlagzeile aus ihrer Gesprächspartnerin zu locken:

»Ist es denkbar, dass der mutmaßliche Täter von Bottrop und Essen ähnliche irrationale Ängste vor Ausländern entwickelt hatte und sich in seiner Wahnvorstellung wehren musste? Bannenberg: Wenn der Täter tatsächlich schizophren ist, ist es sehr wahrscheinlich, dass sein Wahn ihn zur Tat getrieben hat.«

Mist, das ging schief. (Wir lassen hier den von der Fragerin ausgeblendeten Unterschied zwischen irrationalen und rationalen Ängsten von »Ausländern« ebenfalls ausgeblendet.) Nächster Versuch:

»Wie viele solcher Taten entfallen denn auf psychisch Erkrankte? Bannenberg: Was Amoktaten angeht, sind psychische Erkrankungen eine relevante Ursache. Und was ist mit dem Rest? Bannenberg: Die restlichen Täter wiesen in den meisten Fällen eine Persönlichkeitsstörung auf. Und wie hoch ist der Anteil derer, die keine Diagnose haben und so eine Tat begehen? Bannenberg: In der Regel ist kein Amoktäter psychisch gesund.«

Spätestens hier hat die Maid begriffen, dass sie es auf dem Weg über Fakten nicht mal bis ins Tiebreak schafft. Also feuert sie die jedes Experten-Teflon durchbrechende Frage ab:

»Liefert die Stimmung in der Gesellschaft Inhalte für die Wahnvorstellung solcher Menschen? Bannenberg: Das tut sie immer. Generell sind Mehrfachtötungen, auch versuchte, sehr seltene Taten. Diese Täter nehmen gesellschaftliche Einflüsse, aber auch ihre ganz persönliche Wahrnehmung als Futter für ihre Hassfantasien.«

Bingo. Damit ist die Überschrift im Sack. Sie lautet: »Die Gesellschaft liefert Futter für Hassphantasien«. Das ist zwar allenfalls die Hälfte der erteilten Antwort, außerdem eine für den gesamten Gesprächsverlauf eher abseitige Auskunft und eine Binse sowieso, die immer und überall gilt – Robinsons Insel natürlich ausgenommen –, aber auf diese Weise hat die Zeit -Schreiberin endlich die rechten Hetzer in ihrer Story. Und dass die Gesellschaft am Ende immer an allem die Schuld trägt, ist ohnehin ein linkes Mantra, denn unsere Linken leben ja davon, die Unvollkommenheiten der Gesellschaft anzuprangern und dann ihre Therapien anzubieten, die zwar nie funktionieren, aber trotzdem ein Perpetuum mobile am Laufen halten, das angeblich auch nicht funktioniert, in diesem Falle aber verblüffenderweise doch.

Sela, Psalmenende.

9. Januar

Aus der Reihe Propheten im eigenen Land : »Wenn die Bundesrepublik Deutschland einen fundamentalen Richtungswandel in Richtung Rot-Grün vollziehen würde, dann wäre unsere Arbeit der letzten 40 Jahre umsonst gewesen. Das Schicksal der Lebenden wäre ungewiss, und das Leben der zukünftigen Generationen würde auf dem Spiele stehen. (…) Wir stehen vor der Entscheidung: Bleiben wir auf dem Boden trockener, spröder, notfalls langweiliger bürgerlicher Vernunft und ihrer Tugenden, oder steigen wir in das buntgeschmückte Narrenschiff ›Utopia‹ ein, in dem dann ein Grüner und zwei Rote die Rolle der Faschingskommandanten übernehmen würden?«

Also sprach Franz Josef Strauß am 7. Oktober 1986, nicht ahnend, dass seine CSU den Ersten Offizier auf der von einer CDU-Kanzlerin geführten und erstmals als FDJ-Sekretärin angeheuerten, über die Toppen rot-grün geflaggten ›Utopia‹ stellen werde.

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»Antifa bleibt Handarbeit«, ermannt sich und ihre Leserinnen die Spiegel online -Autorin Margarete Stokowski in einer Kolumne namens »Linksfaschismus muss Alltag werden« – sie schrieb »Antifaschismus«, meinte aber den anderen –, womit sie couragiert in den Spuren meiner trotzdem unangefochtenen Spiegel -Lieblingstörin Sibylle Berg wandelte, die ebenfalls allwöchentlich ihre filigrane Faust gegen rechts schüttelt und in einer besonders schweren Stunde aus der Sicherheit des Schweizer Exils ins Vierte Reich drohte: »Vielleicht ist der Schwarze Block, die jungen Menschen der Antifa, die Faschisten mit dem einzigen Argument begegnen, das Rechte verstehen, die einzige Bewegung neben einem digital organisierten Widerstand, die eine Wirkung hat. Es wird nichts mehr von alleine gut. Die Regierung wird uns nicht retten. (…) Die Zeit des Redens ist vorbei.«

In der taz sekundierte nach dem Überfall auf den Bremer AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz, der übrigens sechs Kinder und eine türkischstämmige Ehefrau hat, eine Schild- und Schwertmaid namens Veronika Kracher: »Dass #Magnitz zusammengelatzt wurde ist übrigens die konsequente Durchführung von #NazisRaus. Abhauen werden die nicht. Die werden sich bei der größten möglichen Bedrohungssituation aber zweimal überlegen, ob sie offen faschistische Politik machen. Deshalb: mit ALLEN Mitteln.« Aber wehe, die wehren sich!

Es fällt auf, dass es oft Mädels sind, die solche Gewaltphantasien entwickeln. Wie sicher sich unsere Linken dabei fühlen, ist ein verlässlicher Indikator für die Friedfertigkeit der angeblich so gefährlichen Opposition, gegen die sie sich gemeinsam mit der Regierung, allen etablierten Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Universitäten, Theatern, NGOs, Redaktionen, Schulen und Bordellen stemmen. Von den meisten Kämpfer*innen gegen »rechts« würde man nicht einmal die Nasenspitze sehen, wenn sie Nachteile davon hätten.

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