Paul Keller - Die fünf Waldstädte

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"Von den fünf Waldstädten will ich erzählen, in denen ich als Kind oft glücklich gewesen bin. Wir waren ihrer drei: meine beiden Freunde Ludwig, Heinrich und ich. Als Ludwig in jungen Jahren starb, waren Heinrich und ich die fast unumschränkten Herren der fünf Waldstädte." Diese Waldstädte sind natürlich keine «richtigen» Städte; es sind aber durchaus richtige, wichtige Orte, die von der jugendlichen Fantasie mit der ihnen gebührenden Bedeutung aufgeladen werden: «Ameisenfeld» und «Eichhofen» heißen sie, «Der Geistergrund», «Heinrichsburg» und, zuletzt am wichtigsten, «Die heilige Stadt», denn das ist der Ort, zu dem Ludwig, der Bruder vom Herrn der «Heinrichsburg», am Ende aufbrechen wird … Neben der Titelerzählung enthält der Band auch die Texte «Der kleine General», «Der Schatz in der Waldmühle», «Der angebundene Kirchturm», «Das Abenteuer auf der Themse», «Die Ferienkolonisten», «Gedeon», «Hotel Laubhaus», «Mein Roß und ich» und «Die Räuber aus dem Riesengebirge», von denen hier nur noch einer exemplarisch herausgegriffen sei: Gedeon, die Hauptfigur der gleichnamigen Erzählung, ist der älteste Sohn der zehn Kinder Eduards, des Onkels des Ich-Erzählers. Als Ältester ist er der unanfechtbare Alleinherrscher, der als strahlender Held souverän über die Kinderschar regiert. Durch Demonstration seiner Tabakschnupfkünste gelingt auch dem Ich-Erzähler die Aufnahme in Gedeons illustren Ehrenkreis. Doch da geschieht das Unfassbare, und Gedeon muss beweisen, ob er wirklich jener unverwüstliche Held ist, für den ihn alle halten … Paul Kellers «Buch für Menschen, die jung sind» fesselt mit seinen teils amüsanten, teils tragischen, immer aber unterhaltsamen Geschichten Junge und Junggebliebene nicht nur durch seinen köstlichen Humor und seine tiefe Ernsthaftigkeit, sondern auch durch die geradezu bezaubernde Sprache und überhaupt den unwiderstehlichen Zauber, den dieses einzigartige Werk um den Leser legt.-

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O, und die Stadt Heinrichsburg selbst! Fürwahr, ein Fremdling hätte sich in ihrem Gewirr von Strassen und Plätzen rettungslos verlaufen. Auf dem Marktplatz stand das Rathaus; da guckte der Bürgermeister den ganzen Tag zum Fenster heraus. In der katholischen Kirche war beständig Hochzeit, in der evangelischen immer Kindtaufen. Im Judentempel sassen tagaus, tagein drei Männer mit Zylinderhüten auf dem Kopf, und in der heidnischen Kirche schlachtete ein Priester, namens Mohammed, ständig ein Kind. Das Museum umfasste vier Bilder und zwei Statuen, der Reichstag war immer geschlossen. Wir haben ihn, da wir nichts Rechtes mit ihm anzufangen wussten, später in eine „Aktien-Brauerei“ umgewandelt.

Die Pracht der Auslagen, die sich die Geschäftshäuser leisteten, war erstaunlich. Allein der Fleischerladen mit seinen feuerroten Schinken und brennend braunen Würsten war ein kleines Weltwunder. Majestät sprach nebst hohem Gefolge täglich persönlich in diesem Geschäfte vor, dessen Warenbestand immer pünktlich erneuert wurde.

Heinrichsburg war eine werktätige Stadt: da sass der Schuster vor seinem Haus und zog den Pechdraht, da hieb in seiner dunklen Höhle der Schmied auf den Amboss, da sass der Weber am Webstuhl. Lastwagen fuhren die Strasse entlang oder hielten vor dem Wirtshaus; der Postillon sass hoch auf dem Bock und blies sein lustiges Signal. Alle Handwerker waren vertreten, und wo ein Gewerbe fehlte, da wurde zu Weihnachten oder zum Geburtstag Seiner Majestät König Heinrichs I. Abhilfe geschafft.

Nur eine Schule gab es in Heinrichsburg nicht. Majestät meinten, das sei nicht lustig und verderbe den Spass. Dafür marschierten glänzende Soldaten auf den Strassen, und die Musikkapelle zog den ganzen Tag mit Tiradebumdieh durch die glückliche Stadt.

Merkwürdig war der Denkmälerbestand von Heinrichsburg. Von historischen Grössen hatten Kaiser Wilhelm, Blücher, Zieten und der alte Fritz je ein Monument. Dann hatte Majestät selbst ein Denkmal, ebenso seine erlauchten Eltern: Rittergutsbesitzer Gerhardt und Frau. Diese Denkmäler bestanden aus Photographien, die in Steinpyramiden eingemauert waren. Bei Regenwetter wurden Zigarrenschachteln als Schutzdecke darüber gestülpt. Dann aber waren in Standbildern noch verewigt Robinson Crusoe und der „Pfadfinder“. Diese Denkmäler waren aus Holz, von Sr. Majestät selbst entworfen und modelliert. Sie wurden bei Regenwetter nicht zugedeckt; denn sie waren „abgehärtet“. Bei festlichen Gelegenheiten wurden sämtliche Denkmäler illuminiert.

Im Gerichtsgefängnis sassen Napoleon und der Räuberhauptmann Schinderhannes.

Herrlich war es draussen am Hafen. Oft lagen wir da am Ufer und sahen auf die weite, unübersehbare Wasserfläche und sprachen kein Wort. Wenn ein Schiff seine weissen Segel blähte und langsam von dannen fuhr, dann sahen wir ihm nach, dann schaute unsere junge Seele weit hinaus bis in die fernen Länder, nach denen das Schiff fuhr, zu fremdartigen Menschen, die in Zelten auf ewig grünen, ewig weiten Wiesen wohnten und andere Blumen und andere Sterne sahen als wir. Und all die tausend Gefahren, die das Schiff haben würde in Scylla und Charybdis, bei Seeräubern und Meerungeheuern, erwogen wir und kämpften alle Not selbst durch und waren dabei, wenn das siegreiche Schiff eines Tages doch stolz und sicher in den Hafen fuhr.

Manchmal kam unsere gute „Fee“, die Schutzgöttin unseres Insellandes, zu uns herüber. Dann feuerten unsere Strandkanonen Salut, die Ehrenwache stand am Ufer, die ganze Militärkapelle war aufgestellt, und von allen öffentlichen und vielen privaten Häusern wehten Fahnen. Der König ging der „Schutzgöttin“ entgegen und küsste ihr die Hand, und sie ging mit freundlichen Augen durch unsere Stadt, und wo es an etwas fehlte, das sah ihr gütiger Blick und ergänzte alsbald ihre geschickte, freigebige Hand.

Nur Pluto war an solchen Feiertagen eingesperrt. Wurde er losgelassen, so fuhr er in einer unsinnigen Freude durchs ganze Land, riss die Stadt um und brachte den Zug zum Entgleisen.

O, es war schön in Heinrichsburg! Die grössten Ehren habe ich dort genossen: ich war Grosswesir und Stierkämpfer, Hofdichter und Scharfrichter Hotelportier und Mitregent. Ich habe die Strassen ausgebessert und das Gesetzbuch verfasst, ich war Dachdecker und Theaterdirektor, Seeräuber und Staatsanwalt. Selbst die Frau Königin bin ich gewesen; da hatte ich lange gelbe Locken und ein weisses Kleid mit einem Goldgürtel und ein Taschentuch, mit einer Krone gezeichnet. Am liebsten war ich Leuchtturm. Dann trug ich eine Laterne auf dem Kopf und liess ihr Licht nach allen Seiten spielen, bis die Schiffe, die in Wetter und Rot draussen waren, glücklich den Hafen erreicht hatten.

Unsere gute Fee! Wenn ich jetzt, da ich lange, lange schon ein Mann geworden bin, manchmal träumend die Augen schliesse, sehe ich ein weites Gelände vor mir, dadurch ein schmaler Weg führt. Es ist der Weg, den ich durch mein Leben gegangen bin. Grüne Wälder, aber auch öde Schutthalden sind an seiner Seite, und es fehlt nicht an Denksteinen, und mancher der Denksteine ist ein Marterl. Wenn ich nun so sitze und träume, ziehen Hunderte und Tausende von Menschen an meiner Seele vorüber. Ihnen allen bin ich einmal begegnet, bin ein Stücklein mit ihnen gewandert. Aber die meisten schauen mich so fremd an, als hätte ich sie nie gesehen: alle die, die mir gleichgültig waren und alle die, die mir einmal wehe taten. Sie hat mein Herz vergessen. Die aber, die mir etwas Liebes, Gutes erwiesen, reichen mir alle die Hand, und ihre Stimme klingt mir wie die eines Freundes von gestern.

Und wenn sie kommt, die gute Fee meiner Kinderzeit, schlägt mir auch heute noch das Herz in Liebe für sie; ich hasche nach ihrer weissen Hand und küsse die Hand und lege sie auf meine Stirn. Dann wehen ihre blonden Haare im Wind, und ihre Augen sind schön und lieb wie in alten Tagen. Und sie nimmt meine Seele mit sich und führt sie in

die heilige Stadt.

Da stand ein kleiner Tempel. In dem Tempel war eine Figur des Heilands, die war so weiss wie Schnee. Vor dem Heiland stand ein Knabe, und über der Gruppe waren in goldenen Lettern zwei Sprüche in die Wand geschrieben:

„Dieses Kind wird der Grösste sein im Himmelreich!“ und:

„Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr in das Himmelreich nicht eingehen!“

Der Knabe aber, der vor dem Heiland stand, war Heinrichs Bruder Ludwig, der frühzeitig aus dem Leben geschieden war.

Als Ludwig starb, war ein solches Herzeleid auch über uns Kinder gekommen, dass ich mit Heinrich nach der Insel ging, um unsere schöne Stadt Heinrichsburg niederzureissen.

„Wenn Ludwig nicht mehr bei uns ist,“ sagten wir zueinander, „so macht uns die Stadt keine Freude mehr.“

Wir stiegen in bitteren Schmerzen auf die Adlerkoppe. Noch einmal schaute ich über den Aussichtsturm hinaus ins weite Land, dann löste ich ihn aus der Erde und nahm ihn unter den Arm. Heinrich packte den Bahnhof in seine Mütze, und eben wollten wir den Alpenjäger und die Gemse von der Felskuppe holen, als Heinrichs Mutter uns nachkam. Ihr Gesicht war weiss, und sie ging ganz langsam; aber sie lächelte doch, als sie uns über die Köpfe strich und sprach:

„Lasst nur eure Stadt stehen; Ludwig hat jetzt eine viel schönere Stadt als ihr!“

Da nahm Heinrich den Bahnhof wieder aus der Mütze, und ich trug den Turm wieder auf den Berg, richtete ihn dort auf und überzeugte mich, dass die Aussicht über ihn hinweg wieder ganz herrlich schön sei.

Dann gingen wir drei nach Hause. Wir sprachen nicht. Es war gegen Abend, und der erste Stern tauchte auf am Himmel. Da holte Heinrich tief Atem und fragte mit stockender Stimme:

„Was für eine Stadt hat Ludwig?“

Die Mutter zog ihn an sich und sagte:

„Der liebe Gott kann ihm eine Stadt aufbauen aus lauter Gold.“

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