Thilo Koch - Eine Jugend war das Opfer

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In diesem spannenden Buch setzt sich Thilo Koch mit der schwierigen Fragen der Verquickung von Opfer- und Täterschaft, dem gespaltenen Verhältnis mancher Leute zur NS-Ideologie, dem Krieg und dem sich daraus ergebenden Konflikt auseinander. Ein solches Werk war zu der Zeit seiner Erscheinung in 1947 noch sehr gewagt, da die damalige politische Situation noch sehr unsicher war. Trotz allem behandelt dieser Nachkriegsroman die ausgewählten Themen meisterhaft und ist auch für heutige Leser interessant geschrieben.-

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So hauste er einsam in seinem Reich.

Dieser Abend jedoch sollte ihm noch einen Besuch bringen. Unwillig über die Störung, öffnete er. Kaum aber hatte er erkannt, wer in das Licht der Diele trat, rief er freudig aus:

„Ach, Herr Frey! Ein seltener, aber willkommener Gast. Kommen Sie herein in die Höhle des qualmenden Ungeheuers.“

Melk konnte durchaus leutselig sein und redete manchmal sogar gern, auch mit sich selbst — das eigentlich am liebsten.

„Ich störe Sie“, sagte Frey etwas linkisch, indem er auf den Arbeitstisch wies, „weiß ja selbst, wie ungern man sich da wegholen läßt.“

„Sie stören nie“, erwiderte Melk gemütlich. „Setzen wir uns. Ach so, Moment bitte, ich muß erst den Stapel Zeitschriften hier in die Ecke bringen . . . So, jetzt ist der Stuhl frei. Und nun wollen wir plaudern. Halt, mit Dampf geht es besser; hier — nein, na, wo sind sie denn? Ach so, ja, hier: helle Schlanke aus Hamburg, die mögen Sie doch am liebsten, nicht?“

„Sehr liebenswürdig, Herr Doktor. Danke sehr!“ Frey griff vorsichtig mit den Fingerspitzen in die Kiste und hob mit genießerisch heraufgezogenen Augenbrauen die lange, schmale Zigarre an die Nase. Melk drehte sich zu seinem Arbeitstisch um und nahm von einem riesigen, überfüllten Aschenbecher einen erloschenen Stummel.

„Ich bleibe lieber bei meiner starken Dunklen“, sagte er dabei. „So, und hier haben wir auch einen kräftigen Schluck.“

Er griff in eine Ecke, die von der Stehlampe nicht ganz ausgeleuchtet wurde, und brachte eine Flasche Kognak hervor. Beim Einschenken sprach er dann munter fort:

„Ja, Herr Frey, nun sind die Ferien wieder vorüber. Na, Sie hatten ja sowieso keine.“

„Sie ja wohl auch nicht, Herr Doktor. Wie war er denn, Ihr Lehrgang?“

„Ach, wissen Sie, recht interessant und — — nicht ganz ungefährlich. Es wurde nämlich auch diskutiert. Alles hielt hinter dem Berge, und ich bin ja nun nicht gerade lebensmüde, so daß ich mich auch vorsah und nur in allegorischer Verbrämung so einiges anbrachte. Das hat die meisten Teilnehmer — fast alles junge Dachse — ergötzt, die Veranstalter und Leiter aber gekränkt, was verständlich ist. Sie haben mich vermutlich als für die NS-Religion verloren und als nicht ungefährlich beurteilt. Ja. Aber danach war ich in meinem Ostseekaff. Sie wissen ja, wo ich jedes Jahr hinfahre. Nichts als Sonne, Meer und Sand, frische Luft, freien Blick, mittags Aal blau, abends frisch geräucherte Flundern, manchmal einen Köhm oder einen Grog. Nur schweigsame Menschen, Fischersleute, bei denen ich immer wohne, am Abend eine Pfeife, bei Sonnenuntergang in den Dünen, wenig Bücher, viele Gedanken, manche Erinnerung wohl auch und mancher Wunsch.“

Er strich seine Zigarre am Aschbecher ab. „Tja, man wird nicht frei davon; von den Wünschen, meine ich, die der ewige Jüngling in uns träumt. — Und Sie, Herr Frey? Sind Sie nicht einmal verreist in der Zeit der Geschäftsflaute?“

„Ach, Herr Doktor, dazu reicht es nicht recht, man muß doch für die Kinder sparen. Thomas soll studieren und es besser haben als ich, er soll ganz sorglos sein können. Da wäre ich nun auch bei der Ursache meines Besuches. Wir haben ihm ja so gern die Englandfahrt ermöglicht — auch gegen alle Schwierigkeiten. Er konnte damals nicht mehr Zurücktreten. Nun scheint es uns aber teuer zu stehen zu kommen.“

„Nehmen Sie es nicht zu schwer, Herr Frey. Ich habe schon gehört, er ist aus der HJ ausgestoßen worden. Soll er froh sein, daß er dem Theater fernbleiben kann.“

„Wenn es nur das wäre, Herr Doktor. Aber man gibt sich damit nicht zufrieden. Heute abend war noch Herr Direktor Sternhaus bei mir; zuerst suchte er nur nach einem Buch, aber dann teilte er mir mit, daß der Herr Oberschulrat Thomas Schulgeldermäßigung gestrichen habe. Ferner könne eine Zulassung zur Reifeprüfung nur erfolgen, wenn Thomas inzwischen politisch aktiver würde.“

„Donnerwetter!“ Melk stand erregt auf. „Da steckt natürlich der Landhoff dahinter. Ich sage ja, das ist ein prächtiges Paar, der Nietmann und der Landhoff. Ueberall lobt man ihre Zusammenarbeit als mustergültig für die Erziehungsgemeinschaft Schule—HJ. Ein würdiges Paar! Von denen ist allerdings nichts Gutes zu erwarten. Es wird sogar schwer sein, Thomas unter Hinweis auf seine Begabung herauszupauken.“

„Darauf hat man schon angespielt“, sagte Vater Frey. „Man sehe nur auf Grund seiner besonders guten Leistungen davon ab, ihn sofort von der Schule zu weisen.“

„Und damit müssen wir noch zufrieden sein, Herr Frey, wie die Dinge einmal liegen.

Bliebe die Frage der gestrichenen Schulgeldermäßigung. Sie dürfen das Geld für sein Studium nicht angreifen. Ich weiß, wie bitter es ist, wenn man in diesen freiesten Jahren des Lebens auf jeden Groschen achten muß. Aber wir werden das schon machen. Sie können auf mich rechnen.“

„Nein, nein, Herr Doktor, ich weiß, wie gern Sie helfen. Mehr als Sie eigentlich können. Aber wir haben das schon besprochen. Ich werde achtgeben, daß der Laden mehr abwirft, und Thomas selbst muß den Kirchenrat bitten, seine Organistentätigkeit, die er ja bis jetzt ehrenamtlich ausübte, zu honorieren. Vielleicht geht auch Professor Gehrmann mit dem Preis für den Orgelunterricht etwas herunter. Wir kommen schon durch. Hauptsache ist, man läßt es damit genug sein, und der Junge kann sein Abitur machen. Sonst wäre ja alles vergeblich gewesen.“

„Durch das Abitur werden wir ihn schon kriegen, und wegen später wollen wir uns jetzt keine allzu großen Sorgen machen. Wer weiß, was alles kommt.“

„Ja, wer weiß. Aber auf jeden Fall soll Thomas’ Zukunft gesichert sein, soweit es an mir liegt. Auf eine Begabtenförderung möchte ich jedenfallls nicht vertrauen. Man sieht ja, was Begabung heute wert ist.“

„Nun sind Sie auch verbittert, Herr Frey.“

„Ja, ich kenne mich selbst nicht mehr, Herr Doktor. Seit man den Jungen so behandelt, habe ich einen Zorn auf die ganze Bande. Zuerst wollte ich ein Bittgesuch machen, daß man ihn wieder aufnehme, so schwer es mir gefallen wäre. Aber Thomas wollte nicht, und dann schämte ich mich selber des Gedankens. Nun muß er eben sehen, wie er so durchkommt. Lieber wäre es mir gewesen, er hätte sich gut mit denen gestellt.“

„Lassen wir den Thomas nur selbständig seinen Weg gehen, Herr Frey. Wir Alten können doch nicht mehr tun, als aufpassen, daß er sich nicht allzu sehr verirrt oder durch irgendeinen Unfall am Wege liegenbleibt. Gehen und auch irren muß die Jugend immer selbst.“

Vater Frey nickte sorgenvoll und sog an seiner Zigarre. Dr. Melk kramte unter vielen Schichten von verstreuten Papieren einen Zettel hervor und begann mit dem Buchhändler seine dringendsten Bücherwünsche zu erörtern. Darüber kamen sie in ein langes Gespräch. Der Tabaksqualm wurde dicker, die Flasche leer, auch noch eine zweite, die Dr. Melk aus der offenbar recht ergiebigen dunklen Ecke hervorholte, und erst spät in der Nacht schüttelten sich beide die Hände zum Abschied. Für den einsamen Gelehrten war das Gespräch ein lange entbehrtes Glück gewesen. Frey aber kam entschieden fröhlicher nach Hause, als er gegangen war. Der Schlüssel zur Haustür wollte durchaus nicht passen, und die Treppe zum Obergeschoß glich einer wildbewegten Ziehharmonika.

8.

Der Sommer war vorbei, aber oft noch stahl sich ein sonnenwarmes Stündchen in die Reihe grauer Tage, besonders dankbar begrüßt von den Menschen, die sich noch scheuten, an das Sinken der Sonne zu glauben.

Thomas ging wieder wohlgemut zur Schule. Nach den Aufregungen bei seiner Heimkehr von England schien wieder alles im rechten Gleis. Wenn er die Kameraden abends oder an Sonntagen zu ihrem HJ-Dienst gehen sah — manche eilig und in stolzem Vollgefühl ihrer Wichtigkeit, andere etwas mißmutiger, alle aber von der Gewohnheit bezwungen und schon unfähig geworden, es noch anders zu wünschen, dann blätterte er schmunzelnd eine Seite in dem Buche um, das er gerade las — droben in seinem Stübchen, wo es so ganz besonders still sein konnte, an regenduftenden Herbstabenden bei offenem Fenster. Oder er begab sich zum Ueben und verfiel für mehrere Stunden der Orgel. Oft wurde es Nacht um ihn, wenn ihn die Musik einmal ganz besonders gepackt hatte. Langsam fühlte er sich immer tiefer eindringen in das Klingen der großen Harmonie, in diese reinste Schönheit, welche Menschen schaffen und begreifen können. Seit er in England viel auf dem Cembalo gespielt hatte, wünschte er sich, nun auch hier, neben der Orgel, auf diesem alten Instrument einer versunkenen Zeit spielen zu können; einer Zeit, in der man sich noch auf ein rauschendes, festliches Musizieren ebenso gut wie auf ganz intime, zärtliche Melodien und auf die starke Tiefe der großen Kirchenmusik verstanden hatte. Mit einem Schüler Johnsons, einem Flötisten, hatte er die Flötensonaten Händels kennengelernt, und nun schwärmte er mit Gisela davon, später — vielleicht in einem eigenen Heim — zusammen mit ihr diese Flötensonaten zu spielen. Gisela übte schon fleißig dafür.

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