Angela Madaus - Die Bibel - ein menschliches Buch

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Die Bibel, Gründungsdokument einer Weltreligion, des Christentums, entstanden auf dem Boden eines mannigfaltigen geistigen Erbes, dessen Ströme ineinander geflossen sind: einerseits die griechische Sprache und Kultur, von der Weltmacht Rom in der Kaiserzeit absorbiert, die jüdische Verpflichtung auf Gesetz und Schrift und die Kultivierung der Religion durch den Monotheismus, die Prägung der jeweiligen Mehrheits-Gesellschaft durch die in der Diaspora zerstreuten Juden, – aber auch der in den biblischen Erzählungen verbliebene mythische Bodensatz auf der anderen Seite.
So stellt die Bibel ein 2000 Jahre währendes und noch nicht abgeschlossenes Rezeptionsphänomen dar, aus dessen geistigem Fundus sich das Alltagsleben genauso speist wie die Kunst und die Literatur – zumindest in der westlichen Welt.

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Ich ließ meinen Engel lange nicht los

und er verarmte mir in den Armen

und wurde klein, und ich wurde groß:

und auf einmal war ich das Erbarmen,

und er eine zitternde Bitte bloß.

Da hab ich ihm seine Himmel gegeben,-

und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;

er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,

und wir haben langsam einander erkannt…

(Rainer Maria Rilke)

Bei Thomas Mann und Bert Brecht ist die Bibel zwar auch eine Möglichkeit der Selbstdeutung, aber sie dient vor allem als Folie für die Darstellung gesellschaftlicher Verwerfungen, Entgleisungen, Ungerechtigkeiten oder Verbrechen, wobei der immanente Bezug auf die Bibel dem jeweiligen Autor eine literarische Distanzierungs- und Verfremdungsmöglichkeit bietet.

Thomas Mann arbeitet sich geradezu an der Bibel ab. Die biblische Josephs-Geschichte bot ihm dabei das archetypische Muster für eine Karriere im Exil – und damit dem unverhofft selbst ins Exil geratenen Autor viele Möglichkeiten für subtile Spiegelungen (Deutschlandfunk, 30.9.2018).

Religiöse Bezüge, Bilder und Zeichen sind unverkennbar in vielen anderen seiner Romane auffindbar beispielsweise im Doktor Faustus . Es gibt hier sogar explizit theologische Passagen. Adrian Leverkühn studiert Theologie, wendet sich dann davon ab und der Musik zu, und der Teufel begleitet ihn in mancherlei Gestalt auf seinem Lebensweg. Als Theologe (auf dem Gebiet kennt sich der Teufel nach seiner eigenen Aussage gut aus) oder als Zuhälter führt er Adrian immer wieder in Versuchung und immer tiefer in die Kälte des vergeistigt leidenden Einzelgängers, der für die Suche nach dem genialen Werk mit dem Bösen einen Pakt eingeht und sich seiner Umwelt immer mehr entfremdet. Die Wirkung des Teufels zeigt sich darin, dass die christlichen Werte und Topoi verkehrt werden: So führt die enge Pforte nicht in den Himmel, sondern in die Hölle, und Liebe gibt es nur andeutungsweise (so Adrians Liebe zu seinem Neffen, der als Strafe für diese in Adrians Augen verbotene Liebe stirbt) oder pervertiert, in der Sexualität mit einer Prostituierten). Das Böse dominiert. Über den Hochmut hat der Teufel Adrians Seele gewonnen. Die Pervertierung der christlichen Werte spiegelt sich in Adrians immer diabolischer werdenden Musik mit ihrer Umkehrung aller musikalischen Prinzipien. Folgerichtig endet Adrian in der Verzweiflung, in heilloser Sündhaftigkeit.

Auch der Dramatiker Bert Brecht, aufgewachsen im katholischen Augsburg als Kind einer protestantischen Mutter und eines katholischen Vaters, hat sich ein Leben lang mit der Bibel beschäftigt. Sie war seine Lieblingslektüre, vielleicht weil die Sicht der Bibel immer eindeutig, jedoch nicht eindimensional ist und dadurch die beste Vorlage für Brechts Sprache und Thematik bot. In seinem Werk finden sich durchgängig biblische Bezüge und Zitate. Den motivatorischen Impuls für seine gesellschaftskritischen Anklagen bezieht er, wie er selber ausführt, aus den großen moralischen Kategorien des Christentums wie Leid, Sünde, Verdammnis.

In Bertold Brechts wohl bekanntestem Antikriegsstück Mutter Courage und ihre Kinder, geschrieben 1939 im dänischen Exil, uraufgeführt 1941 in Zürich, beschreibt die gleichnamige Protagonistin scheinbar ungerührt, ja sarkastisch den merkantilen Aspekt des Krieges: Der Krieg ist nichts als die Geschäfte / Und statt mit Käse ists mit Blei. Weil das so ist, zieht die Marketenderin Courage mit ihrem Planwagen durch die vom dreißigjährigen Krieg zerstörte Welt und hofft, sich aus dem Krieg, der ihre Einkommensquelle darstellt, heraushalten zu können. Sie denkt ökonomisch und handelt couragiert , allerdings im Sinn von skrupellos opportunistisch zu verstehen, wird dabei aber realitätsblind, und so verliert sie alle ihre drei Kinder an diesen Krieg, den sie schließlich verflucht, ohne eine Lehre daraus zu ziehen. Auf sich allein gestellt, folgt sie mit ihrem Planwagen weiterhin dem Zug der Soldaten:

Das Frühjahr kommt. Wach auf, du Christ!

Der Schnee schmilzt weg. Die Toten ruhn.

Und was noch nicht gestorben ist,

Das macht sich auf die Socken nun.

4. Bibelrhetorik

Zugang zum Christentum fanden in der Spätantike zunächst eher einfachere Leute und Frauen. So nennt die Apostelgeschichte neben Barnabas und Timotheus einige Frauen, wie Priscilla, Aquila und Lydia, als Mitarbeiterinnen von Paulus. Vor allem Gebildete taten sich jedoch oft schwerer. Die Ablehnung hatte mehrere Gründe. Ein nicht unbedeutender Grund war literarischer Art. Man kann sich vorstellen, dass die Psalmen aufgrund ihrer sprachlich gebundenen Form noch am ehesten auf Wohlwollen stießen. Anders stand es jedoch mit den Evangelien. Deren Sprache wurde als simpel und kunstlos empfunden, ihr Sujet war zudem abstoßend, handelten sie doch ausschließlich von gewöhnlichen Menschen, ja sogar von Minderwertigen und Geächteten, wie Fischern, Zöllnern und Huren, die – gesellschaftlich provokant – auch noch erhöht und als Maßstab vorgestellt wurden.

Die Verbreitung der christlichen Lehre konnte deshalb nur über die Aneignung und Nutzung bekannter Regeln der Textbehandlung und der Stilistik, die dann eben auch für die Vermittlung biblischer Inhalte genutzt wurden, geschehen, also über die Nutzbarmachung der antiken Rhetorik für die christliche Verkündigung. Dafür setzten im 4. Jahrhundert die hochgebildeten Theologen und Rhetoriker Ambrosius von Mailand und Augustinus von Hippo (Letzterer in: De doctrina christiana ) Maßstäbe. In einer Doppelstrategie mussten zum einen die Verkünder der göttlichen Wahrheit, also die Kleriker, rhetorisch geschult werden (so Ambrosius in: De officiis ministrorum ), zum andern musste sich die christliche Rhetorik von der paganen Rhetorik abgrenzen und ihre Überlegenheit beweisen. Predigt und Rhetorik gingen so eine Verbindung ein, die sich durch gegenseitige Abhängigkeit auszeichnete, ja geradezu zu einer Symbiose von Homiletik/ Predigtkunst und Rhetorik/Redekunst führte, wobei die Rhetorik rein funktional verstanden wird. Sie ist Instrument der Verkündigung, allerdings nach Auffassung der beiden Kirchenväter ein unverzichtbares.

Rhetorik ist … ein basales Verfahren, um das Wort Gottes…zu erklären, zu verbreiten und zu schützen.

(Sophia Vallbracht, S.182)

5. Befreiung und Gerechtigkeit

5.1 Der Exodusgott

Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

(Ex 20,2)

5.1.1 Moses

Die Moses-Statue von Michelangelo (1475-1564) in San Pietro in Vincoli ist neben seiner Pietà die vielleicht größte Attraktion Roms. Sie verweist in ihrer dramatischen Strenge auf den unerbittlichen, ja gewalttätigen Moses. Nach links gewandt, stützt Moses seine rechte Hand auf die Gesetzestafeln, mit seiner Linken fasst er sich in den langen Bart. Michelangelo stellt ihn unmittelbar nach seinem Abstieg vom Berg Sinai dar, als er die Israeliten beim Tanz um das Goldene Kalb vorfindet (Ex 32,1-4), worauf er erzürnt die Ermordung der Abtrünnigen befiehlt (32,27).

Aber wie kommt Moses zu seinen Hörnern? Wohl auf Grund eines Übersetzungsfehlers. In der Vulgata des Hieronymus hieß es, Moses sei, als er vom Berg herabstieg, cornutus, also gehörnt, gewesen. Das entsprechende hebräische Wort, das dieser Übersetzung zugrunde liegt, wurde auf Grund der im Hebräischen fehlenden Vokale wohl falsch ausgesprochen, sein Inhalt – auf Moses bezogen – dadurch verfälscht wiedergegeben. Aus dem strahlenbekränzten Moses (lat. coronatus ) wurde der mit Hörnern versehene. Trotz diverser Richtigstellungen durch kirchliche Autoritäten, u.a. durch Thomas von Aquin, hielt sich die falsche Darstellung in der Kunst weiterhin. Plastische Irrtümer haben wohl generell die Tendenz, sich zu verfestigen!

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