Ferdinand Runkel - Stickstoff

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"Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein" – diese Worte aus der Ode an die Freude von Friedrich von Schiller kennzeichnet das Verhältnis zwischen den beiden Protagonisten dieses hervorragenden Romans – dem Arbeitersohn Doktor Leopold Weltzer, ein genialer Chemiker, und dem Sohn des Geheimrats Schönebeck Dr. Walter Schönebeck, ein hervorragender Jurist –, die zusammen das Rückgrat der Düngemittelfabrik Hartwinkel bilden. Dr. Weltzer ist es gelungen, Stickstoff statt aus dem teuren chilenischen Salpeter aus dem in Brandenburg beheimateten Gips herzustellen und den deutschen Dünger damit konkurrenzlos billig zu produzieren. Doch es gibt Hardliner in dieser Zeit – vor dem französisch deutschen Duo Gustav Stresemann und Aristide Briand –, besonders um den französischen Präsidenten Poincare. Diese missgönnen Deutschland die preisliche Vormachtstellung und es gelingt ihnen durch einen genialen Chemiker, die Gipsgruben so zu manipulieren, dass sie explodieren. Das Werk mit seiner herausragenden sozialen Einstellung droht auseinanderzubrechen, weil nun zudem der juristische Chef entführt wird. Doch der geniale Chemiker kommt auf die Spur der Verbrecher.Ferdinand Runkel (1864–?) war ein deutscher Schriftsteller und Philologe. Runkel wurde in Hanau geboren. Ab etwa 1907 hat er bis um 1940 zahlreiche Erzählungen und Romane, vor allem mystische und Kriminalromane, aber auch philologische und historische Werke publiziert. Besondere Beachtung verdiente er sich mit seiner seine «Geschichte der Freimaurerei». Sein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.-

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„Wenn ich das noch einmal erleben könnte!“

„Du wirst es erleben! Du wirst leuchtende Augen und dankbar erhobene Hände in den Versammlungen sehen, wo jetzt der wüste Wutschrei gegen Kapitalismus und Ausbeutung schrillt.“

„Komm, komm, mein einziger Leo! Es ist mir zu eng in deinem Laboratorium. Trotzdem du hier eine neue Welt erbaut hast: Die Welt der Versöhnung und Zufriedenheit. Komm hinüber zu den Unsern, zu Irma! Sie wartet auf dich. Nur auf dich. Und sie ist deiner wert. Gross und einzig ist sie.“

„Die Herrentochter und der Proletariersohn?“

„Mach mich nicht böse, Leo ... Ich spreche anders: Das deutsche Mädchen und der deutsche Jüngling.“

„Du bleibst immer der liebe Träumer, der weltfremde Ästhet. So was zu denken habe ich noch nie gewagt.“

„Auch nicht, es zu träumen?“

„Meiner Träume bin ich nicht Herr.“

„Es ist eine neue Zeit.“

„Ja, du hast recht. Aber auch in der neuen Zeit wird es sein, wie es in jeder Zeit war. An der Natur des Menschen ändert die Zeit nichts. Es werden auch in der neuen Zeit hoch und niedrig, reich und arm, Ritter und Knecht sein. Das ist ein ewiges Gesetz.“

„Aber das Genie baut diamantene Brücken über die trennenden Abgründe.“

„Jawohl, das Genie.“

Und Leopold lächelte fein und ungläubig. Er teilte nicht die vollmundige Schwärmerei des Freundes. Er war bescheiden. Genie ...? Ach Gott, wie weit war er davon entfernt! Friedrich der Grosse, Schiller, Bismarck und ... Jesus? ... Nein, der stand über jeder menschlichen Bewertung. Er war der zur höchsten Persönlichkeit erhobene Weltgrund, oder so ähnlich sagte Wilhelm Wundt. Genie in Verbindung mit ihm, mit Leopold Weltzer, dem kleinen Stickstoffchemiker? Wieder lächelte er still in sich hinein.

„Nun versinne dich nicht wieder. Ziehe dich an und komm! Wir holen uns sonst wirklich den ernsten Tadel meiner alten Dame.“

„Du hast recht wie immer.“

Er löschte alle Flammen unter den Retorten, deckte sorgfältig die Mischungen staubdicht ab, drehte das Licht aus und folgte dem voranschreitenden Freunde. Nachdem er die Tür umständlich verschlossen, rief er den im Gange harrenden Wächter heran.

„Ich bin beim Herrn Kommerzienrat in Grünheide. Rufen Sie mich sofort an, wenn das Geringste passiert.“

Man war in Hortwinkel vorsichtig geworden. Die masslose Handelsspionage der Entente gebot es; und in Leopolds Laboratorium wurden Geheimnisse bewahrt, die viele Millionen, vielleicht Milliarden wert waren. Darum wurde der Korridor, auf den die Laboratorien mündeten, Tag und Nacht bewacht.

Der junge Chemiker wohnte in einem kleinen Häuschen, ähnlich denen des Arbeiterdorfes, dicht am Wald, aber noch innerhalb der Fabrikmauern. Seine alte Haushälterin sass vor der Tür und genoss den köstlichen Juliabend. Die Kiefern atmeten leise, und ihre Nadeln knisterten, wenn sie die Hitze des Tages ausströmten. Hin und wieder raschelte ein Kienzapfen zu Boden. Der Sand duftete echt märkisch, und von dem nicht allzu fernen See kam es wie ein blauer Lebenshauch herauf. Eine Geige sang im Arbeiterdorf, es war die des Lehrers, eine schwerblütige Melodie von Hugo Kaun. Dazu klang der geheimnisvolle Bass der Maschinen, die auch in der Nacht ihre unablässige Arbeit taten.

Leopold beeilte sich mit seiner Toilette, und Walter, der viel auf das Äussere gab, musterte ihn mit kritischem Blick. Jener liess es lächelnd geschehen, dass der Freund ihm die Krawatte besser band, hier strich und da glättete, bis er ihn endlich tiptop fand.

„Ein bedeutender Mensch muss in allem tadellos sein, auch im Anzug. Die Zeit, da die Genies in Schmierstiefeln und mit bekleckertem Samtrock in die Gesellschaft gingen, ist vorbei. Wir mögen das nicht mehr. Unsere seelischen Fühlfäden haben sich merkwürdig verfeinert. Als in Dänemark der erste radikale Minister im Schlapphut und Sackanzug seinen Antrittsbesuch beim König machte, hielt er das für eine Genialität. Es war aber weiter nichts als eine Ungezogenheit. Und dass Lenin rückständig war, siehst du daran, dass er in einem feierlichen Augenblick im ungebügelten Anzug mit weichem Kragen vor seiner Volksversammlung erschien. Die Höhe der Geisteskultur muss sich auch in der Körperkultur ausdrücken, und unsere neuen Regierungsleuchten sondern sich durch feine Anzüge und Lackschuhe auffallend von ihren Genossen ab. Das nennt man Gleichheit. Als einer von ihnen in der Zeit härtester Not an einer Schlemmertafel gefunden wurde, antwortete er einem ironischen Ausfrager, wie er sich vor seinen darbenden, Polonäse stehenden Genossen rechtfertigen würde: ‚Ja, lieber Freund, würde ich sagen, das ist die Volksküche des Zukunftsstaates.‘“

„Ich bin ein Proletarierkind —“

„Aber ein Aristokrat des Geistes! Das Genie hat keine Klasse.“

„Du sollst das nicht sagen. Ich will das nicht hören. Ich gebe nur das zurück, was des Ewigen gütige Hand in meinem Geistesleben vorbereitet hat.“

„Das ist ja gerade das Grosse.“

Am Ausgangstor der Fabrik wartete der Kraftwagen des Kommerzienrats. Die Freunde stiegen ein, und fort ging es in sausender Fahrt.

Man musste einen kleinen Umweg machen, bis man in der Siedlung Rüdersdorfer Grund auf die gute Strasse nach Rüdersdorf abbiegen konnte, um dann in den schweigenden Forst einzulenken.

Die prachtvolle Nacht lag schlummernd unter den hohen, schönen Kiefern, und sie schreckte nicht auf, wenn die glühenden Augen des Automobils sie trafen. Der Weg war sandig und ging durch hügeliges Gelände. Da beschrieb Leopold mit seiner rechten Hand einen weiten Kreis.

„Hier werden in einigen Wochen weite Gipsbrüche entstanden sein. Tausende von Arbeitslosen werden hier Brot finden.“

„Und bist du auch deiner Sache ganz sicher?“

„In Fragen, die ich selbst nicht wissenschaftlich beherrsche, verlasse ich mich nie auf die eigene dilettantische Untersuchung, sondern ich ziehe den besten Fachmann heran, den ich bekommen kann. Mein Freund Wicker, der Bezirksgeologe, hat ganz insgeheim den Boden durchforscht und das ganze Hügelgebiet mit Gips unterlagert gefunden. Es ist schöner Steingips, oft alabasterartig. Schade, ich hätte dir die Kristalle zeigen können.“

„Wie kommt es, dass bisher niemand die Entdeckung gemacht hat?“

„Beinah in allen deutschen Gebirgen haben wir genügend Gips. Es ist kein Bedürfnis, neue Lager aufzusuchen. Ausserdem liegt er hier zum grössten Teil unter der Bauernheide, und du kennst ja unsere konservativen märkischen Bauern zur Genüge. Bis die sich herbeilassen, ihren Wald zu unterwühlen, da muss schon ein Wunder geschehen.“

„Ich sehe schon, es wird ein schweres Stück Arbeit werden, den Grund und Boden zu erwerben.“

„Leicht ist es nicht. Aber ich vertraue deinem diplomatischen Geschick. Sei klug ... Mit Geld kannst du den ländlichen Besitzern nicht imponieren. Gründe eine Aktiengesellschaft ‚Gipswerke Rüdersdorf‘, hetze ihnen den Teufel Spekulation auf den Hals —“

„Aber Leopold!“

„Ja, der Zweck heiligt die Mittel. Die Rettung des Vaterlandes darf nicht an kleinlichen Rückständigkeiten scheitern. Die Zeit drängt. Morgen zeige ich dir die geologischen Befunde. Wicker hat eine sehr übersichtliche Karte im grossen Massstabe angelegt, an der du alles erkennen kannst. Dann muss die Arbeit beginnen. Es ist die grösste Aufgabe, die wir dir bis heute gestellt haben. Löse sie restlos.“

Walter reichte dem Freunde die Hand. — In diesem Augenblick fuhr der Kraftwagen in den Hauptweg zum Landhaus des Kommerzienrats ein und machte vor der schönen Freitreppe kurz halt.

Drittes Kapitel.

Leopold Weltzer wurde mit freudigem Zuruf und Scherzworten empfangen. Man sah wohl, dass er sehr beliebt in der Gesellschaft war. Alles Lehrhafte und Weltfremde hatte er jetzt abgestreift und gab sich ganz als der guterzogene junge Mann, der sich in nichts von den Herren seiner Kreise unterschied. Nur die feinen Züge, die denkerische Blässe seines Gesichtes und die hellbrennenden blauen Forscheraugen verrieten das reiche Gedankenleben hinter der edelgewölbten Stirn.

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