Wilhelm Bartsch - Amerikatz

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Micah Macrobius, Mitinhaber des Detektivbüros 'Micah & Adele' in Berlin-Charlottenburg und Enkelsohn eines Armeniers aus Nagorny Karabach, ist Spezialist für die Suche nach verschollenen Zeitgenossen. Diesmal soll er den todkranken Sohn eines Stasi-Generals finden, den Schriftsteller Jan Untied. Der hatte mit 'Amerikatz', der cherokesischen Land-Art-Künstlerin Jensie Stone, eine Liebesaffäre und war somit nicht nur ins Visier der NSA, sondern auch des Milliardärs Deodat Mason geraten. Die Suche wird immer mehr zu einem irren Wettrennen. Sie führt durch den Kaukasus über New York bis nach Oklahoma und am Ende zu den Gespenstern der Vergangenheit, die auf die Gegenwart deuten wie Hitchcocks Messer hinter dem Duschvorhang. Wilhelm Bartsch lädt uns mit seinem neuen Roman in eine Welt ein, in der manches anders ist, als es die Wirklichkeit vorschreibt. In einem furiosen sprachlichen Parforceritt voller Action und kluger historischer Exkurse demonstriert er, dass die einfachen Wahrheiten nicht genügen. In von tragischen Ereignissen tief gezeichneten Weltgegenden verfolgt dieser ungewöhnliche Ermittler viel mehr als nur seinen Fall. Wir lesen staunend, schmunzelnd und gebannt eine abgründige Liebesgeschichte, eine andere Detektivstory und eine philosophische Weltdeutungsparabel über die verblüffenden Verbindungen nur scheinbar entlegener Dinge.-

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Es war noch ziemlich warm draußen. Adele ging mit mir wie üblich untergehakt, als seien wir ein mit den Jahren immer noch problemlos zusammengehöriges Pärchen. Sie trug ein schulterfreies Leinenkleid. Ich mochte ihre Schultern. An eine, die rudert, dachte man angesichts ihrer Schultern gewiss nicht. Allerdings hatten sie seltsame, das heißt seltsam schöne Formen, je nachdem, wie sich Adeles Schulterblätter regten. »Bin ebent ein typischer Hinterhofengel«, hat sie mal gesagt, »und die Scharniere von den Flügeln kannste ja noch sehn.«

Ihr Engelskleid an jenem Abend war farblos, so sagt ein Farbenblinder wie ich. Es war anscheinend von gedopten Himmelsschneidern geschnitten und von den strengen Seraphim selber noch korrigiert worden. Unterwegs nach unten hat auch noch der Teufel an ihrem Ausschnitt ein wenig gezupft und ihr geraten, ihn mit einem kühn-eleganten Basilisken aus gehärtetem Alpaka zusammenzuraffen, natürlich wieder von Dorothea Brühl. Dazu hatte er noch Adeles Mund von Utas schmollendem Süßkirschenmündchen in eines aus Schwarzkirsche verwandelt. Wieso verliebe ich mich eigentlich nie so richtig in sie?

Wir brauchen zum Hotel »Bogota« in der Schlüterstraße zu Fuß nicht allzu lange. Adele und ich treffen uns da manchmal in schönen Jahreszeiten zum Frühstück im lauschigen Innenhof mit Esche, Eiche und dem so schön plätschernden Brunnen, wenn wir Arbeitsbummelei beschlossen haben.

Die Hotelpension »Bogota« existiert zwar erst seit 1964, aber das Haus hat eine noch verrücktere Geschichte als so manches andere Gebäude in Berlin. Benny Goodman spielte hier seine Klarinette erstmals in Europa, und heute noch steigt dieser oder jener Hollywoodstar dort gern ab. Grandiose Gemälde der Moderne gingen hier ein und aus als entartete Kunst, weil hier die Reichskulturkammer der Nazis residierte und die Reichsfilmprüfstelle auch, die oft sogar gemeinsam von Hitler und Goebbels besucht wurde. Wilhelm Furtwängler und Heinz Rühmann mussten zum Entnazifizieren hierherkommen. Hier wurde der Kulturbund der DDR gegründet und Axel Cäsar Springer kriegte von den Amerikanern hier die Papiere zum Betreiben seiner Presse.

Jetzt steht allerdings das »Bogota« wirtschaftlich auf der Kippe und wird wohl bald dicht machen. Dann würde es wohl noch, wie üblich, eine nostalgische Auktion geben. Das war auch einer der Gründe für die Reise Kandidas gewesen. Sie wollte, hatte Adele gesagt, jetzt schon wissen, wie sie sich dieses oder jenes Foto von Yva und von Helmut Newton, der hier bei Yva fotografieren gelernt hatte, sichern konnte.

Abends ist das »Bogota« ein anderes Hotel. Es ist scheinbar größer geworden und hat zugleich um einige Jahrzehnte abgenommen. Im Salon kann man in das Gemälde mit dem deutschen Feldweg hineingehen, immer den Feldweg entlang ins Dritte Reich und noch weiter zu den Slawen und bis in die Eiszeit zurück, die ein so besonderes Terrain wie das von Berlin vorbereitet hatte aus einer ganzen Menge Wüste und Wasser.

Meine Umhängetasche mit Untieds Mappe stellte ich ans Bein des altrosa gepolsterten Sessels, griffbereit zum Lesen, falls sich die Damen in ihren Dreißigern mal gemeinsam ihre Näschen pudern gehen sollten.

Da knarzten schon die zerkratzten Dielen des Hauses. Kandida Goytia trat auf. Ihr Kleid bestand aus lauter Applikationen von frisch geschossenen Papageien. Kandida schlenkerte als Handtäschchen zur Feier des Tages eine Flasche Rum. Ihre ohnehin schon großen und schwarzumrandeten Augen wurden noch größer und erstaunter beim Anblick von Adele, gleichzeitig schafften sie es, mir funkelnde Seitenblicke zuzuschießen. Die beiden Damen fielen sich in die Arme und hauten sich gegenseitig auf die Schulterblätter wie Männer, oder wie Ruderinnen eben.

Jan Untieds Manuskript, na bravo, war handschriftlich verfasst.

»Und das ist also Micah, der Vielbeschäftigte! Hallo, Micah!« Ich sprang auf und spürte ihre sanft ritzenden Krallen links und rechts auf meinem Rücken, Kandidas Küsse aber hauchten mich nur an, da steckte ich gleich in einer Gänserichhaut.

»Das wurde ja mal Zeit«, sagte ich. »Guten Flug gehabt, Kandida?« Die Damen kümmerten sich gleich um die Flasche und um das Einschenken.

Die Tinte war blau wie in Schulheften aus der Nazizeit, die Schrift schön, aber ziemlich winzig. War da etwa auch Lyrik bei?

»Ach dieser Dictador Solera!«, rief Adele »Zwanzig Jahre alt ist der immer noch? Du hast doch nicht wieder gleich zwei so junge Diktatores mit, Kandi? Wenigstens hast du deinen Laptop nicht dabei und beide Arme frei für mich!«

Wer sollte denn die vielen allerwinzigsten Korrekturen in diesem Manuskript lesen. Ein Adler mit Lupe vielleicht?

Adele knuffte mich unauffällig, aber derb in den Ellenbogen. »Falls du ein Taschentuch suchst – hier hast du eins!«, zischte sie lieblich und gab es mir. Unsere Kristallgläschen erklangen. Unter Dictador Solero kann es gar nicht so schlimm sein.

»Warum hast du deinem Geschäftspartner nicht gesagt, dass man zu einem kolumbianischen Abendbrot nicht in Mauseleder gewandet kommen muss?«, fragte Kandida meine Kollegin Adele.

»Es ist Haifischleder, liebe Kandida«, sagte ich.

»Pardon, Micah der Hai!«

»Ich bin schon froh, dass er sich nicht wieder mit ›Davidoff‹ eingesprüht hat«, petzte Adele, während Kandida kurz in ihren Taschenspiegel sah, als ob sie den nur jetzt etwas absolut Wichtiges fragen konnte. Sie trippelte mit den Fingerspitzen kurz, aber unschlüssig auf ihrem Kinn herum.

Kandida erhob ihr Glas Rum. »Wenn ich mir euch Schätzchens so betrachte, dann wunder ich mir gar nicht mehr drüber, dass euer Laden nicht besser läuft. Die Eine hat nur im Kopf, so apart auszusehen wie jetzt, und der Andere reitet ständig auf seiner Kanonenkugel! – Was ich doch schon alles über Sie und Ihre Geschichten von Deli gehört habe, Micah! Schreiben Sie’s endlich mal auf!«

»Es gibt schon genug Aufgeschriebenes«, sagte ich.

»Ich lese nur sehr gut Aufgeschriebenes«, sagte Kandida, »aber Sie können das, da bin ich mir ganz sicher! Dass Sie gut sind, Micah, spüre ich schon aus zweiter Hand von Deli«, sagte Kandida.

»Kandida! Bitte!«, rief Adele.

»Ich bin ja jetzt schon ganz Ohr, Micah! Und darauf ein Prösterchen!« Wir tranken bereits den dritten Rum in einem Zug und ich kam mir für einen kurzen Moment wie Joseph Goebbels vor, wie er gerade Marika Rökk anmacht.

›Er war jetzt nur noch verschwistert mit dieser Flasche Linie-Aquavit und hätte ihr am liebsten einen Sitz neben sich für den Flug nach Washington gebucht‹, las ich. Auch das noch, künstlerische Prosa von einem Säufer. Jetzt kann man auch dem jüngeren Untied nichts mehr richtig glauben.

Der Tritt an mein Schienbein kam nicht von Kandida.

»Dieser Mann sträubt sich aber hartnäckig!«, sagte Kandida und tippte mich an.

»’scuse me«, brummte ich unhöflich zu meiner Tasche am Sesselbein.

»Elle und Schere wie ich brauchen Sie nicht, Micah. Schrauben Sie Ihren Füller auf, machen Sie einfach mal – Wortmode!«

»Damit sollen sich andere blamieren«, antwortete ich.

»Er kombiniert eben ständig und schreibt viel auf«, petzte Adele weiter. »Gleichzeitig surft er ständig im Netz.«

»Kennen Sie Yva, bei der Helmut Newton in die Lehre ging, Micah?«

»Was heißt kennen.«

»Die machte auch alles gleichzeitig. Nur ihre Feinde zu beobachten hat sie leider vergessen.«

»Ich gehe hin und wieder mal zu Yvas Fotografien hier im Haus«, sagte ich. »Ich sage vor allem dieser Dame im punktierten Jahreskleid Guten Morgen, es sind nämlich, habe ich selber gezählt, um die 365 weiße Punkte auf dem Stoff. Mir gefällt aber mehr noch, wie das Knie und das Leibchen durchscheinen durch das Seidenkleid.«

»Micah!«, riefen Adele und die Modeschöpferin Kandida Goytia exakt zugleich.

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