Hans Leip - Glück und Gischt
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„Ksss!“ zischte es von der Treppe. Pieps zuckte zusammen und – o je! – der Teller glitt ihm aus der Hand und schlug auf die Steinfliesen des Kellers. „Hähähä!“ lachte der Hausknecht. So leise konnte der trotz der groben Schuhsohlen schleichen, und nun war es ihm also doch gelungen, Pieps zu erschrecken. Man sah noch eben sein breites, graues, grinsendes Gesicht weit übers Geländer herabgebeugt, ehe er sich wieder verzog. Denn gerade kam der Vater zurück. Und sah gleich die Bescherung und langte aus, besann sich jedoch, vielleicht, weil der Junge ihn so merkwürdig flehend anblickte und dann auch noch piepste: „Sie ist aber heil geblieben.“
Der Vater nahm schweigend die beiden Stücke, in die der Teller zerknallt war, paßte die Bruchflächen aneinander, wickelte sorgfältig das Papier um den Invaliden und steckte das Päckchen sachte zwischen das Übrige in den Korb. Als dann nach einer Weile alles fertig umgepackt war, sagte er finster: „Du fährst mit. Muckedeiers werden schön Krach machen.“
Mit Pferd und Wagen fuhren sie nach Pöseldorf, wo Senator Muckedeier eine Villa besaß. Autos, nein, die gab es damals erst wenige. Auch hielt die Firma Pferd und Wagen für vornehmer, schon weil es leiser war und besser roch. Hausknecht Bükopp brauchte nicht mit; der Vater verstand sich selber aufs Kutschieren, und Muckedeiers Dienstmädchen war kräftig genug, den schweren Korb in die Küche tragen zu helfen. Das war’s, was der Chef dem Vater hatte vordem mitteilen wollen. Sonst wäre das mit dem Teller wohl auch kaum passiert.
Schließlich stand fast alles endgültig gelandet und ausgepackt auf dem großen Küchentisch bei Senators, tadellos und schön. Eben kam auch Frau Muckedeier, um persönlich einen Blick auf das neue Service zu werfen. „Sehr, sehr ordentlich!“ sagte sie. „Und die Zahl? Stimmt ja denn wohl auch. Es muß ja noch alles aufgewaschen werden, alle die vielen Dutzend.“
„Und dann wird den Abend Puter davon gespeist“, fügte Anna, das Dienstmädchen, hinzu.
Es half nichts, nun mußte auch das letzte rosa Papier abgewickelt werden. Der Vater hatte bis dahin den besagten Teller immer noch etwas beiseite geschoben. Dem armen Pieps klopfte das Herz bis unter die Haare. Gern wäre er davongerannt. Aber der Vater hatte einen Blick auf ihn, und das hält ja mehr als zehn Teertaue.
„Huch!“ schrie Anna auf. „Also doch einer kaputt!“
„Welch ein Pech!“ sagte der Vater und tat ungeheuer erstaunt. „Pech? Aber nein doch!“ wehrte Frau Muckedeier ab: „Scherben bringen Glück. Wir haben außerdem sowieso niemals Gäste über die Zahl der Musen hinaus, haben wir wohl nicht.“ Sie blickte gütig auf den kleinen Jungen, der so betreten dastand. „Und das sind?“ fragte sie lächelnd.
Der Vater drückte ein bißchen nach: „Ist doch ganz einfach, wie beim Kegeln. Na?“
„Alle neune!“ stotterte Pieps. Beim Kegeln hatte er schon mal zusehen dürfen. Was Musen sind allerdings, das lernt sich in Hamburg nicht so leicht. Aber von da an liebte Pieps die Musen fast so sehr wie das kleine Malaienfräulein auf dem zerbrochenen Teller. Der Riß war durch die Paläste und Segel gegangen, aber das braune Mädchen war verschont geblieben. Und Pieps auch. Er durfte sogar die Scherben mitnehmen. Anna riet ihm, Kökschenkitt sei das beste zum Kleben. Und wirklich, das hielt.
So fein klingen jedoch, wie es sich eigentlich gehört, das konnte der gekittete Teller natürlich nicht, und wenn man noch so zart mit dem Nagel des Ringfingers daran klopfte. Es klang dann mehr wie ein verhaltener, von ganz weit hergewehter Seufzer. Und das paßte gut zu allem, was an der nördlichen Küste bedrängend ist, paßte zu der insgeheimen Sehnsucht in die Ferne, nach Übersee, nach tropischen Paradiesen, zumal, wenn sich das Wetter neblig und schudderig anläßt. Selbst als Pieps schon größer war und niemand mehr daran dachte, ihn Pieps zu nennen, er auch längst in manchem fremden Hafen weitherum in der Welt gewesen, schien ihm dieser hilflos halbverschluckte Porzellanseufzer und Fernwehklang genau das Richtige zu sein für diesen Teller. Überdies ist zu erwähnen, daß in den Bombernächten, als zum Beispiel von Muckedeiers Hausrat und Geschirr nicht ein Stück gerettet wurde, sich im Schutt dort, wo Pieps gewohnt, der Teller mit dem Malaienmädchen, geflickt wie je, doch sonst unversehrt, anfand.
Nicht immer ist’s der volle Klang,
worauf das Glück beruht;
oft hält, was ungewollt zersprang,
geheilt noch mal so gut.
Aller Anfang ist Wagnis
Mehr neugierig als aufgerührt von dem Liebchenbetrieb des Hafenviertels, wollte ich nicht länger hinter den angeblichen Erfahrungen einiger Schulkameraden zurückstehen. Begab mich also eines dürren Nachmittags über die Hamburger Grenze. Gleich dahinter ohne Übergang begann Altona. Und dort nicht weit war es, was gemeint war. Die Straße, in die man einbiegt, heißt Große Freiheit, rechter Hand, und die Kleine Freiheit schließt sich an. Die Namen erinnern daran, daß hier Handwerk und Gewerbe vormals sich ohne hanseatischen Zunftzwang hatten betätigen dürfen. Auch war hier nach dem ersten europäischen Selbstmordversuch, dem Dreißigjährigen Kriege, auch die geistige Freiheit gemeint gewesen. Eine Barockkirche indes, üppig wirkend in der armseligen Gegend und selbst dem strahlenden Effekt der Tingeltangelnächte standhaltend, unterließ nicht, die Verbindung zum Himmel als am sichersten über Rom zu empfehlen. Die abzweigenden Gassen waren überdies auf die göttliche Jungfrau und deren Schlüsselhalter getauft. Das war so geblieben, obschon niemand mehr wußte, warum. Der Begriff Freiheit hatte sich einzig dem irdischen Vergnügen zugewandt.
Es waren düstere, lauernde, niedrige Schlüfte, diese beiden berüchtigten Gassen. Ihre Ereignisse waren nach innen verwiesen. Eine Außenreklame war hier nicht gestattet. Man gelangte aus den Fluten von Neonlicht, das die Eingänge der beiden „Freiheiten“ umbrandete – und das schon nachmittags – und aus dem Gedränge der Seeleute mancher Nationen und schaugieriger Binnenländer in eine geradezu trübe Unheimlichkeit. Ich zögerte an der Ecke wie als Kind vor der Dachbodentür, hinter der Gespenster warteten, und man war allein. Ich vertiefte mich in die ausgehängten Vorlagen des Tätowierers Fincke. Hinter halb erblindeten Fensterscheiben gab es da mancherlei durchstochene oder umkränzte Herzen, gab Drachen und Schlangen, Segelschiffe, Glaube, Liebe, Hoffnung und Das Seemannsgrab, dazu allerlei Damen in vielen Zuständen der Bekleidung. Schön war keine. Wie würde es in natura sein? Schon gedachte ich, umzukehren und gewaltige Lügen aufzutischen. Da sah ich ein mageres Ladenschild an der anderen Ecke und las eifrig die verwaschenen Buchstaben: „Des Australischen Professor Woinke sein Museum“. Aha, ich hatte munkeln hören, dort gäbe es ein Geheimkabinett gegen Sondereintritt, die sogenannten „Katakomben“. Mir war, als sollte ich mir dort ein bißchen Aufklärung und Anregung holen. Jedenfalls war es dienlich, ein Aufschub vielleicht nur wie vor der Guillotine.
Es stand da auch etwas von „Ausschank nur gegen bar“, und so beschloß ich, mir zugleich etwas Mut anzuduseln.
Es war im Keller, muffig, ungastlich, richtig katakombisch. Die Beleuchtung sparsam, die Schatten gruselig, die Wirtin abschreckend verhutzelt, zahnlos, bucklig, hinkend. Ich hätte die Hexe Hänsels und Gretels nicht trefflicher zeichnen können. Auch war sie so freundlich wie im Märchen. Der durchaus ungewohnte Schnaps brannte mir gräßlich im Schlunde. Aber ich nahm mir nun vor, ein Mann zu sein und durchzustehen, was da kommen mochte. Erst also mal das Geheimkabinett. „Sachte, sachte, mein Jung!“ kicherte die Alte und zeigte mir das Museum. Da denn erblickte ich schaudernd die zahlreichen ausgestopften oder in Sprit eingelegten zoologischen Abnormitäten, Hunde mit Doppelkopf, Kälber mit fünf Beinen, einen mühlsteingroßen Rattenkönig, alkoholisch erblichen, wert, die Träume eines verfolgten Mörders zu würzen. Dann war da auch ein meterhoher Eiffelturm. Meine Ciceronin schlug die rotgeränderten grünen Augen zum feuchten niedrigen Kellerhimmel empor und sprach bebend vor Mitempfinden: „Hergestellt in jahrzehntelangem Fleiße aus den Brotüberresten eines begnadeten Insassen der Irrenanstalt Friedrichsberg! Seien wir bedankt, gestattet zu sein, uns normal des Lebens durchzubringen!“ Endlich gelangten wir an eine Tür, darauf zu lesen stand „Extra-Entree“. Ich entrichtete dieses. Die Tür wurde feierlich geöffnet. Ein Schalter geknipst. Von nackter Glühbirne bestrahlt, erhob sich ein Altar mit stuhlhohem Kreuz und papierenem Blumenschmuck. Davor standen sieben Kindersärge aus grauer Pappe. Die Führerin klappte nacheinander alle Deckel auf und leierte die Geschichte jeder der darunterliegenden „Totgeburten“ her. In einem der Behältnisse lagen auf modriger Holzwolle sogar drei der gekrümmten winzigen, bräunlich verschrumpften Leichname. Ich stand wie gelähmt und war verurteilt, die heisere Moritatenstimme bis zu Ende anzuhören. Hilf Samiel! Ich hatte mir die Anregung anders gedacht.
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