➜ Erkältungs-Fußbäder sind wirkungsvoller, wenn man anstelle von Wasser Lindenblüten-Absud verwendet (4 EL Lindenblüten mit 1 l kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und dann in den Eimer füllen). Außerdem sind alle heißen Bäder vorwiegend am Abend angeraten, da der Körper durch die anschließende Nachtruhe viel Kraft hat, die Reize umzusetzen.
Zwiebelsocken
2 Zwiebeln grob hacken, in zwei Mulltücher einschlagen, im Backofen etwas erwärmen. Diese Kompressen an die Fußsohlen drücken und warme, straffe (aber nicht zu enge) Wollsocken darüberziehen. Füße auf eine Wärmflasche legen. Mindestens eine Stunde so belassen, am besten jedoch über Nacht.
Überwärmungsbad (nur für fieberfreie Patienten!)
Das Badewasser hat zu Beginn 37 °C bzw. die Körpertemperatur des Patienten (mit dem Fieberthermometer bestimmen). Der Patient sollte möglichst bis zum Hinterkopf im Wasser liegen. Durch langsames Zugeben von heißem Wasser wird die Temperatur um 1 bis 1,5 Grad gesteigert. Insgesamt darf das Bad 30 Min. dauern. Auch gegen Ende darf die erreichte Temperatur nicht abfallen. Der Patient wird nun in ein großes Badetuch gewickelt, für mindestens 1 Std. ins Bett gepackt und gut zugedeckt. Gegen den Durst hilft Hagebutten-Tee.
Möhrensirup
Den Saft aus 250 g geputzten und zerkleinerten Bio-Möhren pressen und mit Kandiszucker zu einem Sirup einkochen. 250 g rote Zwiebeln in Scheiben schneiden, mit Honig bestreichen und übereinander in eine Schüssel legen. Nach 24 Std. vermischt man den so gewonnenen Sirup mit dem Möhrensaft. Alle 2 Std. 1 TL geben.
Wadenwickel
Zwei grobe Leinentücher in nicht zu kaltes Wasser (siehe dazu das Interview in Kapitel I.4) tauchen, ausdrücken und um die Unterschenkel zwischen Knöchel und Knie wickeln. Die Tücher müssen jeweils faltenfrei liegen. Darüber kommen ein trockenes Baumwolltuch und danach ein Wolltuch. Den Wickel 20 bis höchstens 30 Min. liegen lassen. Bei Bedarf nach 30 Min. wiederholen.
Quark-Wickel
Etwa 5 EL Magerquark mit einigen Tropfen Essig und so viel Milch verrühren, dass er streichfähig wird. Die Masse fingerrückendick auf zwei Leinentücher streichen, um die Unterschenkel des Patienten wickeln und weiter – wie oben beschrieben – verfahren.
Essigstrumpf
5 Teile zimmerwarmes Wasser mit 1 Teil Essig (250 bis 500 ml Gesamtmenge ist ausreichend) vermischen. Baumwollkniestrümpfe hineinlegen, auswringen, anziehen. Beide Beine mit Wolltüchern gut einwickeln, die Strümpfe nach 60 Min. wieder ausziehen. Bei Bedarf 2- bis 3-mal wiederholen.
Kamillen-Einlauf
Leider fast in Vergessenheit geraten, aber sehr wirkungsvoll ist der Einlauf mit Kamillentee. 2 TL Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen. Den Tee auf etwa 30 °C abkühlen lassen, in Klistierbehälter füllen und die Flüssigkeit in den Darm hineinlaufen lassen. Bei Kindern gilt: je kleiner, desto geringer sollte die Flüssigkeitsmenge sein.
Ganzkörperwaschung
Einen Frottee-Waschhandschuh in lauwarmes Wasser, das mit etwas Essig vermischt worden ist, eintauchen, leicht ausdrücken und den Körper in folgender Reihenfolge rasch damit abwaschen: Hände, Füße, Arme, Beine, Brust, Bauch, Rücken – immer in Richtung zum Herzen. Den Patienten nicht abtrocknen, sofort ins Bett legen und gut zudecken.
Kartoffel-Auflage
2 – 3 Kartoffeln sehr weich kochen, zu Brei zerstampfen, auf ein Leinentuch streichen und 20 Min. auf das geschlossene Auge legen. Alternative: 2 EL geschroteten Leinsamen mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, quellen lassen. Waschlappen oder Baumwolltuch mit der heißen Flüssigkeit durchtränken und 20 Min. lang auflegen.
Veilchen-Tee
2 TL Veilchenblätter, -blüten und -wurzeln mit 250 ml kochendem Wasser überbrühen. 10 – 15 Min. zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen. Für eine Auflage ein Leinentuch mit dem Tee durchfeuchten. 3-mal am Tag für 20 Min. auflegen.
Leinsamen-Tee
1 TL ganze Leinsamen mit 250 ml Wasser übergießen, 60 Min. unter gelegentlichem Umrühren ziehen lassen und abseihen. Den Tee in eine Thermoskanne geben und bis zum Abklingen der Beschwerden 5-mal am Tag damit gurgeln.
Emser Salz
1 gestr. TL Emser Salz in 250 ml lauwarmem Wasser auflösen und bis zum Abklingen der Beschwerden 3-mal täglich damit gurgeln.
➜ Für alle Halswickel gilt: Halswirbelsäule frei lassen!
Prießnitz-Wickel
Ein Leinentuch in zimmerwarmes Wasser tauchen, leicht auswringen, und möglichst faltenlos um den Hals legen, dabei die Halswirbelsäule freilassen. Darüber ein kleines Frottiertuch legen, anschließend einen Wollschal um den Hals wickeln. Sobald sich der Wickel erwärmt, sollte er entfernt werden. Nach der Abnahme gut abtrocknen, ein trockenes Halstuch umlegen und noch eine Weile im Warmen bleiben.
Quark-Wickel
250 g Quark (Zimmertemperatur) werden auf ein Leinen- oder Baumwolltuch verteilt. Am besten benutzt man ein sehr dünnes Tuch, damit der Quark mit dem Hals in Berührung kommt. Dann wird das Tuch zu einem Schal gefaltet, um den Hals gelegt und mit einem Wollschal fixiert. Bei Schüttelfrost keinen kalten Halswickel anwenden! Schon bei leichtem Halskratzen sollte man einen Halswickel anlegen, am besten vor dem Schlafengehen. Der Wickel kann abgenommen werden, wenn er warm ist. Es schadet aber nicht, damit zu schlafen.
Kartoffel-Wickel
4 – 5 Kartoffeln kochen, zerdrücken, auf ein Baumwolltuch geben,einschlagen und so um den Hals legen, dass seine Vorderseite vollständig bedeckt ist. Einen Wollschal darüberwickeln. Den Wickelnach 30 Min. abnehmen und weitere 30 Min. Bettruhe einhalten. Achten Sie darauf, dass der Wickel nicht zu heiß ist! (Das Kartoffelinnere ist sehr viel heißer als die Oberfläche).
Honig-Milch
In eine Tasse mit heißer Milch werden 2 TL Honig eingerührt. In kleinen Schlucken, aber zügig trinken.
Feigensirup
4 Feigen in kleine Stücke schneiden, mit 250 ml kaltem Wasser übergießen, zum Sieden bringen und so lange kochen, bis ein dicker Sirup entsteht. Nach dem Erkalten den Saft von einer Zitrone daruntermischen. Bis zum Abklingen der Beschwerden stündlich 1 TL davon einnehmen.
Melissen-Tinktur
20 g Melissenblätter mit 100 ml 70-prozentigem Alkohol übergießen. 10 Tage an einem warmen Ort ohne Sonneneinstrahlung stehen lassen, abseihen. Die Tinktur nun mit der gleichen Menge Wasser verdünnen und mehrmals täglich die Bläschen mit einem getränkten Wattebausch betupfen.
Zwiebelsaft
100 g gehackte Zwiebeln in 250 ml Wasser mit je 1 TL getrocknetem Salbei und Thymian sowie 100 g braunem Kandiszucker geben. Die Flüssigkeit lässt man so lange köcheln, bis sich der Kandis aufgelöst hat. 3-mal täglich 1 TL. Dieser Saft ist in einem verschlossenen Gefäß eine Woche lang im Kühlschrank haltbar.
Rettich-Honig (empfohlen für Kinder!)
Einen Rettich auf einer Glasreibe in eine Schüssel raspeln, 3 – 4 EL Honig hinzufügen und diesen Ansatz einige Stunden beiseitestellen. Nach dem Abpressen durch ein Leinentuch gibt man dem Kind mehrmals täglich 1 – 2 TL davon.
Zitronensirup
1 gut gewaschene Bio-Zitrone wird mit der Schale bei niedriger Temperatur 10 Min. lang in 1 l Wasser gekocht. Nach Abkühlung wird sie in zwei Hälften geteilt und ausgedrückt. Den Saft gibt man in ein Trinkglas und fügt 2 EL Glyzerin hinzu, vermischt es gut, füllt das Glas mit Honig auf und verrührt alles gut. Vor jedem Gebrauch muss umgerührt werden. Bei Hustenattacken 1 TL nehmen. Wird der Patient nachts von Reizhusten geplagt, nimmt er 1 TL vor dem Schlafengehen.
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