Julia Klein - Neuer Terrorismus – Reale Bedrohung oder konstruiertes Forschungsparadigma?

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Neuer Terrorismus – Reale Bedrohung oder konstruiertes Forschungsparadigma?: краткое содержание, описание и аннотация

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Mittels einer quantitativen Studie, in der die Autorin 142.000 terroristische Anschläge auswertet, untersucht Julia Klein die Existenz des Forschungsparadigmas «Neuer Terrorismus». Die Autorin arbeitet den medialen, politischen und wissenschaftlichen Diskurs auf und fokussiert Verhaltensänderungen terroristischer Organisationen. Die Auswertung der umfangreichen Datenmenge terroristischer Anschläge verifiziert, ob seit Anfang der 90er-Jahre tatsächlich ein «Neuer Terrorismus» existiert. Dabei kristallisiert sich der Einfluss einzelner Akteure auf den Diskurs heraus und es zeigt sich, dass vor allem die Bedeutung der Religion als ideologischer Treiber überschätzt wird.

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Gleichzeitig hat sich nach dem 11. September 2001 auch eine Metadiskussion aus kritischen Betrachtungen der genannten Artikel und der Frage entwickelt, ob und in wieweit das Forschungsparadigma existiert (u.a. Copeland 2001; Tucker 2001; Morgan 2004; Zimmermann 2004; Burnett/Whyte 2005; Spencer 2006; Crenshaw 2007; Field 2009; Kurtulus 2011).

Literatur zu empirischen Untersuchungen

Die einzige umfassende empirische Untersuchung zur Entwicklung des Terrorismus erschien im Jahr 2015: „Putting Terrorism in Context“ von Gary LaFree, Laura Dugan und Erin Miller. 11Diese werten in ihrem Buch die Daten der Global Terrorism Database (GTD) von 1970 bis 2012 aus, wobei die Herausstellung des 11. September 2001 als „Black Swan Event“ den argumentativen Ausgangspunkt bildet. Bei dem „Black Swan Event“ beziehen sich die Autoren auf ein Phänomen, das Nassim Nicholas Taleb in seinem Werk „The Black Swan“ beschreibt. 12Es handelt sich hierbei um ein Ereignis, dessen Eintreten außerhalb der Erwartungen liegt, das extreme Auswirkungen hat und nicht den Vorhersagen entspricht. Das Forschungsziel dieser Arbeit ist es, durch einen umfassenden Blick auf den gesamten Terrorismus die Annahmen über Terrorismus, die sich durch dieses „Black Swan Event“ ergeben haben, genauer zu beleuchten. Hierbei wird jedoch der Fragestellung nach der generellen Existenz eines Neuen Terrorismus nicht nachgegangen. Das Konzept des Neuen Terrorismus und der dazugehörige wissenschaftliche, mediale und politische Diskurs werden nicht angesprochen. Zwar werden für einige Eigenschaften des Terrorismus, die auch für die vorliegende Untersuchung zum Neuen Terrorismus relevant sind, zeitliche Entwicklungen dargestellt, es findet jedoch kein Vergleich der beiden Zeiträume in der empirischen Untersuchung statt. Aber vor allem der Zusammenhang des Verhaltens terroristischer Organisationen und ihrer Ideologie wird in die Untersuchung nicht miteinbezogen. Dennoch kann die Untersuchung von Gary LaFree, Laura Dugan und Erin Miller aktuell als eine der umfassendsten deskriptiven Datenauswertungen zum Thema Terrorismus betrachtet werden. Aus diesem Grund und weil für die vorliegende Dissertation dieselbe Datenbank als Grundlage der Untersuchung verwendet wurde, soll das Werk an dieser Stelle Erwähnung finden.

1.4 Begriffsverständnis und theoretischer Ansatz

Rational Choice

Die terroristische Organisation wird in der vorliegenden Arbeit als gesamte Organisation, bzw. kollektiver Akteur betrachtet. Ein nicht-psychologischer, instrumenteller Ansatz, wie das Modell des rationalen Handelns, bietet sich hierbei an, um Entscheidungen, Verhalten und Verhaltensänderungen auf dieser Makroebene der terroristischen Organisation zu erklären. Deshalb wird die terroristische Organisation im Folgenden als rational handelnde Organisation verstanden. Sie trifft unter anderem die Auswahl der jeweiligen Strategien zur Erreichung ihrer Ziele unter der Annahme der kollektiven Rationalität und reagiert auf Veränderungen in ihrer Umwelt. 13

Die Rational Choice Theorie gehört zu den strategischen Theorien und ist neben den organisationalen und psychologischen Theorien ein mögliches Erklärungsmodell zur Entscheidungsfindung und dem Verhalten terroristischer Organisationen. Im Gegensatz zur Rational Choice Theorie sieht die organisationale Theorie das Verhalten und die Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen nicht als Reaktion auf äußere Einflüsse, sondern als Konsequenz interner organisationaler Prozesse. Nicht die Umsetzung der politischen oder ideologischen Vorstellungen steht im Mittelpunkt, sondern das Überleben der Organisation als solche. Dieses Erklärungsmodell ist für die vorliegende Untersuchung jedoch ungeeignet, da in seiner Logik Verhalten und Entscheidungsfindungen der terroristischen Organisation auf nicht beobachtbaren Prozessen basieren und somit empirisch schwer oder gar nicht überprüfbar sind. 14Die psychologische Theorie erklärt Verhalten und Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen aufgrund individueller Präferenzen, Glaubenssysteme und psychologischer Dispositionen der Mitglieder. Als Erklärungsmuster werden kognitive und affektive Verzerrungen in Form von Persönlichkeitsstörungen der Mitglieder, oder Aggressionsauslöser, wie Frustration oder Narzissmus herangezogen. Ähnlich wie bei der organisationalen Theorie, ist die schwierige empirische Überprüfbarkeit problematisch. 15Des Weiteren kann ein psychologisches Erklärungsmodell aufgrund seiner Verallgemeinerungen generell der Komplexität des Phänomens Terrorismus nicht gerecht wird. 16

Die Rational Choice Theorie als Erklärungsmodell zum Verhalten und zur Entscheidungsfindung terroristischer Organisationen ist als einziges Modell für die Untersuchung geeignet, da sie im Gegensatz zur organisationalen und zur psychologischen Theorie von einem Standard-Verhalten der terroristischen Organisationen ausgeht, dessen Abweichungen, aber auch dauerhafte Veränderungen, gemessen werden können. 17

Wave-Theorie

Der Neue Terrorismus wird als eine Phase in der Entwicklung des Terrorismus verstanden, wie sie von David C. Rapoport in seiner Wave-Theorie dargestellt wird. 18Bestimmte Eigenschaften terroristischer Organisationen sollten häufiger (zeitlich und räumlich) in dem Untersuchungszeitraum des Neuen Terrorismus auftreten, als dies zuvor der Fall war. Die Grundlage für die Untersuchung bildet das strukturelle Verständnis einer Phase:

„It is a cycle of activity in a given time of period – a cycle characterized by expansion and contraction phases. A crucial feature is its international character; similar activities occur in several countries, driven by a common predominant energy that shapes the participating groups’ characteristics and mutual relationships.“ 19

Jede Wave hat als verbindendes Element eine „Predominant Energy“, die sie dazu bringt, spezifische Strategien, Ziele und Strukturen anzuwenden. Sowohl die Predominant Energy als auch die restlichen Eigenschaften des Neuen Terrorismus sind nicht ausschließlich, sondern nur dominant prägend für die Wave.

Aus der Wave-Theorie leitet sich für die Untersuchung das Verständnis über das Verhältnis von „Altem Terrorismus“ und „Neuem Terrorismus“ ab, welches eben nicht nur als Abfolge von zwei Phasen verstanden wird. Der Neue Terrorismus ist über einen bestimmten Zeitraum dominant und hat somit eine Wave in der Geschichte des Terrorismus geprägt, während gleichzeitig der Alte Terrorismus weiterhin existiert, im Verhältnis jedoch quantitativ und qualitativ geringer als zuvor.

Theoretischer Ansatz des Neuen Terrorismus

Ausgehend von der Grundannahme des kollektiven Rationalismus bei terroristischen Organisationen, der Wave-Theorie nach David C. Rapoport und den extrahierten Eigenschaften aus dem Diskurs über den Neuen Terrorismus, lässt sich ein theoretischer Ansatz des Neuen Terrorismus ableiten, aus dem im Verlauf der Untersuchung Forschungshypothesen formuliert werden, die die Existenz eines Neuen Terrorismus bestätigen bzw. widerlegen sollen. Diese Theoriebildung ergibt sich inhaltlich aus den bereits vorhandenen Annahmen über einen Neuen Terrorismus, die in der Arbeit im Abschnitt über den Diskurs des Neuen Terrorismus zusammengetragen werden. Der kollektive Rationalismus und die Wave-Theorie bilden hierfür den Rahmen.

Bei dem theoretischen Ansatz des Neuen Terrorismus wird davon ausgegangen, dass es einem Zeitabschnitt gibt, der Anfang der neunziger Jahre begonnen hat, in dem sich folgende Eigenschaften bei terroristischen Organisationen vermehrt zeigen: die hohe Bereitschaft des Gewalteinsatzes, eine Undifferenziertheit bei der Opferwahl, ein erhöhtes Vorkommen religiöser Ideologien und eine netzwerkartige Struktur. 20Es wird davon ausgegangen, dass die Veränderungen innerhalb terroristischer Organisationen, aber auch die Bildung neuer terroristischer Organisationen, rationale Reaktionen auf externe Auslöser sind. Zu diesen Auslösern gehören Ereignisse, wie die Iranische Revolution, der Zusammenbruch der Sowjet-Union, der Jahrtausendwechsel, die wachsende Ungleichverteilung in der Bevölkerung, die Globalisierung und die fortschreitende Technologisierung bei Kommunikationsmittel, neue Reisemöglichkeiten und Waffen. Diese externen Ereignisse beeinflussen jedoch nicht die Ideologie einer bereits bestehenden terroristischen Organisation, sondern führen höchstens zur vermehrten Bildung neuer terroristischer Organisation mit speziellen Ideologien. Diese Eigenschaften bzw. die daraus resultierenden Aktivitäten terroristischer Organisationen zeigen eine quantitative Ausbreitung, indem sie zum einen an mehrere Orten auf der Welt gleichzeitig, aber vor allem in ihrer Gesamtanzahl vermehrt auftreten.

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