die geduldige und scheue Stille des Frühlingsregens,
die schleppenden Schritte, zutiefst betrübt von Melancholie,
und die ewige, törichte Vernunft der Ameisen.
Hinein passt ein von Stille und kommenden Schlachten
wahnsinniges Wesen,
schweigende Stimmen im heiseren Beben der Massen,
an kochende Eisblumen gefesselte, erstarrte Hände,
geschlossene Augen, blind vom Bestaunen der Kometen,
und zitternde Finger, die tote Sterne streicheln.
Eine leere Seite wartet darauf, gefüllt zu werden.
Hinein passt ein unerforschtes Universum mit all seiner Endlichkeit,
uralte nächtliche Ängste, die noch geboren werden,
die verträumten Landschaften einer imaginierten Heimat,
fliegende Fische, die glänzend in den Himmel fallen,
und verwundete weiße Tauben, die im Feuer versinken.
Hinein passt auch
die andauernde und banale Schwere der Eitelkeit,
das dunkle, blendende Licht der Angst.
Ein Dschungel voller Erinnerungen und Sonnenaufgänge,
ein Meer, übersprudelnd von Fragen und Entscheidungen,
ein Tal voller Intimitäten und Trennungen
und ein heiliger reiner Berg, den sie sich teilen,
der Gott, der das Leben liebt,
und ein anderer, verheiratet mit dem Tod.
Hay una página en blanco esperando ser llenada
En ella caben mariposas de cristal tiritando entre los deseos
esa tristeza azul y nocturna de las lechuzas dormidas y mudas
un elefante amarillo y cansado bebiendo las gotas del rocío
un niño triste y pensativo recitando su inquieta sabiduría
y un anciano con heridas en el fondo del pecho de tanto existir
En ella caben los sueños arrojados al vacío del recuerdo
los abandonados significados de las palabras olvidadas
el claro aliento jadeante de la felicidad desesperada
los relucientes colores efímeros de todas las ilusiones
y el eterno misterio galopante de la esperanza recobrada
Hay una página en blanco esperando ser llenada
En ella caben nieves derritiendo todas mis temperaturas
ríos coléricos arrojándose a los mares de la ansiedad
el silencio paciente y huidizo de las lluvias primaverales
los paulatinos pasos acongojados de la melancolía
y la constante enloquecida cordura eterna de las hormigas
En ella caben un ser delirante de silencios y batallas
las voces calladas en el ronco temblor de las multitudes
manos entumecidas atadas a flores de hielo ardiente
ojos cerrados y ciegos de tanto mirar a los cometas
y dedos temblorosos rozando estrellas desaparecidas
Hay una página en blanco esperando ser llenada
En ella caben un universo inexplorado con su límite
remotos temores nocturnos creciendo para nacer
paisajes oníricos de una patria del imaginario
peces voladores y brillantes cayendo al mar del cielo
y palomas blancas heridas sumergidas en el fuego
También caben
la constante y banal pesadez de la vanidad
la oscura pero incandescente nitidez del miedo
una selva llena de recuerdos y amaneceres
un mar rebosante de preguntas y decisiones
un valle lleno de intimidades y de rupturas
y una montaña sagrada y pura que comparten
un dios amante de la vida
y otro casado con la muerte
Ein eingenisteter Vogel lebt im tiefen und erleuchteten
dunklen Grund meiner alten Seele.
Er hat den durchdringenden Blick eines in sich versunkenen Löwen,
aus dem Gesang der Flüsse geborene Federn,
Flügel, weiter als die Leere der Dämmerung,
goldene Krallen, geöffnet und zärtlich hart,
die Krone des Osiris, sein astrales, marineblaues Haupt bedeckend,
die Schwanzfeder nass von Tränen der Freude und Trauer.
In seiner zerissenen Brust leben Zeichen tausendjähriger Gottheiten
und sein silber durchscheinender Schnabel öffnet sich
beim Einbruch der Nacht,
um in den Sternen geborenen Ahnenmelodien zu singen.
Wartend bewohnt er meinen Geist in Stille,
bewacht meinen Schlaf, nährt meine Illusionen.
Er flüstert Träume und Albträume in meine Ohren,
springt in die Leere meines gequälten Geistes,
wird, am Ende der Hoffnung, zu Asche,
und wenn das Feuer der Liebe durch meine Adern strömt,
und meine befreite Seele das Firmament mit ihren Lippen benetzt,
wird er wiedergeboren, erwacht, baut sich neu auf, springt,
krächzt sein Gebrüll, öffnet seine Flügel,
Schatten, Stille und Morgendämmerungen abfeuernd,
um sich wieder in dem bewölkten Himmel meiner Zweifel zu erheben,
und so die wundervolle Nacht meines zerbrechlichen Daseins
zu erhellen.
2. Preis Aster Academy Italien, Golden Aster Book Price für Poesie 2019.
2. Premio de la Aster Academy en Italia, Golden Aster Book para Poesía 2019.
Un pájaro anidado vive en el profundo
y lúcido fondo oscuro de mi alma antigua
Tiene ojos penetrantes de león absorto
plumas nacidas del sonido de los ríos
alas más anchas que el vacío del crepúsculo
garras de oro abiertas y suavemente duras
la corona de Osiris cubriendo su astral cabeza azul marina
una cola mojada con lágrimas de tristezas y alegrías
En su desgarrado pecho viven signos de dioses milenarios
y su pico plateado transparente se abre al llegar la noche
para cantar melodías ancestrales nacidas de los astros
Habita mi espíritu en silencio y a la espera
vigila mi dormir nutre mis ilusiones
Canta en mis oídos sueños y pesadillas
salta al vacío de mi atormentado espíritu
se convierte en ceniza al fin de la esperanza
y cuando el amor del fuego arrasa mis venas
y mi alma liberada roza con sus labios el gran firmamento
vuelve a renacer despierta se rehace brinca grazna un rugido
abre sus alas disparando sombras silencios y amaneceres
para volar nuevamente por el nublado cielo de mis dudas
e iluminar así la hermosa noche de mi frágil existencia
Irgendwann werde ich an einem neuen Tag erwachen,
mit zwei schmalen schwarzen Flügeln an den Seiten.
Auf meinem fiebrigen Kopf wird eine mächtige gelbe Krone thronen,
aus transparenten schwebenden Federn.
In der schmerzenden Brust wird ein eisernes Herz
aus Wasser und Licht schlagen und in tausend Stücke zerspringen.
Meine unerreichbaren Hände werden nächtliche Blitze sein,
unsichtbar und orangenfarbig im All.
Meine neugierigen Finger werden mit einem Seufzer
Sterne erreichen, die bereits erloschen sind.
Meine geschlossenen Augen werden ängstlich verborgene
und blinde Geschichten der Vergangenheit anstarren.
Meine dunklen Ohren werden klare Wasserquellen sein,
voller stummer verlorener Musiknoten.
Aus meinem unersättlichen, sehnsüchtigen Bauch werden
Kolibris fliegen, gewalttätige Lieder schmetternd.
In meinem gekrümmten Rücken werden Regen aus Kristall leben,
die den Sumpf der Erinnerungen verwüsten.
Meine verwundeten Beine werden die Müdigkeit
der klaren Nächte und dunklen Tage beherbergen.
Meine uralten Füße werden keine Zehen mehr haben,
sondern die nervösen Wirbel einer Geige.
Meine anonymen Knie werden Ruder
treibender verirrter Segelschiffe sein.
Durch mein schwarzes Haar werden kalte Tränen fließen,
vergossen wie Flüsse der Freude.
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