Katrin Schmidt
Gehalten, wenn
nichts mehr halt
Meine Geschichte mit unserer still geborenen Tochter
NEUFELD VERLAG
Zu diesem Buch
Was würden Sie tun, wenn Sie erfahren würden, dass Sie das Baby in Ihrem Bauch verlieren werden?
Katrin Schmidt erlebt diesen Albtraum: Voller Vorfreude erwartet sie ihr zweites Kind – und ist plötzlich mit der niederschmetternden Diagnose konfrontiert, dass das Baby schwerstbehindert ist, die Geburt wahrscheinlich nicht einmal überleben wird. Plötzlich ist nichts mehr, wie es war …
Authentisch schildert Katrin Schmidt den Weg, den sie und ihr Mann nun gehen. Mittendrin erleben die beiden, dass sie bei Gott gehalten sind, wenn nichts anderes mehr hält.
»Lassen Sie sich mit hineinnehmen in diese Liebesgeschichte über einen kleinen Menschen, der in unserer Welt keine Überlebenschance hatte.«
Dr. med. Ute Horn im Vorwort
Über die Autorin
Katrin Schmidt ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern; zwei von ihnen sind bereits im Himmel. Die Grundschullehrerin lebt mit ihrer Familie in Ostwestfalen.
Impressum
Dieses Buch als E-Book: ISBN 978-3-86256-776-8
Dieses Buch in gedruckter Form:
ISBN 978-3-86256-072-1, Bestell-Nummer 590 072
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über www.d-nb.deabrufbar
Lektorat: Ute Mayer
Umschlaggestaltung: spoon design, Olaf Johannson
Umschlagbild: vetryanaya_o/ Shutterstock.com
Satz: Neufeld Verlag
© 2016 Neufeld Verlag Schwarzenfeld
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Inhaltsverzeichnis
Zu diesem Buch
Über die Autorin
Impressum
Vorwort
Einleitung
1. Vorgeschichte
2. Diagnose
3. Erste Reaktionen
4. Guter Beistand
5. Advent und Weihnachten
6. Beziehungserfahrung mit Dalia
7. Angst vor dem Ende
8. Einschneidende Entwicklungen
9. Vorbereitungen
10. Eine besondere Karwoche
11. Meine Gottesbeziehung kommt zur Ruhe
12. Geburt
13. Beerdigung
14. Wochenbett ohne Baby
15. Heilung
16. Erfahrungen in weiteren Schwangerschaften
Epilog
Nachwort
Dank
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Über den Verlag
Dieses Buch widme ich meiner geliebten Familie:
meinem Mann Manuel,
unseren Kindern Noah, Nala, Nilo
und unseren beiden Himmelskindern .
Vorwort
Am 30. Oktober 2014 halte ich bei einem Frauenfrühstück in Bechterdissen einen Vortrag zum Thema »Freundinnen«. Im Anschluss daran stelle ich mein selbst geschriebenes Buch: Leise wie ein Schmetterling – Abschied vom fehlgeborenen Kind vor. Es ist mein Herzensbuch, das ich 18 Jahre lang in mir trug, bis ich es 2005 schrieb und herausbrachte. Die Zeit musste erst reif werden für so ein Buch und die Gesellschaft bereit, sich mit dem Tod von Kindern im Mutterleib auseinander zu setzen. Früher wurde über fehlgeborene Kinder nicht gesprochen. Teilweise wusste noch nicht mal der eigene Ehemann davon.
Nach der Buchvorstellung kommt eine junge Frau auf mich zu. Sie erzählt, dass sie gerade erleben musste, wie ihre Tochter Dalia im Mutterleib verstarb und sie das Kind tot zur Welt bringen musste. Sie habe ihre Trauer in Bildern und Texten verarbeitet. Das Buch mit dem Titel Himmelskind sei gerade herausgekommen. Sie hat es in den Händen, will mir eins davon schenken und bittet mich, das Buch bei meinen Vorträgen bekannt zu machen.
Ich nehme das Buch mit nach Hause und bin tief bewegt von den ehrlichen Texten und wunderschönen Bildern.
Wir bleiben in Kontakt. Beim nächsten Treffen erzählt sie mir von ihrem Buchprojekt, das begleitend zum Bildband erscheinen würde. Mittlerweile ist das Buch fertig. Ich habe es gelesen und bin dankbar, dass Katrin Schmidt uns, die Leser, so tief in ihre Nöte und Kämpfe, Erfahrungen und Wege schauen lässt.
Schon früh in der Schwangerschaft wird sie damit konfrontiert, dass ihr Kind schwerstbehindert ist und eine maximale Lebenserwartung von zwei Wochen hat. Die Ärzte empfehlen eine Abtreibung, aber das Ehepaar Schmidt ist tief im christlichen Glauben verwurzelt und fühlt sich an die Unantastbarkeit jedes menschlichen Lebens gebunden. Ich habe große Hochachtung vor dem Weg, der nun vor ihnen liegt. Ehrlich beschreibt die Autorin ihre Ängste, ob sie den Weg bis zu Ende gehen kann, und ihre Auseinandersetzung mit Gott, der oft so weit weg scheint und dann wieder überraschend nah erlebbar ist.
Lassen Sie sich mit hineinnehmen in diese Liebesgeschichte über einen kleinen Menschen, der in unserer Welt keine Überlebenschance hatte.
Ihre Ute Horn,
die selbst fünf Kinder fehlgeboren hat
Einleitung
Ich schreibe hier die Geschichte meiner besonderen Schwangerschaft mit meiner Tochter Dalia auf. Sie gehört zu mir und ist aus meinem Leben nicht wegzudenken.
Schon sehr früh in der Schwangerschaft wurde deutlich, dass sich unser Kind nicht normal entwickelte. Kurze Zeit später war klar, dass unsere Tochter außerhalb des Mutterleibes nicht würde leben können. Wir entschieden uns, unsere Tochter auszutragen, und erlebten eine sehr herausfordernde, intensive Schwangerschaft.
Ich bin ein Mensch, der sich mit den Dingen, die ihm begegnen, auseinandersetzt. So habe ich auch die Zeit mit Dalia sehr bewusst erlebt und gelebt. Für mich war es eine schwere Lebenskrise mit ganz unterschiedlichen Facetten.
Im Prozess der Verarbeitung verfasste ich viele Texte, sie flossen aus mir heraus. Ich fotografierte in der Natur und fügte die Bilder und Texte in einem Buch zusammen. Das Buch half mir, mich selbst zu erkennen und die Vielschichtigkeit meines im Inneren Durcheinandergebrachten zu ordnen. Ich setzte mich intensiv mit meiner Tochter, meinem Glauben und mit den ganz unterschiedlichen Reaktionen von Menschen auf meine Situation auseinander.
Nach einem Gottesdienst, den ich mit meinem Mann gestaltete und während dessen auch Texte aus meinem Buch vorgelesen wurden, hatte ich einige Gespräche mit Frauen, die ähnliche Erlebnisse zum Teil unverarbeitet mit sich herumtrugen. Sie sagten mir, dass meine Texte ihnen helfen würden, an den tief versteckten Schmerz in ihnen heranzukommen. Ich würde ihnen Gefühle aufzeigen, von denen sie noch nicht einmal gewusst hatten, dass sie in ihnen sind. Ich konnte auch noch mit anderen betroffenen Frauen und einigen Personen mit ganz anderen Leidensgeschichten sprechen und sogar mein Buch weitergeben – immer mit der Reaktion, dass es hilfreich bei der Verarbeitung der eigenen Geschichte sei.
In mir wuchs der Wunsch, meine Erfahrung mit Dalia für andere zu öffnen, verbunden mit der Hoffnung, anderen Menschen im Leid zu begegnen. Ich wünsche mir, Mut zu machen, sich in allem Leid und Schmerz Jesus zuzuwenden, der alle unsere Wunden verbinden und heilen möchte. Mir ist bewusst, dass meine Geschichte sehr individuell ist und jeder die Dinge, die ihm im Leben passieren, anders aufnimmt und erlebt. Dennoch hat es mir persönlich immer wieder geholfen, mich in den Gefühlen eines anderen Menschen wiederzufinden und zu merken: »Ich bin nicht allein in einer schwierigen Situation.« So wünsche ich mir auch, dass es anderen mit meiner Geschichte ähnlich geht.
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