Max Halbe - Generalkonsul Stenzel und sein gefährliches Ich

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Generalkonsul Stenzel und sein gefährliches Ich: краткое содержание, описание и аннотация

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"In der Stadt verbreitete sich schnell das Gerücht, bei Johann Sebastian Stenzel, dem Generalkonsul von Honduras, sei eines Schraube los." Es ist seine Vorahnung, in gut einem Jahr nicht mehr auf dieser Welt zu weilen, die ihn antreibt nachzuholen, was er bislang versäumt hat. Und da passt es gut, dass er gerade jetzt seine Jugendfreundin Helene van Düren und ihre bezaubernde Tochter Ginevra kennengelernt hat.AUTORENPORTRÄTMax Halbe (1865-1944) studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und promovierte 1888 in München. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. Er gehörte zu den wichtigen Exponenten des deutschen Naturalismus. 1895 übersiedelte Halbe nach München und gründete das 'Intime Theater für dramatische Experimente'. Ebenso wurde er Mitbegründer der 'Münchner Volksbühne'. Mit Ludwig Thoma und Frank Wedekind pflegte Halbe eine Freundschaft.-

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Ginevra nickte.

„Ich wundere mich nicht im mindesten darüber, meine holde Adelina! Es bestätigt mir nur wieder, wie unser aller Schicksal irgendwo in der Tiefe zusammenhängt. Denn eben dieser Generalkonsul Stenzel, der der verrückte Onkel seines verrückten Neffen ist und der Geschäftsfreund deines Herzensfreundes, eben der ist einmal der Jugendfreund meiner Mutter gewesen. Und deshalb werde ich mich in seine Höhle begeben, um ihn womöglich zu bessern und zu bekehren. Du wirst jetzt begreifen, daß diese ganze Geschichte mit dem Onkel und dem Neffen sich erst sehr in den Anfängen befindet!“

5

Johann Sebastian Stenzel stand vor dem Geschäftshaus der Schwedisch-Baltischen Schiffahrtsgesellschaft vormals Wiedemann und Hopf und blickte angelegentlich an dessen Fassade empor. Er stand mitten in der totenstillen Straße, deren geräumige Beischläge nur eine schmale Rinne für den Verkehr freiließen. Es war freilich auch von Verkehr straßauf, straßab nicht das geringste zu bemerken. Der Generalkonsul konnte sich ungestört seinen Beobachtungen hingeben. Neben ihm oder eigentlich ein wenig hinter ihm, mit Wahrung einer gewissen Respektgrenze, standen zwei andere Männer, ebenfalls mit zurückgebogenen Hälsen und emporgebreiteten Handflächen, und hefteten ihre Blicke auf das gleiche Ziel.

Das Haus, mit seinem geschweiften Zopfgiebel und seiner nüchternen Fassade, gehörte einer jüngeren Bauperiode an und zählte keineswegs zu den Sehenswürdigkeiten dieser sonst mit baulicher Schönheit so verschwenderisch aufwartenden Stadt. Was gegenüber den zeitgeschwärzten Nachbarhäusern zunächst ins Auge fiel, war ein sanft leuchtendes Zitronengelb, das dem Antlitz des Hauses sichtlich erst vor kurzem verliehen worden war. Man konnte an einen braven Bürgersmann denken, der in einer plötzlichen Verwirrung zum Schminktopf gegriffen hat, um sich interessant zu machen.

„Bemerken Sie die weißgrauen und grünlichen Streifen, meine Herren, die sich über die ganze Giebelpartie bis zum dritten Stock hinunterziehen?“ fragte der Generalkonsul, das feierliche Schweigen der in Betrachtung versunkenen Gruppe unterbrechend.

„Ja, es ist kein Zweifel, es ist Vogelmist!“ bestätigte Herr Zürner, der weitaus größere der beiden andern Männer, eine noch jugendliche Erscheinung, auf deren rundem, rosigem Knabengesicht ein buschiger, brauner Schnurrbart wie angeklebt saß. Es war der stellvertretende Direktor eben des Geschäftshauses, dessen durch höhere Mächte verunzierter Anstrich Gegenstand der Beratung war.

Der Generalkonsul schüttelte ärgerlich den Kopf.

„Mehr Präzision, meine Herren! Mehr Präzision in Ihren Feststellungen, wenn ich bitten darf! Was fangen wir mit Vogelmist so im allgemeinen an? Vogelmist ist ein weiter Begriff! Wir müssen wissen, welch eine Art von Vogelmist es ist, wenn wir dem Übel auf den Leib rücken wollen! Und wissen wir es denn nicht? Es handelt sich um Taubendreck, meine Herren!“

„Wohl möglich, daß es Taubendreck ist!“ bestätigte Zürner. Er hatte die Gewohnheit, öfters an seinem Schnurrbart zu kauen.

In diesem Augenblick knatterte es hoch über ihnen. Alle drei blickten gleichzeitig in die Höhe. Ein großer Taubenschwarm hatte sich hinter dem Dachgiebel des Geschäftshauses wie auf Kommando erhoben und steuerte als eine die Luft verdunkelnde Wolke nach der steilen Zipfelhaube eines nahen Torturmes hinüber, um sich nun drüben niederzulassen.

„Da haben wir den Salat!“ rief Stenzel und wies aufgeregt gen Himmel. „Ist es jetzt Taubendreck, meine Herren, oder nicht? Läßt sich an einer so eindeutigen und unbestreitbaren Tatsache noch rütteln? Ich sehe den Vorgang folgendermaßen: Die Tauben setzen sich oben aufs Dach und verrichten hinter dem Giebel ihre Notdurft. Wenn es dann regnet, so fließt die Jauche nach allen Seiten über, läuft am Hause herunter und bildet diese grünlichen und weißlichen Streifen, die wir auf unserm neuen Anstrich sehen.“

Er klemmte sein Monokel fester ins Auge und sah beifallheischend in die Runde. Direktor Zürner glaubte den Ausführungen des Generalkonsuls beipflichten zu sollen. Aber was mit dieser Feststellung gewonnen sei, und wie man dem Übel steuern könne?

„Dem Übel steuern?“ rief der Generalkonsul und fuchtelte heftig mit dem rechten Arm herum. „Nichts einfacher als das, wenn man erst einmal den Grund des Übels erkannt hat! Vogelmist als Allgemeinbegriff, das hätte uns nicht viel geholfen. Aber jetzt wissen wir, daß es Taubendreck ist, und daß es also die Tauben sind, denen unser Kampf zu gelten hat!“

Auf welche Weise aber dieser Kampf zu bewerkstelligen sei, drängte Direktor Zürner, der von beharrlicher Sinnesart zu sein schien. Vielleicht empfehle es sich, vergifteten Weizen hinter dem Dachgiebel zu streuen. Die Tauben würden ihn fressen, und so werde man ihren Mist am sichersten loswerden. Denn von toten Tauben seien ja keine Exkremente mehr zu befürchten.

„Sie sind ein gescheiter Mann, mein lieber Direktor!“ lobte Stenzel und machte gegen Zürner, der zwei Köpfe größer war als er, eine andeutende Bewegung des Schulterklopfens. Dann drehte er sich gegen den um, der bisher noch geschwiegen hatte.

„Und was ist Ihre Meinung, Herr Aßmus? Stimmen Sie bei?“

Aßmus, ein winziges, schmales, graubärtiges Männchen, mit einem Gesicht, weiß wie Kalk, war der Besitzer einer Desinfektionsanstalt und Fabrikant von Giftpräparaten.

Nein, er bedaure, nicht beistimmen zu können, entgegnete Aßmus, aus seiner bisherigen Reserve heraustretend. Tauben seien nicht Mäuse. Es sei hundert gegen eins zu wetten, daß sie den vergifteten Weizen nicht fressen würden.

„Tiere sind in der Tat oft klüger als Menschen,“ schaltete der Generalkonsul ein und nickte beifällig. „Aber was dann? Wir können doch nicht ständig einen Wächter aufs Dach setzen? Aber dieser Guanofabrik muß ein Ende gemacht werden! Das Menschengeschlecht hat doch schon schwierigere Probleme gelöst!“

Es gebe nur eines, erklärte der Chemiker mit seiner zirpenden Stimme. Einen Gasangriff!

Der Generalkonsul klopfte sich vor die Stirn. Ein Gasangriff! In der Tat! Ein Radikalmittel! Aber als solches doch wohl nur im äußersten Fall verwendbar! Ob denn derartige Gasangriffe gegen Tauben neuerdings gebräuchlich seien? Doch wie auch immer, er werde den Fall im Auge behalten und sehe genauest gestellten Preisangeboten für Gasangriffe in Bälde entgegen. Damit verabschiedete er die beiden Herren, und man trennte sich, nicht ohne noch einen letzten sachverständigen Blick auf das von der Vogelschar bevorzugte, gelbgrüngesprenkelte Geschäftshaus geworfen zu haben.

Den Generalkonsul hatte der kleine Vorfall sichtlich belebt und erfrischt. War das nicht auch wieder Arbeit, Tätigkeit, Betrieb, so fragte er sich, also das einzig Menschenwürdige, was es auf Erden gibt? Kampf mit dem Objekt! Mit der Materie! Gewiß! Ein winziges Objekt! Eine niedere Art von Materie! Taubendreck! Aber sind es nicht oft gerade die kleinen Dinge des Lebens, die unsere Tatkraft, unsere Energie, unsere Ausdauer am schwersten auf die Probe stellen? Und wirkt nicht selbst das Kleinste, wie in diesem Falle Taubendreck, sich schließlich im großen und allgemeinen, nämlich in der Verunzierung des Stadtbildes, aus? Also gemeinnützige Arbeit im Dienste des Volksganzen! Das ist es! Er pochte bestätigend mit dem Zeigefinger gegen seine Brust und war mit sich zufrieden!

Sein Kraftwagen hielt in einer schmalen Seitengasse, in die kaum je ein Sonnenstrahl hineinschien. Er wollte den Chauffeur fortschicken und zu Fuß durch den warmen Maivormittag nach Hause gehen. Aber dann fiel ihm ein, daß das doch eigentlich Zeitverschwendung sei. Auch wartete wohl schon sein Neffe, den er vorgestern zu einer dringenden Besprechung in die Stadt bestellt hatte. Jan Wilhelm hatte sich bis heute Zeit gelassen. Er schien es mit den Anweisungen seines Onkels nicht gerade eilig zu haben.

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