Anton de Kom - Wir Sklaven von Suriname

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1934 veröffentlichte Anton de Kom Wir Sklaven von Suriname. Das Buch ist eine literarische Provokation und eine persönliche, leidenschaftliche Anklage gegen Rassismus und Ausbeutung. Es gilt als das erste Buch, das die Geschichte Surinames aus antikolonialer Sicht beschreibt, verfasst von einem Nachfahren von Versklavten, die die Folgen der Kolonialherrschaft am eigenen Leib erfahren haben. De Kom schildert eindrucksvoll, mit welchen Mitteln die niederländischen Kolonialherren die eingeborene Bevölkerung sowie die Versklavten und deren Nachfahren allein um des Profits willen unterdrückt haben und wie sich diese gegen die unmenschliche Behandlung aufgelehnt haben.
Mit viel Hintergrundwissen schreibt er über das Grauen, aber auch über den Mut, die Selbstachtung und den Freiheitswillen. Über 150 Jahre Jahre nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei und über 80 Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung hat dieses Buch nichts von seiner Aussagekraft verloren. Anton de Kom steht exemplarisch für das erstarkende Selbstbewusstsein, für Antikolonialismus und Antirassismus bis heute und insofern in einer Reihe mit Martin Luther King, Malcolm X, Frantz Fanon oder Rosa Parks.

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Im Binnenland von Sranan findet sich nicht die leiseste Spur von holländischem Einfluss, holländischer Energie, holländischer Kultur, an keinem Weg, keiner Brücke, keinem Haus steht holländische Geschichte geschrieben. Die Weißen kannten nur die Furcht vor der Wildnis, in der die entlaufenen Sklaven Zuflucht suchten.

Einzig ein paar armselige verwahrloste Bahngleise, die ins Nirgendwo führen und niemals vollendet wurden, zeugen von einem kurzen wahnsinnigen Goldtraum.

Die weiten Flächen der Savannen, die Wälder und hohen Granitberge von Mutter Sranan schlummern seit hundert Jahrhunderten.

Für sie wurde noch keine Geschichte geschrieben.

Nur auf dem schmalen Küstenstreifen, hier und da an den Mündungen der großen Flüsse und auf den allerfruchtbarsten Alluvialböden weht das Rot, Weiß und Blau der holländischen Flagge.

Rot –

»Schauen Sie, Mutter«, sagt der kleine weiße Junge aus dem wunderbaren Buch Omdat ik zwart ben (Weil ich schwarz bin) von Madeleine Pax verwundert – »schauen Sie nur, auch die Neger haben rotes Blut!«

Weiß –

Die Farbe von Crommelins Friedensverträgen.

Und Blau? –

Ist es die Farbe unseres Tropenhimmels, zu dem wir durch die dunklen Blätter unserer Bäume aufblicken, um am funkelnden Glanz der Sterne das Versprechen für ein neues Leben abzulesen?

Nein, es ist das tiefe Blau des Atlantiks, über den einst die Sklavenbeschaffer ihre afrikanische Beute, ihre lebende Handelsware, unsere Eltern und Großeltern, in ihr zukünftiges Vaterland Sranan transportierten.

DAS ZEITALTER DER SKLAVEREI

DIE ANKUNFT DER WEISSEN

»Das alte Volk, das zum eigenen Verderb gastfreundlich zu den übermütigen Männern einer spanischen Karavelle war, und zu einem Mann, der Christusträger hieß. Ein gejagtes Volk …«

Albert Helman

»Glücklich [ist] das Volk«, sagt ein französischer Schriftsteller, »das keine Geschichte kennt.«

Die Geschichte Surinames beginnt 1499 mit der Entdeckung der Wilden Küste (Guyana) durch die Weißen.

Wir wissen von Hartsinck 1, wie es in jenen Tagen an der Wilden Küste aussah. Dort wohnte damals ein Indianervolk, das Herr und Gebieter über sein eigenes Reich gewesen war. »Gastfreundlich«, schreibt Wolbers in seiner Geschiedenis van Suriname (Geschichte von Suriname) 2, »empfingen sie häufig Besuch von anderen Stammesgenossen, wobei sich das Gespräch immer um ihre liebkosten Passionen drehte, die Jagd und den Fischfang. Sie besaßen eine angeborene Ehrlichkeit und einen Gerechtigkeitssinn, beides findet sich in all ihren Handlungen wieder. Sie waren anständig und freundlich, was man bei unzivilisierten Völkern nicht erwartet hätte. Wenn sie Gespräche führten, dann immer ruhig und leise, nie sprachen sie verächtlich. Sie kannten den Lauf der Sterne recht gut, was ihnen beim Aufspüren der Wege durch die Wildnis von großem Nutzen war.«

Diese Schilderung stimmt noch heute mit Berichten von Entdeckungsreisenden über den Charakter ihrer Nachkommen, den Trios und den Ojanas, überein. Auch für sie gilt, dass sie bedächtige Menschen sind, bei denen heftige Gefühlsausbrüche oder unbändiges Lachen selten vernommen werden, auch bei ihnen rühmt man die großzügige Gastfreundlichkeit, den Mut und die Tatkraft. Zudem sind sie ausgezeichnete Bootslenker und vorzügliche Kenner des Urwalds. Und doch stellen sie nichts anderes dar als ein in seiner natürlichen Entwicklung gebremster Rest dessen, was einmal ein selbstständiges und glückliches Volk gewesen ist.

Was trieb die Weißen nur an diese »wilden« Küsten? Welche Berufung hat sie beseelt? Welche Botschaft, welches Glück, welche Kultur hatten sie diesem freien und glücklichen Volk zu bieten? Kamen sie, die ersten Spanier, die unsere Küste besuchten, um Guyana die Segnungen von Autodafé und Inquisition zu schenken? Brachten sie, im Namen Jesus Christus, jene Duldsamkeit, die Spanien damals Juden und Mohren entgegenbrachte, oder kamen sie mit der weißen Kultur des Rades, des Scheiterhaufens und anderer Torturen? War das die Rechtfertigung für ihre Invasion? Oder kamen sie mit dem Gelb und Rot ihrer Fahnen, um die Botschaft zu verkünden, dass Gold immer mit Blut gekauft wird?

Lassen wir die Tatsachen sprechen.

1492 entdeckte Columbus Amerika, und bald übten die übertriebenen Schilderungen vom neuen Land mit seinen Reichtümern eine unwiderstehliche Anziehung auf Europäer jeglichen Ranges und Standes aus.

Über sie schreibt Professor Werner Sombart in Der Bourgeois 3:

»Eine Spielart der Seeräuberei waren die Entdeckungsfahrten, die namentlich seit dem 15. Jahrhundert häufiger wurden. Mochten bei ihnen allerhand ideale Motive mitsprechen: wissenschaftliche oder religiöse Interessen, Ehrgeiz, Abenteurerlust u.a.: die stärkste (und oft genug einzige!) Triebkraft blieb doch immer die Gewinnsucht. Es sind im Grunde alles wohlorganisierte Beutezüge, die der Plünderung in den überseeischen Gebieten galten. Zumal nachdem Columbus seine Entdeckungen gemacht hatte, als er von seinen Fahrten veritablen Goldstaub und die Wundermär vom vergoldeten Prinzen heimgebracht hatte, war das Goldland El Dorado das ausgesprochene oder stillschweigende Ziel aller dieser Expeditionen … Nun verbanden sich das abergläubische Schatzgräbertum und die abergläubische Goldsucherei mit der abergläubischen Hoffnung auf ein Land, in dem man das Gold mit Scheffeln einheimsen könnte, zu einem unwiderstehlichen Eroberungsdrange.

Was uns vor allem an dieser Stelle interessiert, sind die eigenartigen Menschen, die an der Spitze dieser Unternehmungen standen. Es sind kraftstrotzende, abenteuerlustige, sieggewohnte, brutale, habsüchtige Eroberer ganz großen Kalibers, wie sie seitdem immer mehr verschwunden sind.

Diese genialen und rücksichtslosen Seeräuber, wie sie namentlich England während des 16. Jahrhunderts in reichster Fülle aufweist, sind aus demselben Holz geschnitzt wie die Bandenführer in Italien, wie die Can Grande, Francesco Sforza, Cesare Borgia, nur daß ihr Sinn stärker auf Erwerb von Gut und Geld ausgerichtet ist, daß sie dem kapitalistischen Unternehmer schon näher stehen wie diese …

Man wird fragen, wie ich dazu komme, diese Eroberer und Räuber für den Kapitalismus zu reklamieren?

Die Antwort ist einfach: nicht, weil sie selbst eine Abart von kapitalistischen Unternehmern waren, als vielmehr und vor allem deshalb, weil der Geist, der sie erfüllte, derselbe Geist war, der jeden großen Handel, jede Kolonialwirtschaft bis ins 18. Jahrhundert hinein beseelt hat. Diese sind ihrem innersten Wesen nach ebenso Abenteurer- und Eroberungszüge wie die Seeräubereien und Entdeckungsfahrten, von denen wir eben Kunde erhalten haben. Abenteurer, Seeräuber, Kaufmann großen Stils (und das ist er nur, wenn er über See fährt) gehen unmerklich ineinander über.«

EL DORADO

El Dorado.

Goldland.

Noch immer hat das Wort nichts von seinem wundersamen Reiz verloren.

Noch tritt auf dem großen Passagierschiff ein junger Arzt in die Nacht hinaus, die Augen geblendet von den Lichtern des Ballsaals, seine Gedanken swingen im trunkenen Takt der Jazzband, ihm ist, als wäre er als einzig Lebender einem rauschenden Fest von Schaufensterpuppen entkommen.

Er beugt sich über die Reling und kühlt seine Schläfen im Nachtwind. Ein immer wieder aufleuchtendes Licht aus einem der Bullaugen wirft bizarre Blitze auf die dunklen Wellen.

Goldadern in Granit.

El Dorado.

Im Brausen der Wellen vernimmt der junge Arzt den fernen Gesang der Bukaniere, den der Nachtwind aus vergangenen Jahrhunderten mit sich führt.

Tagsüber sitzt er in seiner Kabine und stellt auf geschmackvollem Schiffspapier Rezepturen zusammen, für amerikanische Damen, die an der Seekrankheit leiden, oder für ältere Herren mit Leberbeschwerden.

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