Klaus Herbers - Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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Der Nürnberger Arzt Hieronymus Münzer floh 1494 nicht nur vor der Pest, sondern er wollte mehr. Mit Verweis auf Aristoteles wollte er sich «der Suche nach der Wahrheit» widmen. Sein Itinerarium zeugt davon, in welchem Maße ihm das gelang. Vorkenntnisse aus Studium und Nürnberger Zusammenhängen sowie die Unterstützung von Kaufleuten, Druckern, Gelehrten und Höflingen halfen ihm, erfolgreich zu suchen. Sein Itinerarium, das hier erstmals in deutscher Übertragung vorgelegt wird, dokumentiert die Ergebnisse. Es ist ein bunter Strauß an kulturgeschichtlich interessanten Aufzeichnungen aus einer bewegten Zeit. Zwei Jahre nach der ersten Seereise des Kolumbus und nach der Eroberung Granadas ist Hieronymus Münzer am Puls der Zeit, wie er nicht zuletzt in einer Rede vor den Katholischen Königen in Madrid darlegt. Die zahlreichen Beschreibungen von Menschen und Orten, Religionen und Gebräuchen, Klöstern und Pilgerzentren, Kunstwerken und Reliquien, Fauna und Flora regen dazu an, auch heute wieder auf Münzers Spuren den Westen Europas neu zu entdecken.

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Vor Jahren war die Justiz äußerst schlecht, weil die Prokuratoren und Anwälte durch ihre Machenschaften Gerechtigkeit und Recht verdreht hatten, wie es augenblicklich in DeutschlandDeutschland, L. und unseren Ländern geschieht. In dem Jahr, in dem der ehrwürdige KönigFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516) in BarcelonaBarcelona, Ort war1, versammelte sich die ganze Grafschaft KataloniensKatalonien, L., und mit Zustimmung des Königs wurden acht Rechtsdoktoren ernannt. Sie wurden vom Haus der Deputierten bezahlt, jeder jährlich mit 500 Pfund, was etwa 600 rheinischen Gulden entspricht; außerdem wurde ein königlicher Stellvertreter für die ganze Grafschaft bestimmt. Diese Amtsleute legen, sobald sie die Zeugen der Parteien gehört haben, den Tag zur Urteilsverkündigung fest; man kann nicht mehr appellieren. Es ist ihnen unter Geld- und Körperstrafe verboten, ein Geschenk von irgendjemandem anzunehmen. Man hat jedoch heimlich mehrfach versucht, sie durch Geschenke zu bestechen. In diesem Jahr sind mehr Angelegenheiten erledigt worden als vorher in 20 Jahren. Bei diesem System verlor der König selbst als erster einen Prozess: Ein gewisser Apotheker verlangte mit Recht tausend Dukaten für die Drogen und Arzneien, die ihm für den verstorbenen Vater des Königs geschuldet wurden. Das Urteil erging gegen den König, und als Erbe des Vaters musste er den Apotheker sofort entlohnen. Wenn diese 8 Doktoren und der königliche Stellvertreter ein schlechtes Urteil sprechen, zu dem sie durch Bestechung, Begünstigung, Zorn oder Hass verleitet wurden, kann man anschließend an den König appellieren. Wenn ihnen bewiesen wird, dass falsch geurteilt wurde, wird derjenige, den sie verurteilt hatten, wieder freigesprochen, und sie werden an seiner Statt verurteilt. Folglich sind sie verpflichtet, ihn aus ihrer eigenen Tasche zu entschädigen. Der glorreiche Gott möge diese Rechtsprechung weiter erhalten! In jenen Tagen wurde ein Mann mit seiner Frau verurteilt, weil sie gegenüber einem ehrbaren Mann falsches Zeugnis abgelegt hatten; sie hatten behauptet, er sei ein MarraneMarranen, jüdisch- christliche Konvertiten, wofür er verbrannt wurde. Durch andere richtige Marranen wurden sie als falsche Zeugen entlarvt. Deshalb wurden die beiden auf Eselinnen gebunden und zu Tode geschleift2.

Über das Rathaus

Die Stadt BarcelonaBarcelona, Ort hat ein wunderbares RathausBarcelona, OrtRathaus1 mit einem lieblichen Gärtlein und großen Palästen. Dort tagen die Bürgermeister sowie adlige Herren und verhandeln die Dinge, welche die Stadt betreffen. Man zeigte uns einen Raum, der mit riesigen Büchern gefüllt war und den man als eine große Bibliothek ansehen könnte. Dort wird jeweils in einem Buch jahresweise das Wichtigste aufgeschrieben; nicht nur das, was Abgaben und Regierung betrifft, sondern auch viele andere Dinge. Wenn also irgendjemandem Zweifel zu irgendeiner Sache kommen, die schon vor vielen Jahren geschehen ist, und Jahr und Tag notiert hat, kann er dank dieser Annalen dies mit Sicherheit feststellen2.

Über die uns erwiesene Ehre

Unter anderem waren dort auch weitere deutsche Kaufleute: Gregor RaspRasp, Georg, Kaufmann aus AugsburgAugsburg, Ort, Erardus WigantWigant, Erhard, Mergentheimer Kaufmann, genannt Franck, aus MergentheimMergentheim,Ort, einer Stadt in FrankenFranken, L., und Wolfgang FerberFerber, Wolfgang, Kaufmann aus UlmUlm, Ort. Dort weilte auch Bruder Johannes vom Franziskanerorden, den der Doktor StahelStahel, Peter († 1506), Nürnberger Ratskonsulent gut kennt1, weiterhin sein Freund Nikolaus und Leonhard, der einen Bruder im Haus des Deutschen Ordens in NürnbergNürnberg, Ort hat. Sie erwiesen uns unbeschreibliche Ehren. Wir wurden in ihre Häuser eingeladen, wo wir nach Art der Katalanen aus Bechern reinsten Goldes tranken und von Silbertellern aßen. Zu unserer Unterhaltung spielten Musiker mit verschiedenen Instrumenten auf. Es wurden Tänze im Stil der Mauren aufgeführt. Was will man mehr? Ich glaube, dass kein Baron oder Graf in DeutschlandDeutschland, L. eine solche Ehre erweisen könnte. Wie viele Speisen, wie viele Früchte und Weine uns gereicht wurden, kann man nicht erzählen. Wenn wir es ihnen doch vergelten könnten – an ihnen selbst, an ihren Kindern oder an ihren Freunden!

Über die unterirdischen KanäleBarcelona, Ortunterirdische Kanäle

BarcelonaBarcelona, Ort hat in großen Teilen und bei den am meisten besuchten Plätzen unterirdische KanäleBarcelona, Ortunterirdische Kanäle, die Wasser führen. Durch sie kann der ganze Abfall aus den Küchen und Kloaken ins Meer geleitet werden. Wenn sie unangekündigt von Ausländern bedrängt werden, dann öffnen sie (die Bewohner) an einzelnen Plätzen und Straßen den Abfluss. Die Kanäle gleichen denjenigen in NeapelNeapel, Ort und in PaviaPavia, Ort, einer langobardischen Stadt, und denjenigen in ValenciaValencia, Ort1, dem wichtigsten Handelsplatz SpaniensSpanien, L..

Über das Kloster MontserratMontserrat, Berg und Kl.

Wir verließen BarcelonaBarcelona, Ort am 26. (September), und nach sieben Meilen kamen wir recht spät in MontserratMontserrat, Berg und Kl. an. Zwischen vielen unterschiedlichen Hügeln gibt es einen großen und sehr hohen Felsen, der sich bis zu den Wolken zu erheben scheint; oben ist er so als ob er mit der Säge abgeschnitten und geteilt wäre. Es sind größtenteils nackte und unbewachsene Felsen; nur in den Spalten und kleinen Öffnungen wachsen verschiedene Bäume. Nachdem wir an den Fuß des Berges gekommen waren, gingen wir etwa eine Meile einen langen und engen Weg hinan, dann traten wir richtig in die Bergwelt ein, wo wir das unvergleichliche Kloster fanden, das Unsere (Liebe) Frau von MontserratMontserrat, Berg und Kl. heißt. Die Mönche gehören dem Benediktinerorden von strikter Observanz an. In diesem Jahr schickte sie König FerdinandFerdinand II., Kg. von Aragón (1479–1516) aus dem Reich KastilienKastilien, L. dorthin und vertrieb die Brüder, die dort ein ungeregeltes und wenig strenges Leben führten1. Ebenso gab er dem Abt ein kleines Bistum in VicVic, Ort in der Nähe der Grafschaft RoussillonRoussillon, L.2, damit er sich in Streitigkeiten nicht gegen den König erhebe. Montserrat ist ein Ort größter Ehrfurcht. Ohne Unterbrechung brennen Tag und Nacht am Hauptaltar 23 Leuchter, die größtenteils aus Gold und Silber sind. Es gibt dort sehr große Wachskerzen, ich zählte 17. Einige wiegen 10 oder 12 Zentner. Sie werden jährlich durch Geschenke der Leute aus umliegenden Ortschaften vermehrt und brennen an hohen Festen von der Wandlung bis zur Kommunion.

Früh am Morgen des Samstags hörte ich ehrfurchtsvoll die feierliche Messe mit Orgelmusik; dann gingen wir durch einen engen, beschatteten und schwierigen Weg über Stufen, die in Stein gehauen waren, und über Abgründe hinauf wie über eine Treppe. Nachdem wir diesen Weg mit großen Mühen hinter uns gebracht hatten, kamen wir zur ersten Einsiedelei, die den Namen Unserer Lieben Frau von MontserratMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Maria trägt. Dann stiegen wir noch weiter hinauf und kamen auf der linken Hand zu einer zweiten, die sich Einsiedelei des Heiligen KreuzesMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei des Heiligen Kreuzes nennt. Bei einem dritten Aufstieg, der ebenfalls sehr gefährlich war, gelangten wir zur Einsiedelei der Heiligsten DreifaltigkeitMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei der Heiligsten Dreifaltigkeit, die der Bruder Bernhard BoilBernardo Boil/Bernal Boyl († 1507), zeitweise Sekretär Kg. Ferdinands des Katholischen, Gelehrter und Diplomat, den ich in MadridMadrid, Ort kennenlernte, erweitern und ausstatten ließ3. Nach dem vierten, sehr gefährlichen und mit viel Schweiß verbundenen Anstieg wurden wir in einer vierten EinsiedeleiMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei des heiligen Erlösers empfangen, die den Namen des heiligen Erlösers trägt. Wir waren von dem zurückgelegten beschwerlichen Weg ermüdet und stiegen nicht zu weiteren Eremitagen empor. Insgesamt gibt es in dem ganzen Bergmassiv 12: Sie liegen ganz oben und ganz unten und sind sehr ansprechend und hervorragend errichtet worden. Jede besitzt eine wunderbare Kapelle, sehr schön mit Verzierungen ausgestattet, und jede hat äußerst schöne Gärtlein. Manche besitzen einen, manche zwei, andere sogar drei, je nach Lage und Möglichkeit des Ortes; es gibt weiterhin Schlaf- und Speiseräume, Küchen und andere Nebengebäude, natürlich auch Zisternen mit sehr kaltem Wasser, das niemals oder nur ganz selten fehlt und das durch Kupferrohre geleitet wird wie der Wein aus dem Fass. Die Gegend entspricht vollständig den Einsiedeleien. Die Brüder kommen wöchentlich ebenso wie an großen Festtagen zum Kloster, versehen sich mit der sonntäglichen Wegzehrung und versorgen sich mit ausreichend Brot, Wein und anderen Nahrungsmitteln. Ein kontemplativer Einsiedler könnte kaum einen angemesseneren Ort wählen. Da alle (Einsiedeleien) nach Süden gerichtet sind, können sie fortwährend sehen, wie alles ergrünt. Jene Einsiedeleien gefielen mir so sehr, dass ich meine ganzen Mühen und Strapazen vergaß. Einige sind dem heiligen HieronymusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Hieronymus, dem heiligen OnofriusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Onophrius, der heiligen KatharinaMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Katharina, dem heiligen AntoniusMontserrat, Berg und Kl.Einsiedelei Sankt Antonius und so weiter geweiht. Es gibt in der Umgebung verstreut etwa ein Dutzend, wie ich schon sagte.

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